[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.so zur Zeit des Ordens und nachher in Liefland gepräget worden. Mod.pel oft einige Buchstaben über den Rand gebracht, und daher WIKYE gerathen wor-Annusden; so man hat sie für eine hapsalsche oder oeselsche angesehen. Die Münzen des Stifts Wisbu haben stat des Balkens eine zierliche Lilie. Diejenige Blechmünze, welche sonst dem ersten Bischof Albert zugeeignet wird, ist Neuere Münzen. Es wird einigen Liebhabern nicht unangenehm fallen, wenn wir die Folge der neuern Mün- I. Münzen der Stadt Riga unter ihren Königen, wobey man die schöne Samlung des Rathsherrn zu Riga, Herrn George Chri- Ein Goldftück von 10 Dukaten. Das halbe Bild des Königs, in der Rechten das Scepter, Ein Dreygroschenstück. Des Königs Bildnis Steph. D. G. Rex. Pol. Rev. Das ganze1586. Ein Goldstück von 10 Dukaten. Der König in ganzer Positur geharnischt, in der Rechten1592. Um diese Zeit fangen die sigismundischen Dreygroschenstücke der Stadt an. Alle haben1588. Eine grosse silberne Medaille aus die schwedische Eroberung der Stadt Riga. Der Kö-1621. rIga DeVICta VICtorIa VenIt ab aXe Der Stempel dieser Medaille ist ungemein sauber. Sie wieget 4 Loth und hat die Ein Dukate. Des Königs Brustbild Gustav. Adol. D. G. Rex. Sve. Got. V. Rev.1621. Ein O o o o 2
ſo zur Zeit des Ordens und nachher in Liefland gepraͤget worden. Mod.pel oft einige Buchſtaben uͤber den Rand gebracht, und daher WIKYE gerathen wor-Annusden; ſo man hat ſie fuͤr eine hapſalſche oder oeſelſche angeſehen. Die Muͤnzen des Stifts Wisbu haben ſtat des Balkens eine zierliche Lilie. Diejenige Blechmuͤnze, welche ſonſt dem erſten Biſchof Albert zugeeignet wird, iſt Neuere Muͤnzen. Es wird einigen Liebhabern nicht unangenehm fallen, wenn wir die Folge der neuern Muͤn- I. Muͤnzen der Stadt Riga unter ihren Koͤnigen, wobey man die ſchoͤne Samlung des Rathsherrn zu Riga, Herrn George Chri- Ein Goldftuͤck von 10 Dukaten. Das halbe Bild des Koͤnigs, in der Rechten das Scepter, Ein Dreygroſchenſtuͤck. Des Koͤnigs Bildnis Steph. D. G. Rex. Pol. Rev. Das ganze1586. Ein Goldſtuͤck von 10 Dukaten. Der Koͤnig in ganzer Poſitur geharniſcht, in der Rechten1592. Um dieſe Zeit fangen die ſigismundiſchen Dreygroſchenſtuͤcke der Stadt an. Alle haben1588. Eine groſſe ſilberne Medaille auſ die ſchwediſche Eroberung der Stadt Riga. Der Koͤ-1621. rIga DeVICta VICtorIa VenIt ab aXe Der Stempel dieſer Medaille iſt ungemein ſauber. Sie wieget 4 Loth und hat die Ein Dukate. Des Koͤnigs Bruſtbild Guſtav. Adol. D. G. Rex. Sve. Got. V. Rev.1621. Ein O o o o 2
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ſo zur Zeit des Ordens und nachher in Liefland gepraͤget worden.
pel oft einige Buchſtaben uͤber den Rand gebracht, und daher WIKYE gerathen wor-
den; ſo man hat ſie fuͤr eine hapſalſche oder oeſelſche angeſehen. Die Muͤnzen des
Stifts Wisbu haben ſtat des Balkens eine zierliche Lilie.
Mod.
Annus
Diejenige Blechmuͤnze, welche ſonſt dem erſten Biſchof Albert zugeeignet wird, iſt
in der Chronik gleich vorne beſchrieben. Von einigen andern Bracteaten aus feinem Sil-
ber, die einen Menſchenkopf unter einem Stadtthor zeigen, und keine Umſchrift haben,
iſt ungewis, ob man ſie den lieflaͤndiſchen beilegen kan, ohnerachtet ſie in Liefland ehe-
mals gefunden worden. Da auch die alten daͤniſchen wegen des dannebrogiſchen
Kreuzes und den 3 Loͤwen leicht fuͤr revelſche Muͤnzen aufbehalten werden, ſo haben Lieb-
haber derſelben Verwechſelung wohl zu verhuͤten. Ueberhaupt faͤlt es ſchwer, aus der faſt
unzehlbaren Menge aͤhnlicher Muͤnzen alle die Kenzeichen anzugeben, um Ungeuͤbten den
Jrthum zu benehmen, wozu eine vergriffene oder verblaſte Umſchrift verleiten kan.
Neuere Muͤnzen.
