Zunahme der Wärme die magn: Kraft abnimt, da nun in den höheren Regionen die Wärme geringer ist, und die magnetische Kraft als dieselbe erscheint, so muß sie dort in größerer Masse sein, als an der Oberfläche der Erde. Ermann hat in Bergwerken die magnetische Nadel schwingen lassen und fand, daß nach Abzug der Einflüße der Metalle, die Quantitaet der Oscillationendieselbe sein müßte, wie an der Oberfläche. In England herrschte lange die Meinung des Tranton, als wenn im finstern die magnetische Kraft nicht dieselbe wäre. Das Falsche dieser Behauptung hat sich in neueren Zeiten bewährt.
Wenn wir annehmen daß bei Erstarrung der Erde, in ihrem Innern auch der Ma- gnetismus latent geworden ist, so gebe es eine primitive magnetische Kraft, und eine von der Sonnen erzeugte, diese würde aber nur die äußere Erdrinde be- treffen. Nach Sebecks versuchen mit ungleich erwärmten metallischen Ringen wodurch termomagnetische Spannungen entstehen, ist die Wärme Folge der Elektrischen Strömungen und
Zunahme der Wärme die magn: Kraft abnimt, da nun in den höheren Regionen die Wärme geringer iſt, und die magnetiſche Kraft ⎡als dieſelbe erſcheint, ſo muß ſie dort in größerer Maſſe ſein, als an der Oberfläche der Erde. Ermann hat in Bergwerken die magnetiſche Nadel ſchwingen laſſen und fand, daß nach Abzug der Einflüße der Metalle, die Quantitaet der Oscillationendieſelbe ſein müßte, wie an der Oberfläche. In England herrſchte lange die Meinung des Tranton, als weñ im finstern die magnetiſche Kraft nicht dieſelbe wäre. Das Falſche dieſer Behauptung hat ſich in neueren Zeiten bewährt.
Wenn wir annehmen daß bei Erſtarrung der Erde, in ihrem Iñern auch der Ma- gnetismus latent geworden iſt, ſo gebe es eine primitive magnetiſche Kraft, und eine von der Soñen erzeugte, dieſe würde aber nur die äußere Erdrinde be- treffen. Nach Sebecks verſuchen mit ungleich erwärmten metalliſchen Ringen wodurch termomagnetiſche Spannungen entſtehen, iſt die Wärme Folge der Elektriſchen Strömungen und
<TEI><text><body><divtype="session"n="29"><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0047"n="182"/>
Zunahme der Wärme die <hirendition="#aq">magn</hi>: Kraft<lb/>
abnimt, da nun in den höheren Regionen<lb/>
die Wärme geringer iſt, und die <hirendition="#aq"><choice><abbr>magn:</abbr><expanresp="#SB">magnetiſche</expan></choice></hi><lb/>
Kraft <addplace="superlinear"><metamark/>als </add>dieſelbe erſcheint, ſo muß ſie<lb/>
dort in größerer Maſſe ſein, als<lb/>
an der Oberfläche <choice><abbr>dr</abbr><expanresp="#BF">der</expan></choice> Erde. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119059452 http://d-nb.info/gnd/119059452">Ermann</persName></hi><lb/>
hat in Bergwerken die <hirendition="#aq"><choice><abbr>mag.</abbr><expanresp="#SB">magnetiſche</expan></choice></hi> Nadel<lb/>ſchwingen laſſen und fand, <choice><abbr>dß</abbr><expanresp="#BF">daß</expan></choice> nach<lb/>
Abzug der Einflüße der <hirendition="#aq">Metalle</hi>, die<lb/><hirendition="#aq">Quantitaet</hi> der <hirendition="#aq">Oscillationen</hi><choice><abbr>dſlbe</abbr><expanresp="#SB">dieſelbe</expan></choice>ſein<lb/>
müßte, wie an der Oberfläche. In<lb/><hirendition="#aq">England</hi> herrſchte lange die Meinung des<lb/><hirendition="#aq"><persName>Tranton</persName></hi>, als weñ im finstern die <choice><abbr>magn.</abbr><expanresp="#SB">magnetiſche</expan></choice><lb/>
Kraft nicht dieſelbe wäre. Das Falſche<lb/><choice><abbr>dſr</abbr><expanresp="#SB">dieſer</expan></choice> Behauptung hat ſich in neueren<lb/>
Zeiten bewährt.</p><lb/><p>Wenn wir annehmen <choice><abbr>dß</abbr><expanresp="#BF">daß</expan></choice> bei Erſtarrung<lb/>
der Erde, in ihrem Iñern auch der <hirendition="#aq">Ma-<lb/>
gnetismus latent</hi> geworden iſt, ſo gebe<lb/>
es eine <hirendition="#aq">primitive <choice><abbr>magn:</abbr><expanresp="#SB">magnetiſche</expan></choice></hi> Kraft, und<lb/>
eine von der Soñe<delrendition="#s">n</del> erzeugte, dieſe würde<lb/>
aber nur die äußere Erdrinde be-<lb/>
treffen. Nach <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117654698 http://d-nb.info/gnd/117654698">Sebeck</persName></hi>s verſuchen mit<lb/>
ungleich erwärmten <hirendition="#aq"><choice><abbr>metall</abbr><expanresp="#SB">metalliſchen</expan></choice></hi> Ringen<lb/>
wodurch <hirendition="#aq">termomagneti</hi>ſche Spannungen<lb/>
entſtehen, iſt die Wärme Folge<lb/>
der <hirendition="#aq">Elektri</hi>ſchen Strömungen und<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[182/0047]
Zunahme der Wärme die magn: Kraft
abnimt, da nun in den höheren Regionen
die Wärme geringer iſt, und die magn:
Kraft als dieſelbe erſcheint, ſo muß ſie
dort in größerer Maſſe ſein, als
an der Oberfläche dr Erde. Ermann
hat in Bergwerken die mag. Nadel
ſchwingen laſſen und fand, dß nach
Abzug der Einflüße der Metalle, die
Quantitaet der Oscillationen dſlbe ſein
müßte, wie an der Oberfläche. In
England herrſchte lange die Meinung des
Tranton, als weñ im finstern die magn.
Kraft nicht dieſelbe wäre. Das Falſche
dſr Behauptung hat ſich in neueren
Zeiten bewährt.
Wenn wir annehmen dß bei Erſtarrung
der Erde, in ihrem Iñern auch der Ma-
gnetismus latent geworden iſt, ſo gebe
es eine primitive magn: Kraft, und
eine von der Soñen erzeugte, dieſe würde
aber nur die äußere Erdrinde be-
treffen. Nach Sebecks verſuchen mit
ungleich erwärmten metall Ringen
wodurch termomagnetiſche Spannungen
entſtehen, iſt die Wärme Folge
der Elektriſchen Strömungen und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich
um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend
(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/47>, abgerufen am 03.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.