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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XX. vom Wasser-Maas. Tab. LIX.
§. 496.
Wie diese obige Tafel zu berechnen.

Weil die Erfahrung gelehret, daß eine Oeffnung, die 3 Linien in Diametro hält,
in Zeit einer Minute 14 Kannen oder 28 Pfund Wasser giebet, so muß auf jede andere
Oeffnung die Quantität des Wassers können gefunden werden, welches durch selbe in einer
Minute heraus lauffet.

Zum Exempel:

8 Linien soll der Diameter der Oeffnung seyn.

[Formel 1]

werden also 99 Kannen zu derselben Oeffnung heraus fliessen, die in Diametro 8 Zoll,
wenn das Wasser 13 Fus über dieser Oeffnung stehet.

[Formel 3]

giebet 11 Linien Diameter 188 Kannen in 1 Minute.

§. 497.
Von der Quantität des Wassers in Flüssen oder
offenen Gräben und Canälen.

Einen Fluß nennen wir, wenn das Wasser in einen Graben und Canal, der oben offen
ist, vermöge seiner natürlichen Schwehre und Fall, fortfliesset. Das Spatium darinnen
sich daß Wasser befindet, wird die Wasser-Strasse genennet, und bestehet in Boden oder
Grund und beyden Ufern. Der Grund ist die Horizontal-Fläche, darauf es stehet oder
lauffet. Die Ufer sind zwey perpendiculaire oder schrege Seiten oder Wände, daß er sich
nicht weiter ausbreiten kan.

Fig. VI. Tabula LIX. ist ein Canal vorgestellet, da a b die beyden Wände.
Der Durchschnitt des Flusses ist das Spatium oder perpendiculare Planum, von
der Breite und Tieffe des Flusses, (lateinisch Lumen) als hier c d e f.
Der Wasser-Stand ist, wenn ein Fluß beständig in einer Höhe fortfliesset.
§. 498.

Einen Fluß zu berechnen fället wegen vieler Umstände und Irregularität sehr schwehr.

Denn da muß erstlich der Fall auf ein gutes Stück oder Länge gleich seyn.
2. Der
Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LIX.
§. 496.
Wie dieſe obige Tafel zu berechnen.

Weil die Erfahrung gelehret, daß eine Oeffnung, die 3 Linien in Diametro haͤlt,
in Zeit einer Minute 14 Kannen oder 28 Pfund Waſſer giebet, ſo muß auf jede andere
Oeffnung die Quantitaͤt des Waſſers koͤnnen gefunden werden, welches durch ſelbe in einer
Minute heraus lauffet.

Zum Exempel:

8 Linien ſoll der Diameter der Oeffnung ſeyn.

[Formel 1]

werden alſo 99 Kannen zu derſelben Oeffnung heraus flieſſen, die in Diametro 8 Zoll,
wenn das Waſſer 13 Fus uͤber dieſer Oeffnung ſtehet.

[Formel 3]

giebet 11 Linien Diameter 188 Kannen in 1 Minute.

§. 497.
Von der Quantitaͤt des Waſſers in Fluͤſſen oder
offenen Graͤben und Canaͤlen.

Einen Fluß nennen wir, wenn das Waſſer in einen Graben und Canal, der oben offen
iſt, vermoͤge ſeiner natuͤrlichen Schwehre und Fall, fortflieſſet. Das Spatium darinnen
ſich daß Waſſer befindet, wird die Waſſer-Straſſe genennet, und beſtehet in Boden oder
Grund und beyden Ufern. Der Grund iſt die Horizontal-Flaͤche, darauf es ſtehet oder
lauffet. Die Ufer ſind zwey perpendiculaire oder ſchrege Seiten oder Waͤnde, daß er ſich
nicht weiter ausbreiten kan.

Fig. VI. Tabula LIX. iſt ein Canal vorgeſtellet, da a b die beyden Waͤnde.
Der Durchſchnitt des Fluſſes iſt das Spatium oder perpendiculare Planum, von
der Breite und Tieffe des Fluſſes, (lateiniſch Lumen) als hier c d e f.
Der Waſſer-Stand iſt, wenn ein Fluß beſtaͤndig in einer Hoͤhe fortflieſſet.
§. 498.

Einen Fluß zu berechnen faͤllet wegen vieler Umſtaͤnde und Irregularitaͤt ſehr ſchwehr.

Denn da muß erſtlich der Fall auf ein gutes Stuͤck oder Laͤnge gleich ſeyn.
2. Der
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[191/0211] Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LIX. §. 496. Wie dieſe obige Tafel zu berechnen. Weil die Erfahrung gelehret, daß eine Oeffnung, die 3 Linien in Diametro haͤlt, in Zeit einer Minute 14 Kannen oder 28 Pfund Waſſer giebet, ſo muß auf jede andere Oeffnung die Quantitaͤt des Waſſers koͤnnen gefunden werden, welches durch ſelbe in einer Minute heraus lauffet. Zum Exempel: 8 Linien ſoll der Diameter der Oeffnung ſeyn. [FORMEL] werden alſo 99[FORMEL] Kannen zu derſelben Oeffnung heraus flieſſen, die in Diametro 8 Zoll, wenn das Waſſer 13 Fus uͤber dieſer Oeffnung ſtehet. [FORMEL] giebet 11 Linien Diameter 188[FORMEL] Kannen in 1 Minute. §. 497. Von der Quantitaͤt des Waſſers in Fluͤſſen oder offenen Graͤben und Canaͤlen. Einen Fluß nennen wir, wenn das Waſſer in einen Graben und Canal, der oben offen iſt, vermoͤge ſeiner natuͤrlichen Schwehre und Fall, fortflieſſet. Das Spatium darinnen ſich daß Waſſer befindet, wird die Waſſer-Straſſe genennet, und beſtehet in Boden oder Grund und beyden Ufern. Der Grund iſt die Horizontal-Flaͤche, darauf es ſtehet oder lauffet. Die Ufer ſind zwey perpendiculaire oder ſchrege Seiten oder Waͤnde, daß er ſich nicht weiter ausbreiten kan. Fig. VI. Tabula LIX. iſt ein Canal vorgeſtellet, da a b die beyden Waͤnde. Der Durchſchnitt des Fluſſes iſt das Spatium oder perpendiculare Planum, von der Breite und Tieffe des Fluſſes, (lateiniſch Lumen) als hier c d e f. Der Waſſer-Stand iſt, wenn ein Fluß beſtaͤndig in einer Hoͤhe fortflieſſet. §. 498. Einen Fluß zu berechnen faͤllet wegen vieler Umſtaͤnde und Irregularitaͤt ſehr ſchwehr. Denn da muß erſtlich der Fall auf ein gutes Stuͤck oder Laͤnge gleich ſeyn. 2. Der

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/211>, abgerufen am 25.11.2024.