Lewald, Fanny: Adele. 2. Ausg. Berlin, 1864.gewonnen, durfte die bedeutenden Männer des Vaterlandes zu seinen Bekannten zählen, und selbst Schiller und Goethe waren die Gäste seines Hauses geworden, so oft ihr Weg sie durch seinen Wohnort geführt. Seine Heirath mit einer vornehmen Französin, der Tochter einer emigrirten Familie, hatte seinem Hauswesen einen edlen Anstrich verliehen und ihn mit dem Adel in Verbindung gebracht, in dessen Kreisen Madmoiselle de Lussac vor ihrer Verheirathung gelebt, und wie er selber die Erinnerung an die Heroen unserer Litteratur in seinem Hause heilig hielt, so bewahrte seine Gattin liebevoll das Andenken an die unglückliche Königsfamilie, der ihre Eltern gedient hatten, und an den Hof, in dessen Nähe ihre erste Kindheit verflossen war. Willmar's einziger Sohn hatte sich mit der Tochter eines angesehenen Beamten verheirathet. Er besaß den empfänglichen Sinn seines Vaters, seine Verehrung vor dem Großen und Schönen, gewonnen, durfte die bedeutenden Männer des Vaterlandes zu seinen Bekannten zählen, und selbst Schiller und Goethe waren die Gäste seines Hauses geworden, so oft ihr Weg sie durch seinen Wohnort geführt. Seine Heirath mit einer vornehmen Französin, der Tochter einer emigrirten Familie, hatte seinem Hauswesen einen edlen Anstrich verliehen und ihn mit dem Adel in Verbindung gebracht, in dessen Kreisen Madmoiselle de Lussac vor ihrer Verheirathung gelebt, und wie er selber die Erinnerung an die Heroen unserer Litteratur in seinem Hause heilig hielt, so bewahrte seine Gattin liebevoll das Andenken an die unglückliche Königsfamilie, der ihre Eltern gedient hatten, und an den Hof, in dessen Nähe ihre erste Kindheit verflossen war. Willmar’s einziger Sohn hatte sich mit der Tochter eines angesehenen Beamten verheirathet. Er besaß den empfänglichen Sinn seines Vaters, seine Verehrung vor dem Großen und Schönen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0012" n="2"/> gewonnen, durfte die bedeutenden Männer des Vaterlandes zu seinen Bekannten zählen, und selbst Schiller und Goethe waren die Gäste seines Hauses geworden, so oft ihr Weg sie durch seinen Wohnort geführt. Seine Heirath mit einer vornehmen Französin, der Tochter einer emigrirten Familie, hatte seinem Hauswesen einen edlen Anstrich verliehen und ihn mit dem Adel in Verbindung gebracht, in dessen Kreisen Madmoiselle de Lussac vor ihrer Verheirathung gelebt, und wie er selber die Erinnerung an die Heroen unserer Litteratur in seinem Hause heilig hielt, so bewahrte seine Gattin liebevoll das Andenken an die unglückliche Königsfamilie, der ihre Eltern gedient hatten, und an den Hof, in dessen Nähe ihre erste Kindheit verflossen war.</p> <p> Willmar’s einziger Sohn hatte sich mit der Tochter eines angesehenen Beamten verheirathet. Er besaß den empfänglichen Sinn seines Vaters, seine Verehrung vor dem Großen und Schönen, </p> </div> </body> </text> </TEI> [2/0012]
gewonnen, durfte die bedeutenden Männer des Vaterlandes zu seinen Bekannten zählen, und selbst Schiller und Goethe waren die Gäste seines Hauses geworden, so oft ihr Weg sie durch seinen Wohnort geführt. Seine Heirath mit einer vornehmen Französin, der Tochter einer emigrirten Familie, hatte seinem Hauswesen einen edlen Anstrich verliehen und ihn mit dem Adel in Verbindung gebracht, in dessen Kreisen Madmoiselle de Lussac vor ihrer Verheirathung gelebt, und wie er selber die Erinnerung an die Heroen unserer Litteratur in seinem Hause heilig hielt, so bewahrte seine Gattin liebevoll das Andenken an die unglückliche Königsfamilie, der ihre Eltern gedient hatten, und an den Hof, in dessen Nähe ihre erste Kindheit verflossen war.
Willmar’s einziger Sohn hatte sich mit der Tochter eines angesehenen Beamten verheirathet. Er besaß den empfänglichen Sinn seines Vaters, seine Verehrung vor dem Großen und Schönen,
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