Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XVIII. von Wind-Mühlen. Tab. XLVII. §. 326. Eine Wind-Mühle/ da die Flügel horizontal lauffen. Es ist solche hier Tabula XLVII. Figura I. gezeichnet, und erstlich beschrieben in §. 327. Ob ich nun schon die Mühle weitläufftiger als Crollier beschrieben, so habe dennoch hier- §. 328. Solchen aber abzuhelffen, habe hier Fig. II. gewiesen, wie solches mit einem Gegen- A B C D ist der höltzerne Rahmen, E die Leinwand oder Seegel-Tuch, a b §. 329. Wenn alles nach meiner Verbesserung angeordnet, dürffte es wohl etwas thun, und gen den
Cap. XVIII. von Wind-Muͤhlen. Tab. XLVII. §. 326. Eine Wind-Muͤhle/ da die Fluͤgel horizontal lauffen. Es iſt ſolche hier Tabula XLVII. Figura I. gezeichnet, und erſtlich beſchrieben in §. 327. Ob ich nun ſchon die Muͤhle weitlaͤufftiger als Crollier beſchrieben, ſo habe dennoch hier- §. 328. Solchen aber abzuhelffen, habe hier Fig. II. gewieſen, wie ſolches mit einem Gegen- A B C D iſt der hoͤltzerne Rahmen, E die Leinwand oder Seegel-Tuch, a b §. 329. Wenn alles nach meiner Verbeſſerung angeordnet, duͤrffte es wohl etwas thun, und gen den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0156" n="136"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Cap. XVIII.</hi> <hi rendition="#fr">von Wind-Muͤhlen.</hi> <hi rendition="#aq">Tab. XLVII.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head>§. 326.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>ine <hi rendition="#in">W</hi>ind-<hi rendition="#in">M</hi>uͤhle/ da die <hi rendition="#in">F</hi>luͤgel<lb/><hi rendition="#aq">horizontal</hi> lauffen.</hi></head><lb/> <p>Es iſt ſolche hier <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tabula XLVII. Figura I.</hi></hi> gezeichnet, und erſtlich beſchrieben in<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Recueil d’ouvrages curieux de Mathematique & de Mechanique, ou deſcri-<lb/> ption du Cabinet de Monſieur Crollier de Seviere &c. par Monſieur Crollier<lb/> de Seviere &c. Lyon 1719. 4to. c. Figur. 85.</hi></hi> Die Wind-Ruthen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> der Fluͤgel<lb/> ſtehen alle <hi rendition="#aq">horizontal</hi> in der <hi rendition="#aq">perpendicular</hi>en Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B,</hi></hi> an jeder Ruthe ſind zwey Rah-<lb/> men <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c c c c</hi></hi> mit <hi rendition="#aq">Charnier</hi>en angemachet, ſo daß ſolche gegen den Wind beyde <hi rendition="#aq">perpendi-<lb/> cular</hi> ſtehen, wie hier <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi>,</hi> damit der Wind ſich gegen ſolche ſtemmen kan, auf der<lb/> andern Seite aber gegen uͤber legen ſich dieſe zwey Rahmen zuſammen, alſo daß der Wind<lb/> nicht dargegen ſtoſſen kan. Dieſe Rahmen ſind mit Segel-Tuch uͤberzogen, damit ſolche<lb/> nicht zu ſchwehr ſeyn, und damit ſie wider den Wind <hi rendition="#aq">perpendicular</hi> ſtehen, iſt allemahl<lb/> ein Holtz oder Leiſte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b</hi></hi> feſte, daran ſie ſich anlegen koͤnnen, wie die Welle ſo gleich den<lb/> Muͤhlſtein ohne fernere Umſtaͤnde faſſet, und die gantze <hi rendition="#aq">Simplici</hi>taͤt der Muͤhle beſchaffen, le-<lb/> get die <hi rendition="#aq">Figur</hi> vor Augen, welche ich wieder Gewohnheit bey dieſem Werck gantz ſetzen wol-<lb/> len, damit man daraus ſehen kan, was vor Nutzen durch ſolche Fluͤgel zu erlangen, wenn man<lb/> ſie beſtaͤndig und kraͤfftig machen koͤnte.