Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XX. vom Wasser-Maas. Tab. LXII. oder hinter dem Rad zu haben, als ein faules, das dem Nachkommenden nicht weichen kan,will man aber solches haben, wie man denn keine Krafft negligiren soll, so muß man ihm gleich- falls eine Schrege geben, wenn es auch etwas weniger als die vor dem Rad seyn solte. §. 534. Die Schwehre und Krafft des Wassers bey den überschlechtigen Wasser-Rädern auszurechnen. Wer eine Mühle, Wasser-Kunst oder dergleichen bauen soll, muß vor allen Dingen erst Ein Exempel findet ihr Tabula LXIII. Figura II. als ihr wollet ein überschlechtig Nehmet hierauf die andere Reyhe unter B B . solche giebt 29, und gehören darzu [Tabelle] Suchet hernach in vorherstehender Tafel §. 421. wo das Wasser nach Cubic-Zollen solches
Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LXII. oder hinter dem Rad zu haben, als ein faules, das dem Nachkommenden nicht weichen kan,will man aber ſolches haben, wie man denn keine Krafft negligiren ſoll, ſo muß man ihm gleich- falls eine Schrege geben, wenn es auch etwas weniger als die vor dem Rad ſeyn ſolte. §. 534. Die Schwehre und Krafft des Waſſers bey den uͤberſchlechtigen Waſſer-Raͤdern auszurechnen. Wer eine Muͤhle, Waſſer-Kunſt oder dergleichen bauen ſoll, muß vor allen Dingen erſt Ein Exempel findet ihr Tabula LXIII. Figura II. als ihr wollet ein uͤberſchlechtig Nehmet hierauf die andere Reyhe unter B B ♂. ſolche giebt 29, und gehoͤren darzu [Tabelle] Suchet hernach in vorherſtehender Tafel §. 421. wo das Waſſer nach Cubic-Zollen ſolches
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0224" n="204"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XX.</hi><hi rendition="#fr">vom Waſſer-Maas.</hi><hi rendition="#aq">Tab. LXII.</hi></fw><lb/> oder hinter dem Rad zu haben, als ein faules, das dem Nachkommenden nicht weichen kan,<lb/> will man aber ſolches haben, wie man denn keine Krafft <hi rendition="#aq">negligi</hi>ren ſoll, ſo muß man ihm gleich-<lb/> falls eine Schrege geben, wenn es auch etwas weniger als die vor dem Rad ſeyn ſolte.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 534.<lb/><hi rendition="#b">Die Schwehre und Krafft des Waſſers bey den uͤberſchlechtigen<lb/> Waſſer-Raͤdern auszurechnen.</hi></head><lb/> <p>Wer eine Muͤhle, Waſſer-Kunſt oder dergleichen bauen ſoll, muß vor allen Dingen erſt<lb/> wiſſen die Gewalt, die er noͤthig hat, und zum andern die Krafft, die er anwenden kan. Wie<lb/> wenigen aber dieſes bishero bekannt geweſen, abſonderlich was die Krafft des Waſſers betrifft,<lb/> weiſet die Erfahrung; nun iſt dieſes zwar eine Sache, die eben nicht leichte iſt, wie es denn vie-<lb/> le gar vor unmoͤglich gehalten, weil ich aber befunden, daß es faſt unentbehrlich, habe eine Art<lb/><hi rendition="#aq">inventi</hi>ret, woraus man ziemlicher maſen den Inhalt der Krafft wiſſen kan, auf ein oder et-<lb/> liche Pfund kan ich zwar keinem die Gewaͤhr laſſen, iſt hierzu auch nicht noͤthig, ſondern ſchon<lb/> genug, wenn ichs auf etwas weniges weiß, und daß es ehe mehr als weniger thun kan.</p><lb/> <p>Ein Exempel findet ihr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tabula LXIII. Figura II.