Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Ich fühle deine Kraft. Anstaunen muß Ich deinen Heldengeist. - O, zürne nicht! Unwürdig deiner Liebe sollst du mich Nicht schaun! des Vaterlands unwürdig nicht! Iphigenia. Nun, so entspreche dem Entschluß die That! Achilles. nach einem heftigen, inneren Kampfe Welch unglückselger Streit, worin du mich Geführt! - Ich seh's: dich treibt ein Gott; dem kann Ich Sterblicher nicht widerstehn! - Wohl- an! - Geh hin! - Ich will nicht jammern über dich. Nur Läst'rung wär's der Gottheit, die dich rief. Doch rächen will ich deinen Tod! - den Schat- ten Der Jungfrau, die Helena mir entreißt,
Ich fuͤhle deine Kraft. Anstaunen muß Ich deinen Heldengeist. – O, zuͤrne nicht! Unwuͤrdig deiner Liebe sollst du mich Nicht schaun! des Vaterlands unwuͤrdig nicht! Iphigenia. Nun, so entspreche dem Entschluß die That! Achilles. nach einem heftigen, inneren Kampfe Welch ungluͤckselger Streit, worin du mich Gefuͤhrt! – Ich seh's: dich treibt ein Gott; dem kann Ich Sterblicher nicht widerstehn! – Wohl- an! – Geh hin! – Ich will nicht jammern uͤber dich. Nur Laͤst'rung waͤr's der Gottheit, die dich rief. Doch raͤchen will ich deinen Tod! – den Schat- ten Der Jungfrau, die Helena mir entreißt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ACH"> <p><pb facs="#f0199" n="191"/> Ich fuͤhle deine Kraft. Anstaunen muß<lb/> Ich deinen Heldengeist. – O, zuͤrne nicht!<lb/> Unwuͤrdig deiner Liebe sollst du mich<lb/> Nicht schaun! des Vaterlands unwuͤrdig nicht!</p> </sp><lb/> <sp who="#IPH"> <speaker><hi rendition="#g">Iphigenia</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun, so entspreche dem Entschluß die That!</p> </sp><lb/> <sp who="#ACH"> <speaker><hi rendition="#g">Achilles</hi>.</speaker><lb/> <p> <stage>nach einem heftigen, inneren Kampfe</stage> </p><lb/> <p>Welch ungluͤckselger Streit, worin du mich<lb/> Gefuͤhrt! – Ich seh's: dich treibt ein Gott; dem<lb/> kann<lb/> Ich Sterblicher nicht widerstehn! – Wohl-<lb/> an! –<lb/> Geh hin! – Ich will nicht jammern uͤber dich.<lb/> Nur Laͤst'rung waͤr's der Gottheit, die dich rief.<lb/> Doch raͤchen will ich deinen Tod! – den Schat-<lb/> ten<lb/> Der Jungfrau, die Helena mir entreißt,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [191/0199]
Ich fuͤhle deine Kraft. Anstaunen muß
Ich deinen Heldengeist. – O, zuͤrne nicht!
Unwuͤrdig deiner Liebe sollst du mich
Nicht schaun! des Vaterlands unwuͤrdig nicht!
Iphigenia.
Nun, so entspreche dem Entschluß die That!
Achilles.
nach einem heftigen, inneren Kampfe
Welch ungluͤckselger Streit, worin du mich
Gefuͤhrt! – Ich seh's: dich treibt ein Gott; dem
kann
Ich Sterblicher nicht widerstehn! – Wohl-
an! –
Geh hin! – Ich will nicht jammern uͤber dich.
Nur Laͤst'rung waͤr's der Gottheit, die dich rief.
Doch raͤchen will ich deinen Tod! – den Schat-
ten
Der Jungfrau, die Helena mir entreißt,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805/199 |
Zitationshilfe: | Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805/199>, abgerufen am 16.02.2025. |