gen; sondern sich, durch unser Zureden, besänf- tigen lassen.
Wie hitzig er auch ist; so kan ich ihm doch rühm- lich nachsagen, daß er den Vorstellungen seiner Freunde Raum giebt. Jch erinnere mich, daß er ein- mahl um ein paar lumpen Ohrfeigen so böse wur- de, daß er von Leder ziehen wolte: Er zog auch würcklich den Degen halb aus, aber auf mein Zu- reden machte er es wie der Achilles, und steckte ihn säuberlich wieder in die Scheide (*)
. . . . [fremdsprachliches Material - 5 Zeilen fehlen] . . . . . . . . . . . . In argenteo manubrio tenebat manum gravem Rursus autem vaginae impulit magnum en- sem, nec fuit inobediens Verbo Minervae . . . . . . . (49)
Es ist also bey mir noch nicht alle Hofnung ver- schwunden, grosser Philippi, allen Weiterungen zwischen dir, und dem Herrn von Boxhorn, vorzubeugen, und dich gäntzlich mit ihm auszu- söhnen. Jndessen wirst du mir erlauben, dir zu sagen, daß ich dieser Mühe gerne überhoben gewe- sen wäre und viel darum geben wolte, daß du un- sern Bruder, den von Boxhorn nicht so hart ange- griffen hättest. Er hat es nicht um dich verdienet, und
ich
(*) So hat es der Herr Prof. Philippi würcklich in Mer- seburg gemacht.
(49)Homerus Iliad. A.
C c 2
(o)
gen; ſondern ſich, durch unſer Zureden, beſaͤnf- tigen laſſen.
Wie hitzig er auch iſt; ſo kan ich ihm doch ruͤhm- lich nachſagen, daß er den Vorſtellungen ſeiner Freunde Raum giebt. Jch erinnere mich, daß er ein- mahl um ein paar lumpen Ohrfeigen ſo boͤſe wur- de, daß er von Leder ziehen wolte: Er zog auch wuͤrcklich den Degen halb aus, aber auf mein Zu- reden machte er es wie der Achilles, und ſteckte ihn ſaͤuberlich wieder in die Scheide (*)
. . . . [fremdsprachliches Material – 5 Zeilen fehlen] . . . . . . . . . . . . In argenteo manubrio tenebat manum gravem Rurſus autem vaginæ impulit magnum en- ſem, nec fuit inobediens Verbo Minervæ . . . . . . . (49)
Es iſt alſo bey mir noch nicht alle Hofnung ver- ſchwunden, groſſer Philippi, allen Weiterungen zwiſchen dir, und dem Herrn von Boxhorn, vorzubeugen, und dich gaͤntzlich mit ihm auszu- ſoͤhnen. Jndeſſen wirſt du mir erlauben, dir zu ſagen, daß ich dieſer Muͤhe gerne uͤberhoben gewe- ſen waͤre und viel darum geben wolte, daß du un- ſern Bruder, den von Boxhorn nicht ſo hart ange- griffen haͤtteſt. Er hat es nicht um dich verdienet, und
ich
(*) So hat es der Herr Prof. Philippi wuͤrcklich in Mer- ſeburg gemacht.
(49)Homerus Iliad. A.
C c 2
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gen; ſondern ſich, durch unſer Zureden, beſaͤnf-
tigen laſſen.
Wie hitzig er auch iſt; ſo kan ich ihm doch ruͤhm-
lich nachſagen, daß er den Vorſtellungen ſeiner
Freunde Raum giebt. Jch erinnere mich, daß er ein-
mahl um ein paar lumpen Ohrfeigen ſo boͤſe wur-
de, daß er von Leder ziehen wolte: Er zog auch
wuͤrcklich den Degen halb aus, aber auf mein Zu-
reden machte er es wie der Achilles, und ſteckte ihn
ſaͤuberlich wieder in die Scheide (*)
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. . . . In argenteo manubrio tenebat
manum gravem
Rurſus autem vaginæ impulit magnum en-
ſem, nec fuit inobediens
Verbo Minervæ . . . . . . . (49)
Es iſt alſo bey mir noch nicht alle Hofnung ver-
ſchwunden, groſſer Philippi, allen Weiterungen
zwiſchen dir, und dem Herrn von Boxhorn,
vorzubeugen, und dich gaͤntzlich mit ihm auszu-
ſoͤhnen. Jndeſſen wirſt du mir erlauben, dir zu
ſagen, daß ich dieſer Muͤhe gerne uͤberhoben gewe-
ſen waͤre und viel darum geben wolte, daß du un-
ſern Bruder, den von Boxhorn nicht ſo hart ange-
griffen haͤtteſt. Er hat es nicht um dich verdienet, und
ich
(*) So hat es der Herr Prof. Philippi wuͤrcklich in Mer-
ſeburg gemacht.
(49) Homerus Iliad. A.
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/495>, abgerufen am 22.11.2024.
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