[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.Geschichte des dritten Bischof Alberts, sieben und zwanzigstes Jahr, 1225soferne diese Provinzen nach dem Abschiede des Bischofs von Modena erobert wor-den waren. Nicolaus sol 1233 mit Tode abgegangen, und ihm sein Competente Albert gefolget seyn, allein in dieser Zeitrechnung wird verfehlet. Denn Nicolaus Der edele Herr, Herr Albert von Arnestein.
Hildemar Skoke, Conrad und Volquin von Halle, Pilger, Walther, Ritter, Thiedrich von Berewich, Johann von Ratzeburg, Fridrich von Lübek, Heinrich, Ertmars Sohn, Rigische Bürger, Gegeben im Gnadenjahr 1231 den 9 August in der 6ten Jndiction, unsers Bisthums im ersten. Jn des Herrn D. Nettelbladts Rer. Curland. fascic. I. p. 145. befindet sich ein Vergleich, den die Rigischen und die Brüder der Ritterschaft mit den Curen ein Jahr vorher getroffen, da sich die Curen von Rende, Galewalle, Pidewale, Matekale, Wane, Pure, Ugesse, Candowe und Anses verbinden, für sich und ihre Nachkommen von jedem Haken (Pfluge) jährlich ein Schifpfund Rocken, und von jeder Egge ein halbes Schifpfund Rocken zu entrichten, überdem den Priestern, die man je eher je lieber von Riga ohne Gesehrde abholen wolte, die Lebensnothwendig- keiten zu reichen, und die Taufe, wie auch das Christliche Gesetz von ihnen gehorsam anzunehmen, doch daß ihre Güter, Aecker und Eigenthum ihnen ungekränkt bleiben möchte, daneben ihnen gegen die Feinde Christi beyzustehen. Als Zeugen haben sich unterschrieben: Moritz, Prior bey dem Kloster Unserer Lieben Frauen in Riga, Hedenrich, der Geschwindschreiber, Heinrich, der Kämmerer, Volquin, der Brüder Ordensmeister, Rudoph von Cassele, Gerefried Wirdik, Mariäward von Thüringen, Brüder dieser Ritterschaft.derich. Pilger: Justav von Dut, Alerander von Vechte, Thomas von Hunefelde, Dodo von Travenemine. Lübische Bürger: Marquard von Hagen, Sifrid von Hosenberge, Heinrich Clenebur und mehr andere. Geschehen öffentlich in Riga, im Jahr nach der Menschwerdung unsers HErrn 1230. Der um alte und sichere Abschriften rühmlich bemühte Herr Bernhard von Huikelhaven in Riga, hat unter manchen andern artigen Documenten, die aber noch nicht hierher gehören, auch einige Nachricht von diesem Vertrag aus einer glaubwürdigen Urkunde abnehmen, und sie uns überschicken wollen, deren Auszug hierbey erfolget. Anno 1226 hat der päbstliche Legate, Herr Wilhelm, Bischof von Modena, den 11 April einen Bescheid gemacht, daß die bisher noch nicht zum Rigischen Kirchenge- horsam gebrachten Länder in drey gleiche Theile getheilet werden sollen. Ein Theil ward dem bischöflichen Stuhl, das andere dem Schwerdtbrüderorden, das dritte den Bür- gern zu Riga angewiesen; doch mit der Bedingung, daß diese 3 Parten unter 3 Fah- nen zu Felde ziehen, und die Länder erobern solten. Wie nun nach erhaltenem Siege das bürgerliche Antheil zu knap zugeschnitten worden, so hat zu ihrer Befriedigung der Bischof Nicolaus obgesetztes Jnstrument errichtet. Nachgehends ist mit der Stadt ein noch besonderer Vergleich unterm 1 Merz Anno 1232 getroffen, welcher eine meh- rere Bestätigung des erstern enthält. Der Bischof von Semgallen, nemlich Balduinus, der erst als päbstlicher Ge- sandter ins Land kam, hernach den