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 327.</head><lb/> <p>Ob ich nun ſchon die Muͤhle weitlaͤufftiger als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Crollier</hi></hi> beſchrieben, ſo habe dennoch hier-<lb/> bey zu erinnen wegen der Rahmen, weil ſolche wegen ihrer Schwehre ſich nicht leicht von dem<lb/> Winde werden wieder auf heben laſſen, wenn ſie einmahl beyſammen liegen, und ſollen ſie weit<lb/> voneinander ſtehen, daß ſie der Wind ſo gleich wieder faſſen kan, ſo wird es auch viel Gegenſtand<lb/> verurſachen, und wenig <hi rendition="#aq">Effect</hi> erfolgen, ja bey ſchwachen Wind werden ſich die Tafeln gar<lb/> nicht oͤffnen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 328.</head><lb/> <p>Solchen aber abzuhelffen, habe hier <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II.</hi></hi> gewieſen, wie ſolches mit einem Gegen-<lb/> Gewicht geſchehen kan, ſo daß der ſchwaͤchſte Wind ſolche wieder heben und zulegen kan.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B C D</hi></hi> iſt der hoͤltzerne Rahmen, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> die Leinwand oder Seegel-Tuch, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b</hi></hi><lb/> die <hi rendition="#aq">Charniere, <hi rendition="#i">F g</hi></hi> zwey Arme, darauff der Fluͤgel ruhet, wenn er nieder lieget, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c d</hi></hi><lb/> zwey Seile, ſo verhindern daß der Fluͤgel nicht weiter auffgehen kan, und dadurch kan man<lb/> die Fluͤgel nach ſtarcken und ſchwachen Wind, welches ſonſt dieſer Muͤhle auch fehlet, ſtellen,<lb/> weil nur allemahl bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi> eine Schleiffe gemachet wird, daß das Seil nicht wieder hinein kan.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura H</hi></hi> iſt die Wind-Ruthe, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">K</hi></hi> der Fluͤgel, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L</hi></hi> der Arm, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> das Gewichte, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">N,</hi></hi><lb/> ſo eine bleyerne Kugel an einem eiſernen Arm iſt, in <hi rendition="#aq">Profil</hi> zu ſehen. Weil der Wind die<lb/> Fluͤgel nicht leichte wieder aufheben wird, wenn ſolche gantz <hi rendition="#aq">horizontal</hi> auf denen Armen<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F G</hi></hi> auf-liegen, ſo koͤnnen zwey Hoͤltzer, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> iſt, auffgeſetzet werden, damit ſich die Fluͤ-<lb/> gel darauf legen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 329.</head><lb/> <p>Wenn alles nach meiner Verbeſſerung angeordnet, duͤrffte es wohl etwas thun, und<lb/> vielleicht noch ein mehrers als diejenigen Fluͤgel derer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mariotte</hi></hi> in ſeiner <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hydraulic</hi></hi> geden-<lb/> cket, und in der verdeutſchten Leipziger <hi rendition="#aq">Edition pag.</hi> 273 zu finden ſind; aber an ſtatt daß ſich<lb/> dieſe auf- und zu machen, die nur einen ſcharffen Winckel haben, als hier das ∠, da auf der ei-<lb/> nen Seiten die Oeffnung oder <hi rendition="#aq">Concavi</hi>taͤt, auf der andern die Spitze oder <hi rendition="#aq">Convexi</hi>taͤt ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gen den</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [136/0156]
Cap. XVIII. von Wind-Muͤhlen. Tab. XLVII.
§. 326.
Eine Wind-Muͤhle/ da die Fluͤgel
horizontal lauffen.
