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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XII. von ovalen Scheiben, etc. Tab. XXIV. XXV.
§. 183.

Wenn man solche Schnecke als ein Planum inclinatum ansiehet, und die Linie
A B C D E F G des Plani, und A G die Perpendicular seyn läst, so verhalten
sich solche ohngefähr wie 6 zu 39, oder 1 zu 61/2, also, daß ich mit 1 Pfund an einer Schnur,
so über die Welle A H gehet, bey 6 Pfund biß in G, vermittelst der darauf stehenden
Rolle, wie A Fig. I. heben kan.

Die Bögen mit dem Circkel um diese Schnecken-Figur zu ziehen, als Fig. X. von C
in D, so nehmet den Radium K D, machet aus D einen Bogen gegen das Centrum,
und durchschneidet solchen mit eben der Weite aus dem Punct C, und aus diesen Durch-
schnitt, ziehet den Bogen C D, und also mit denen andern. Wollet ihr noch accurater ge-
hen, kan jedes Sechstel noch einmahl getheilet, und also um die Helffte mehr darauf gesetzet,
und der Bogen von einem Zwölfftel biß zum andern auf vorige Art gezogen werden; der-
gleichen Scheiben sollen künfftig in praxi folgen.

§. 184.

Jetzo will noch eine andere Figur setzen, da auf der einen Seite der Arm mit der Last
auf- und auf der andern eben in der Proportion wieder herunter steigen kan, sie ist fast
aus diesem Fundament gezeichnet, und in der XI. Figur zu sehen, da A das Loch zur
Welle von B biß D, E C die Linie zum Aufheben von C biß F, und B zum niederlassen,
G H der Arm mit einer umlauffenden Scheibe G, welcher durch die Scheibe B C bewe-
get wird. Ob man gleich durch diese beyde letzte Arten nicht gäntzlich eine gleiche Bewegung
erlanget, so ist solche dennoch denen andern um ein vieles vorzuziehen.

Eine Machine, da durch eine Circular-Bewegung eine
gerade hervor bracht, und von vielen statt der Kurbel
gebrauchet wird.
§. 185.

Absonderlich bedienet sich solcher der Herr Sturm in seinem Mühlen-Buch Tabula
XXIII. XXIV. XXXIV.
und XXXVI. ingleichen pagina 31, da er nach seinem
Vorgeben sie am deutlichsten will abgebildet, und beschrieben haben. Weil aber weder diese
Figur und Beschreibung, noch viel weniger die andern richtig seyn, so will solche hier in der
I. Fig. Tab. XXV. vorstellen.

§. 186.

A ist ein Rad von Eisen, Meßing oder Holtz, nachdem es das Werck erfodert, und ist
in 12 gleichweite Theile eingetheilet zu 12 Zähnen, davon deren nur 5, als a b c d e gema-
chet werden. Dieses Rad stecket an der Welle B, damit es umgetrieben wird. Zum an-
dern ist ein eiserner oder höltzerner Rahmen C D E F, welcher an der Seite C D, und
auch an der andern E F 5 Zähne hat, und daß allezeit einer dem andern gleich über stehet,
wie die punctirten Linien weisen, ohne daß bey C D der Zahn g um einen vor dem Zahn i
der Seite E F zurück stehet, und also auch mit denen Zähuen k und l. Dieser Rahmen
muß mit seinem beyden Seiten C D und E F zwischen zweyen Faltzen gehen, daß er
bequem kan hin und her geschoben werden. Wenn nun das Rad von a biß b gedrehet
wird, so fasset der Zahn e nachdem der Zahn a den Zahn g nach k fortgeschoben hat, nun-
mehro den Zahn i, und schiebet den Rahmen E F von l nach i, und wenn der Zahn a
den Zahn i verlässet, so ergreiffet der Zahn e wieder aufs neue den Zahn k, und ziehet also
den Rahmen immer hin und her.

§. 187.
Pars Generalis. Y
Cap. XII. von ovalen Scheiben, ꝛc. Tab. XXIV. XXV.
§. 183.

