Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite
Cap. XX. von der Krafft des Wassers. Tab. LV.
§. 423.

Die andere Tafel dienet, zu erfahren wie schwehr das Wasser in einer Cylin-
der-
Röhre sey, so 12 Zoll hoch ist? Als nemlich, eine Röhre ist 4 Zoll in Diametro
und 12 Zoll hoch; Wie schwehr ist das Wasser darinnen? Nehmet in der Reyhe: Weite
des Cylinders,
die Zahl 4, so weiset die letzte Zahl 133 Loth Qventl. wie schwehr
das Wasser ist. Item, eine Röhre 6 Zoll weit, 12 Zoll hoch, hält 299 Loth 2 Qventl.
Wasser.

§. 424.

Die dritte Tafel ist gerichtet auf viereckigte Röhren oder Quadrat-Zoll.
Nemlich, wie viel Quadrat-Zoll der Inhalt oder Fläche einer Röhre hat, und wie viel das
Wasser wieget? Als, ihr findet nach dem Quadrat-Maasstab daß eine Röhre 5 Quadrat-
Zoll hält, so weiset die 5 in der ersten Reyhe, wenn solche 12 Zoll hoch, daß in 265 Loth
Quentl. Wasser hinein gehet.

(NB.)

Hierbey aber ist die Rede von klaren und recht hellen Fluß-Wasser, so weder
Sand, Erde, noch andere Unreinigkeit bey sich führet; welches alsobald dadurch
schwehrer wird.

Denn ein reines Wasser ist nicht so schwehr als ein trübes, ein gesaltzen Wasser viel
schwehrer als ein süsses, und hat ein jeder Liquor seine besondere Schwehre, nachdem er mit
einem andern Cörper oder auch Unreinigkeit vermischet ist, wie aber eines jeden Liquoris
Schwehre accurat zu untersuchen, wird nicht nur in der Hydrostatic, sondern auch im
künfftigen Theil der Hydrotechnic ausführlich gelehret werden.

§. 425.
Von der Pressung und Bilancirung des Wassers
gegen sich selbst.

Weil das Wasser aus gleichen und flüssigen Theilen bestehet, die einander leicht weichen
können, daß kein Theil von demjenigen, so aneinander hanget, höher seyn will als das andere;
ja das grosse Theil lässet dem kleinen, und das kleine dem grossen gleiche Hoheit, das ist, alles
Wasser, nicht nur das in einem Gefässe, Teich oder See ist, stehet horizontal, oder allezeit
gleichweit vom Centro der Erden, sondern auch dasjenige Wasser, so in unterschiedlichen
Gefässen oder Behältnissen sich befindet, wenn es nur einige Gemeinschafft durch Löcher, Röh-
ren oder Canäle zusammen hat.

§. 426.

Als Tabula LV. Figura I. II. III. IV. V. sind Gefässe oder Röhren von Glase
oder Metall mit Wasser angefüllet, die man Siphones erecti, aufrecht-stehende Heber
oder auch Röhren nennet, jedes bestehet aus zwey Röhren oder Schenckeln, die unten in a
miteinander Gemeinschafft haben, und das Wasser aus einer Röhre in die andere treten kan.
Gleichwie nun das Wasser in gleichweiten Röhren, als Fig. I. und II. da es an Quantität
und Schwehre in beyden Röhren e und f einander gleich ist, eine Horizontal-Linie b so
wohl in e als f machet.

§. 427.

Also ist es auch beschaffen mit denen Gefässen, da die Röhren oder Behältnisse ungleicher
Weite seyn. Als Fig. III. VI. und V. da bey 4 und 5 wohl 16 mahl so viel Wasser in dem

Rohr
Cap. XX. von der Krafft des Waſſers. Tab. LV.
§. 423.

Die andere Tafel dienet, zu erfahren wie ſchwehr das Waſſer in einer Cylin-
der-
Roͤhre ſey, ſo 12 Zoll hoch iſt? Als nemlich, eine Roͤhre iſt 4 Zoll in Diametro
und 12 Zoll hoch; Wie ſchwehr iſt das Waſſer darinnen? Nehmet in der Reyhe: Weite
des Cylinders,
die Zahl 4, ſo weiſet die letzte Zahl 133 Loth Qventl. wie ſchwehr
das Waſſer iſt. Item, eine Roͤhre 6 Zoll weit, 12 Zoll hoch, haͤlt 299 Loth 2 Qventl.
Waſſer.

§. 424.

Die dritte Tafel iſt gerichtet auf viereckigte Roͤhren oder Quadrat-Zoll.
Nemlich, wie viel Quadrat-Zoll der Inhalt oder Flaͤche einer Roͤhre hat, und wie viel das
Waſſer wieget? Als, ihr findet nach dem Quadrat-Maasſtab daß eine Roͤhre 5 Quadrat-
Zoll haͤlt, ſo weiſet die 5 in der erſten Reyhe, wenn ſolche 12 Zoll hoch, daß in 265 Loth
Quentl. Waſſer hinein gehet.

