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Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.

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Der chemische Proceß der
andere, die in derselben Zeit, bei gleichem Volum des zu
erwärmenden Körpers, weniger in sich aufnehmen; ein Kind
mehr (39°) als ein erwachsener Mensch (37,5°), ein Vogel
mehr (40--41°) wie ein vierfüßiges Thier (37--38°), wie
ein Fisch oder Amphibium, dessen Eigentemperatur sich 11/2
bis 2° über das umgebende Medium erhebt 5). Alle Thiere
sind warmblütig, allein nur bei denen, welche durch Lungen
athmen, ist die Eigenwärme ganz unabhängig von der Tem-
peratur der Umgebung.

Die zuverlässigsten Beobachtungen beweisen, daß in allen
Klimaten, in der gemäßigten Zone sowohl wie am Aequator
oder an den Polen, die Temperatur des Menschen, so wie
die aller sogenannten warmblütigen Thiere, niemals wechselt;
allein wie verschieden sind die Zustände, in denen sie
leben.

Der Thierkörper ist ein erwärmter Körper, der sich zu
seiner Umgebung verhält wie alle warmen Körper; er empfängt
Wärme, wenn die äußere Temperatur höher, er giebt Wärme
ab, wenn sie niedriger ist, als seine eigene Temperatur.

Wir wissen, daß die Schnelligkeit der Abkühlung eines
warmen Körpers wächst mit der Differenz seiner eignen Tem-
peratur und der des Mediums, worin er sich befindet, d. h.
je kälter die Umgebung ist, in desto kürzerer Zeit kühlt sich
der warme Körper ab.

Wie ungleich ist aber der Wärmeverlust, den ein Mensch
in Palermo erleidet, wo die äußere Temperatur nahe gleich
ist der Temperatur des Körpers, und der eines Menschen,

Der chemiſche Proceß der
andere, die in derſelben Zeit, bei gleichem Volum des zu
erwärmenden Körpers, weniger in ſich aufnehmen; ein Kind
mehr (39°) als ein erwachſener Menſch (37,5°), ein Vogel
mehr (40—41°) wie ein vierfüßiges Thier (37—38°), wie
ein Fiſch oder Amphibium, deſſen Eigentemperatur ſich 1½
bis 2° über das umgebende Medium erhebt 5). Alle Thiere
ſind warmblütig, allein nur bei denen, welche durch Lungen
athmen, iſt die Eigenwärme ganz unabhängig von der Tem-
peratur der Umgebung.

Die zuverläſſigſten Beobachtungen beweiſen, daß in allen
Klimaten, in der gemäßigten Zone ſowohl wie am Aequator
oder an den Polen, die Temperatur des Menſchen, ſo wie
die aller ſogenannten warmblütigen Thiere, niemals wechſelt;
allein wie verſchieden ſind die Zuſtände, in denen ſie
leben.

Der Thierkörper iſt ein erwärmter Körper, der ſich zu
ſeiner Umgebung verhält wie alle warmen Körper; er empfängt
Wärme, wenn die äußere Temperatur höher, er giebt Wärme
ab, wenn ſie niedriger iſt, als ſeine eigene Temperatur.

Wir wiſſen, daß die Schnelligkeit der Abkühlung eines
warmen Körpers wächſt mit der Differenz ſeiner eignen Tem-
peratur und der des Mediums, worin er ſich befindet, d. h.
je kälter die Umgebung iſt, in deſto kürzerer Zeit kühlt ſich
der warme Körper ab.

Wie ungleich iſt aber der Wärmeverluſt, den ein Menſch
in Palermo erleidet, wo die äußere Temperatur nahe gleich
iſt der Temperatur des Körpers, und der eines Menſchen,

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[20/0044] Der chemiſche Proceß der andere, die in derſelben Zeit, bei gleichem Volum des zu erwärmenden Körpers, weniger in ſich aufnehmen; ein Kind mehr (39°) als ein erwachſener Menſch (37,5°), ein Vogel mehr (40—41°) wie ein vierfüßiges Thier (37—38°), wie ein Fiſch oder Amphibium, deſſen Eigentemperatur ſich 1½ bis 2° über das umgebende Medium erhebt 5). Alle Thiere ſind warmblütig, allein nur bei denen, welche durch Lungen athmen, iſt die Eigenwärme ganz unabhängig von der Tem- peratur der Umgebung. Die zuverläſſigſten Beobachtungen beweiſen, daß in allen Klimaten, in der gemäßigten Zone ſowohl wie am Aequator oder an den Polen, die Temperatur des Menſchen, ſo wie die aller ſogenannten warmblütigen Thiere, niemals wechſelt; allein wie verſchieden ſind die Zuſtände, in denen ſie leben. Der Thierkörper iſt ein erwärmter Körper, der ſich zu ſeiner Umgebung verhält wie alle warmen Körper; er empfängt Wärme, wenn die äußere Temperatur höher, er giebt Wärme ab, wenn ſie niedriger iſt, als ſeine eigene Temperatur. Wir wiſſen, daß die Schnelligkeit der Abkühlung eines warmen Körpers wächſt mit der Differenz ſeiner eignen Tem- peratur und der des Mediums, worin er ſich befindet, d. h. je kälter die Umgebung iſt, in deſto kürzerer Zeit kühlt ſich der warme Körper ab. Wie ungleich iſt aber der Wärmeverluſt, den ein Menſch in Palermo erleidet, wo die äußere Temperatur nahe gleich iſt der Temperatur des Körpers, und der eines Menſchen,

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Zitationshilfe: Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liebig_physiologie_1842/44>, abgerufen am 23.11.2024.