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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

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und Wapen der Städte und Flecken.
Stadtthore hervorragende Thürme mit Wetterfähnlein ein. Das Thor hat ein Ziegel-
dach, und darunter ein Falgatter, das übrige des Thors ist offen. Jn der wendischen
Stadtfahne zeigen sich die Farben so: Die Thurmfahnen, Knöpfe, Koppeln und Krän-
ze sind verguldet; Thürme und Fenster schwarz; der Harnisch des Ritters, sein Schild
am Rande und in der Mitten, die Schienbeine bis an den Fus, das Schwerdtgefäs, der
Ellenbogen des Harnisches und das Falgatter sind verguldet; Sebel oder Schwerdt eisen-
farbig, die Thürme und Stadtmauren graulich, der Grund vor dem Thore grün. Jn
einem Document von 1365 siehet man Proconsules und Consules ciuitatis Wendae unter-
schrieben. Auf dem daran hangenden alten Siegel hat die Stadt einen Haag oder Ge-
häge um sich herum; womit man vielleicht auf den Namensursprung Zähsis d. i.
Indago, Septum, gesehen.

Lemsel. Diese ehemalige erzbischöfliche Residenzstadt brauchte 1439 einen Rost von 5 Zacken
zum Siegel in grünem Wachs. Seit 1553 führt sie eine ordentliche Burg mit 2 bedeck-
ten Thürmen im Wapen. Jn der Mitte stehet ein niedriger breiter Thurm mit rundem
Dache, mit einem Fähnlein, in welchem unten das Thor mit ofnen Flügeln mit einem Fal-
gatter versehen ist, worunter ein Löwenkopf hervorraget. Ueber der Burg schwebt ein
Kreuzstab und Krumstab ins Andreaskreuz geleget, oben aber ein bischöflich Gesicht
mit der Jnsel und Vitte. Sigillum Ciuitatis Lemsaliae. Der Erzbischof Henning leg-
te sie an, nach welchem Liebhaber der Baukunst auch der hohe Thurm zu Kokenhau-
sen
nur der lange Henning genant wurde.

Wolmer. Ein rother Schopf mit Ohren von einem Büffelskopf, zwischen dessen 2 Hör-
nern eine grüne Eiche mit daneben auswachsenden braunen Sturz in güldenem Felde ste-
het. Die Legende ist Sigillum ciuitatis Wolmariensis Comitum Södermöre; weil dieses
Städtgen dem Grafen Axel von Oxenstierna geschenkt war, der Eekhof besas, und den
die Königin Christina 1645 zum Grafen von Södermore gemacht.

Walck. Ein aus dem linken Rande im grünen Felde hervorgehender güldner Arm im Har-
nisch, der mit einem silbernen, manchmal gekrönten, Sebel drohet, mit der Umschrift:
DAS WALKISHE SIGEL. Anno 1590. Der König Stephanus machte sie
1584 aufs neue zur Stadt, und Sigismund der IIIte gab ihr im Jahr 1590 die Freiheit
in grün Wachs zu siegeln, oder nach Belieben weis Wachs zu brauchen. Ein Sigil von
1424 hat den geharnischten Arm mit einem Schwerdte. Auf dem grossen Hensereces von
1387 heist die Stadt von dem vorbeifliessenden Bache, Pödel oder Pödeln, das ist
Walck, und in einem von 1391 steht: tho Pödeln up dem Walcke.

Fellin. Das Ordenswapen ist im rothen Wachs ein Marienbild mit dem Jesuskinde.
Zu beiden Seiten Blumenzweige. Das in den pohlnischen und folgenden Zeiten ge-
brauchte Wapen ist ein rothes rundes Siegel, so in der Mitten ein blaues Schild träget
mit einer silbernen Rose. Ueber dem Schilde schweben 9 goldene Sterne 5 und 4. Aus
dem rechten Oberwinkel wächset ein silbernes Kreuz heraus, dessen Stellung schräge ist.
Jn den pohlnischen Zeiten hatte die Stadt einen eignen Burggrafen, und noch im vori-
gen Jahrhundert einen Magistrat und Bürgermeister.

