[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Leben und Thaten der liefländischen Ordensmeister, 1435Am Tage der heil. Jungfrau Barbara errichtete dieser Ordensmeister zu Jn diesem Jahr gieng die englische und flämische Kaufarteiflotte aus So kreuzten auch die Engländer auf die Preussen, um ihnen den Han- Der c) Diese Nachricht ist aus Schützen. Man beschuldiget diesen Francken einer grossen Eigennützigkeit, die ihn mehr auf die Vortheile seiner Verwandten als des Ordens zu sehen getrieben. Er bekam von dem wittensteinischen Comtur Helwich von Gil- sen noch mit warmer Hand eine Tonne Goldes, und nach dessen Absterben 100000 Mark an Golde ohne das viele silberne Geräthe, desgleichen erbte er von dem Ka- stellan auf Vellin 30000 Mark Goldes und 600 Mark gegossen Silber, ausser dem silberne Tafelgeschirre. Diesen Schatz holte sein Bruder Wolther Kersdorf, preus- sischer Groscomtur ab, und ob schon die liefländischen Gebietiger dis Geld von dem Hochmeister Paul zur Ordenscasse geschlagen wissen wolten, so getrauete sich die- ser doch nicht eine so fette Nachlassenschaft dem rechten Erben abzunehmen. Die Lief- länder sahen es als öffentliche Gelder an, darüber kein Meister vor sich allein zu schalten hätte, und Russov meinet, es habe damals mancher seine Gelder nach West- phalen in Sicherheit gebracht, oder seinen Finken nach Hause fliegen lassen. d) d) Jn den Umständen seines Todes gehen die Geschichtschreiber von einander ab. Die
mehresten behaupten, er sey in der Schlacht geblieben. Allein so müste das Treffen auch später angegeben werden. Rusdorf und Vladislaus schlossen zu Bresci den Frieden erst 1436 S. Hartknoch Th. II, S. 309. Schütz bemerket B. III, bl. 128, daß der Ordensmeister in Liefland durchaus nicht in diesem Frieden habe eingeschlossen seyn wollen, welcher Eigensin dem Lande viel Unheil zugezogen. Die Geschichtschrei- ber geben die Niederlage auf 20000 Man stark an; weil dieses aber zu gros klinget, nimt Horner nur 10000 an, wobey man doch noch genug zu thun hat, wenn mans glauben Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter, 1435Am Tage der heil. Jungfrau Barbara errichtete dieſer Ordensmeiſter zu Jn dieſem Jahr gieng die engliſche und flaͤmiſche Kaufarteiflotte aus So kreuzten auch die Englaͤnder auf die Preuſſen, um ihnen den Han- Der c) Dieſe Nachricht iſt aus Schuͤtzen. Man beſchuldiget dieſen Francken einer groſſen Eigennuͤtzigkeit, die ihn mehr auf die Vortheile ſeiner Verwandten als des Ordens zu ſehen getrieben. Er bekam von dem wittenſteiniſchen Comtur Helwich von Gil- ſen noch mit warmer Hand eine Tonne Goldes, und nach deſſen Abſterben 100000 Mark an Golde ohne das viele ſilberne Geraͤthe, desgleichen erbte er von dem Ka- ſtellan auf Vellin 30000 Mark Goldes und 600 Mark gegoſſen Silber, auſſer dem ſilberne Tafelgeſchirre. Dieſen Schatz holte ſein Bruder Wolther Kersdorf, preuſ- ſiſcher Groscomtur ab, und ob ſchon die lieflaͤndiſchen Gebietiger dis Geld von dem Hochmeiſter Paul zur Ordenscaſſe geſchlagen wiſſen wolten, ſo getrauete ſich die- ſer doch nicht eine ſo fette Nachlaſſenſchaft dem rechten Erben abzunehmen. Die Lief- laͤnder ſahen es als oͤffentliche Gelder an, daruͤber kein Meiſter vor ſich allein zu ſchalten haͤtte, und Ruſſov meinet, es habe damals mancher ſeine Gelder nach Weſt- phalen in Sicherheit gebracht, oder ſeinen Finken nach Hauſe fliegen laſſen. d) d) Jn den Umſtaͤnden ſeines Todes gehen die Geſchichtſchreiber von einander ab. Die
mehreſten behaupten, er ſey in der Schlacht geblieben. Allein ſo muͤſte das Treffen auch ſpaͤter angegeben werden. Rusdorf und Vladislaus ſchloſſen zu Breſci den Frieden erſt 1436 S. Hartknoch Th. II, S. 309. Schuͤtz bemerket B. III, bl. 128, daß der Ordensmeiſter in Liefland durchaus nicht in dieſem Frieden habe eingeſchloſſen ſeyn wollen, welcher Eigenſin dem Lande viel Unheil zugezogen. Die Geſchichtſchrei- ber geben die Niederlage auf 20000 Man ſtark an; weil dieſes aber zu gros klinget, nimt Horner nur 10000 an, wobey man doch noch genug zu thun hat, wenn mans glauben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0150" n="132"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,</hi> </fw><lb/> <note place="left">1435</note> <p>Am Tage der heil. Jungfrau <hi rendition="#fr">Barbara</hi> errichtete dieſer Ordensmeiſter zu<lb/><hi rendition="#fr">Walck</hi> mit Vorwiſſen, Vollbort und Willen ſeiner ehrſamen Gebietiger als<lb/><hi rendition="#fr">Gottfrieds</hi> von den <hi rendition="#fr">Roddenberge,</hi> Landmarſchals, <hi rendition="#fr">Thomas</hi> von <hi rendition="#fr">Hun-<lb/> gersdorp,</hi> anders geheiſſen <hi rendition="#fr">Greversmuͤhle</hi> zu <hi rendition="#fr">Vellin, Heinrich</hi> von der<lb/><hi rendition="#fr">Vorſte</hi> zu <hi rendition="#fr">Revel, Simons Langeſchinckel</hi> zu <hi rendition="#fr">Goldingen</hi> Comture, <hi rendition="#fr">Mat-<lb/> this</hi> von <hi rendition="#fr">Bouningen</hi> zu <hi rendition="#fr">Jerwen, Heidenreichs Vincke</hi> zu <hi rendition="#fr">Wenden</hi> Vog-<lb/> te, einen guͤtlichen Vergleich mit dem <hi rendition="#fr">rigiſchen</hi> Dompropſt <hi rendition="#fr">Arnold</hi> von<lb/> dem <hi rendition="#fr">Brincke</hi> wegen der Laͤnder an der <hi rendition="#fr">Duͤne</hi> gegen <hi rendition="#fr">Kirchholm</hi> und <hi rendition="#fr">Dah-<lb/> len</hi> zu. Der Propſt entſaget allen Anſpruͤchen uͤber die Guͤter von der <hi rendition="#fr">Berſe-<lb/> bach</hi> an bis an die <hi rendition="#fr">uxkuͤlſche</hi> Scheidung, dagegen erhaͤlt er vom Meiſter den<lb/> Hof <hi rendition="#fr">Alpe, Duͤvelshof</hi> genant, auſſer der Kalkpforte vor der Stadt <hi rendition="#fr">Riga</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Sarendorf</hi> bey der <hi rendition="#fr">Duͤne</hi> uͤber dem Ziegelhauſe des Ordens gelegen; in-<lb/> gleichen 1000 Mark <hi rendition="#fr">rigiſch</hi> nach Werth des alten Pagaments, wofuͤr der Propſt<lb/> in dem Lande des Ordens ſich ein ander Gut ankaufen kan. Der Propſt laͤſt<lb/> auch ſein Recht fahren an dem ſo genanten <hi rendition="#fr">oͤſelſchen</hi> Wehr auf der <hi rendition="#fr">Duͤne,</hi> wo-<lb/> gegen ſich der Orden ſeines Antheils an dem <hi rendition="#fr">oͤſtingholmiſchen</hi> Wehre begiebt.