Wenn man ſolche Schnecke als ein Planum inclinatum anſiehet, und die Linie
A B C D E F G des Plani, und A G die Perpendicular ſeyn laͤſt, ſo verhalten
ſich ſolche ohngefaͤhr wie 6 zu 39, oder 1 zu 6½, alſo, daß ich mit 1 Pfund an einer Schnur,
ſo uͤber die Welle A H gehet, bey 6 Pfund biß in G, vermittelſt der darauf ſtehenden
Rolle, wie A Fig. I. heben kan.

Die Boͤgen mit dem Circkel um dieſe Schnecken-Figur zu ziehen, als Fig. X. von C
in D, ſo nehmet den Radium K D, machet aus D einen Bogen gegen das Centrum,
und durchſchneidet ſolchen mit eben der Weite aus dem Punct C, und aus dieſen Durch-
ſchnitt, ziehet den Bogen C D, und alſo mit denen andern. Wollet ihr noch accurater ge-
hen, kan jedes Sechſtel noch einmahl getheilet, und alſo um die Helffte mehr darauf geſetzet,
und der Bogen von einem Zwoͤlfftel biß zum andern auf vorige Art gezogen werden; der-
gleichen Scheiben ſollen kuͤnfftig in praxi folgen.

§. 184.

Jetzo will noch eine andere Figur ſetzen, da auf der einen Seite der Arm mit der Laſt
auf- und auf der andern eben in der Proportion wieder herunter ſteigen kan, ſie iſt faſt
aus dieſem Fundament gezeichnet, und in der XI. Figur zu ſehen, da A das Loch zur
Welle von B biß D, E C die Linie zum Aufheben von C biß F, und B zum niederlaſſen,
G H der Arm mit einer umlauffenden Scheibe G, welcher durch die Scheibe B C bewe-
get wird. Ob man gleich durch dieſe beyde letzte Arten nicht gaͤntzlich eine gleiche Bewegung
erlanget, ſo iſt ſolche dennoch denen andern um ein vieles vorzuziehen.

Eine Machine, da durch eine Circular-Bewegung eine
gerade hervor bracht, und von vielen ſtatt der Kurbel
gebrauchet wird.
§. 185.

Abſonderlich bedienet ſich ſolcher der Herr Sturm in ſeinem Muͤhlen-Buch Tabula
XXIII. XXIV. XXXIV.
und XXXVI. ingleichen pagina 31, da er nach ſeinem
Vorgeben ſie am deutlichſten will abgebildet, und beſchrieben haben. Weil aber weder dieſe
Figur und Beſchreibung, noch viel weniger die andern richtig ſeyn, ſo will ſolche hier in der
I. Fig. Tab. XXV. vorſtellen.

§. 186.

A iſt ein Rad von Eiſen, Meßing oder Holtz, nachdem es das Werck erfodert, und iſt
in 12 gleichweite Theile eingetheilet zu 12 Zaͤhnen, davon deren nur 5, als a b c d e gema-
chet werden. Dieſes Rad ſtecket an der Welle B, damit es umgetrieben wird. Zum an-
dern iſt ein eiſerner oder hoͤltzerner Rahmen C D E F, welcher an der Seite C D, und
auch an der andern E F 5 Zaͤhne hat, und daß allezeit einer dem andern gleich uͤber ſtehet,
wie die punctirten Linien weiſen, ohne daß bey C D der Zahn g um einen vor dem Zahn i
der Seite E F zuruͤck ſtehet, und alſo auch mit denen Zaͤhuen k und l. Dieſer Rahmen
muß mit ſeinem beyden Seiten C D und E F zwiſchen zweyen Faltzen gehen, daß er
bequem kan hin und her geſchoben werden. Wenn nun das Rad von a biß b gedrehet
wird, ſo faſſet der Zahn e nachdem der Zahn a den Zahn g nach k fortgeſchoben hat, nun-
mehro den Zahn i, und ſchiebet den Rahmen E F von l nach i, und wenn der Zahn a
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den Rahmen immer hin und her.