Hapsal. Eine halbe Burg im blauen Felde. Der rechte Thurm steht gedeckt, die mit
Schieslöchern und Zinnen durchbrochne Mauer ziehet sich unten am Schildrande in der
Runde nach einem ofnen Thor hin, dessen Seitendach roth ist, und einen starken unge-
deckten Thurm über sich hat. Der braune Adler siehet sich um, und sitzet entweder
auf dem Thordache, oder ist mit halben Leibe an das Thor angeleget. Sigillum ciuita-
tis Hapsaliae.
Das kleinere Stadtsiegel ist ein Anker.

Arensburg. Eine Burg mit gedecktem rechten, und ungedecktem linken Thurm. Das
Thor ist in der Mauer. Jm Thor nimt der Adler den Flug nach der linken Seite.
Sigillum ciuitatis Arensburgensis 1563. Auf dem ofnen Helm siehet man einen Flug.

Mitau. Jm purpurfarbenen Felde ein gekrönter natürlicher Elendskopf mit seinem Ge-
weihe. Auf dem Halfe das kettlersche Stamwapen, ein silberner Kesselhaken, in dessen
Mitte ein rothes Feld mit einem silbernen Kinbacken eines Wolfes *) mit 3 Zähnen besetzt,
und den blauen Buchstaben S. A. so durch einander geschlungen sind, und so wol als die

Wolfs-
*) Die 3 Wolfszähne in der Kinlade erhielt Kettler als Herzog 1579 vom König Stephanus, als
deffen Stamwapen sie waren, weil sie dem Hause Bathori zukommen. Hennings lief- und
curländische Chronik S. 145. Weil die neuern Heraldtkschreiber den Kesselhaken nicht gekant,
so haben sie solchen gar weggelassen und hingegen der gezahnten Kinlade des Wolfes, die Figur
eines gezackten Hakens gegeben, der noch lange kein Kesselhacken wird, ob er gleich in Silber er-
scheinet. Selbst in einigen curländischen Wapen ist die Wolfskiefer zwar gezahnt, aber mit
mehr als 3 Zähnen. Jn einigen heraldischen Büchern wird den Wolfszähnen unrichtig die linke
Seite im Mittelschilde angewiesen.
K k k k

und Wapen der Staͤdte und Flecken.
Stadtthore hervorragende Thuͤrme mit Wetterfaͤhnlein ein. Das Thor hat ein Ziegel-
dach, und darunter ein Falgatter, das uͤbrige des Thors iſt offen. Jn der wendiſchen
Stadtfahne zeigen ſich die Farben ſo: Die Thurmfahnen, Knoͤpfe, Koppeln und Kraͤn-
ze ſind verguldet; Thuͤrme und Fenſter ſchwarz; der Harniſch des Ritters, ſein Schild
am Rande und in der Mitten, die Schienbeine bis an den Fus, das Schwerdtgefaͤs, der
Ellenbogen des Harniſches und das Falgatter ſind verguldet; Sebel oder Schwerdt eiſen-
farbig, die Thuͤrme und Stadtmauren graulich, der Grund vor dem Thore gruͤn. Jn
einem Document von 1365 ſiehet man Proconſules und Conſules ciuitatis Wendae unter-
ſchrieben. Auf dem daran hangenden alten Siegel hat die Stadt einen Haag oder Ge-
haͤge um ſich herum; womit man vielleicht auf den Namensurſprung Zaͤhſis d. i.
Indago, Septum, geſehen.

Lemſel. Dieſe ehemalige erzbiſchoͤfliche Reſidenzſtadt brauchte 1439 einen Roſt von 5 Zacken
zum Siegel in gruͤnem Wachs. Seit 1553 fuͤhrt ſie eine ordentliche Burg mit 2 bedeck-
ten Thuͤrmen im Wapen. Jn der Mitte ſtehet ein niedriger breiter Thurm mit rundem
Dache, mit einem Faͤhnlein, in welchem unten das Thor mit ofnen Fluͤgeln mit einem Fal-
gatter verſehen iſt, worunter ein Loͤwenkopf hervorraget. Ueber der Burg ſchwebt ein
Kreuzſtab und Krumſtab ins Andreaskreuz geleget, oben aber ein biſchoͤflich Geſicht
mit der Jnſel und Vitte. Sigillum Ciuitatis Lemſaliae. Der Erzbiſchof Henning leg-
te ſie an, nach welchem Liebhaber der Baukunſt auch der hohe Thurm zu Kokenhau-
ſen
nur der lange Henning genant wurde.