<lb/> Dem Propſt werden die Guͤter <hi rendition="#fr">Memorgha</hi> und <hi rendition="#fr">Kekowe</hi> eingegraͤnzet, von<lb/> der <hi rendition="#fr">berſebeckiſchen</hi> Muͤnde, die in die <hi rendition="#fr">Duͤne</hi> faͤlt, bis an die <hi rendition="#fr">Berſemuͤhle,</hi><lb/> welches Muͤhlhaus der Orden behaͤlt, von dem Muͤhlenteiche weiter zur <hi rendition="#fr">Berſe-<lb/> ſee</hi> um das Dorf <hi rendition="#fr">Polkarden</hi> bis an die Muͤſſe, von der Muͤſſe bis an die Stadt-<lb/> guͤter zu <hi rendition="#fr">Riga.</hi> Das Erzbiſchofs <hi rendition="#fr">Hennings</hi> Siegel befindet ſich am Original<lb/> mit dabey, der die Privilegien der Stadt <hi rendition="#fr">Riga</hi> ſelbigen Tages beſtaͤtigte.</p><lb/> <p>Jn dieſem Jahr gieng die <hi rendition="#fr">engliſche</hi> und <hi rendition="#fr">flaͤmiſche</hi> Kaufarteiflotte aus<lb/><hi rendition="#fr">Duͤnemuͤnde</hi> unter Segel, zu welcher auch einige wohl beladene Schiffe mit<lb/> Stuͤckguͤtern aus <hi rendition="#fr">Liefland</hi> ſtieſſen die nach den Abendlaͤndern handeln wolten,<lb/> muſten aber widrigen Windes halben auf der Rhede liegen. Die <hi rendition="#fr">Lieflaͤnder</hi><lb/> wurden von den <hi rendition="#fr">Engliſchen</hi> an Bord zu kommen genoͤthiget, bey ihrem Beſuch<lb/> aber von den <hi rendition="#fr">Englaͤndern</hi> aus Neid uͤber dieſen Handel im Schifsraum verſper-<lb/> ret, und nachgehends uͤber Bord geworfen. Die Schiffe und Waaren nahm<lb/> man mit nach <hi rendition="#fr">England.</hi> Ob nun gleich die <hi rendition="#fr">Englaͤnder</hi> eine Summe Geldes<lb/> zu <hi rendition="#fr">Cadix</hi> dafuͤr zu zahlen verſprachen, ſo wil ſich doch die Nachricht von der Er-<lb/> ſtattung nirgends ſinden <note place="foot" n="c)">Dieſe Nachricht iſt aus <hi rendition="#fr">Schuͤtzen.</hi> Man beſchuldiget dieſen <hi rendition="#fr">Francken</hi> einer groſſen<lb/> Eigennuͤtzigkeit, die ihn mehr auf die Vortheile ſeiner Verwandten als des Ordens zu<lb/> ſehen getrieben. Er bekam von dem <hi rendition="#fr">wittenſteiniſchen</hi> Comtur <hi rendition="#fr">Helwich</hi> von <hi rendition="#fr">Gil-<lb/> ſen</hi> noch mit warmer Hand eine Tonne Goldes, und nach deſſen Abſterben 100000<lb/> Mark an Golde ohne das viele ſilberne Geraͤthe, desgleichen erbte er von dem Ka-<lb/> ſtellan auf <hi rendition="#fr">Vellin</hi> 30000 Mark Goldes und 600 Mark gegoſſen Silber, auſſer dem<lb/> ſilberne Tafelgeſchirre. Dieſen Schatz holte ſein Bruder <hi rendition="#fr">Wolther Kersdorf, preuſ-<lb/> ſiſcher</hi> Groscomtur ab, und ob ſchon die <hi rendition="#fr">lieflaͤndiſchen</hi> Gebietiger dis Geld von<lb/> dem Hochmeiſter <hi rendition="#fr">Paul</hi> zur Ordenscaſſe geſchlagen wiſſen wolten, ſo getrauete ſich die-<lb/> ſer doch nicht eine ſo fette Nachlaſſenſchaft dem rechten Erben abzunehmen. Die <hi rendition="#fr">Lief-<lb/> laͤnder</hi> ſahen es als oͤffentliche Gelder an, daruͤber kein Meiſter vor ſich allein zu<lb/> ſchalten haͤtte, und <hi rendition="#fr">Ruſſov</hi> meinet, es habe damals mancher ſeine Gelder nach <hi rendition="#fr">Weſt-<lb/> phalen</hi> in Sicherheit gebracht, oder ſeinen Finken nach Hauſe fliegen laſſen.