lippi folget in dieser Sammlung eine Sa- tyre, die gegen niemand ins besondere ge- richtet ist. Sie handelt von der Vor- treflichkeit und Nothwendigkeit der elenden Scribenten. Jch versprach die- se Schrift in dem Schreiben des Rit- ters Clifton an den Samojeden, und dieses Versprechen erfüllete ich im Jahr 1734.
Es hat diese Satyre unter allen mei- nen Schriften den besten Abgang gehabt, und ist schon im Jahr 1736 wieder aufge- leget worden. Jch schliesse daraus, daß es doch noch Leute gegeben haben müsse, welche dieselbe mit andern Augen angese- hen, als Herr Reimmann. Diesem Pre- laten will sie gar nicht gefallen. Scrip- tores miserandos, sagt er (7),
eos esse judicat autor, qui, quicquid in buccam defluit, in chartam conjiciunt, & mo- numenta sine ratione (p. I-78) & ordi- ne (p. 78-90) & ornatu (p. 90-97) corrogata in vulgus spargunt. Atque ad hunc censum spectare cum aliis sex- centis Happelium, Menantem, Uhse- nium, Hubnerum (p. 53) D. J. E. Phi-
lippi,
(7)in Catalogo Biblioth. Reimmanniana Cap. III. §. 468. p. 732.
d
(o)
lippi folget in dieſer Sammlung eine Sa- tyre, die gegen niemand ins beſondere ge- richtet iſt. Sie handelt von der Vor- treflichkeit und Nothwendigkeit der elenden Scribenten. Jch verſprach die- ſe Schrift in dem Schreiben des Rit- ters Clifton an den Samojeden, und dieſes Verſprechen erfuͤllete ich im Jahr 1734.
Es hat dieſe Satyre unter allen mei- nen Schriften den beſten Abgang gehabt, und iſt ſchon im Jahr 1736 wieder aufge- leget worden. Jch ſchlieſſe daraus, daß es doch noch Leute gegeben haben muͤſſe, welche dieſelbe mit andern Augen angeſe- hen, als Herr Reimmann. Dieſem Pre- laten will ſie gar nicht gefallen. Scrip- tores miſerandos, ſagt er (7),
eos eſſe judicat autor, qui, quicquid in buccam defluit, in chartam conjiciunt, & mo- numenta ſine ratione (p. I-78) & ordi- ne (p. 78-90) & ornatu (p. 90-97) corrogata in vulgus ſpargunt. Atque ad hunc cenſum ſpectare cum aliis ſex- centis Happelium, Menantem, Uhſe- nium, Hubnerum (p. 53) D. J. E. Phi-
lippi,
(7)in Catalogo Biblioth. Reimmanniana Cap. III. §. 468. p. 732.
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(o)
lippi folget in dieſer Sammlung eine Sa-
tyre, die gegen niemand ins beſondere ge-
richtet iſt. Sie handelt von der Vor-
treflichkeit und Nothwendigkeit der
elenden Scribenten. Jch verſprach die-
ſe Schrift in dem Schreiben des Rit-
ters Clifton an den Samojeden, und
dieſes Verſprechen erfuͤllete ich im Jahr
1734.
Es hat dieſe Satyre unter allen mei-
nen Schriften den beſten Abgang gehabt,
und iſt ſchon im Jahr 1736 wieder aufge-
leget worden. Jch ſchlieſſe daraus, daß
es doch noch Leute gegeben haben muͤſſe,
welche dieſelbe mit andern Augen angeſe-
hen, als Herr Reimmann. Dieſem Pre-
laten will ſie gar nicht gefallen. Scrip-
tores miſerandos, ſagt er (7),
eos eſſe
judicat autor, qui, quicquid in buccam
defluit, in chartam conjiciunt, & mo-
numenta ſine ratione (p. I-78) & ordi-
ne (p. 78-90) & ornatu (p. 90-97)
corrogata in vulgus ſpargunt. Atque
ad hunc cenſum ſpectare cum aliis ſex-
centis Happelium, Menantem, Uhſe-
nium, Hubnerum (p. 53) D. J. E. Phi-
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(7) in Catalogo Biblioth. Reimmanniana Cap. III. §.
468. p. 732.
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/53>, abgerufen am 21.11.2024.
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