Es wird einigen Liebhabern nicht unangenehm fallen, wenn wir die Folge der neuern Muͤn-
zen in dieſen Laͤndern vorſtellen, welche ſich fuͤglich in 4 Abhandlungen anbringen laſſen,
die aber alle viere eben darum, daß ſie neu, wenig geſamlet werden, dennoch rar nnd
ſchwer aufzutreiben ſind, ſehr mangelhaft erſcheinen. Jnsbeſondre laſſen ſich die kleinſten
auch von mehrern Jahren noch hier und da von ohngefehr finden, wenn ſie ſorgfaͤltiger auf-
geſuchet wuͤrden.
I. Muͤnzen der Stadt Riga unter ihren Koͤnigen,
wobey man die ſchoͤne Samlung des Rathsherrn zu Riga, Herrn George Chri-
ſtoph Andreaͤ zum Grunde geleget, ſelbige aber aus des Herrn Rentmeiſters Olderog-
ge Vorrath anſehnlich vermehret hat. Auſſer denen zu Ende der 8ten Claſſe angefuͤhrten
merken wir noch:
Ein Goldftuͤck von 10 Dukaten. Das halbe Bild des Koͤnigs, in der Rechten das Scepter,
und mit der Linken das Degengefaͤs haltend. Stephanus. D. G. Rex. Polo. niæ.
Mag. nus D. ux. Li.thuaniæ. Rev. Das ganze Stadtwapen, mit den Loͤwen zu Schild-
haltern, und darunter 1586. Monet. noua. aurea. ciuitat. Rigens.
1586.
Ein Dreygroſchenſtuͤck. Des Koͤnigs Bildnis Steph. D. G. Rex. Pol. Rev. Das ganze
Stadtwapen klein. Gros. Arg. Trip. Civi. Rige.
1586.
Ein Goldſtuͤck von 10 Dukaten. Der Koͤnig in ganzer Poſitur geharniſcht, in der Rechten
das Scepter haltend, mit der Linken den Degen anfaſſend. Sigismundus III. D. G. Rex
Pol. M. D. Lit. Rev. Das ganze Stadtwapen, darunter 1592. Moneta noua aurea
Ciuitat. Rigenſis.
1592.
Um dieſe Zeit fangen die ſigismundiſchen Dreygroſchenſtuͤcke der Stadt an. Alle haben
das Kopfſtuͤck des Koͤnigs in der Krone, und die Umſchrift: Sig. III. D. G. Rex Po. D.ux
Li.thuaniæ oder M.agnus D. L. Auf dem Revers iſt eine III, unter ſelbiger das ganze
Stadtwapen im kleinen, und neben ſolcher das Jahr. Die Unterſchrift lautet: Gros.ſus.
Arg. Trip.lex ciui. tatis Rige. und bey dieſem Worte die Garbe als das Wapen der Koͤ-
nige aus dem Hauſe Vaſa. Sie ſind je aͤlter, je beſſer. Man findet ſie von 1588,
1589, 90, 91, 92, 94, 96, 97, 98, 1600, bis 1621, davon die beiden letzten Jahre merklich
ſchlecht fallen. Wir nennen ſie hier gemeiniglich Marke. Sie ſind alſo von den Mar-
ken der Ordenszeit ſehr unterſchieden; denn ſie halten nur 2 Ferdinge. Ein Ferding aber
in dieſen neuern Muͤnzen iſt kaum der 5te Theil eines alten Ferdings der vorigen Ta-
bellen.
1588.
Eine groſſe ſilberne Medaille auſ die ſchwediſche Eroberung der Stadt Riga. Der Koͤ-
nig Guſtav Adolph zu Pferde mit dem Commandoſtab; um ſich her das ſchwediſche
Lager vor der ſehr fein geſtochenen Stadt Riga. Ueber einigen Wolken 2 Engel, ſo ei-
ne Krone uͤber ſeinem Haupte halten. Unten mit dem Namen des Medailleurs S. D.
Die Umſchrift heiſt Guſtauus Adolphus Magnus Dei Gratia Suecor. Gothor. et Vanda-
lor. Rex Auguſtus. Rev. Die ganze Stadt Riga nach der Seite der Duͤne ſehr ſauber
entworfen, mit dem Flus und dem ſchwediſchen Lager. Ueber den Wolken das groͤſ-
ſere Stadtwapen mit den Loͤwen zu Schildhaltern, welches von 2 Engeln mit einem ſchwe-
benden Siegeskranz gekroͤnet wird. Unten der Name des Muͤnzdirectors. H.ermann
W.inckelmann. Die Umſchrift enthaͤlt die Zahrzahl:
1621.
rIga DeVICta VICtorIa VenIt ab aXe
LaVrV VbI gVſtaVI CInXIt raD Iante CapIL Los.
Der Stempel dieſer Medaille iſt ungemein ſauber. Sie wieget 4 Loth und hat die
Groͤſſe eines Doppelthalers. Man hat ſie auch in Gold.
Ein Dukate. Des Koͤnigs Bruſtbild Guſtav. Adol. D. G. Rex. Sve. Got. V. Rev.
Das ganze Stadtwapen. Mone. no. aur. ciui. Rigenſis. 1621.
1621.
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