schön, aber das eigenartigste, selbständigste Weib, das ihm begegnet. Er könne nicht sagen, daß er sie gesucht habe, er sei vielmehr von ihr gewaltsam angezogen worden. Sie selber habe ihm erst sein eigenes Wesen klar gemacht, und ihm angedeutet, daß er sie nur gemieden, weil sie ihm zu ähnlich sei. Mit dieser Erkenntniß sei die Liebe zu Ferdinande in ihm erwacht, und jetzt bange ihm nicht mehr vor der Ehe, da er sein eigenstes Wesen wiederfinde, wenn er sich verliere in Ferdinande. Dann sprach er Adelen seinen Dank aus für Alles, was sie ihm bisher gewesen, und gedachte des unbegränzten Vertrauens, das er zu ihr hege. Dieses Vertrauen, schrieb er, gebe ihm allein den Muth, ihr eine Schwäche seiner Braut zu bekennen. Ferdinande sei zur Eifersucht geneigt, und würde den Gedanken nicht ertragen können, seinen geistigen Besitz mit einer anderen Frau zu theilen. Er hoffe sie mit der Zeit von dieser kleinen Beschränkung zurückzubringen,
schön, aber das eigenartigste, selbständigste Weib, das ihm begegnet. Er könne nicht sagen, daß er sie gesucht habe, er sei vielmehr von ihr gewaltsam angezogen worden. Sie selber habe ihm erst sein eigenes Wesen klar gemacht, und ihm angedeutet, daß er sie nur gemieden, weil sie ihm zu ähnlich sei. Mit dieser Erkenntniß sei die Liebe zu Ferdinande in ihm erwacht, und jetzt bange ihm nicht mehr vor der Ehe, da er sein eigenstes Wesen wiederfinde, wenn er sich verliere in Ferdinande. Dann sprach er Adelen seinen Dank aus für Alles, was sie ihm bisher gewesen, und gedachte des unbegränzten Vertrauens, das er zu ihr hege. Dieses Vertrauen, schrieb er, gebe ihm allein den Muth, ihr eine Schwäche seiner Braut zu bekennen. Ferdinande sei zur Eifersucht geneigt, und würde den Gedanken nicht ertragen können, seinen geistigen Besitz mit einer anderen Frau zu theilen. Er hoffe sie mit der Zeit von dieser kleinen Beschränkung zurückzubringen,
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schön, aber das eigenartigste, selbständigste Weib, das ihm begegnet. Er könne nicht sagen, daß er sie gesucht habe, er sei vielmehr von ihr gewaltsam angezogen worden. Sie selber habe ihm erst sein eigenes Wesen klar gemacht, und ihm angedeutet, daß er sie nur gemieden, weil sie ihm zu ähnlich sei. Mit dieser Erkenntniß sei die Liebe zu Ferdinande in ihm erwacht, und jetzt bange ihm nicht mehr vor der Ehe, da er sein eigenstes Wesen wiederfinde, wenn er sich verliere in Ferdinande. Dann sprach er Adelen seinen Dank aus für Alles, was sie ihm bisher gewesen, und gedachte des unbegränzten Vertrauens, das er zu ihr hege. Dieses Vertrauen, schrieb er, gebe ihm allein den Muth, ihr eine Schwäche seiner Braut zu bekennen. Ferdinande sei zur Eifersucht geneigt, und würde den Gedanken nicht ertragen können, seinen geistigen Besitz mit einer anderen Frau zu theilen. Er hoffe sie mit der Zeit von dieser kleinen Beschränkung zurückzubringen,
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Lewald, Fanny: Adele. 2. Ausg. Berlin, 1864, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_adele_1864/74>, abgerufen am 26.07.2024.
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