hörte, wußte sie sich kaum zu sagen, wie sie zu dem Ausrufe gekommen war.
Zufällig blickte sie nach der Uhr. Es war schon Mittag. Jetzt mußte er an der Börse sein. Gestern waren sie noch mitsammen auf dem Wege gewesen um dieselbe Zeit. Wie gut, wie rücksichtsvoll er sein konnte! wie freundlich er für sie gesorgt hatte am vorigen Tage! Und sie hatte es ihm so schlecht gelohnt, sie hatte ihm die ganze Heiterkeit verdorben.
Daß man der Liebe so große Opfer bringt und so wenig Selbstüberwindung hat zum Besten eines Freundes! dachte sie; denn ein Freund, ein treuer Freund, das war ihr Samuel. Was mochte er denken, als er sie von der Begegnung mit Hellwig so erschüttert sah? Was mochte Hellwig gedacht haben, da er sie in Samuel's Begleitung gefunden hatte.
Die Vorstellungen, die Fragen wirrten sich durcheinander, es machte sie ganz fieberhaft.
hörte, wußte sie sich kaum zu sagen, wie sie zu dem Ausrufe gekommen war.
Zufällig blickte sie nach der Uhr. Es war schon Mittag. Jetzt mußte er an der Börse sein. Gestern waren sie noch mitsammen auf dem Wege gewesen um dieselbe Zeit. Wie gut, wie rücksichtsvoll er sein konnte! wie freundlich er für sie gesorgt hatte am vorigen Tage! Und sie hatte es ihm so schlecht gelohnt, sie hatte ihm die ganze Heiterkeit verdorben.
Daß man der Liebe so große Opfer bringt und so wenig Selbstüberwindung hat zum Besten eines Freundes! dachte sie; denn ein Freund, ein treuer Freund, das war ihr Samuel. Was mochte er denken, als er sie von der Begegnung mit Hellwig so erschüttert sah? Was mochte Hellwig gedacht haben, da er sie in Samuel’s Begleitung gefunden hatte.
Die Vorstellungen, die Fragen wirrten sich durcheinander, es machte sie ganz fieberhaft.
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hörte, wußte sie sich kaum zu sagen, wie sie zu dem Ausrufe gekommen war.</p><p> Zufällig blickte sie nach der Uhr. Es war schon Mittag. Jetzt mußte er an der Börse sein. Gestern waren sie noch mitsammen auf dem Wege gewesen um dieselbe Zeit. Wie gut, wie rücksichtsvoll er sein konnte! wie freundlich er für sie gesorgt hatte am vorigen Tage! Und sie hatte es ihm so schlecht gelohnt, sie hatte ihm die ganze Heiterkeit verdorben.</p><p> Daß man der Liebe so große Opfer bringt und so wenig Selbstüberwindung hat zum Besten eines Freundes! dachte sie; denn ein Freund, ein treuer Freund, das war ihr Samuel. Was mochte er denken, als er sie von der Begegnung mit Hellwig so erschüttert sah? Was mochte Hellwig gedacht haben, da er sie in Samuel’s Begleitung gefunden hatte.</p><p> Die Vorstellungen, die Fragen wirrten sich durcheinander, es machte sie ganz fieberhaft.</p></div></body></text></TEI>
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hörte, wußte sie sich kaum zu sagen, wie sie zu dem Ausrufe gekommen war.
Zufällig blickte sie nach der Uhr. Es war schon Mittag. Jetzt mußte er an der Börse sein. Gestern waren sie noch mitsammen auf dem Wege gewesen um dieselbe Zeit. Wie gut, wie rücksichtsvoll er sein konnte! wie freundlich er für sie gesorgt hatte am vorigen Tage! Und sie hatte es ihm so schlecht gelohnt, sie hatte ihm die ganze Heiterkeit verdorben.
Daß man der Liebe so große Opfer bringt und so wenig Selbstüberwindung hat zum Besten eines Freundes! dachte sie; denn ein Freund, ein treuer Freund, das war ihr Samuel. Was mochte er denken, als er sie von der Begegnung mit Hellwig so erschüttert sah? Was mochte Hellwig gedacht haben, da er sie in Samuel’s Begleitung gefunden hatte.
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Lewald, Fanny: Adele. 2. Ausg. Berlin, 1864, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_adele_1864/230>, abgerufen am 22.06.2024.
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