Bischofshut davon trug, hat Anno 1234 den - - Idus Maj. sich mit der Stadt Riga so verglichen, daß er 70 Bürger, jeden auf 25 Haken, zu Vasallen angenommen, worauf die Stadt sich ihres Anspruchs auf Semgallen begeben. Dasselbige Jahr nahm besagter Bischof noch 56 Bürger, jeden auf 20 Haken Lan- des, zu Vasallen in Curland an, nemlich auf ein Drittel disseits der Windau, und ein Sechstel jenseit bemeldeten Flusses. Gleichfals ward von dem Bischof Nicolaus, dem Ordensmeister Volquin und der Stadt Riga die Jnsel und das Land Oesel in 3 gleiche Theile folgender gestalt getheilet, davon wir erst das Lateinische und hernach die Uebersetzung liefern. Da- bey mans dem Buchdrucker für keinen Fehler anrechnen muß, wenn die alten Abschrif- ten einige Buchstaben weniger, als die Grammatik, haben. Una Geſchichte des dritten Biſchof Alberts, ſieben und zwanzigſtes Jahr, 1225ſoferne dieſe Provinzen nach dem Abſchiede des Biſchofs von Modena erobert wor-den waren. Nicolaus ſol 1233 mit Tode abgegangen, und ihm ſein Competente Albert gefolget ſeyn, allein in dieſer Zeitrechnung wird verfehlet. Denn Nicolaus Der edele Herr, Herr Albert von Arneſtein.
Hildemar Skoke, Conrad und Volquin von Halle, Pilger, Walther, Ritter, Thiedrich von Berewich, Johann von Ratzeburg, Fridrich von Luͤbek, Heinrich, Ertmars Sohn, Rigiſche Buͤrger, Gegeben im Gnadenjahr 1231 den 9 Auguſt in der 6ten Jndiction, unſers Bisthums im erſten. Jn des Herrn D. Nettelbladts Rer. Curland. faſcic. I. p. 145. befindet ſich ein Vergleich, den die Rigiſchen und die Bruͤder der Ritterſchaft mit den Curen ein Jahr vorher getroffen, da ſich die Curen von Rende, Galewalle, Pidewale, Matekale, Wane, Pure, Ugeſſe, Candowe und Anſes verbinden, fuͤr ſich und ihre Nachkommen von jedem Haken (Pfluge) jaͤhrlich ein Schifpfund Rocken, und von jeder Egge ein halbes Schifpfund Rocken zu entrichten, uͤberdem den Prieſtern, die man je eher je lieber von Riga ohne Geſehrde abholen wolte, die Lebensnothwendig- keiten zu reichen, und die Taufe, wie auch das Chriſtliche Geſetz von ihnen gehorſam anzunehmen, doch daß ihre Guͤter, Aecker und Eigenthum ihnen ungekraͤnkt bleiben moͤchte, daneben ihnen gegen die Feinde Chriſti beyzuſtehen. Als Zeugen haben ſich unterſchrieben: Moritz, Prior bey dem Kloſter Unſerer Lieben Frauen in Riga, Hedenrich, der Geſchwindſchreiber, Heinrich, der Kaͤmmerer, Volquin, der Bruͤder Ordensmeiſter, Rudoph von Caſſele, Gerefried Wirdik, Mariaͤward von Thuͤringen, Bruͤder dieſer Ritterſchaft.derich. Pilger: Juſtav von Dut, Alerander von Vechte, Thomas von Hunefelde, Dodo von Travenemine. Luͤbiſche Buͤrger: Marquard von Hagen, Sifrid von Hoſenberge, Heinrich Clenebur und mehr andere. Geſchehen oͤffentlich in Riga, im Jahr nach der Menſchwerdung unſers HErrn 1230. Der um alte und ſichere Abſchriften ruͤhmlich bemuͤhte Herr Bernhard von Huikelhaven in Riga, hat unter manchen andern artigen Documenten, die aber noch nicht hierher gehoͤren, auch einige Nachricht von dieſem Vertrag aus einer glaubwuͤrdigen Urkunde abnehmen, und ſie uns uͤberſchicken wollen, deren Auszug hierbey erfolget. Anno 1226 hat der paͤbſtliche Legate, Herr Wilhelm, Biſchof von Modena, den 11 April einen Beſcheid gemacht, daß die bisher noch