wie sie Caesar an den gallischen Küsten beschreibt. Sie ist stärker oder geringen je nachdem der Mond selbst oder mit der Sonne zugleich einwirkt, im ersten Falle ist die AnschwellungdesElipsoids gen Mond gerichtet, im 2ten liegt sie zwischen dem Monde undder Sonne, der letzten etwas näher. Die Theorie zeigte, daß wie man auf einer Seite, aus den verschiedenen Einflüssen die Ebbe und Fluth bestimmt hat, man aus dieser die Masse des Mondes, unddas Wanken der Erdaxe finden kann. Bei Brest ist die Fluth in der Mondesnähe um 5 Fuss höher als in der Mondesweite. Einen großen Einfluß hat auch die Winter und die Sommerzeit, wo die Sonne mal der Erde am nächsten, mal am weitesten von ihr entfernt sich befindet. - Alle diese Fenomene finden jedoch nur bei großen Meeren statt. Bei geringen Arialdes Meeres, und besonders bei ian geschlossenen Meeren, ist die Anziehung der Planeten geringer, und die Wasser- massen können nicht schnell nachkommen.
Auch
wie ſie Caesar an den galliſchen Küſten beſchreibt. Sie iſt ſtärker oder geringen je nachdem der Mond ſelbſt oder mit der Soñe zugleich einwirkt, im erſten Falle iſt die AnſchwellungdesElipſoids gen Mond gerichtet, im 2ten liegt ſie zwiſchen dem Monde undder Soñe, der letzten etwas näher. Die Theorie zeigte, daß wie man auf einer Seite, aus den verschiedenen Einflüſſen die Ebbe und Fluth beſtim̃t hat, man aus dieſer die Maſſe des Mondes, unddas Wanken der Erdaxe finden kañ. Bei Brest iſt die Fluth in der Mondesnähe um 5 Fuss höher als in der Mondesweite. Einen großen Einfluß hat auch die Winter und die Som̃erzeit, wo die Soñe mal der Erde am nächsten, mal am weiteſten von ihr entfernt ſich befindet. – Alle dieſe Fenomene finden jedoch nur bei großen Meeren ſtatt. Bei geringen Arialdes Meeres, und beſonders bei ian geſchlossenen Meeren, iſt die Anziehung der Planeten geringer, und die Waſſer- maſſen können nicht ſchnell nachkom̃en.
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Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich
um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
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(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/141>, abgerufen am 16.06.2024.
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