Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591.Augspurgischen Confession / in etlichen Articuln zuuerfelschen. Aber dieweil er vermercket / das viel frommer Trewhertziger Christen / von Predigern vnd Zuhörern auff solche Newerung zu fleissig achtung geben / vnnd er deswegen darmit nicht fort kan / So leget er sich nun auff die ander Seiten / vnd erreget einen vnnötigen Streit / mit vnzeitiger abschaffung des Exoreismi / dieser gentzlichen vnnd vngezweiffelten Hoffnung / Er wölle hiedurch jhme einen solchen Weg bereiten / das hernach die falsche Lehre / die etliche vor lengsten gern befordert gesehen hetten / desto leichter eingeführet vnd ausgebreitet werden möge. Derwegen alle fromme Christen / welche jhnen obgedachte beyde Kleinoter von Hertzen lieb sein lassen / mit höthstem fleiss darauff achtung geben sollen / das sie solchem fürnehmen des leidigen Teuffels bey zeiten mit allem Ernst begegnen / vnnd so viel an jhnen ist / die Sachen dahin richten / das bey jhnen reine Warheit vnd Christlicher Friede möge erhalten werden. Vnd wann dann bey mir / aus Christlicher Wolmeinung gesucht ist worden / von Ehrlichen ansehnlichen Personen / welchen beydes / Warheit vnd Frieden / von Hertzen lieb ist / was mein Bedencken bey diesem eingefallenen Streit were / vnd welchen theil ich dafür hielte / das sich an diesen zweyen Kleynoten / der Warheit vnnd des Frieden vergreiffe / So habe ich als der wenigsten einer / mein einfalt hiermit auffs Papir bringen / vnd meine Meinung / keinem Theil / weder zu Liebkosen noch zu Verdruss / sondern der Warheit zu Stewt kürtzlich anzeigen wollen / vnd bitte den lieben GOTT / Er wölle Gnade verleihen / das es nicht gantz ohn frucht abgehe. Es beruhet aber der gantze Handel vom Exorcismo auff diesen dreyen Heuptfragen: Die Erste: Ob der Exorcismus ein Abschewliche / Abgöttische / Abergleubige / Papistische: Oder aber ein Nützliche vnd Leidtliche Ceremonia sey? Denn ist der Ex - Augspurgischen Confession / in etlichen Articuln zuuerfelschen. Aber dieweil er vermercket / das viel frommer Trewhertziger Christen / von Predigern vnd Zuhörern auff solche Newerung zu fleissig achtung geben / vnnd er deswegen darmit nicht fort kan / So leget er sich nun auff die ander Seiten / vnd erreget einen vnnötigen Streit / mit vnzeitiger abschaffung des Exoreismi / dieser gentzlichen vnnd vngezweiffelten Hoffnung / Er wölle hiedurch jhme einen solchen Weg bereiten / das hernach die falsche Lehre / die etliche vor lengsten gern befordert gesehen hetten / desto leichter eingeführet vnd ausgebreitet werden möge. Derwegen alle fromme Christen / welche jhnen obgedachte beyde Kleinoter von Hertzen lieb sein lassen / mit höthstem fleiss darauff achtung geben sollen / das sie solchem fürnehmen des leidigen Teuffels bey zeiten mit allem Ernst begegnen / vnnd so viel an jhnen ist / die Sachen dahin richten / das bey jhnen reine Warheit vnd Christlicher Friede möge erhalten werden. Vnd wann dann bey mir / aus Christlicher Wolmeinung gesucht ist worden / von Ehrlichen ansehnlichen Personen / welchen beydes / Warheit vnd Frieden / von Hertzen lieb ist / was mein Bedencken bey diesem eingefallenen Streit were / vnd welchen theil ich dafür hielte / das sich an diesen zweyen Kleynoten / der Warheit vnnd des Frieden vergreiffe / So habe ich als der wenigsten einer / mein einfalt hiermit auffs Papir bringen / vnd meine Meinung / keinem Theil / weder zu Liebkosen noch zu Verdruss / sondern der Warheit zu Stewt kürtzlich anzeigen wollen / vnd bitte den lieben GOTT / Er wölle Gnade verleihen / das es nicht gantz ohn frucht abgehe. Es beruhet aber der gantze Handel vom Exorcismo auff diesen dreyen Heuptfragen: Die Erste: Ob der Exorcismus ein Abschewliche / Abgöttische / Abergleubige / Papistische: Oder aber ein Nützliche vnd Leidtliche Ceremonia sey? Denn ist der Ex - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0004"/> Augspurgischen Confession / in etlichen Articuln zuuerfelschen. Aber dieweil er vermercket / das viel frommer Trewhertziger Christen / von Predigern vnd Zuhörern auff solche Newerung zu fleissig achtung geben / vnnd er deswegen darmit nicht fort kan / So leget er sich nun auff die ander Seiten / vnd erreget einen vnnötigen Streit / mit vnzeitiger abschaffung des Exoreismi / dieser gentzlichen vnnd vngezweiffelten Hoffnung / Er wölle hiedurch jhme einen solchen Weg bereiten / das hernach die falsche Lehre / die etliche vor lengsten gern befordert gesehen hetten / desto leichter eingeführet vnd ausgebreitet werden möge.</p> <p>Derwegen alle fromme Christen / welche jhnen obgedachte beyde Kleinoter von Hertzen lieb sein lassen / mit höthstem fleiss darauff achtung geben sollen / das sie solchem fürnehmen des leidigen Teuffels bey zeiten mit allem Ernst begegnen / vnnd so viel an jhnen ist / die Sachen dahin richten / das bey jhnen reine Warheit vnd Christlicher Friede möge erhalten werden. Vnd wann dann bey mir / aus Christlicher Wolmeinung gesucht ist worden / von Ehrlichen ansehnlichen Personen / welchen beydes / Warheit vnd Frieden / von Hertzen lieb ist / was mein Bedencken bey diesem eingefallenen Streit were / vnd welchen theil ich dafür hielte / das sich an diesen zweyen Kleynoten / der Warheit vnnd des Frieden vergreiffe / So habe ich als der wenigsten einer / mein einfalt hiermit auffs Papir bringen / vnd meine Meinung / keinem Theil / weder zu Liebkosen noch zu Verdruss / sondern der Warheit zu Stewt kürtzlich anzeigen wollen / vnd bitte den lieben GOTT / Er wölle Gnade verleihen / das es nicht gantz ohn frucht abgehe.</p> <p>Es beruhet aber der gantze Handel vom Exorcismo auff diesen dreyen Heuptfragen: Die Erste: Ob der Exorcismus ein Abschewliche / Abgöttische / Abergleubige / Papistische: Oder aber ein Nützliche vnd Leidtliche Ceremonia sey? Denn ist der Ex - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
Augspurgischen Confession / in etlichen Articuln zuuerfelschen. Aber dieweil er vermercket / das viel frommer Trewhertziger Christen / von Predigern vnd Zuhörern auff solche Newerung zu fleissig achtung geben / vnnd er deswegen darmit nicht fort kan / So leget er sich nun auff die ander Seiten / vnd erreget einen vnnötigen Streit / mit vnzeitiger abschaffung des Exoreismi / dieser gentzlichen vnnd vngezweiffelten Hoffnung / Er wölle hiedurch jhme einen solchen Weg bereiten / das hernach die falsche Lehre / die etliche vor lengsten gern befordert gesehen hetten / desto leichter eingeführet vnd ausgebreitet werden möge.
Derwegen alle fromme Christen / welche jhnen obgedachte beyde Kleinoter von Hertzen lieb sein lassen / mit höthstem fleiss darauff achtung geben sollen / das sie solchem fürnehmen des leidigen Teuffels bey zeiten mit allem Ernst begegnen / vnnd so viel an jhnen ist / die Sachen dahin richten / das bey jhnen reine Warheit vnd Christlicher Friede möge erhalten werden. Vnd wann dann bey mir / aus Christlicher Wolmeinung gesucht ist worden / von Ehrlichen ansehnlichen Personen / welchen beydes / Warheit vnd Frieden / von Hertzen lieb ist / was mein Bedencken bey diesem eingefallenen Streit were / vnd welchen theil ich dafür hielte / das sich an diesen zweyen Kleynoten / der Warheit vnnd des Frieden vergreiffe / So habe ich als der wenigsten einer / mein einfalt hiermit auffs Papir bringen / vnd meine Meinung / keinem Theil / weder zu Liebkosen noch zu Verdruss / sondern der Warheit zu Stewt kürtzlich anzeigen wollen / vnd bitte den lieben GOTT / Er wölle Gnade verleihen / das es nicht gantz ohn frucht abgehe.
Es beruhet aber der gantze Handel vom Exorcismo auff diesen dreyen Heuptfragen: Die Erste: Ob der Exorcismus ein Abschewliche / Abgöttische / Abergleubige / Papistische: Oder aber ein Nützliche vnd Leidtliche Ceremonia sey? Denn ist der Ex -
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Zitationshilfe: | Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_bedencken_1591/4>, abgerufen am 05.07.2024. |