dasselbe bei dem FlussRio Apure der die Länge der Donau hat und um 1/4 breiter ist. Unter den Tropenzonen werden die Sandküsten bis auf 52° R. erwärmt, das Wasser verdampft nun theils an seiner Oberfläche, theils, indem es sich, durch Wärme ausgedähnt, auf dem heißen Sande ver- breitet, wird es von demselben wie von einem Schwamm eingesogen.
Wenn Flüsse sich in das Meer einmündenOscillationder Flüsse
so bilden sie, vermöge der spezivischen Leichtigkeit des süßen Wassers, das sich über dem salzigen einhäuft, einen süßen Busen, der an Tiefe abnehmend oft weit in das Meer hineingreift. Dieses zeigten die Beobachtungen in Schottland, wo man, sie aus kleinerer oder größerer Tiefe des Wassers schöpfend, süßes oder salziges Wasser schöpfte Diesercontinuirte Fluß im Meere, hebt periodisch seine Wassermassen, welche sich tief landeinwärts, den Fluß anschwellend ergießen, wenn das untere Salzwasser durch EbbeFluth gehoben wird, und der Fluß sinkt wieder, wenn die Ebbe eintritt
daſſelbe bei dem FlussRio Apure der die Länge der Donau hat und um ¼ breiter iſt. Unter den Tropenzonen werden die Sandküſten bis auf 52° R. erwärmt, das Waſſer verdampft nun theils an ſeiner Oberfläche, theils, indem es ſich, durch Wärme aus⎡gedähnt, auf dem heißen Sande ver- breitet, wird es von demſelben wie von einem Schwam̃ eingesogen.
Weñ Flüſſe ſich in das Meer einmündenOscillationder Flüſſe
ſo bilden ſie, vermöge der speziviſchen Leichtigkeit des ſüßen Waſſers, das ſich über dem ſalzigen einhäuft, einen ſüßen Busen, der an Tiefe abnehmend oft weit in das Meer hineingreift. Dieſes zeigten die Beobachtungen in Schottland, wo man, ſie aus kleinerer oder größerer Tiefe des Waſſers ſchöpfend, ſüßes oder ſalziges Waſſer ſchöpfte Dieſercontinuirte Fluß im Meere, hebt periodiſch ſeine Waſſermaſſen, welche ſich tief landeinwärts, den Fluß anſchwellend ergießen, weñ das untere Salzwaſſer durch EbbeFluth gehoben wird, und der Fluß sinkt wieder, weñ die Ebbe eintritt
<TEI><text><body><divtype="session"n="41"><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0138"n="273"/>
daſſelbe bei dem <choice><abbr>Fl.</abbr><expanresp="#SB">Fluss</expan></choice><hirendition="#aq">Rio Apure</hi> der die<lb/>
Länge der <hirendition="#aq">Donau</hi> hat und um ¼ breiter<lb/>
iſt. Unter den <hirendition="#aq">Tropenzonen</hi> werden die<lb/>
Sandküſten bis auf 52° R. erwärmt,<lb/><choice><abbr>ds</abbr><expanresp="#SB">das</expan></choice> Waſſer verdampft nun theils an <choice><abbr>ſnr</abbr><expanresp="#SB">ſeiner</expan></choice><lb/>
Oberfläche, theils, indem es ſich, durch Wärme<lb/>
aus<addplace="superlinear"><metamark/>ge</add>dähnt, auf dem heißen Sande ver-<lb/>
breitet, wird es von demſelben wie von<lb/>
einem Schwam̃ eingesogen.</p><lb/><p>Weñ Flüſſe ſich in <choice><abbr>ds</abbr><expanresp="#SB">das</expan></choice> Meer einmünden<noteplace="right"><hirendition="#aq">Oscillation</hi><choice><abbr>dr</abbr><expanresp="#SB">der</expan></choice> Flüſſe<lb/></note><lb/>ſo bilden ſie, vermöge der speziviſchen<lb/>
Leichtigkeit des ſüßen Waſſers, das<lb/>ſich über dem ſalzigen einhäuft, einen<lb/>ſüßen Busen, der an Tiefe abnehmend<lb/>
oft weit in das Meer hineingreift.<lb/>
Dieſes zeigten die Beobachtungen in<lb/>
Schottland, wo man, ſie aus <choice><abbr>klnerer</abbr><expanresp="#SB">kleinerer</expan></choice> oder<lb/>
größerer Tiefe <choice><abbr>ds</abbr><expanresp="#BF">des</expan></choice> Waſſers ſchöpfend,<lb/>ſüßes oder ſalziges Waſſer ſchöpfte<lb/><choice><abbr>Dſer</abbr><expanresp="#SB">Dieſer</expan></choice><hirendition="#aq">continuirte</hi> Fluß im Meere, hebt<lb/><hirendition="#aq">periodiſch</hi>ſeine Waſſermaſſen, welche<lb/>ſich tief landeinwärts, den Fluß anſchwellend<lb/>
ergießen, weñ das untere Salzwaſſer<lb/>
durch <subst><delrendition="#s">Ebbe</del><addplace="superlinear">Fluth</add></subst> gehoben wird, und der Fluß<lb/>
sinkt wieder, weñ die Ebbe <choice><sic>eintrit</sic><corrresp="#SB">eintritt</corr></choice></p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[273/0138]
daſſelbe bei dem Fl. Rio Apure der die
Länge der Donau hat und um ¼ breiter
iſt. Unter den Tropenzonen werden die
Sandküſten bis auf 52° R. erwärmt,
ds Waſſer verdampft nun theils an ſnr
Oberfläche, theils, indem es ſich, durch Wärme
ausgedähnt, auf dem heißen Sande ver-
breitet, wird es von demſelben wie von
einem Schwam̃ eingesogen.
Weñ Flüſſe ſich in ds Meer einmünden
ſo bilden ſie, vermöge der speziviſchen
Leichtigkeit des ſüßen Waſſers, das
ſich über dem ſalzigen einhäuft, einen
ſüßen Busen, der an Tiefe abnehmend
oft weit in das Meer hineingreift.
Dieſes zeigten die Beobachtungen in
Schottland, wo man, ſie aus klnerer oder
größerer Tiefe ds Waſſers ſchöpfend,
ſüßes oder ſalziges Waſſer ſchöpfte
Dſer continuirte Fluß im Meere, hebt
periodiſch ſeine Waſſermaſſen, welche
ſich tief landeinwärts, den Fluß anſchwellend
ergießen, weñ das untere Salzwaſſer
durch EbbeFluth gehoben wird, und der Fluß
sinkt wieder, weñ die Ebbe eintritt
Oscillation dr Flüſſe
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich
um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend
(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/138>, abgerufen am 16.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.