Wolmer. Ein rother Schopf mit Ohren von einem Buͤffelskopf, zwiſchen deſſen 2 Hoͤr-
nern eine gruͤne Eiche mit daneben auswachſenden braunen Sturz in guͤldenem Felde ſte-
het. Die Legende iſt Sigillum ciuitatis Wolmarienſis Comitum Södermöre; weil dieſes
Staͤdtgen dem Grafen Axel von Oxenſtierna geſchenkt war, der Eekhof beſas, und den
die Koͤnigin Chriſtina 1645 zum Grafen von Soͤdermore gemacht.

Walck. Ein aus dem linken Rande im gruͤnen Felde hervorgehender guͤldner Arm im Har-
niſch, der mit einem ſilbernen, manchmal gekroͤnten, Sebel drohet, mit der Umſchrift:
DAS WALKISHE SIGEL. Anno 1590. Der Koͤnig Stephanus machte ſie
1584 aufs neue zur Stadt, und Sigismund der IIIte gab ihr im Jahr 1590 die Freiheit
in gruͤn Wachs zu ſiegeln, oder nach Belieben weis Wachs zu brauchen. Ein Sigil von
1424 hat den geharniſchten Arm mit einem Schwerdte. Auf dem groſſen Henſereces von
1387 heiſt die Stadt von dem vorbeiflieſſenden Bache, Poͤdel oder Poͤdeln, das iſt
Walck, und in einem von 1391 ſteht: tho Poͤdeln up dem Walcke.

Fellin. Das Ordenswapen iſt im rothen Wachs ein Marienbild mit dem Jeſuskinde.
Zu beiden Seiten Blumenzweige. Das in den pohlniſchen und folgenden Zeiten ge-
brauchte Wapen iſt ein rothes rundes Siegel, ſo in der Mitten ein blaues Schild traͤget
mit einer ſilbernen Roſe. Ueber dem Schilde ſchweben 9 goldene Sterne 5 und 4. Aus
dem rechten Oberwinkel waͤchſet ein ſilbernes Kreuz heraus, deſſen Stellung ſchraͤge iſt.
Jn den pohlniſchen Zeiten hatte die Stadt einen eignen Burggrafen, und noch im vori-
gen Jahrhundert einen Magiſtrat und Buͤrgermeiſter.

Hapſal. Eine halbe Burg im blauen Felde. Der rechte Thurm ſteht gedeckt, die mit
Schiesloͤchern und Zinnen durchbrochne Mauer ziehet ſich unten am Schildrande in der
Runde nach einem ofnen Thor hin, deſſen Seitendach roth iſt, und einen ſtarken unge-
deckten Thurm uͤber ſich hat. Der braune Adler ſiehet ſich um, und ſitzet entweder
auf dem Thordache, oder iſt mit halben Leibe an das Thor angeleget. Sigillum ciuita-
tis Hapſaliae.
Das kleinere Stadtſiegel iſt ein Anker.

Arensburg. Eine Burg mit gedecktem rechten, und ungedecktem linken Thurm. Das
Thor iſt in der Mauer. Jm Thor nimt der Adler den Flug nach der linken Seite.
Sigillum ciuitatis Arensburgenſis 1563. Auf dem ofnen Helm ſiehet man einen Flug.

