Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XXII. von Federn. Tab. LXIX. lang seyn muß als die Feder, und hier Figura VIII. K L vorstellet. Hierauf wirddie neue Feder zwischen zweyen Feilen G H hin und her gezogen, so lange bis sie aller Or- then gleich dicke oder dünne genug ist. Dieses hin- und her-ziehen geschiehet theils durch zwey Waltzen, darüber zwey Seile mit Zug-Zangen gehen und mit Zug-Haspeln umgetrieben wer- den; es müssen aber solche wegen der Dicke und Länge wohl angeordnet seyn, damit die Feder gleich horizontal bleibet. §. 596. Ich habe mich ehemahls eines Rahmen von Holtz oder Eisen bedienet, Federn und Sä- Weil es aber nicht genug daß die Feder in der Dünne gleich und glatt ist, sondern auch §. 597. Wie die Federn recht aufzuwinden, oder in eine Schnecke zu bringen. Dieses geschiehet gleichfalls auch mit einem besonderen Instrument, so hier Tabula a b ist ein etwas starckes Eisen, so bey c einen Absatz hat, solches im Schraube-Stock nicht
Cap. XXII. von Federn. Tab. LXIX. lang ſeyn muß als die Feder, und hier Figura VIII. K L vorſtellet. Hierauf wirddie neue Feder zwiſchen zweyen Feilen G H hin und her gezogen, ſo lange bis ſie aller Or- then gleich dicke oder duͤnne genug iſt. Dieſes hin- und her-ziehen geſchiehet theils durch zwey Waltzen, daruͤber zwey Seile mit Zug-Zangen gehen und mit Zug-Haſpeln umgetrieben wer- den; es muͤſſen aber ſolche wegen der Dicke und Laͤnge wohl angeordnet ſeyn, damit die Feder gleich horizontal bleibet. §. 596. Ich habe mich ehemahls eines Rahmen von Holtz oder Eiſen bedienet, Federn und Saͤ- Weil es aber nicht genug daß die Feder in der Duͤnne gleich und glatt iſt, ſondern auch §. 597. Wie die Federn recht aufzuwinden, oder in eine Schnecke zu bringen. Dieſes geſchiehet gleichfalls auch mit einem beſonderen Inſtrument, ſo hier Tabula a b iſt ein etwas ſtarckes Eiſen, ſo bey c einen Abſatz hat, ſolches im Schraube-Stock nicht
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Cap. XXII. von Federn. Tab. LXIX.
lang ſeyn muß als die Feder, und hier Figura VIII. K L vorſtellet. Hierauf wird
die neue Feder zwiſchen zweyen Feilen G H hin und her gezogen, ſo lange bis ſie aller Or-
then gleich dicke oder duͤnne genug iſt. Dieſes hin- und her-ziehen geſchiehet theils durch zwey
Waltzen, daruͤber zwey Seile mit Zug-Zangen gehen und mit Zug-Haſpeln umgetrieben wer-
den; es muͤſſen aber ſolche wegen der Dicke und Laͤnge wohl angeordnet ſeyn, damit die Feder
gleich horizontal bleibet.
§. 596.
Ich habe mich ehemahls eines Rahmen von Holtz oder Eiſen bedienet, Federn und Saͤ-
ge-Blaͤtter darmit, eben auf dieſe Art, abzuziehen, dergleichen im Grund-Riß Fig. VII. und
im Profil Fig. VIII. zu ſehen: a b c d iſt der Rahmen, a b und c d zwey Quer-
Hoͤltzer oder Eiſen, in iedem iſt eine Kluppe, wie Figura A weiſet, worinnen bey e das
Blat vermittelſt der Schraube f feſte geſchraubet, dieſe Kluppe aber mit einer Mutter durch
die Schraube g in die Quer-Eiſen a b und c d feſte geſpannet wird. h h iſt die Fe-
der, i und k zwey Handhaben zum hin- und her-ziehen. Damit aber der Rahme die Fe-
der nicht niederdrucket, ſind bey a b c und d kleine bewegliche Scheiben angemachet, wel-
che auf der Tafel, als wie Wagen-Raͤder, den Rahmen tragen, wie deren zwey bey m n
Fig. VIII. abgebildet ſind. Es muͤſſen aber zum Abziehen unterſchiedliche Feilen gebrauchet
werden, und zuletzt ſehr ſubtile und klare, nebſt Baumoͤhl.
Weil es aber nicht genug daß die Feder in der Duͤnne gleich und glatt iſt, ſondern auch
der Breite nach, wie denn die Engliſchen hierinnen dem Vorzug auch haben, daß ſie auf de-
nen Seiten nicht nur glatt, ſondern auch rund und ohne Schaͤrffe ſind, und alſo im Gehaͤuſe
nicht ſo leichte ſich anſtaͤmmen oder ſtocken koͤnnen, als muͤſſen ſolche auf der Seite auch abge-
zogen werden. Hierzu ſind wieder zwey beſondere Eiſen noͤthig, wie ſolche die VI. Figur
vorſtellet, da a und b zwey auf ſolche Art gearbeitete Eiſen ſind, davon c d ſo weit als
die Feile Figura V. oder hier e iſt, und ſo dicke, daß es ſich in die Oeffnung A B oder
m n Figura VII. gleich ſchicket; ſolche Eiſen ſind bey g nicht breiter als die Feder wer-
den ſoll, und bey f iſt eine kleine Hohlung nach der Breite und Dicke der neuen Feder, wel-
che durch dieſe Oeffnung gezogen, und unten die Feile e oben aber auf c d noch eine an-
dere, nebſt dem Eiſen f Figura III. geleget, und mit der Schraube E nach und nach
zugeſchraubet wird, bis dieſe auf denen Eiſen a b auf-liegen, und die Feder ihre rechte Brei-
te erhalten hat.
§. 597.
Wie die Federn recht aufzuwinden, oder in eine
Schnecke zu bringen.
Dieſes geſchiehet gleichfalls auch mit einem beſonderen Inſtrument, ſo hier Tabula
LXIX. Figura IX. in Profil gezeichnet iſt.
a b iſt ein etwas ſtarckes Eiſen, ſo bey c einen Abſatz hat, ſolches im Schraube-Stock
einzuſpannen, a d und b e ſind zwey Arme, da bey d und e eine Welle f l innen
lieget, an dieſer Welle iſt f eine ſtarcke Scheibe feſte, und eine andere eben von der Groͤſſe g
ſo an der Welle l k willig hin und her gehet, und mit der Mutter h nahe oder weit an f
kan geſtellet werden, nemlich nach der Breite der Feder. Bey k iſt eine Vertieffung, daß
der krumme Hacken an der Feder wie Figura C. Figura I. bey a b weiſet, kan eingethan
werden, daß ſich ſolche auf der Welle nicht umdrehet, und daß ſich auch die Scheibe g nicht
drehet iſt bey i eine Stell-Schraube geordnet. Soll eine Feder aufgewunden werden, ſo
wird erſt ein Hacken eingebogen und in die Ritze k gethan, unten an die Feder ein ſchwehres
Gewicht gehangen, an die Welle bey l eine Kurbel geſteckt und die Feder auffgewunden, aber
nicht
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