nicht zum Rigiſchen Kirchenge- horſam gebrachten Laͤnder in drey gleiche Theile getheilet werden ſollen. Ein Theil ward dem biſchoͤflichen Stuhl, das andere dem Schwerdtbruͤderorden, das dritte den Buͤr- gern zu Riga angewieſen; doch mit der Bedingung, daß dieſe 3 Parten unter 3 Fah- nen zu Felde ziehen, und die Laͤnder erobern ſolten. Wie nun nach erhaltenem Siege das buͤrgerliche Antheil zu knap zugeſchnitten worden, ſo hat zu ihrer Befriedigung der Biſchof Nicolaus obgeſetztes Jnſtrument errichtet. Nachgehends iſt mit der Stadt ein noch beſonderer Vergleich unterm 1 Merz Anno 1232 getroffen, welcher eine meh- rere Beſtaͤtigung des erſtern enthaͤlt. Der Biſchof von Semgallen, nemlich Balduinus, der erſt als paͤbſtlicher Ge- ſandter ins Land kam, hernach den Biſchofshut davon trug, hat Anno 1234 den ‒ ‒ Iduſ Maj. ſich mit der Stadt Riga ſo verglichen, daß er 70 Buͤrger, jeden auf 25 Haken, zu Vaſallen angenommen, worauf die Stadt ſich ihres Anſpruchs auf Semgallen begeben. Daſſelbige Jahr nahm beſagter Biſchof noch 56 Buͤrger, jeden auf 20 Haken Lan- des, zu Vaſallen in Curland an, nemlich auf ein Drittel diſſeits der Windau, und ein Sechſtel jenſeit bemeldeten Fluſſes. Gleichfals ward von dem Biſchof Nicolaus, dem Ordensmeiſter Volquin und der Stadt Riga die Jnſel und das Land Oeſel in 3 gleiche Theile folgender geſtalt getheilet, davon wir erſt das Lateiniſche und hernach die Ueberſetzung liefern. Da- bey mans dem Buchdrucker fuͤr keinen Fehler anrechnen muß, wenn die alten Abſchrif- ten einige Buchſtaben weniger, als die Grammatik, haben. 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den waren. Nicolaus ſol 1233 mit Tode abgegangen, und ihm ſein Competente
Albert gefolget ſeyn, allein in dieſer Zeitrechnung wird verfehlet. Denn Nicolaus
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*) Der edele Herr, Herr Albert von Arneſtein.
Hildemar Skoke, Conrad und Volquin von Halle, Pilger,
Walther, Ritter, Thiedrich von Berewich, Johann von Ratzeburg,
Fridrich von Luͤbek, Heinrich, Ertmars Sohn, Rigiſche Buͤrger,
Gegeben im Gnadenjahr 1231 den 9 Auguſt in der 6ten Jndiction, unſers Bisthums
im erſten.
Jn des Herrn D. Nettelbladts Rer. Curland. faſcic. I. p. 145. befindet ſich ein Vergleich, den die
Rigiſchen und die Bruͤder der Ritterſchaft mit den Curen ein Jahr vorher getroffen, da ſich die
Curen von Rende, Galewalle, Pidewale, Matekale, Wane, Pure, Ugeſſe, Candowe
und Anſes verbinden, fuͤr ſich und ihre Nachkommen von jedem Haken (Pfluge) jaͤhrlich ein
Schifpfund Rocken, und von jeder Egge ein halbes Schifpfund Rocken zu entrichten, uͤberdem den
Prieſtern, die man je eher je lieber von Riga ohne Geſehrde abholen wolte, die Lebensnothwendig-
keiten zu reichen, und die Taufe, wie auch das Chriſtliche Geſetz von ihnen gehorſam anzunehmen,
doch daß ihre Guͤter, Aecker und Eigenthum ihnen ungekraͤnkt bleiben moͤchte, daneben ihnen gegen
die Feinde Chriſti beyzuſtehen. Als Zeugen haben ſich unterſchrieben:
Moritz, Prior bey dem Kloſter Unſerer Lieben Frauen in Riga,
Hedenrich, der Geſchwindſchreiber,
Heinrich, der Kaͤmmerer,
Volquin, der Bruͤder Ordensmeiſter,
Rudoph von Caſſele,
Gerefried Wirdik,
Mariaͤward von Thuͤringen,
Bruͤder dieſer Ritterſchaft.
