ter Deiner Töchter gedacht? -- Sie könnte ei- nem Manne viel, Alles sein, aber keinem Chri- sten, keinem Geistlichen, der aus innerer Ueber- zeugung seinen Beruf heilig hält."
"Nein!" rief Reinhard plötzlich aus, "nein! es wird anders sein! Das Licht göttlicher Wahr- heit wird auch in Jenny's Geist leuchten, sie wird einsehen und fühlen, daß im Christenthum der Quell ewiger Seligkeit rein und lauter strömt. Ein starker Glaube, wie meiner, muß sie davon überzeugen, und ist sie nicht schon dem Herzen nach Christin? Alles, was Du an ihr tadelst, liebe Mutter, wird schwinden; Du hast es selbst vorhin gesagt, wenn ihr Gemüth die ewig wahre Lehre in sich aufgenommen ha- ben wird, wenn eine edlere Freude, eine selige Ruhe sie beleben werden. Denke Dir, welch ein Glück, die Seele seiner Frau gebildet zu haben, sie gewonnen zu haben für die Wahr- heit! -- Und werde ich ihr nicht Schätze bieten,
ter Deiner Töchter gedacht? — Sie könnte ei- nem Manne viel, Alles ſein, aber keinem Chri- ſten, keinem Geiſtlichen, der aus innerer Ueber- zeugung ſeinen Beruf heilig hält.“
„Nein!“ rief Reinhard plötzlich aus, „nein! es wird anders ſein! Das Licht göttlicher Wahr- heit wird auch in Jenny's Geiſt leuchten, ſie wird einſehen und fühlen, daß im Chriſtenthum der Quell ewiger Seligkeit rein und lauter ſtrömt. Ein ſtarker Glaube, wie meiner, muß ſie davon überzeugen, und iſt ſie nicht ſchon dem Herzen nach Chriſtin? Alles, was Du an ihr tadelſt, liebe Mutter, wird ſchwinden; Du haſt es ſelbſt vorhin geſagt, wenn ihr Gemüth die ewig wahre Lehre in ſich aufgenommen ha- ben wird, wenn eine edlere Freude, eine ſelige Ruhe ſie beleben werden. Denke Dir, welch ein Glück, die Seele ſeiner Frau gebildet zu haben, ſie gewonnen zu haben für die Wahr- heit! — Und werde ich ihr nicht Schätze bieten,
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ter Deiner Töchter gedacht? — Sie könnte ei-
nem Manne viel, Alles ſein, aber keinem Chri-
ſten, keinem Geiſtlichen, der aus innerer Ueber-
zeugung ſeinen Beruf heilig hält.“
„Nein!“ rief Reinhard plötzlich aus, „nein!
es wird anders ſein! Das Licht göttlicher Wahr-
heit wird auch in Jenny's Geiſt leuchten, ſie
wird einſehen und fühlen, daß im Chriſtenthum
der Quell ewiger Seligkeit rein und lauter
ſtrömt. Ein ſtarker Glaube, wie meiner, muß
ſie davon überzeugen, und iſt ſie nicht ſchon
dem Herzen nach Chriſtin? Alles, was Du an
ihr tadelſt, liebe Mutter, wird ſchwinden; Du
haſt es ſelbſt vorhin geſagt, wenn ihr Gemüth
die ewig wahre Lehre in ſich aufgenommen ha-
ben wird, wenn eine edlere Freude, eine ſelige
Ruhe ſie beleben werden. Denke Dir, welch
ein Glück, die Seele ſeiner Frau gebildet zu
haben, ſie gewonnen zu haben für die Wahr-
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/198>, abgerufen am 25.11.2024.
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