</hi></hi> als ihr wollet ein uͤberſchlechtig<lb/> Rad machen, ſo 6 Ellen uͤbers Creutz, machet demnach ein Netz oder Werck 12 Fuß lang und<lb/> breit, und ziehet durch alle Fuß creutzweiß Linien, daß ihr lauter <hi rendition="#aq">Quadrat-</hi>Schuhe bekommet,<lb/> wie hier das Netz ☉ ☽ ♀ ☿, zeichnet hierauf eben durch dieſen Maaßſtab euer Rad,<lb/> nach der Breite der Wangen und nach den Linien von denen Schauffeln hinein, machet auf je-<lb/> den Kaſten eine <hi rendition="#aq">Horizontal-</hi>Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b c d e f</hi>,</hi> nehmlich wie voll jeder Kaſten ſtehet,<lb/> jeden Kaſten, wo Waſſer ſeyn ſoll, theilet wieder nach dem Maaßſtab in kleinere <hi rendition="#aq">Quadrate</hi><lb/> oder Zoll, wenn der Riß etwas groß iſt, oder auch von 2 oder 3 Zoll, wie hier, alsdenn zehlet<lb/> alle dieſe kleine <hi rendition="#aq">Quadrate,</hi> die in dem Schuh oder Feld <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A A</hi></hi> zwiſchen denen Linien <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">g h</hi></hi> ſte-<lb/> hen, zuſammen, als die groſſen Schauffeln <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">i k</hi>,</hi> und die Stuͤcke von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L M N</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">O</hi>,</hi><lb/> wo halbe ſeyn nehmet wieder ein halbes darzu, wo etwa ¾, nehmet ¼ darzu, und zwar nur<lb/> nach dem Augenmaaß, und daß ihr allezeit lieber zu wenig als zu viel zehlet, alle dieſe <hi rendition="#aq">Qua-<lb/> drata</hi> auf dem langen Felde <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A A</hi></hi> ſind etwa 24, dieſe 24 ſetzet darunter, als bey ♃.</p><lb/> <p>Nehmet hierauf die andere Reyhe unter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B B</hi></hi> ♂. ſolche giebt 29, und gehoͤren darzu<lb/> die Stuͤcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P Q R S T</hi>,</hi> ſetzet dieſes unter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> uͤber ♂, die Reyhe in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> wird ſeyn 15,<lb/> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> 16, in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> 13 und in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> 11. Weil nun ein ſolch <hi rendition="#aq">Spatium</hi> oder <hi rendition="#aq">Quadrat</hi> 3 Zoll lang<lb/> und 3 Zoll breit iſt, ſo hat es 9 Zoll zum Inhalt, daß alle dieſe <hi rendition="#aq">Summ</hi>en mit 9 <hi rendition="#aq">multiplici-</hi><lb/> ret werden. Weiter wird angegeben, daß das Rad zwiſchen den Wangen 8 Zoll breit, auch<lb/> daß ein Kaſten oder die Schaufel ſo lang iſt, und damit muß jenes wieder <hi rendition="#aq">multiplici</hi>ret<lb/> werden.</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Suchet hernach in vorherſtehender Tafel §. 421. wo das Waſſer nach <hi rendition="#aq">Cubic-</hi>Zollen<lb/> ausgerechnet iſt, eine Zahl, da kein ſonderlicher Bruch dabey iſt, wird ſeyn 5, oder 5 mahl 12<lb/> oder 60 <hi rendition="#aq">Cubic-</hi>Zoll, ſetzet es in die <hi rendition="#aq">Regula Detri,</hi> als: 60 Zoll Waſſer waͤgen 268 Loth,<lb/> was 1728 Zoll? thut 238 Pfund 16 Loth. Und ſo verfahret auch mit denen andern 5<lb/> Zahlen, als: 2088. 1080. 1152. 936. 792. Hierauff theilet einen ieden Fus des <hi rendition="#aq">Ra-<lb/> dii <hi rendition="#i">A Z</hi></hi> in der Mitten und machet 12 Theile, wie mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b c d e f g h i k l m</hi></hi> an-<lb/> gedeutet iſt, und bildet euch ein, als wenn iedes Gewichte in der Mitten ſeiner Laſt haͤnge, wie<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſolches</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0224]
Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LXII.
oder hinter dem Rad zu haben, als ein faules, das dem Nachkommenden nicht weichen kan,
will man aber ſolches haben, wie man denn keine Krafft negligiren ſoll, ſo muß man ihm gleich-
falls eine Schrege geben, wenn es auch etwas weniger als die vor dem Rad ſeyn ſolte.
§. 534.
Die Schwehre und Krafft des Waſſers bey den uͤberſchlechtigen
Waſſer-Raͤdern auszurechnen.