Es iſt ſolche hier Tabula XLVII. Figura I. gezeichnet, und erſtlich beſchrieben in
Recueil d’ouvrages curieux de Mathematique & de Mechanique, ou deſcri-
ption du Cabinet de Monſieur Crollier de Seviere &c. par Monſieur Crollier
de Seviere &c. Lyon 1719. 4to. c. Figur. 85. Die Wind-Ruthen A der Fluͤgel
ſtehen alle horizontal in der perpendicularen Welle B, an jeder Ruthe ſind zwey Rah-
men c c c c mit Charnieren angemachet, ſo daß ſolche gegen den Wind beyde perpendi-
cular ſtehen, wie hier F und G, damit der Wind ſich gegen ſolche ſtemmen kan, auf der
andern Seite aber gegen uͤber legen ſich dieſe zwey Rahmen zuſammen, alſo daß der Wind
nicht dargegen ſtoſſen kan. Dieſe Rahmen ſind mit Segel-Tuch uͤberzogen, damit ſolche
nicht zu ſchwehr ſeyn, und damit ſie wider den Wind perpendicular ſtehen, iſt allemahl
ein Holtz oder Leiſte a b feſte, daran ſie ſich anlegen koͤnnen, wie die Welle ſo gleich den
Muͤhlſtein ohne fernere Umſtaͤnde faſſet, und die gantze Simplicitaͤt der Muͤhle beſchaffen, le-
get die Figur vor Augen, welche ich wieder Gewohnheit bey dieſem Werck gantz ſetzen wol-
len, damit man daraus ſehen kan, was vor Nutzen durch ſolche Fluͤgel zu erlangen, wenn man
ſie beſtaͤndig und kraͤfftig machen koͤnte.
§. 327.
Ob ich nun ſchon die Muͤhle weitlaͤufftiger als Crollier beſchrieben, ſo habe dennoch hier-
bey zu erinnen wegen der Rahmen, weil ſolche wegen ihrer Schwehre ſich nicht leicht von dem
Winde werden wieder auf heben laſſen, wenn ſie einmahl beyſammen liegen, und ſollen ſie weit
voneinander ſtehen, daß ſie der Wind ſo gleich wieder faſſen kan, ſo wird es auch viel Gegenſtand
verurſachen, und wenig Effect erfolgen, ja bey ſchwachen Wind werden ſich die Tafeln gar
nicht oͤffnen.
§. 328.
Solchen aber abzuhelffen, habe hier Fig. II. gewieſen, wie ſolches mit einem Gegen-
Gewicht geſchehen kan, ſo daß der ſchwaͤchſte Wind ſolche wieder heben und zulegen kan.
A B C D iſt der hoͤltzerne Rahmen, E die Leinwand oder Seegel-Tuch, a b
die Charniere, F g zwey Arme, darauff der Fluͤgel ruhet, wenn er nieder lieget, c d
zwey Seile, ſo verhindern daß der Fluͤgel nicht weiter auffgehen kan, und dadurch kan man
die Fluͤgel nach ſtarcken und ſchwachen Wind, welches ſonſt dieſer Muͤhle auch fehlet, ſtellen,
weil nur allemahl bey e eine Schleiffe gemachet wird, daß das Seil nicht wieder hinein kan.
Figura H iſt die Wind-Ruthe, K der Fluͤgel, L der Arm, M das Gewichte, N,
ſo eine bleyerne Kugel an einem eiſernen Arm iſt, in Profil zu ſehen. Weil der Wind die
Fluͤgel nicht leichte wieder aufheben wird, wenn ſolche gantz horizontal auf denen Armen
F G auf-liegen, ſo koͤnnen zwey Hoͤltzer, wie f iſt, auffgeſetzet werden, damit ſich die Fluͤ-
gel darauf legen.
§. 329.
Wenn alles nach meiner Verbeſſerung angeordnet, duͤrffte es wohl etwas thun, und
vielleicht noch ein mehrers als diejenigen Fluͤgel derer Mariotte in ſeiner Hydraulic geden-
cket, und in der verdeutſchten Leipziger Edition pag. 273 zu finden ſind; aber an ſtatt daß ſich
dieſe auf- und zu machen, die nur einen ſcharffen Winckel haben, als hier das ∠, da auf der ei-
nen Seiten die Oeffnung oder Concavitaͤt, auf der andern die Spitze oder Convexitaͤt ge-
gen den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |