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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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(o)
dachte in der ironischen Schreibart noch übertrefe.
Wem seine Beredsamkeit solche abscheuliche Ehre,
als dem Herrn Professor Philippi, bringet, der
sollte wünschen, daß doch niemals ein beredtes
Wort aus seinem Munde gegangen, oder aus sei-
ner Feder geflossen wäre. Wie die Vorrede des
Herrn Secretars der Gesellschaft der kleinen Gei-
ster, welcher sich bloß mit den etwas fürchterlich
lautenden Anfangs-Buchstaben seines Nahmens
C. A. V. E. unterschrieben, meldet, so ist die Stand-
Rede des Herrn Philippi, worin er seinen Zorn
gegen die kleinen Geister ausgeschüttet, da und
dort unter den Händen der Leser im Manuscript
umgeschweift, und hat eher keinen Verläger finden
können, biß sich die Gesellschaft der kleinen Geister,
nach vieler Ueberlegung und mit 777. Stimmen
gegen 365. entschlossen, dieselbe samt der darauf er-
theilten Antwort ans Licht zu stellen. Die feuer-
speyende Rede des Herrn Doctors Philippi trägt
kaum einen Bogen aus, da die kräftige Antwort
fast gantzer 4. Bogen anfüllet. Hierin nun wer-
den die Qualitäten des Herrn Philippi so abge-
schildert, daß die Gesellschaft gestehen muß, er sey
einer der vollkommensten kleinen Geister, und ver-
diene, als der würdigste unter den würdigen zum
Oberhaupt derselben erkiest zu werden, welche Eh-
re anzunehmen sie ihn auch mit wehmüthigen Bit-
ten und Flehen nöthigen. Hiernächst wird seine
Thüringische Historie als ein Werck gepriesen,
worin lauter unerhörte Dinge stehen, die man
in andern Geschichtschreibern vergebens sucht, und
wovon eine gute Reihe nach einander erzehlt stehet.

Ferner

(o)
dachte in der ironiſchen Schreibart noch uͤbertrefe.
Wem ſeine Beredſamkeit ſolche abſcheuliche Ehre,
als dem Herrn Profeſſor Philippi, bringet, der
ſollte wuͤnſchen, daß doch niemals ein beredtes
Wort aus ſeinem Munde gegangen, oder aus ſei-
ner Feder gefloſſen waͤre. Wie die Vorrede des
Herrn Secretars der Geſellſchaft der kleinen Gei-
ſter, welcher ſich bloß mit den etwas fuͤrchterlich
lautenden Anfangs-Buchſtaben ſeines Nahmens
C. A. V. E. unterſchrieben, meldet, ſo iſt die Stand-
Rede des Herrn Philippi, worin er ſeinen Zorn
gegen die kleinen Geiſter ausgeſchuͤttet, da und
dort unter den Haͤnden der Leſer im Manuſcript
umgeſchweift, und hat eher keinen Verlaͤger finden
koͤnnen, biß ſich die Geſellſchaft der kleinen Geiſter,
nach vieler Ueberlegung und mit 777. Stimmen
gegen 365. entſchloſſen, dieſelbe ſamt der darauf er-
theilten Antwort ans Licht zu ſtellen. Die feuer-
ſpeyende Rede des Herrn Doctors Philippi traͤgt
kaum einen Bogen aus, da die kraͤftige Antwort
faſt gantzer 4. Bogen anfuͤllet. Hierin nun wer-
den die Qualitaͤten des Herrn Philippi ſo abge-
ſchildert, daß die Geſellſchaft geſtehen muß, er ſey
einer der vollkommenſten kleinen Geiſter, und ver-
diene, als der wuͤrdigſte unter den wuͤrdigen zum
Oberhaupt derſelben erkieſt zu werden, welche Eh-
re anzunehmen ſie ihn auch mit wehmuͤthigen Bit-
ten und Flehen noͤthigen. Hiernaͤchſt wird ſeine
Thuͤringiſche Hiſtorie als ein Werck geprieſen,
worin lauter unerhoͤrte Dinge ſtehen, die man
in andern Geſchichtſchreibern vergebens ſucht, und
wovon eine gute Reihe nach einander erzehlt ſtehet.

Ferner
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[836/0928] (o) dachte in der ironiſchen Schreibart noch uͤbertrefe. Wem ſeine Beredſamkeit ſolche abſcheuliche Ehre, als dem Herrn Profeſſor Philippi, bringet, der ſollte wuͤnſchen, daß doch niemals ein beredtes Wort aus ſeinem Munde gegangen, oder aus ſei- ner Feder gefloſſen waͤre. Wie die Vorrede des Herrn Secretars der Geſellſchaft der kleinen Gei- ſter, welcher ſich bloß mit den etwas fuͤrchterlich lautenden Anfangs-Buchſtaben ſeines Nahmens C. A. V. E. unterſchrieben, meldet, ſo iſt die Stand- Rede des Herrn Philippi, worin er ſeinen Zorn gegen die kleinen Geiſter ausgeſchuͤttet, da und dort unter den Haͤnden der Leſer im Manuſcript umgeſchweift, und hat eher keinen Verlaͤger finden koͤnnen, biß ſich die Geſellſchaft der kleinen Geiſter, nach vieler Ueberlegung und mit 777. Stimmen gegen 365. entſchloſſen, dieſelbe ſamt der darauf er- theilten Antwort ans Licht zu ſtellen. Die feuer- ſpeyende Rede des Herrn Doctors Philippi traͤgt kaum einen Bogen aus, da die kraͤftige Antwort faſt gantzer 4. Bogen anfuͤllet. Hierin nun wer- den die Qualitaͤten des Herrn Philippi ſo abge- ſchildert, daß die Geſellſchaft geſtehen muß, er ſey einer der vollkommenſten kleinen Geiſter, und ver- diene, als der wuͤrdigſte unter den wuͤrdigen zum Oberhaupt derſelben erkieſt zu werden, welche Eh- re anzunehmen ſie ihn auch mit wehmuͤthigen Bit- ten und Flehen noͤthigen. Hiernaͤchſt wird ſeine Thuͤringiſche Hiſtorie als ein Werck geprieſen, worin lauter unerhoͤrte Dinge ſtehen, die man in andern Geſchichtſchreibern vergebens ſucht, und wovon eine gute Reihe nach einander erzehlt ſtehet. Ferner

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 836. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/928>, abgerufen am 25.11.2024.