Die Durchsichtigkeit des M. Es war oft die Frage wie tief das Licht in das Meer hereindringt. Man hat sich in Taucher- glocken herunter gelassen und fand in Tiefe von 22 Fuss schon Finsterniß. Dieses rührt meistens von der Bewegung her die an der Oberfläche statt findet, und durch das hin und her kreuzen des Wassers. Um dieses zu finden haben schon die Alten auf die Oberfläche Oel gegossen, um auf diesen Ort dieselbe zu ebenen. Dasselbe thuen bis jetzt noch die freien Taucher, sie gießen in der Tiefe Oel heraus, um in den Boden besser zu schauen. Jede Veränderungder Ober- fläche und jede fremdartige Wasserschicht verändert die Wellenoscillation. Die Beobach- tungen desBenjamin Franklinund der beyden Weber sind darüber sehr reichhaltig. Viel besser sieht man den Grund des Meeres, und hat ihn sogar wie eine Landcharte vor sich, wenn man sich von der Oberfläche des Meeres entfernt be- findet. Daher die Matrosen den höchsten Mastbaum besteigen um eine Bank zu entdecken. Merkwürdig ist dasFenomen
Molusken dieen Inhalt des Waſſers ausmachte.
Die Durchſichtigkeit des M. Es war oft die Frage wie tief das Licht in das Meer hereindringt. Man hat ſich in Taucher- glocken herunter gelaſſen und fand in Tiefe von 22 Fuss ſchon Finsterniß. Dieſes rührt meiſtens von der Bewegung her die an der Oberfläche ſtatt findet, und durch das hin und her kreuzen des Waſſers. Um dieſes zu finden haben ſchon die Alten auf die Oberfläche Oel gegossen, um auf dieſen Ort dieſelbe zu ebenen. Daſſelbe thuen bis jetzt noch die freien Taucher, ſie gießen in der Tiefe Oel heraus, um in den Boden beſſer zu ſchauen. Jede Veränderungder Ober- fläche und jede fremdartige Waſſerſchicht verändert die Wellenoscillation. Die Beobach- tungen desBenjamin Franklinund der beyden Weber ſind darüber ſehr reichhaltig. Viel beſſer ſieht man den Grund des Meeres, und hat ihn ſogar wie eine Landcharte vor ſich, weñ ⎡man ſich von der Oberfläche des Meeres entfernt be- findet. Daher die Matroſen den höchſten Mastbaum beſteigen um eine Bank zu entdecken. Merkwürdig iſt dasFenomen
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Molusken den Inhalt des Wſſrs ausmachte.
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glocken herunter gelaſſen und fand in Tiefe
von 22 Fuss ſchon Finsterniß. Dieſes rührt
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Ort dieſelbe zu ebenen. Daſſelbe thuen
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beyden Weber ſind darüber ſehr reichhaltig.
Viel beſſer ſieht man den Grund des
Meeres, ud hat ihn ſogar wie eine
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Oberfläche ds Meeres entfernt be-
findet. Daher die Matroſen den höchſten
Mastbaum beſteigen um eine Bank
zu entdecken. Merkwürdig iſt ds Fenomen
Die Durchſichtigkeit ds M.
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um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend
(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/151>, abgerufen am 16.02.2025.
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