Von Rathmaͤnnern: Werner, Triderich von Wenden, Albert, Utnord, Wol-
derich.
Pilger: Juſtav von Dut, Alerander von Vechte, Thomas von Hunefelde,
Dodo von Travenemine.
Luͤbiſche Buͤrger: Marquard von Hagen, Sifrid von Hoſenberge, Heinrich
Clenebur und mehr andere.
Geſchehen oͤffentlich in Riga, im Jahr nach der Menſchwerdung unſers HErrn
1230.
Der um alte und ſichere Abſchriften ruͤhmlich bemuͤhte Herr Bernhard von Huikelhaven in Riga,
hat unter manchen andern artigen Documenten, die aber noch nicht hierher gehoͤren, auch einige
Nachricht von dieſem Vertrag aus einer glaubwuͤrdigen Urkunde abnehmen, und ſie uns uͤberſchicken
wollen, deren Auszug hierbey erfolget.
Anno 1226 hat der paͤbſtliche Legate, Herr Wilhelm, Biſchof von Modena, den
11 April einen Beſcheid gemacht, daß die bisher noch nicht zum Rigiſchen Kirchenge-
horſam gebrachten Laͤnder in drey gleiche Theile getheilet werden ſollen. Ein Theil ward
dem biſchoͤflichen Stuhl, das andere dem Schwerdtbruͤderorden, das dritte den Buͤr-
gern zu Riga angewieſen; doch mit der Bedingung, daß dieſe 3 Parten unter 3 Fah-
nen zu Felde ziehen, und die Laͤnder erobern ſolten. Wie nun nach erhaltenem Siege
das buͤrgerliche Antheil zu knap zugeſchnitten worden, ſo hat zu ihrer Befriedigung der
Biſchof Nicolaus obgeſetztes Jnſtrument errichtet. Nachgehends iſt mit der Stadt
ein noch beſonderer Vergleich unterm 1 Merz Anno 1232 getroffen, welcher eine meh-
rere Beſtaͤtigung des erſtern enthaͤlt.
Der Biſchof von Semgallen, nemlich Balduinus, der erſt als paͤbſtlicher Ge-
ſandter ins Land kam, hernach den Biſchofshut davon trug, hat Anno 1234 den ‒ ‒ Iduſ
Maj. ſich mit der Stadt Riga ſo verglichen, daß er 70 Buͤrger, jeden auf 25 Haken,
zu Vaſallen angenommen, worauf die Stadt ſich ihres Anſpruchs auf Semgallen
begeben.
Daſſelbige Jahr nahm beſagter Biſchof noch 56 Buͤrger, jeden auf 20 Haken Lan-
des, zu Vaſallen in Curland an, nemlich auf ein Drittel diſſeits der Windau, und
ein Sechſtel jenſeit bemeldeten Fluſſes.
Gleichfals ward von dem Biſchof Nicolaus, dem Ordensmeiſter Volquin und
der Stadt Riga die Jnſel und das Land Oeſel in 3 gleiche Theile folgender geſtalt
getheilet, davon wir erſt das Lateiniſche und hernach die Ueberſetzung liefern. Da-
bey mans dem Buchdrucker fuͤr keinen Fehler anrechnen muß, wenn die alten Abſchrif-
ten einige Buchſtaben weniger, als die Grammatik, haben.
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