Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XVIII. von der Camera AEolia. Tab. XLVII. §. 342. Uber diese Art findet sich noch eine in denen Transactionibus anglicanis Anno 1665. Die Figur ist hier Fig. VII. Tab. XLVII. und die Beschreibung folgendes: §. 343. Eine neue Invention, derer man sich bedienet das Feuer in denen Kupfferhammern zu Trivoli nahe bey Rom aufzublasen. Alhier bläset das Wasser das Feuer auf, nicht daß es die Blasebälge treibet, wie sonst ge- §. 344. Aus dieser Beschreibung und Figur wird keiner klug werden, auch wenn es einer also §. 345. Ob aber solche Machine bey hohen Oefen, Schmeltzhütten, Eisenhämmern und der- §. 346. Wie durch Wasser und Feuer, vermittelst einer AEolopila, Wind zu machen. Daß sich das Wasser leichte mit der Lufft vermischet, sehen wir täglich an den aufstei- aber,
Cap. XVIII. von der Camera Æolia. Tab. XLVII. §. 342. Uber dieſe Art findet ſich noch eine in denen Transactionibus anglicanis Anno 1665. Die Figur iſt hier Fig. VII. Tab. XLVII. und die Beſchreibung folgendes: §. 343. Eine neue Invention, derer man ſich bedienet das Feuer in denen Kupfferhammern zu Trivoli nahe bey Rom aufzublaſen. Alhier blaͤſet das Waſſer das Feuer auf, nicht daß es die Blaſebaͤlge treibet, wie ſonſt ge- §. 344. Aus dieſer Beſchreibung und Figur wird keiner klug werden, auch wenn es einer alſo §. 345. Ob aber ſolche Machine bey hohen Oefen, Schmeltzhuͤtten, Eiſenhaͤmmern und der- §. 346. Wie durch Waſſer und Feuer, vermittelſt einer Æolopila, Wind zu machen. Daß ſich das Waſſer leichte mit der Lufft vermiſchet, ſehen wir taͤglich an den aufſtei- aber,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0160" n="140"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Cap. XVIII.</hi> <hi rendition="#fr">von der</hi> <hi rendition="#aq">Camera Æolia. Tab. XLVII.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head>§. 342.</head><lb/> <p>Uber dieſe Art findet ſich noch eine in denen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Transactionibus anglicanis Anno 1665.<lb/> Tabula I. Figura II.</hi></hi> und aus dieſen in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le Journal des Scavons Tom. I. Ann. 1666.<lb/> pag. 380. Fig. 2.</hi></hi></p><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">Figur</hi> iſt hier <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VII. Tab. XLVII.</hi></hi> und die Beſchreibung folgendes:</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 343.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>ine neue <hi rendition="#aq">Invention,</hi> derer man ſich bedienet das <hi rendition="#in">F</hi>euer<lb/> in denen Kupfferhammern zu <hi rendition="#aq">Trivoli</hi> nahe bey Rom<lb/> aufzublaſen.</hi></head><lb/> <p>Alhier blaͤſet das Waſſer das Feuer auf, nicht daß es die Blaſebaͤlge treibet, wie ſonſt ge-<lb/> ſchiehet, ſondern daß es ſebſt Wind machet. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B</hi></hi> iſt das Waſſer, ſo aus einer Rinne ſchieſ-<lb/> ſet, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> eine viereckigte Roͤhre, darein das Waſſer faͤllt, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C G</hi></hi> eine eiſerne Roͤhre, dadurch<lb/> der Wind auf den Feuer-Herd oder Eſſe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">K</hi></hi> durch die Naſe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> blaͤſet, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> ein Loch in der<lb/> Roͤhre, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> ein Zapffen darzu, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> der Abfluß des Waſſers. Wenn man nun das Loch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi><lb/> verſtopffet, ſo gehet der Wind unaufhoͤrlich durch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G,</hi></hi> und wenn es bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> verſtopffet iſt, ſo ge-<lb/> het der Wind mit gleicher Hefftigkeit durch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> heraus, daß ich glaube, es koͤnte einen Ball oben<lb/> ſpielen, wie zu <hi rendition="#aq">Freſcati.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 344.</head><lb/> <p>Aus dieſer Beſchreibung und <hi rendition="#aq">Figur</hi> wird keiner klug werden, auch wenn es einer alſo<lb/> darnach anſtellet, ehe das Feuer mit dem Waſſer ausloͤſchen, als anblaſen. Und derjenige,<lb/> ſo der <hi rendition="#aq">Socie</hi>taͤt in Engeland dieſe Nachricht ertheilet, dieſe <hi rendition="#aq">Machine</hi> vielleicht nur von auſ-<lb/> ſen aber nicht von innen geſehen; denn wie iſt es moͤglich, wenn die gantze Roͤhre voll Waſſer<lb/> iſt, daß keines zur kleinen Roͤhre <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi>,</hi> ſondern nur Lufft zum Feuer kommen ſoll, derohalben<lb/> muß die <hi rendition="#aq">Structur</hi> wie die vorher beſchriebenen Wind-Kammern oder Faͤſſer eingerichtet<lb/> ſeyn, nur daß hier ſtatt runder Faͤſſer ein viereckigter Kaſten gebrauchet wird.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 345.</head><lb/> <p>Ob aber ſolche <hi rendition="#aq">Machine</hi> bey hohen Oefen, Schmeltzhuͤtten, Eiſenhaͤmmern und der-<lb/> gleichen das ihre auch <hi rendition="#aq">præſti</hi>ren moͤchte, daran zweiffele, weil dieſe Krafft denen hoͤltzernen und<lb/> mit groſſer <hi rendition="#aq">Force</hi> des Waſſers getriebenen Blaß-Baͤlgen doch nicht beykommet, auch wuͤrde<lb/> die groſſe Feuchtigkeit der Lufft nicht gut thun, alleine bey einem Kupffer-Hammer, Schmie-<lb/> de-Eſſe, und dergleichen Werckſtaͤtten, duͤrffte es noch ehe das ſeine <hi rendition="#aq">præſti</hi>ren. Nun iſt<lb/> noch uͤbrig</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 346.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">W</hi>ie durch <hi rendition="#in">W</hi>aſſer und <hi rendition="#in">F</hi>euer, vermittelſt einer<lb/><hi rendition="#aq">Æolopila,</hi> Wind zu machen.</hi></head><lb/> <p>Daß ſich das Waſſer leichte mit der Lufft vermiſchet, ſehen wir taͤglich an den aufſtei-<lb/> genden Duͤnſten, und daß alle ſtehende Waſſer, ſo keinen Zugang haben, <hi rendition="#aq">evapori</hi>ren, und in<lb/> die Lufft gehen, davon hernach wieder Regen und Schnee entſtehet, weil das Waſſer nicht zu<lb/> Lufft wird, ſonder allezeit als Waſſer oder Schnee wieder hernieder faͤllt. Abſonderlich be-<lb/> foͤdert die warme Lufft und Sonnen-Hitze das Aufſteigen des Waſſers, noch mehr aber die<lb/> Hitze des Feuers, alſo, daß in kurtzen eine ziemliche <hi rendition="#aq">Quanti</hi>taͤt in die Lufft gehet, welches man<lb/> <fw place="bottom" type="catch">aber,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0160]
Cap. XVIII. von der Camera Æolia. Tab. XLVII.
§. 342.
Uber dieſe Art findet ſich noch eine in denen Transactionibus anglicanis Anno 1665.
Tabula I. Figura II. und aus dieſen in le Journal des Scavons Tom. I. Ann. 1666.
pag. 380. Fig. 2.
Die Figur iſt hier Fig. VII. Tab. XLVII. und die Beſchreibung folgendes:
§. 343.
Eine neue Invention, derer man ſich bedienet das Feuer
in denen Kupfferhammern zu Trivoli nahe bey Rom
aufzublaſen.
Alhier blaͤſet das Waſſer das Feuer auf, nicht daß es die Blaſebaͤlge treibet, wie ſonſt ge-
ſchiehet, ſondern daß es ſebſt Wind machet. A B iſt das Waſſer, ſo aus einer Rinne ſchieſ-
ſet, C eine viereckigte Roͤhre, darein das Waſſer faͤllt, C G eine eiſerne Roͤhre, dadurch
der Wind auf den Feuer-Herd oder Eſſe K durch die Naſe G blaͤſet, E ein Loch in der
Roͤhre, F ein Zapffen darzu, D der Abfluß des Waſſers. Wenn man nun das Loch E
verſtopffet, ſo gehet der Wind unaufhoͤrlich durch G, und wenn es bey G verſtopffet iſt, ſo ge-
het der Wind mit gleicher Hefftigkeit durch E heraus, daß ich glaube, es koͤnte einen Ball oben
ſpielen, wie zu Freſcati.
§. 344.
Aus dieſer Beſchreibung und Figur wird keiner klug werden, auch wenn es einer alſo
darnach anſtellet, ehe das Feuer mit dem Waſſer ausloͤſchen, als anblaſen. Und derjenige,
ſo der Societaͤt in Engeland dieſe Nachricht ertheilet, dieſe Machine vielleicht nur von auſ-
ſen aber nicht von innen geſehen; denn wie iſt es moͤglich, wenn die gantze Roͤhre voll Waſſer
iſt, daß keines zur kleinen Roͤhre C, ſondern nur Lufft zum Feuer kommen ſoll, derohalben
muß die Structur wie die vorher beſchriebenen Wind-Kammern oder Faͤſſer eingerichtet
ſeyn, nur daß hier ſtatt runder Faͤſſer ein viereckigter Kaſten gebrauchet wird.
§. 345.
Ob aber ſolche Machine bey hohen Oefen, Schmeltzhuͤtten, Eiſenhaͤmmern und der-
gleichen das ihre auch præſtiren moͤchte, daran zweiffele, weil dieſe Krafft denen hoͤltzernen und
mit groſſer Force des Waſſers getriebenen Blaß-Baͤlgen doch nicht beykommet, auch wuͤrde
die groſſe Feuchtigkeit der Lufft nicht gut thun, alleine bey einem Kupffer-Hammer, Schmie-
de-Eſſe, und dergleichen Werckſtaͤtten, duͤrffte es noch ehe das ſeine præſtiren. Nun iſt
noch uͤbrig
§. 346.
Wie durch Waſſer und Feuer, vermittelſt einer
Æolopila, Wind zu machen.
Daß ſich das Waſſer leichte mit der Lufft vermiſchet, ſehen wir taͤglich an den aufſtei-
genden Duͤnſten, und daß alle ſtehende Waſſer, ſo keinen Zugang haben, evaporiren, und in
die Lufft gehen, davon hernach wieder Regen und Schnee entſtehet, weil das Waſſer nicht zu
Lufft wird, ſonder allezeit als Waſſer oder Schnee wieder hernieder faͤllt. Abſonderlich be-
foͤdert die warme Lufft und Sonnen-Hitze das Aufſteigen des Waſſers, noch mehr aber die
Hitze des Feuers, alſo, daß in kurtzen eine ziemliche Quantitaͤt in die Lufft gehet, welches man
aber,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |