andern Ursache der Bewegung (Form- und Beschaffenheits- Aenderung) aufhebt. Gleichgewicht (oder Ruhe) heißt der Zustand der Thätigkeit, wo ein Kraft- oder Bewegungs- moment, durch ein entgegengesetztes Kraft- oder Bewe- gungsmoment aufgehoben ist.
Beide Thätigkeitsäußerungen beobachten wir an der Kraft, welche den belebten Körpertheilen ihre eigenthümlichen Eigenschaften giebt.
Durch Aufhebung der zwischen den Bestandtheilen der Nahrungsstoffe wirkenden chemischen Kräfte (der Cohäsion und Affinität), durch Aenderung der Lage oder des Ortes, in welchem sich ihre Elementartheilchen befinden, giebt sich die Lebenskraft als bewegende Kraft zu erkennen; sie äußert sich als Bewegung erzeugende Kraft durch Ueberwindung der chemischen Anziehung der Bestandtheile der Nahrungs- stoffe und als die Ursache, die sie zwingt, sich in einer neuen Ordnung mit einander zu vereinigen.
Es ist klar, daß einem belebten Körpertheil, welcher also die Fähigkeit besitzt, Widerstände aufzuheben und den Elementar- theilchen der Nahrungsstoffe eine Bewegung mitzutheilen durch die in ihm frei sich äußernde Lebenskraft, ein Bewegungsmoment zukommen muß, was ja nichts anderes ist, als das Maß der eingetretenen Bewegung, Form- und Beschaffenheits-Aenderung.
Wir wissen, daß dieses Bewegungsmoment der Lebens- kraft in einem belebten Körpertheil verwendbar ist, um ruhen- den Materien Bewegung zu ertheilen (Zersetzung zu be- wirken, Widerstände aufzuheben), und wenn die Lebenskraft
Die Bewegungserſcheinungen
andern Urſache der Bewegung (Form- und Beſchaffenheits- Aenderung) aufhebt. Gleichgewicht (oder Ruhe) heißt der Zuſtand der Thätigkeit, wo ein Kraft- oder Bewegungs- moment, durch ein entgegengeſetztes Kraft- oder Bewe- gungsmoment aufgehoben iſt.
Beide Thätigkeitsäußerungen beobachten wir an der Kraft, welche den belebten Körpertheilen ihre eigenthümlichen Eigenſchaften giebt.
Durch Aufhebung der zwiſchen den Beſtandtheilen der Nahrungsſtoffe wirkenden chemiſchen Kräfte (der Cohäſion und Affinität), durch Aenderung der Lage oder des Ortes, in welchem ſich ihre Elementartheilchen befinden, giebt ſich die Lebenskraft als bewegende Kraft zu erkennen; ſie äußert ſich als Bewegung erzeugende Kraft durch Ueberwindung der chemiſchen Anziehung der Beſtandtheile der Nahrungs- ſtoffe und als die Urſache, die ſie zwingt, ſich in einer neuen Ordnung mit einander zu vereinigen.
Es iſt klar, daß einem belebten Körpertheil, welcher alſo die Fähigkeit beſitzt, Widerſtände aufzuheben und den Elementar- theilchen der Nahrungsſtoffe eine Bewegung mitzutheilen durch die in ihm frei ſich äußernde Lebenskraft, ein Bewegungsmoment zukommen muß, was ja nichts anderes iſt, als das Maß der eingetretenen Bewegung, Form- und Beſchaffenheits-Aenderung.
Wir wiſſen, daß dieſes Bewegungsmoment der Lebens- kraft in einem belebten Körpertheil verwendbar iſt, um ruhen- den Materien Bewegung zu ertheilen (Zerſetzung zu be- wirken, Widerſtände aufzuheben), und wenn die Lebenskraft
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Die Bewegungserſcheinungen
andern Urſache der Bewegung (Form- und Beſchaffenheits-
Aenderung) aufhebt. Gleichgewicht (oder Ruhe) heißt der
Zuſtand der Thätigkeit, wo ein Kraft- oder Bewegungs-
moment, durch ein entgegengeſetztes Kraft- oder Bewe-
gungsmoment aufgehoben iſt.
Beide Thätigkeitsäußerungen beobachten wir an der
Kraft, welche den belebten Körpertheilen ihre eigenthümlichen
Eigenſchaften giebt.
Durch Aufhebung der zwiſchen den Beſtandtheilen der
Nahrungsſtoffe wirkenden chemiſchen Kräfte (der Cohäſion
und Affinität), durch Aenderung der Lage oder des Ortes,
in welchem ſich ihre Elementartheilchen befinden, giebt ſich
die Lebenskraft als bewegende Kraft zu erkennen; ſie äußert
ſich als Bewegung erzeugende Kraft durch Ueberwindung
der chemiſchen Anziehung der Beſtandtheile der Nahrungs-
ſtoffe und als die Urſache, die ſie zwingt, ſich in einer neuen
Ordnung mit einander zu vereinigen.
Es iſt klar, daß einem belebten Körpertheil, welcher alſo
die Fähigkeit beſitzt, Widerſtände aufzuheben und den Elementar-
theilchen der Nahrungsſtoffe eine Bewegung mitzutheilen durch
die in ihm frei ſich äußernde Lebenskraft, ein Bewegungsmoment
zukommen muß, was ja nichts anderes iſt, als das Maß der
eingetretenen Bewegung, Form- und Beſchaffenheits-Aenderung.
Wir wiſſen, daß dieſes Bewegungsmoment der Lebens-
kraft in einem belebten Körpertheil verwendbar iſt, um ruhen-
den Materien Bewegung zu ertheilen (Zerſetzung zu be-
wirken, Widerſtände aufzuheben), und wenn die Lebenskraft
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Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liebig_physiologie_1842/232>, abgerufen am 16.07.2024.
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