Mitau. Jm purpurfarbenen Felde ein gekroͤnter natuͤrlicher Elendskopf mit ſeinem Ge-
weihe. Auf dem Halfe das kettlerſche Stamwapen, ein ſilberner Keſſelhaken, in deſſen
Mitte ein rothes Feld mit einem ſilbernen Kinbacken eines Wolfes *) mit 3 Zaͤhnen beſetzt,
und den blauen Buchſtaben S. A. ſo durch einander geſchlungen ſind, und ſo wol als die

Wolfs-
*) Die 3 Wolfszaͤhne in der Kinlade erhielt Kettler als Herzog 1579 vom Koͤnig Stephanus, als
deffen Stamwapen ſie waren, weil ſie dem Hauſe Bathori zukommen. Hennings lief- und
curlaͤndiſche Chronik S. 145. Weil die neuern Heraldtkſchreiber den Keſſelhaken nicht gekant,
ſo haben ſie ſolchen gar weggelaſſen und hingegen der gezahnten Kinlade des Wolfes, die Figur
eines gezackten Hakens gegeben, der noch lange kein Keſſelhacken wird, ob er gleich in Silber er-
ſcheinet. Selbſt in einigen curlaͤndiſchen Wapen iſt die Wolfskiefer zwar gezahnt, aber mit
mehr als 3 Zaͤhnen. Jn einigen heraldiſchen Buͤchern wird den Wolfszaͤhnen unrichtig die linke
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[311/0329] und Wapen der Staͤdte und Flecken. Stadtthore hervorragende Thuͤrme mit Wetterfaͤhnlein ein. Das Thor hat ein Ziegel- dach, und darunter ein Falgatter, das uͤbrige des Thors iſt offen. Jn der wendiſchen Stadtfahne zeigen ſich die Farben ſo: Die Thurmfahnen, Knoͤpfe, Koppeln und Kraͤn- ze ſind verguldet; Thuͤrme und Fenſter ſchwarz; der Harniſch des Ritters, ſein Schild am Rande und in der Mitten, die Schienbeine bis an den Fus, das Schwerdtgefaͤs, der Ellenbogen des Harniſches und das Falgatter ſind verguldet; Sebel oder Schwerdt eiſen- farbig, die Thuͤrme und Stadtmauren graulich, der Grund vor dem Thore gruͤn. Jn einem Document von 1365 ſiehet man Proconſules und Conſules ciuitatis Wendae unter- ſchrieben. Auf dem daran hangenden alten Siegel hat die Stadt einen Haag oder Ge- haͤge um ſich herum; womit man vielleicht auf den Namensurſprung Zaͤhſis d. i. Indago, Septum, geſehen. Lemſel. Dieſe ehemalige erzbiſchoͤfliche Reſidenzſtadt brauchte 1439 einen Roſt von 5 Zacken zum Siegel in gruͤnem Wachs. Seit 1553 fuͤhrt ſie eine ordentliche Burg mit 2 bedeck- ten Thuͤrmen im Wapen. Jn der Mitte ſtehet ein niedriger breiter Thurm mit rundem Dache, mit einem Faͤhnlein, in welchem unten das Thor mit ofnen Fluͤgeln mit einem Fal- gatter verſehen iſt, worunter ein Loͤwenkopf hervorraget. Ueber der Burg ſchwebt ein Kreuzſtab und Krumſtab ins Andreaskreuz geleget, oben aber ein biſchoͤflich Geſicht mit der Jnſel und Vitte. Sigillum Ciuitatis Lemſaliae. Der Erzbiſchof Henning leg- te ſie an, nach welchem Liebhaber der Baukunſt auch der hohe Thurm zu Kokenhau- ſen nur der lange Henning genant wurde. Wolmer. Ein rother Schopf mit Ohren von einem Buͤffelskopf, zwiſchen deſſen 2 Hoͤr- nern eine gruͤne Eiche mit daneben auswachſenden braunen Sturz in guͤldenem Felde ſte- het. Die Legende iſt Sigillum ciuitatis Wolmarienſis Comitum Södermöre; weil dieſes Staͤdtgen dem Grafen Axel von Oxenſtierna geſchenkt war, der Eekhof beſas, und den die Koͤnigin Chriſtina 1645 zum Grafen