</note>.</p><lb/> <p>So kreuzten auch die <hi rendition="#fr">Englaͤnder</hi> auf die <hi rendition="#fr">Preuſſen,</hi> um ihnen den Han-<lb/> del nach <hi rendition="#fr">Frankreich</hi> zu wehren <note place="foot" n="d)"/>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Der</hi> </fw><lb/><lb/> <note xml:id="h29" next="#h30" place="foot" n="d)">Jn den Umſtaͤnden ſeines Todes gehen die Geſchichtſchreiber von einander ab. Die<lb/> mehreſten behaupten, er ſey in der Schlacht geblieben. Allein ſo muͤſte das Treffen<lb/> auch ſpaͤter angegeben werden. <hi rendition="#fr">Rusdorf</hi> und <hi rendition="#fr">Vladislaus</hi> ſchloſſen zu <hi rendition="#fr">Breſci</hi> den<lb/> Frieden erſt 1436 S. <hi rendition="#fr">Hartknoch</hi> Th. <hi rendition="#aq">II,</hi> S. 309. <hi rendition="#fr">Schuͤtz</hi> bemerket B. <hi rendition="#aq">III,</hi> bl. 128,<lb/> daß der Ordensmeiſter in <hi rendition="#fr">Liefland</hi> durchaus nicht in dieſem Frieden habe eingeſchloſſen<lb/> ſeyn wollen, welcher Eigenſin dem Lande viel Unheil zugezogen. Die Geſchichtſchrei-<lb/> ber geben die Niederlage auf 20000 Man ſtark an; weil dieſes aber zu gros klinget,<lb/> nimt <hi rendition="#fr">Horner</hi> nur 10000 an, wobey man doch noch genug zu thun hat, wenn mans<lb/> <fw place="bottom" type="catch">glauben</fw></note> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [132/0150]
Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,
Am Tage der heil. Jungfrau Barbara errichtete dieſer Ordensmeiſter zu
Walck mit Vorwiſſen, Vollbort und Willen ſeiner ehrſamen Gebietiger als
Gottfrieds von den Roddenberge, Landmarſchals, Thomas von Hun-
gersdorp, anders geheiſſen Greversmuͤhle zu Vellin, Heinrich von der
Vorſte zu Revel, Simons Langeſchinckel zu Goldingen Comture, Mat-
this von Bouningen zu Jerwen, Heidenreichs Vincke zu Wenden Vog-
te, einen guͤtlichen Vergleich mit dem rigiſchen Dompropſt Arnold von
dem Brincke wegen der Laͤnder an der Duͤne gegen Kirchholm und Dah-
len zu. Der Propſt entſaget allen Anſpruͤchen uͤber die Guͤter von der Berſe-
bach an bis an die uxkuͤlſche Scheidung, dagegen erhaͤlt er vom Meiſter den
Hof Alpe, Duͤvelshof genant, auſſer der Kalkpforte vor der Stadt Riga
und Sarendorf bey der Duͤne uͤber dem Ziegelhauſe des Ordens gelegen; in-
gleichen 1000 Mark rigiſch nach Werth des alten Pagaments, wofuͤr der Propſt
in dem Lande des Ordens ſich ein ander Gut ankaufen kan. Der Propſt laͤſt
auch ſein Recht fahren an dem ſo genanten oͤſelſchen Wehr auf der Duͤne, wo-
gegen ſich der Orden ſeines Antheils an dem oͤſtingholmiſchen Wehre begiebt.
Dem Propſt werden die Guͤter Memorgha und Kekowe eingegraͤnzet, von
der berſebeckiſchen Muͤnde, die in die Duͤne faͤlt, bis an die Berſemuͤhle,
welches Muͤhlhaus der Orden behaͤlt, von dem Muͤhlenteiche weiter zur Berſe-
ſee um das Dorf Polkarden bis an die Muͤſſe, von der Muͤſſe bis an die Stadt-
guͤter zu Riga. Das Erzbiſchofs Hennings Siegel befindet ſich am Original
mit dabey, der die Privilegien der Stadt Riga ſelbigen Tages beſtaͤtigte.
Jn dieſem Jahr gieng die engliſche und flaͤmiſche Kaufarteiflotte aus
Duͤnemuͤnde unter Segel, zu welcher auch einige wohl beladene Schiffe mit
Stuͤckguͤtern aus Liefland ſtieſſen die nach den Abendlaͤndern handeln wolten,
muſten aber widrigen Windes halben auf der Rhede liegen. Die Lieflaͤnder
wurden von den Engliſchen an Bord zu kommen genoͤthiget, bey ihrem Beſuch
aber von den Englaͤndern aus Neid uͤber dieſen Handel im Schifsraum verſper-
ret, und nachgehends uͤber Bord geworfen. Die Schiffe und Waaren nahm
man mit nach England. Ob nun gleich die Englaͤnder eine Summe Geldes
zu Cadix dafuͤr zu zahlen verſprachen, ſo wil ſich doch die Nachricht von der Er-
ſtattung nirgends ſinden c).
So kreuzten auch die Englaͤnder auf die Preuſſen, um ihnen den Han-
del nach Frankreich zu wehren d).
Der
d)
c) Dieſe Nachricht iſt aus Schuͤtzen. Man beſchuldiget dieſen Francken einer groſſen
Eigennuͤtzigkeit, die ihn mehr auf die Vortheile ſeiner Verwandten als des Ordens zu
ſehen getrieben. Er bekam von dem wittenſteiniſchen Comtur Helwich von Gil-
ſen noch mit warmer Hand eine Tonne Goldes, und nach deſſen Abſterben 100000
Mark an Golde ohne das viele ſilberne Geraͤthe, desgleichen erbte er von dem Ka-
ſtellan auf Vellin 30000 Mark Goldes und 600 Mark gegoſſen Silber, auſſer dem
ſilberne Tafelgeſchirre. Dieſen Schatz holte ſein Bruder Wolther Kersdorf, preuſ-
ſiſcher Groscomtur ab, und ob ſchon die lieflaͤndiſchen Gebietiger dis Geld von
dem Hochmeiſter Paul zur Ordenscaſſe geſchlagen wiſſen wolten, ſo getrauete ſich die-
ſer doch nicht eine ſo fette Nachlaſſenſchaft dem rechten Erben abzunehmen. Die Lief-
laͤnder ſahen es als oͤffentliche Gelder an, daruͤber kein Meiſter vor ſich allein zu
ſchalten haͤtte, und Ruſſov meinet, es habe damals mancher ſeine Gelder nach Weſt-
phalen in Sicherheit gebracht, oder ſeinen Finken nach Hauſe fliegen laſſen.
d)
d) Jn den Umſtaͤnden ſeines Todes gehen die Geſchichtſchreiber von einander ab. Die
mehreſten behaupten, er ſey in der Schlacht geblieben. Allein ſo muͤſte das Treffen
auch ſpaͤter angegeben werden. Rusdorf und Vladislaus ſchloſſen zu Breſci den
Frieden erſt 1436 S. Hartknoch Th. II, S. 309. Schuͤtz bemerket B. III, bl. 128,
daß der Ordensmeiſter in Liefland durchaus nicht in dieſem Frieden habe eingeſchloſſen
ſeyn wollen, welcher Eigenſin dem Lande viel Unheil zugezogen. Die Geſchichtſchrei-
ber geben die Niederlage auf 20000 Man ſtark an; weil dieſes aber zu gros klinget,
nimt Horner nur 10000 an, wobey man doch noch genug zu thun hat, wenn mans
glauben
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |