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Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. Braunschweig, 1840.

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Anhang.
Gattungen bewurzelten sich darin sehr schnell und gut; ich er-
wähne nur Euphorbia fastuosa und fulgens in 10 Tagen,
Pandanus utilis in 3 Monaten, P. amaryllifolius, Chamae-
dorea elatior
in 4 Wochen, Piper-nigrum, Begonia, Ficus,
Cecropia, Chiococca, Buddleja, Hakea, Phyllanthus, Cappa-
ris, Laurus, Stifftia, Jacquinia, Mimosa, Cactus
in 8 bis
10 Tagen einige 40 Species, Ilex und viele andere. Doch
auch Blätter und Blattstücke, selbst Pedunculi, wurden zum
Wurzeln und theilweise zur Augenbildung in reine Kohle ge-
bracht. So gelang es unter Anderm, die Foliola mehrerer
Cycadeen zum Wurzeln zu bringen, eben so einzelne Theile
des gefiederten Blattes von Bignonia Telsairiae und Jaca-
randa brasiliensis,
Blätter von Euphorbia fastuosa, Oxa-
lis Barrelieri, Ficus, Cyclamen, Polyanthes, Mesembrianthe-
mum,
auch zartlaubige Pflanzen, wie Lophospermum und
Martynia, Stücke eines Blattes der Agave americana, Na-
delbündel von Pinus etc., alle ohne einen Ansatz eines vorbe-
reiteten Auges.

Zu Kurmittel für kranke Pflanzen hat sich auch die reine
Kohle sehr vortrefflich bewiesen. So wurde z. B. eine Do-
rianthes excelsa,
die seit drei Jahren immer nur zurückgegan-
gen war, in kurzer Zeit völlig gesund hergestellt. Einem Pom-
meranzenbäumchen, welches die leider sehr häufige Krankheit,
das Gelbwerden der Blätter, hatte, wurde dadurch, daß die
obere Erdschicht hinweggenommen und 1 Zoll dick ein Ring
von Kohle in die Peripherie des Topfes gestreut wurde, bin-
nen 4 Wochen seine gesunde grüne Farbe wieder gegeben. Der-
selbe Fall war bei Gardenia.

Es würde zu weit führen, alle Versuche mit ihren Resul-
taten, die mit der Kohle angestellt wurden, hier aufzuzählen;
es gehört auch nicht mehr in das Bereich dieser Blätter, in-

Anhang.
Gattungen bewurzelten ſich darin ſehr ſchnell und gut; ich er-
wähne nur Euphorbia fastuosa und fulgens in 10 Tagen,
Pandanus utilis in 3 Monaten, P. amaryllifolius, Chamae-
dorea elatior
in 4 Wochen, Piper-nigrum, Begonia, Ficus,
Cecropia, Chiococca, Buddleja, Hakea, Phyllanthus, Cappa-
ris, Laurus, Stifftia, Jacquinia, Mimosa, Cactus
in 8 bis
10 Tagen einige 40 Species, Ilex und viele andere. Doch
auch Blätter und Blattſtücke, ſelbſt Pedunculi, wurden zum
Wurzeln und theilweiſe zur Augenbildung in reine Kohle ge-
bracht. So gelang es unter Anderm, die Foliola mehrerer
Cycadeen zum Wurzeln zu bringen, eben ſo einzelne Theile
des gefiederten Blattes von Bignonia Telsairiae und Jaca-
randa brasiliensis,
Blätter von Euphorbia fastuosa, Oxa-
lis Barrelieri, Ficus, Cyclamen, Polyanthes, Mesembrianthe-
mum,
auch zartlaubige Pflanzen, wie Lophospermum und
Martynia, Stücke eines Blattes der Agave americana, Na-
delbündel von Pinus ꝛc., alle ohne einen Anſatz eines vorbe-
reiteten Auges.

Zu Kurmittel für kranke Pflanzen hat ſich auch die reine
Kohle ſehr vortrefflich bewieſen. So wurde z. B. eine Do-
rianthes excelsa,
die ſeit drei Jahren immer nur zurückgegan-
gen war, in kurzer Zeit völlig geſund hergeſtellt. Einem Pom-
meranzenbäumchen, welches die leider ſehr häufige Krankheit,
das Gelbwerden der Blätter, hatte, wurde dadurch, daß die
obere Erdſchicht hinweggenommen und 1 Zoll dick ein Ring
von Kohle in die Peripherie des Topfes geſtreut wurde, bin-
nen 4 Wochen ſeine geſunde grüne Farbe wieder gegeben. Der-
ſelbe Fall war bei Gardenia.

Es würde zu weit führen, alle Verſuche mit ihren Reſul-
taten, die mit der Kohle angeſtellt wurden, hier aufzuzählen;
es gehört auch nicht mehr in das Bereich dieſer Blätter, in-

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[187/0205] Anhang. Gattungen bewurzelten ſich darin ſehr ſchnell und gut; ich er- wähne nur Euphorbia fastuosa und fulgens in 10 Tagen, Pandanus utilis in 3 Monaten, P. amaryllifolius, Chamae- dorea elatior in 4 Wochen, Piper-nigrum, Begonia, Ficus, Cecropia, Chiococca, Buddleja, Hakea, Phyllanthus, Cappa- ris, Laurus, Stifftia, Jacquinia, Mimosa, Cactus in 8 bis 10 Tagen einige 40 Species, Ilex und viele andere. Doch auch Blätter und Blattſtücke, ſelbſt Pedunculi, wurden zum Wurzeln und theilweiſe zur Augenbildung in reine Kohle ge- bracht. So gelang es unter Anderm, die Foliola mehrerer Cycadeen zum Wurzeln zu bringen, eben ſo einzelne Theile des gefiederten Blattes von Bignonia Telsairiae und Jaca- randa brasiliensis, Blätter von Euphorbia fastuosa, Oxa- lis Barrelieri, Ficus, Cyclamen, Polyanthes, Mesembrianthe- mum, auch zartlaubige Pflanzen, wie Lophospermum und Martynia, Stücke eines Blattes der Agave americana, Na- delbündel von Pinus ꝛc., alle ohne einen Anſatz eines vorbe- reiteten Auges. Zu Kurmittel für kranke Pflanzen hat ſich auch die reine Kohle ſehr vortrefflich bewieſen. So wurde z. B. eine Do- rianthes excelsa, die ſeit drei Jahren immer nur zurückgegan- gen war, in kurzer Zeit völlig geſund hergeſtellt. Einem Pom- meranzenbäumchen, welches die leider ſehr häufige Krankheit, das Gelbwerden der Blätter, hatte, wurde dadurch, daß die obere Erdſchicht hinweggenommen und 1 Zoll dick ein Ring von Kohle in die Peripherie des Topfes geſtreut wurde, bin- nen 4 Wochen ſeine geſunde grüne Farbe wieder gegeben. Der- ſelbe Fall war bei Gardenia. Es würde zu weit führen, alle Verſuche mit ihren Reſul- taten, die mit der Kohle angeſtellt wurden, hier aufzuzählen; es gehört auch nicht mehr in das Bereich dieſer Blätter, in-

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Zitationshilfe: Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. Braunschweig, 1840, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liebig_agricultur_1840/205>, abgerufen am 22.11.2024.