von Soͤdermore gemacht. Walck. Ein aus dem linken Rande im gruͤnen Felde hervorgehender guͤldner Arm im Har- niſch, der mit einem ſilbernen, manchmal gekroͤnten, Sebel drohet, mit der Umſchrift: DAS WALKISHE SIGEL. Anno 1590. Der Koͤnig Stephanus machte ſie 1584 aufs neue zur Stadt, und Sigismund der IIIte gab ihr im Jahr 1590 die Freiheit in gruͤn Wachs zu ſiegeln, oder nach Belieben weis Wachs zu brauchen. Ein Sigil von 1424 hat den geharniſchten Arm mit einem Schwerdte. Auf dem groſſen Henſereces von 1387 heiſt die Stadt von dem vorbeiflieſſenden Bache, Poͤdel oder Poͤdeln, das iſt Walck, und in einem von 1391 ſteht: tho Poͤdeln up dem Walcke. Fellin. Das Ordenswapen iſt im rothen Wachs ein Marienbild mit dem Jeſuskinde. Zu beiden Seiten Blumenzweige. Das in den pohlniſchen und folgenden Zeiten ge- brauchte Wapen iſt ein rothes rundes Siegel, ſo in der Mitten ein blaues Schild traͤget mit einer ſilbernen Roſe. Ueber dem Schilde ſchweben 9 goldene Sterne 5 und 4. Aus dem rechten Oberwinkel waͤchſet ein ſilbernes Kreuz heraus, deſſen Stellung ſchraͤge iſt. Jn den pohlniſchen Zeiten hatte die Stadt einen eignen Burggrafen, und noch im vori- gen Jahrhundert einen Magiſtrat und Buͤrgermeiſter. Hapſal. Eine halbe Burg im blauen Felde. Der rechte Thurm ſteht gedeckt, die mit Schiesloͤchern und Zinnen durchbrochne Mauer ziehet ſich unten am Schildrande in der Runde nach einem ofnen Thor hin, deſſen Seitendach roth iſt, und einen ſtarken unge- deckten Thurm uͤber ſich hat. Der braune Adler ſiehet ſich um, und ſitzet entweder auf dem Thordache, oder iſt mit halben Leibe an das Thor angeleget. Sigillum ciuita- tis Hapſaliae. Das kleinere Stadtſiegel iſt ein Anker. Arensburg. Eine Burg mit gedecktem rechten, und ungedecktem linken Thurm. Das Thor iſt in der Mauer. Jm Thor nimt der Adler den Flug nach der linken Seite. Sigillum ciuitatis Arensburgenſis 1563. Auf dem ofnen Helm ſiehet man einen Flug. Mitau. Jm purpurfarbenen Felde ein gekroͤnter natuͤrlicher Elendskopf mit ſeinem Ge- weihe. Auf dem Halfe das kettlerſche Stamwapen, ein ſilberner Keſſelhaken, in deſſen Mitte ein rothes Feld mit einem ſilbernen Kinbacken eines Wolfes *) mit 3 Zaͤhnen beſetzt, und den blauen Buchſtaben S. A. ſo durch einander geſchlungen ſind, und ſo wol als die Wolfs- *) Die 3 Wolfszaͤhne in der Kinlade erhielt Kettler als Herzog 1579 vom Koͤnig Stephanus, als deffen Stamwapen ſie waren, weil ſie dem Hauſe Bathori zukommen. Hennings lief- und curlaͤndiſche Chronik S. 145. Weil die neuern Heraldtkſchreiber den Keſſelhaken nicht gekant, ſo haben ſie ſolchen gar weggelaſſen und hingegen der gezahnten Kinlade des Wolfes, die Figur eines gezackten Hakens gegeben, der noch lange kein Keſſelhacken wird, ob er gleich in Silber er- ſcheinet. Selbſt in einigen curlaͤndiſchen Wapen iſt die Wolfskiefer zwar gezahnt, aber mit mehr als 3 Zaͤhnen. Jn einigen heraldiſchen Buͤchern wird den Wolfszaͤhnen unrichtig die linke Seite im Mittelſchilde angewieſen. K k k k

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/329>, abgerufen am 24.11.2024.