§. 187.
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[85/0105] Cap. XII. von ovalen Scheiben, ꝛc. Tab. XXIV. XXV. §. 183. Wenn man ſolche Schnecke als ein Planum inclinatum anſiehet, und die Linie A B C D E F G des Plani, und A G die Perpendicular ſeyn laͤſt, ſo verhalten ſich ſolche ohngefaͤhr wie 6 zu 39, oder 1 zu 6½, alſo, daß ich mit 1 Pfund an einer Schnur, ſo uͤber die Welle A H gehet, bey 6 Pfund biß in G, vermittelſt der darauf ſtehenden Rolle, wie A Fig. I. heben kan. Die Boͤgen mit dem Circkel um dieſe Schnecken-Figur zu ziehen, als Fig. X. von C in D, ſo nehmet den Radium K D, machet aus D einen Bogen gegen das Centrum, und durchſchneidet ſolchen mit eben der Weite aus dem Punct C, und aus dieſen Durch- ſchnitt, ziehet den Bogen C D, und alſo mit denen andern. Wollet ihr noch accurater ge- hen, kan jedes Sechſtel noch einmahl getheilet, und alſo um die Helffte mehr darauf geſetzet, und der Bogen von einem Zwoͤlfftel biß zum andern auf vorige Art gezogen werden; der- gleichen Scheiben ſollen kuͤnfftig in praxi folgen. §. 184. Jetzo will noch eine andere Figur ſetzen, da auf der einen Seite der Arm mit der Laſt auf- und auf der andern eben in der Proportion wieder herunter ſteigen kan, ſie iſt faſt aus dieſem Fundament gezeichnet, und in der XI. Figur zu ſehen, da A das Loch zur Welle von B biß D, E C die Linie zum Aufheben von C biß F, und B zum niederlaſſen, G H der Arm mit einer umlauffenden Scheibe G, welcher durch die Scheibe B C bewe- get wird. Ob man gleich durch dieſe beyde letzte Arten nicht gaͤntzlich eine gleiche Bewegung erlanget, ſo iſt ſolche dennoch denen andern um ein vieles vorzuziehen. Eine Machine, da durch eine Circular-Bewegung eine gerade hervor bracht, und von vielen ſtatt der Kurbel gebrauchet wird. §. 185. Abſonderlich bedienet ſich ſolcher der Herr Sturm in ſeinem Muͤhlen-Buch Tabula XXIII. XXIV. XXXIV. und XXXVI. ingleichen pagina 31, da er nach ſeinem Vorgeben ſie am deutlichſten will abgebildet, und beſchrieben haben. Weil aber weder dieſe Figur und Beſchreibung, noch viel weniger die andern richtig ſeyn, ſo will ſolche hier in der I. Fig. Tab. XXV. vorſtellen. §. 186. A iſt ein Rad von Eiſen, Meßing oder Holtz, nachdem es das Werck erfodert, und iſt in 12 gleichweite Theile eingetheilet zu 12 Zaͤhnen, davon deren nur 5, als a b c d e gema- chet werden. Dieſes Rad ſtecket an der Welle B, damit es umgetrieben wird. Zum an- dern iſt ein eiſerner oder hoͤltzerner Rahmen C D E F, welcher an der Seite C D, und auch an der andern E F 5 Zaͤhne hat, und daß allezeit einer dem andern gleich uͤber ſtehet, wie die punctirten Linien weiſen, ohne daß bey C D der Zahn g um einen vor dem Zahn i der Seite E F zuruͤck ſtehet, und alſo auch mit denen Zaͤhuen k und l. Dieſer Rahmen muß mit ſeinem beyden Seiten C D und E F zwiſchen zweyen Faltzen gehen, daß er bequem kan hin und her geſchoben werden. Wenn nun das Rad von a biß b gedrehet wird, ſo faſſet der Zahn e nachdem der Zahn a den Zahn g nach k fortgeſchoben hat, nun- mehro den Zahn i, und ſchiebet den Rahmen E F von l nach i, und wenn der Zahn a den Zahn i verlaͤſſet, ſo ergreiffet der Zahn e wieder aufs neue den Zahn k, und ziehet alſo den Rahmen immer hin und her. §. 187. Pars Generalis. Y

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/105>, abgerufen am 25.11.2024.