Wer eine Muͤhle, Waſſer-Kunſt oder dergleichen bauen ſoll, muß vor allen Dingen erſt
wiſſen die Gewalt, die er noͤthig hat, und zum andern die Krafft, die er anwenden kan. Wie
wenigen aber dieſes bishero bekannt geweſen, abſonderlich was die Krafft des Waſſers betrifft,
weiſet die Erfahrung; nun iſt dieſes zwar eine Sache, die eben nicht leichte iſt, wie es denn vie-
le gar vor unmoͤglich gehalten, weil ich aber befunden, daß es faſt unentbehrlich, habe eine Art
inventiret, woraus man ziemlicher maſen den Inhalt der Krafft wiſſen kan, auf ein oder et-
liche Pfund kan ich zwar keinem die Gewaͤhr laſſen, iſt hierzu auch nicht noͤthig, ſondern ſchon
genug, wenn ichs auf etwas weniges weiß, und daß es ehe mehr als weniger thun kan.
Ein Exempel findet ihr Tabula LXIII. Figura II. als ihr wollet ein uͤberſchlechtig
Rad machen, ſo 6 Ellen uͤbers Creutz, machet demnach ein Netz oder Werck 12 Fuß lang und
breit, und ziehet durch alle Fuß creutzweiß Linien, daß ihr lauter Quadrat-Schuhe bekommet,
wie hier das Netz ☉ ☽ ♀ ☿, zeichnet hierauf eben durch dieſen Maaßſtab euer Rad,
nach der Breite der Wangen und nach den Linien von denen Schauffeln hinein, machet auf je-
den Kaſten eine Horizontal-Linie a b c d e f, nehmlich wie voll jeder Kaſten ſtehet,
jeden Kaſten, wo Waſſer ſeyn ſoll, theilet wieder nach dem Maaßſtab in kleinere Quadrate
oder Zoll, wenn der Riß etwas groß iſt, oder auch von 2 oder 3 Zoll, wie hier, alsdenn zehlet
alle dieſe kleine Quadrate, die in dem Schuh oder Feld A A zwiſchen denen Linien g h ſte-
hen, zuſammen, als die groſſen Schauffeln i k, und die Stuͤcke von L M N und O,
wo halbe ſeyn nehmet wieder ein halbes darzu, wo etwa ¾, nehmet ¼ darzu, und zwar nur
nach dem Augenmaaß, und daß ihr allezeit lieber zu wenig als zu viel zehlet, alle dieſe Qua-
drata auf dem langen Felde A A ſind etwa 24, dieſe 24 ſetzet darunter, als bey ♃.
Nehmet hierauf die andere Reyhe unter B B ♂. ſolche giebt 29, und gehoͤren darzu
die Stuͤcken P Q R S T, ſetzet dieſes unter B uͤber ♂, die Reyhe in C wird ſeyn 15,
in D 16, in E 13 und in F 11. Weil nun ein ſolch Spatium oder Quadrat 3 Zoll lang
und 3 Zoll breit iſt, ſo hat es 9 Zoll zum Inhalt, daß alle dieſe Summen mit 9 multiplici-
ret werden. Weiter wird angegeben, daß das Rad zwiſchen den Wangen 8 Zoll breit, auch
daß ein Kaſten oder die Schaufel ſo lang iſt, und damit muß jenes wieder multipliciret
werden.
Suchet hernach in vorherſtehender Tafel §. 421. wo das Waſſer nach Cubic-Zollen
ausgerechnet iſt, eine Zahl, da kein ſonderlicher Bruch dabey iſt, wird ſeyn 5, oder 5 mahl 12
oder 60 Cubic-Zoll, ſetzet es in die Regula Detri, als: 60 Zoll Waſſer waͤgen 268 Loth,
was 1728 Zoll? thut 238 Pfund 16 Loth. Und ſo verfahret auch mit denen andern 5
Zahlen, als: 2088. 1080. 1152. 936. 792. Hierauff theilet einen ieden Fus des Ra-
dii A Z in der Mitten und machet 12 Theile, wie mit a b c d e f g h i k l m an-
gedeutet iſt, und bildet euch ein, als wenn iedes Gewichte in der Mitten ſeiner Laſt haͤnge, wie
ſolches
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |