von einander trennen. So ist Clima- thologie ein wesentlicher Theil der Geognosie.
Die Durchsichtigkeit der Luft hängt von der Quantitaet des aufsteigenden Wassergases ab. Je dichter die Luft ist je wolkiger, desto größer die Infraction der Sonnenstrahlen, desto stärkrere Hitze. Daher der Ausdruck "wenn der Himmel sternklar wäre, so wäre es kalt." Die Schwüle im Sommer, erfolgt nur dann wenn der Himmel sich mit dicken Gewitter- wolken überzieht. Die Menge der lichtschwächendenMaterie, die meist aus Wasserstoffgas besteht bestimmt das Clima eines Landes.
Bei der Bildung unseres Planeten haben die unterirdischen Kräfte unmittelbar gewirkt. Nach der Erhärtung der Erde bestimmen die elastischen Kräfte das Clima. Die ersten bewirkten daß America in einer senkrechten länglichen Lage sich von Norden gegen den Süden hinzieht, während die alte Welt mehr in die Breite ausschweift
von einander trennen. So iſt Clima- thologie ein weſentlicher Theil der Geognoſie.
Die Durchſichtigkeit der Luft hängt von der Quantitaet des aufſteigenden Waſſergaſes ab. Je dichter die Luft iſt je wolkiger, deſto größer die Infraction der Soñenſtrahlen, deſto ſtärkrere Hitze. Daher der Ausdruck „weñ der Him̃el sternklar wäre, ſo wäre es kalt.“ Die Schwüle im Som̃er, erfolgt nur dañ weñ der Him̃el ſich mit dicken Gewitter- wolken überzieht. Die Menge der lichtſchwächendenMaterie, die meist aus Waſſerſtoffgas beſteht beſtim̃t das Clima eines Landes.
Bei der Bildung unſeres Planeten haben die unterirdiſchen Kräfte unmittelbar gewirkt. Nach der Erhärtung der Erde beſtim̃en die elastiſchen Kräfte das Clima. Die erſten bewirkten daß America in einer senkrechten länglichen Lage ſich von Norden gegen den Süden hinzieht, während die alte Welt mehr in die Breite ausſchweift
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von einander trennen. So iſt Clima-
thologie ein weſentlicher Theil der
Geognoſie.
Die Durchſichtigkeit der Luft hängt
von der Quantitaet des aufſteigenden
Waſſergaſes ab. Je dichter die Luft iſt
je wolkiger, deſto größer die Infraction
der Soñenſtrahlen, deſto ſtärkrere Hitze.
Daher der Ausdruck „weñ der Him̃el
sternklar wäre, ſo wäre es kalt.“
Die Schwüle im Som̃er, erfolgt nur dañ
weñ der Him̃el ſich mit dicken Gewitter-
wolken überzieht. Die Menge der
lichtſchwächende Materie, die meist aus
Waſſerſtoffgas beſteht beſtim̃t das
Clima eines Landes.
Bei der Bildung unſeres Planeten haben
die unterirdiſche Kräfte unmittelbar
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in einer senkrechten länglichen Lage
ſich von Norden gegen den Süden hinzieht, während
die alte Welt mehr in die Breite ausſchweift
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um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend
(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/106>, abgerufen am 16.06.2024.
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