(NB.)

Hierbey aber iſt die Rede von klaren und recht hellen Fluß-Waſſer, ſo weder
Sand, Erde, noch andere Unreinigkeit bey ſich fuͤhret; welches alſobald dadurch
ſchwehrer wird.

Denn ein reines Waſſer iſt nicht ſo ſchwehr als ein truͤbes, ein geſaltzen Waſſer viel
ſchwehrer als ein ſuͤſſes, und hat ein jeder Liquor ſeine beſondere Schwehre, nachdem er mit
einem andern Coͤrper oder auch Unreinigkeit vermiſchet iſt, wie aber eines jeden Liquoris
Schwehre accurat zu unterſuchen, wird nicht nur in der Hydroſtatic, ſondern auch im
kuͤnfftigen Theil der Hydrotechnic ausfuͤhrlich gelehret werden.

§. 425.
Von der Preſſung und Bilancirung des Waſſers
gegen ſich ſelbſt.

Weil das Waſſer aus gleichen und fluͤſſigen Theilen beſtehet, die einander leicht weichen
koͤnnen, daß kein Theil von demjenigen, ſo aneinander hanget, hoͤher ſeyn will als das andere;
ja das groſſe Theil laͤſſet dem kleinen, und das kleine dem groſſen gleiche Hoheit, das iſt, alles
Waſſer, nicht nur das in einem Gefaͤſſe, Teich oder See iſt, ſtehet horizontal, oder allezeit
gleichweit vom Centro der Erden, ſondern auch dasjenige Waſſer, ſo in unterſchiedlichen
Gefaͤſſen oder Behaͤltniſſen ſich befindet, wenn es nur einige Gemeinſchafft durch Loͤcher, Roͤh-
ren oder Canaͤle zuſammen hat.

§. 426.

Als Tabula LV. Figura I. II. III. IV. V. ſind Gefaͤſſe oder Roͤhren von Glaſe
oder Metall mit Waſſer angefuͤllet, die man Siphones erecti, aufrecht-ſtehende Heber
oder auch Roͤhren nennet, jedes beſtehet aus zwey Roͤhren oder Schenckeln, die unten in a
miteinander Gemeinſchafft haben, und das Waſſer aus einer Roͤhre in die andere treten kan.
Gleichwie nun das Waſſer in gleichweiten Roͤhren, als Fig. I. und II. da es an Quantitaͤt
und Schwehre in beyden Roͤhren e und f einander gleich iſt, eine Horizontal-Linie b ſo
wohl in e als f machet.

§. 427.

Alſo iſt es auch beſchaffen mit denen Gefaͤſſen, da die Roͤhren oder Behaͤltniſſe ungleicher
Weite ſeyn. Als Fig. III. VI. und V. da bey 4 und 5 wohl 16 mahl ſo viel Waſſer in dem

