Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.Der chemische Proceß der gen von Harnsäure-haltigen Concretionen an den Gliedernoder in der Harnblase völlig unbekannt. 43. Was in Beziehung auf den Ursprung der Galle, oder Nehmen wir an, daß die 59 Unzen trockner Galle (von 44. Es müssen nothwendiger Weise, außer den Protein- Der chemiſche Proceß der gen von Harnſäure-haltigen Concretionen an den Gliedernoder in der Harnblaſe völlig unbekannt. 43. Was in Beziehung auf den Urſprung der Galle, oder Nehmen wir an, daß die 59 Unzen trockner Galle (von 44. Es müſſen nothwendiger Weiſe, außer den Protein- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0174" n="150"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Der chemiſche Proceß der</hi></fw><lb/> gen von Harnſäure-haltigen Concretionen an den Gliedern<lb/> oder in der Harnblaſe völlig unbekannt.</p><lb/> <p>43. Was in Beziehung auf den Urſprung der Galle, oder<lb/> richtiger vielleicht, der Choleinſäure bei den Fleiſch-freſſenden<lb/> Thieren als eine unleugbare Wahrheit angeſehen werden<lb/> muß, kann in keiner Weiſe für alle Beſtandtheile der Galle<lb/> gelten, welche von der Leber der Gras- und Körner-freſſen-<lb/> den Thiere ſecernirt werden, denn es iſt bei der ſo großen<lb/> Menge Galle, die von der Leber eines Ochſen ſecernirt<lb/> wird, ſchlechterdings unmöglich anzunehmen, daß aller Koh-<lb/> lenſtoff derſelben von der Subſtanz der umgeſetzten Gebilde<lb/> ſtammt.</p><lb/> <p>Nehmen wir an, daß die 59 Unzen trockner Galle (von<lb/> 37 Pfunden ſecernirter Galle) den nämlichen Stickſtoffgehalt<lb/> enthielten, wie die Choleinſäure (3,86 <hi rendition="#aq">p. c.</hi>), ſo würden<lb/> wir darin nahe an 4½ Loth Stickſtoff haben, und wenn<lb/> dieſer Stickſtoff von der Subſtanz der umgeſetzten Gebilde<lb/> ſtammt, ſo könnte ſich im höchſten Fall, wenn aller Kohlen-<lb/> ſtoff derſelben in die Galle übergehen würde, nur eine dem<lb/> Gewicht von 143/10 Loth Kohlenſtoff entſprechende Menge<lb/> Galle bilden, dies iſt aber weit unter derjenigen Quantität,<lb/> welche den Beobachtungen nach, ſecernirt wird.</p><lb/> <p>44. Es müſſen nothwendiger Weiſe, außer den Protein-<lb/> Verbindungen, noch Materien anderer Art, an der Bildung<lb/> der Galle in dem Organismus des Gras- und Körner-freſſen-<lb/> den Thieres Antheil nehmen, und dieſe können nur die ſtick-<lb/> ſtofffreien Nahrungsmittel ſein.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0174]
Der chemiſche Proceß der
gen von Harnſäure-haltigen Concretionen an den Gliedern
oder in der Harnblaſe völlig unbekannt.
43. Was in Beziehung auf den Urſprung der Galle, oder
richtiger vielleicht, der Choleinſäure bei den Fleiſch-freſſenden
Thieren als eine unleugbare Wahrheit angeſehen werden
muß, kann in keiner Weiſe für alle Beſtandtheile der Galle
gelten, welche von der Leber der Gras- und Körner-freſſen-
den Thiere ſecernirt werden, denn es iſt bei der ſo großen
Menge Galle, die von der Leber eines Ochſen ſecernirt
wird, ſchlechterdings unmöglich anzunehmen, daß aller Koh-
lenſtoff derſelben von der Subſtanz der umgeſetzten Gebilde
ſtammt.
Nehmen wir an, daß die 59 Unzen trockner Galle (von
37 Pfunden ſecernirter Galle) den nämlichen Stickſtoffgehalt
enthielten, wie die Choleinſäure (3,86 p. c.), ſo würden
wir darin nahe an 4½ Loth Stickſtoff haben, und wenn
dieſer Stickſtoff von der Subſtanz der umgeſetzten Gebilde
ſtammt, ſo könnte ſich im höchſten Fall, wenn aller Kohlen-
ſtoff derſelben in die Galle übergehen würde, nur eine dem
Gewicht von 143/10 Loth Kohlenſtoff entſprechende Menge
Galle bilden, dies iſt aber weit unter derjenigen Quantität,
welche den Beobachtungen nach, ſecernirt wird.
44. Es müſſen nothwendiger Weiſe, außer den Protein-
Verbindungen, noch Materien anderer Art, an der Bildung
der Galle in dem Organismus des Gras- und Körner-freſſen-
den Thieres Antheil nehmen, und dieſe können nur die ſtick-
ſtofffreien Nahrungsmittel ſein.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |