Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591.vnsern Kirchen gebraucht wird / bey der H. Tauff ist / erhalten / vnd darneben die reine gesimde Lere auch behalten / denn die Ceremonien fallen lassen / vnd falsche Gottlose Lere annemen. 11. Es ist besser / ein alte nützliche Ceremonien mit Fried vnd Ruhe in der Kirchen GOTtes zu erhalten / dann dieselbige ohne einige erhebliche vrsach / mit grossem Vnfried / Vnruhe vnd Zerrüttung der Gewissen abschaffen. Die Zerbster haben gantz schlechte / vnd mit nichten erhebliche vrsachen jhrer abschaffung des Exorcismi / vnd richten doch darmit grewliche / schreckliche / grosse vnruhe vnd vnfrieden / zu grosser vnzeit / nit allein im Fürstenthumb Anhalt / sondern auch ausser demselben an. Dieweil man weis / mit was grossem seufftzen / schmertzen vnd Weheklagen / etliche Prediger vnd Zuhörer / sich diesem Joch vntergeben haben / wie hinwider andere sich desselben noth erweren / wie offtermals die vneinigkeit so gros / dz schier Mein vnd Mordt daraus entstanden were. Darumb weit besser gewesen / das man diese vnruhe vnd vnzeitige enderung nicht angefangen hette / auch dieselbe bey zeiten wider einstelle. Dann welche darin einwilligen / vnd solche Vnrhu weiter stercken / die tragen schuld an allem dem Ergernis / das bey den Schwachgleubigen daraus entstehet / auch an aller derer Nachrede / da man durch diese Newerung den verdacht des Caluimsmi / bey allen Nachbarn mechtig stercket. Damit man aber sehe / das die vrsachen / darumb die Anhalter den Exorcismum abschaffen / nicht der wichtigkeit seyen / das man derselben halb / ein solchen Lermen / zu diesen betrübten zeiten / in der Kirchen GOTTES anrichten sol / so wöllen wir sie allhier kürtzlich erzehlen. Die Vrsachen sind diese: 1. Er sey in Gottes Wort nicht geboten. vnsern Kirchen gebraucht wird / bey der H. Tauff ist / erhalten / vnd darneben die reine gesimde Lere auch behalten / denn die Ceremonien fallen lassen / vnd falsche Gottlose Lere annemen. 11. Es ist besser / ein alte nützliche Ceremonien mit Fried vnd Ruhe in der Kirchen GOTtes zu erhalten / dann dieselbige ohne einige erhebliche vrsach / mit grossem Vnfried / Vnruhe vnd Zerrüttung der Gewissen abschaffen. Die Zerbster haben gantz schlechte / vnd mit nichten erhebliche vrsachen jhrer abschaffung des Exorcismi / vnd richten doch darmit grewliche / schreckliche / grosse vnruhe vnd vnfrieden / zu grosser vnzeit / nit allein im Fürstenthumb Anhalt / sondern auch ausser demselben an. Dieweil man weis / mit was grossem seufftzen / schmertzen vnd Weheklagen / etliche Prediger vnd Zuhörer / sich diesem Joch vntergeben haben / wie hinwider andere sich desselben noth erweren / wie offtermals die vneinigkeit so gros / dz schier Mein vnd Mordt daraus entstanden were. Darumb weit besser gewesen / das man diese vnruhe vnd vnzeitige enderung nicht angefangen hette / auch dieselbe bey zeiten wider einstelle. Dann welche darin einwilligen / vnd solche Vnrhu weiter stercken / die tragen schuld an allem dem Ergernis / das bey den Schwachgleubigen daraus entstehet / auch an aller derer Nachrede / da man durch diese Newerung den verdacht des Caluimsmi / bey allen Nachbarn mechtig stercket. Damit man aber sehe / das die vrsachen / darumb die Anhalter den Exorcismum abschaffen / nicht der wichtigkeit seyen / das man derselben halb / ein solchen Lermen / zu diesen betrübten zeiten / in der Kirchen GOTTES anrichten sol / so wöllen wir sie allhier kürtzlich erzehlen. Die Vrsachen sind diese: 1. Er sey in Gottes Wort nicht geboten. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0030"/> vnsern Kirchen gebraucht wird / bey der H. Tauff ist / erhalten / vnd darneben die reine gesimde Lere auch behalten / denn die Ceremonien fallen lassen / vnd falsche Gottlose Lere annemen.</p> <p>11. Es ist besser / ein alte nützliche Ceremonien mit Fried vnd Ruhe in der Kirchen GOTtes zu erhalten / dann dieselbige ohne einige erhebliche vrsach / mit grossem Vnfried / Vnruhe vnd Zerrüttung der Gewissen abschaffen.</p> <p>Die Zerbster haben gantz schlechte / vnd mit nichten erhebliche vrsachen jhrer abschaffung des Exorcismi / vnd richten doch darmit grewliche / schreckliche / grosse vnruhe vnd vnfrieden / zu grosser vnzeit / nit allein im Fürstenthumb Anhalt / sondern auch ausser demselben an. Dieweil man weis / mit was grossem seufftzen / schmertzen vnd Weheklagen / etliche Prediger vnd Zuhörer / sich diesem Joch vntergeben haben / wie hinwider andere sich desselben noth erweren / wie offtermals die vneinigkeit so gros / dz schier Mein vnd Mordt daraus entstanden were.</p> <p>Darumb weit besser gewesen / das man diese vnruhe vnd vnzeitige enderung nicht angefangen hette / auch dieselbe bey zeiten wider einstelle. Dann welche darin einwilligen / vnd solche Vnrhu weiter stercken / die tragen schuld an allem dem Ergernis / das bey den Schwachgleubigen daraus entstehet / auch an aller derer Nachrede / da man durch diese Newerung den verdacht des Caluimsmi / bey allen Nachbarn mechtig stercket.</p> <p>Damit man aber sehe / das die vrsachen / darumb die Anhalter den Exorcismum abschaffen / nicht der wichtigkeit seyen / das man derselben halb / ein solchen Lermen / zu diesen betrübten zeiten / in der Kirchen GOTTES anrichten sol / so wöllen wir sie allhier kürtzlich erzehlen.</p> </div> <div> <head>Die Vrsachen sind diese:<lb/></head> <p>1. Er sey in Gottes Wort nicht geboten.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0030]
vnsern Kirchen gebraucht wird / bey der H. Tauff ist / erhalten / vnd darneben die reine gesimde Lere auch behalten / denn die Ceremonien fallen lassen / vnd falsche Gottlose Lere annemen.
11. Es ist besser / ein alte nützliche Ceremonien mit Fried vnd Ruhe in der Kirchen GOTtes zu erhalten / dann dieselbige ohne einige erhebliche vrsach / mit grossem Vnfried / Vnruhe vnd Zerrüttung der Gewissen abschaffen.
Die Zerbster haben gantz schlechte / vnd mit nichten erhebliche vrsachen jhrer abschaffung des Exorcismi / vnd richten doch darmit grewliche / schreckliche / grosse vnruhe vnd vnfrieden / zu grosser vnzeit / nit allein im Fürstenthumb Anhalt / sondern auch ausser demselben an. Dieweil man weis / mit was grossem seufftzen / schmertzen vnd Weheklagen / etliche Prediger vnd Zuhörer / sich diesem Joch vntergeben haben / wie hinwider andere sich desselben noth erweren / wie offtermals die vneinigkeit so gros / dz schier Mein vnd Mordt daraus entstanden were.
Darumb weit besser gewesen / das man diese vnruhe vnd vnzeitige enderung nicht angefangen hette / auch dieselbe bey zeiten wider einstelle. Dann welche darin einwilligen / vnd solche Vnrhu weiter stercken / die tragen schuld an allem dem Ergernis / das bey den Schwachgleubigen daraus entstehet / auch an aller derer Nachrede / da man durch diese Newerung den verdacht des Caluimsmi / bey allen Nachbarn mechtig stercket.
Damit man aber sehe / das die vrsachen / darumb die Anhalter den Exorcismum abschaffen / nicht der wichtigkeit seyen / das man derselben halb / ein solchen Lermen / zu diesen betrübten zeiten / in der Kirchen GOTTES anrichten sol / so wöllen wir sie allhier kürtzlich erzehlen.
Die Vrsachen sind diese:
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Zitationshilfe: | Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_bedencken_1591/30>, abgerufen am 26.07.2024. |