Rohr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0187" n="167"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Cap. XX.</hi> <hi rendition="#fr">von der Krafft des Wa&#x017F;&#x017F;ers.</hi> <hi rendition="#aq">Tab. LV.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 423.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Die andere Tafel dienet, zu erfahren wie &#x017F;chwehr das Wa&#x017F;&#x017F;er in einer</hi><hi rendition="#aq">Cylin-<lb/>
der-</hi><hi rendition="#fr">Ro&#x0364;hre &#x017F;ey, &#x017F;o 12 Zoll hoch i&#x017F;t?</hi> Als nemlich, eine Ro&#x0364;hre i&#x017F;t 4 Zoll <hi rendition="#aq">in Diametro</hi><lb/>
und 12 Zoll hoch; Wie &#x017F;chwehr i&#x017F;t das Wa&#x017F;&#x017F;er darinnen? Nehmet in der Reyhe: <hi rendition="#fr">Weite<lb/>
des <hi rendition="#aq">Cylinders,</hi></hi> die Zahl 4, &#x017F;o wei&#x017F;et die letzte Zahl 133 Loth <formula notation="TeX">\frac{100}{123}</formula> Qventl. wie &#x017F;chwehr<lb/>
das Wa&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t. <hi rendition="#aq">Item,</hi> eine Ro&#x0364;hre 6 Zoll weit, 12 Zoll hoch, ha&#x0364;lt 299 Loth 2<formula notation="TeX">\frac{34}{41}</formula> Qventl.<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 424.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Die dritte Tafel i&#x017F;t gerichtet auf viereckigte Ro&#x0364;hren oder <hi rendition="#aq">Quadrat-</hi>Zoll.</hi><lb/>
Nemlich, wie viel <hi rendition="#aq">Quadrat-</hi>Zoll der Inhalt oder Fla&#x0364;che einer Ro&#x0364;hre hat, und wie viel das<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er wieget? Als, ihr findet nach dem <hi rendition="#aq">Quadrat-</hi>Maas&#x017F;tab daß eine Ro&#x0364;hre 5 <hi rendition="#aq">Quadrat-</hi><lb/>
Zoll ha&#x0364;lt, &#x017F;o wei&#x017F;et die 5 in der er&#x017F;ten Reyhe, wenn &#x017F;olche 12 Zoll hoch, daß in 265 Loth<lb/><formula notation="TeX">\frac{64}{123}</formula> Quentl. Wa&#x017F;&#x017F;er hinein gehet.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">(NB.)</hi> </hi> </hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Hierbey aber i&#x017F;t die Rede von klaren und recht hellen Fluß-Wa&#x017F;&#x017F;er, &#x017F;o weder<lb/>
Sand, Erde, noch andere Unreinigkeit bey &#x017F;ich fu&#x0364;hret; welches al&#x017F;obald dadurch<lb/>
&#x017F;chwehrer wird.</hi> </p><lb/>
          <p>Denn ein reines Wa&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t nicht &#x017F;o &#x017F;chwehr als ein tru&#x0364;bes, ein ge&#x017F;altzen Wa&#x017F;&#x017F;er viel<lb/>
&#x017F;chwehrer als ein &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;es, und hat ein jeder <hi rendition="#aq">Liquor</hi> &#x017F;eine be&#x017F;ondere Schwehre, nachdem er mit<lb/>
einem andern Co&#x0364;rper oder auch Unreinigkeit vermi&#x017F;chet i&#x017F;t, wie aber eines jeden <hi rendition="#aq">Liquoris</hi><lb/>
Schwehre <hi rendition="#aq">accurat</hi> zu unter&#x017F;uchen, wird nicht nur in der <hi rendition="#aq">Hydro&#x017F;tatic,</hi> &#x017F;ondern auch im<lb/>
ku&#x0364;nfftigen Theil der <hi rendition="#aq">Hydrotechnic</hi> ausfu&#x0364;hrlich gelehret werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 425.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">V</hi>on der <hi rendition="#in">P</hi>re&#x017F;&#x017F;ung und <hi rendition="#aq">Bilanci</hi>rung des <hi rendition="#in">W</hi>a&#x017F;&#x017F;ers<lb/>
gegen &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t.</hi></head><lb/>
          <p>Weil das Wa&#x017F;&#x017F;er aus gleichen und flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;igen Theilen be&#x017F;tehet, die einander leicht weichen<lb/>
ko&#x0364;nnen, daß kein Theil von demjenigen, &#x017F;o aneinander hanget, ho&#x0364;her &#x017F;eyn will als das andere;<lb/>
ja das gro&#x017F;&#x017F;e Theil la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et dem kleinen, und das kleine dem gro&#x017F;&#x017F;en gleiche Hoheit, das i&#x017F;t, alles<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er, nicht nur das in einem Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, Teich oder See i&#x017F;t, &#x017F;tehet <hi rendition="#aq">horizontal,</hi> oder allezeit<lb/>
gleichweit vom <hi rendition="#aq">Centro</hi> der Erden, &#x017F;ondern auch dasjenige Wa&#x017F;&#x017F;er, &#x017F;o in unter&#x017F;chiedlichen<lb/>
Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en oder Beha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich befindet, wenn es nur einige Gemein&#x017F;chafft durch Lo&#x0364;cher, Ro&#x0364;h-<lb/>
ren oder Cana&#x0364;le zu&#x017F;ammen hat.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 426.</head><lb/>
          <p>Als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tabula LV. Figura I. II. III. IV. V.</hi></hi> &#x017F;ind Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e oder Ro&#x0364;hren von Gla&#x017F;e<lb/>
oder Metall mit Wa&#x017F;&#x017F;er angefu&#x0364;llet, die man <hi rendition="#aq">Siphones erecti,</hi> aufrecht-&#x017F;tehende Heber<lb/>
oder auch Ro&#x0364;hren nennet, jedes be&#x017F;tehet aus zwey Ro&#x0364;hren oder Schenckeln, die unten in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi><lb/>
miteinander Gemein&#x017F;chafft haben, und das Wa&#x017F;&#x017F;er aus einer Ro&#x0364;hre in die andere treten kan.<lb/>
Gleichwie nun das Wa&#x017F;&#x017F;er in gleichweiten Ro&#x0364;hren, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. I.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">II.</hi></hi> da es an <hi rendition="#aq">Quanti</hi>ta&#x0364;t<lb/>
und Schwehre in beyden Ro&#x0364;hren <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> einander gleich i&#x017F;t, eine <hi rendition="#aq">Horizontal-</hi>Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> &#x017F;o<lb/>
wohl in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> machet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 427.</head><lb/>
          <p>Al&#x017F;o i&#x017F;t es auch be&#x017F;chaffen mit denen Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, da die Ro&#x0364;hren oder Beha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e ungleicher<lb/>
Weite &#x017F;eyn. Als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. III. VI.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V.</hi></hi> da bey 4 und 5 wohl 16 mahl &#x017F;o viel Wa&#x017F;&#x017F;er in dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Rohr</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0187] Cap. XX. von der Krafft des Waſſers. Tab. LV. §. 423. Die andere Tafel dienet, zu erfahren wie ſchwehr das Waſſer in einer Cylin- der-Roͤhre ſey, ſo 12 Zoll hoch iſt? Als nemlich, eine Roͤhre iſt 4 Zoll in Diametro und 12 Zoll hoch; Wie ſchwehr iſt das Waſſer darinnen? Nehmet in der Reyhe: Weite des Cylinders, die Zahl 4, ſo weiſet die letzte Zahl 133 Loth [FORMEL] Qventl. wie ſchwehr das Waſſer iſt. Item, eine Roͤhre 6 Zoll weit, 12 Zoll hoch, haͤlt 299 Loth 2[FORMEL] Qventl. Waſſer. §. 424. Die dritte Tafel iſt gerichtet auf viereckigte Roͤhren oder Quadrat-Zoll. Nemlich, wie viel Quadrat-Zoll der Inhalt oder Flaͤche einer Roͤhre hat, und wie viel das Waſſer wieget? Als, ihr findet nach dem Quadrat-Maasſtab daß eine Roͤhre 5 Quadrat- Zoll haͤlt, ſo weiſet die 5 in der erſten Reyhe, wenn ſolche 12 Zoll hoch, daß in 265 Loth [FORMEL] Quentl. Waſſer hinein gehet. (NB.) Hierbey aber iſt die Rede von klaren und recht hellen Fluß-Waſſer, ſo weder Sand, Erde, noch andere Unreinigkeit bey ſich fuͤhret; welches alſobald dadurch ſchwehrer wird. Denn ein reines Waſſer iſt nicht ſo ſchwehr als ein truͤbes, ein geſaltzen Waſſer viel ſchwehrer als ein ſuͤſſes, und hat ein jeder Liquor ſeine beſondere Schwehre, nachdem er mit einem andern Coͤrper oder auch Unreinigkeit vermiſchet iſt, wie aber eines jeden Liquoris Schwehre accurat zu unterſuchen, wird nicht nur in der Hydroſtatic, ſondern auch im kuͤnfftigen Theil der Hydrotechnic ausfuͤhrlich gelehret werden. §. 425. Von der Preſſung und Bilancirung des Waſſers gegen ſich ſelbſt. Weil das Waſſer aus gleichen und fluͤſſigen Theilen beſtehet, die einander leicht weichen koͤnnen, daß kein Theil von demjenigen, ſo aneinander hanget, hoͤher ſeyn will als das andere; ja das groſſe Theil laͤſſet dem kleinen, und das kleine dem groſſen gleiche Hoheit, das iſt, alles Waſſer, nicht nur das in einem Gefaͤſſe, Teich oder See iſt, ſtehet horizontal, oder allezeit gleichweit vom Centro der Erden, ſondern auch dasjenige Waſſer, ſo in unterſchiedlichen Gefaͤſſen oder Behaͤltniſſen ſich befindet, wenn es nur einige Gemeinſchafft durch Loͤcher, Roͤh- ren oder Canaͤle zuſammen hat. §. 426. Als Tabula LV. Figura I. II. III. IV. V. ſind Gefaͤſſe oder Roͤhren von Glaſe oder Metall mit Waſſer angefuͤllet, die man Siphones erecti, aufrecht-ſtehende Heber oder auch Roͤhren nennet, jedes beſtehet aus zwey Roͤhren oder Schenckeln, die unten in a miteinander Gemeinſchafft haben, und das Waſſer aus einer Roͤhre in die andere treten kan. Gleichwie nun das Waſſer in gleichweiten Roͤhren, als Fig. I. und II. da es an Quantitaͤt und Schwehre in beyden Roͤhren e und f einander gleich iſt, eine Horizontal-Linie b ſo wohl in e als f machet. §. 427. Alſo iſt es auch beſchaffen mit denen Gefaͤſſen, da die Roͤhren oder Behaͤltniſſe ungleicher Weite ſeyn. Als Fig. III. VI. und V. da bey 4 und 5 wohl 16 mahl ſo viel Waſſer in dem Rohr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/187
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/187>, abgerufen am 25.11.2024.