[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.von 1224 bis 1225. denen gehöret und vernommen, die es gesehen und dabey gewesen. Wir habens1224auch nicht geschrieben aus Schmeicheley oder um zeitlichen Gewinstes willen, auch keinem zu Liebe noch zu Leide, sondern nach der blossen und lautern Wahrheit, zur Vergebung unsrer Sünden, zum Lobe unsers HErrn JEsu Christi, und der heiligen Jungfrau Maria, der Mutter unsers HErrn, welcher mit dem Vater und Heiligem Geiste allezeit war, und ist, und wird gebenedeyet seyn von Ewig- keit zu Ewigkeit. Amen. l) Durch diese Herren scheinet er die Brüder von der Ritterschaft zu verstehen, welche die Bischöfe selbst, wenn sie einen Vortrag an das Volk hielten, hin und wieder ihre Herren zu nennen pflegten; zum Exempel, beym Jahre 1223, n. 3 und 7. Not. 1. Jn dieses Jahr fält die Zuschrift des Pabst Honorins des III an die Liefländer, wegen seines Gesandten, des Bischofs von Modena Wilhelms, als päbstlichen Gesandtens in Holzeten, He- stonien, Semgallien, Curland, Wirland und den Jnseln Guland, Burgundomlin, Rive, und Gothland, aus Raynald beym Jahr 1224. §. 38: wie auch die wiederholte Warnung an den Erzbischof und das Kapitel von Bremen, dem Liefländischen Bischof bey Leibe nicht mehr die Un- terwerfung anzusinnen; welches Herr Gruber aus einem alten Manuscripte genommen. Not. 2. Herr Thomas Hiärne führt bey diesem Jahre aus einer untergeschobenen Bulle an, daß den 1sten Decembr. auf dem Reichstag zu Nürnberg der Bischof Albrecht zu Riga, und sein Bruder Hermann, Bischof zu Dörpt, vom Heinrich dem Römischen Könige in die Zahl der heiligen Römi- schen Reichsfürsten aufgenommen, und mit allen Zubehörigen, und den Reichsfürsten gebührenden Vorrechten belehnet worden sey. Herr Gruber hat beyde Documente aus dem Diario Europ. Tom. VIII Append. p. 47 seq. angebracht, wie die Schwedischen Gesandten selbige bey den Olivischen Friedenstractaten aufgewiesen. Das erste von Anno 1224, von der Jnvestitur des Bischofs Albert, enthält die Freyheit, daß Albert Münze prägen und zu Riga eine Stadt anlegen könne. Dabey Herr Gruber folgende Anmerkung macht. Hier verräth sich die Spitzmaus mit ihrem Gepfeife. Es ist ein Glück für die Diplomatik, daß solche falsche Bullenschmiede die wahre Geschichte derselben Zeit, wohin sie ihren Hammerschlag werfen, nicht gewust, und daher ihrer Betrügerey desto leichter über- führet werden können, indem Riga 24 Jahr eher gestanden. Das andre Document betrift die Jn- vestitur des Bischofs Hermann zu Dörpt, welche unserm Revelschen Manuscript hinten mit ange- hänget ist. Dem Bischof wird gleiches Vorrecht zugestanden, wie denn auch von ihm noch Münzen vorhanden seyn sollen. Doch laut des Revelschen Manuscript ist selbiges nur die Bestätigung, so Anno 1224 bey Nürnberg den 1sten Decembr. abgefasset worden. Das kaiserliche Patent der Jn- vestitur selbst, ist bey Wimpfen unter dem 6ten Nov. 1224 unterzeichnet, und weil es bey den Gru- berischen Documenten, auch andern Schriftstellern nicht befindlich, so wollen wir es hier nach seiner wahren Gestalt liefern. Litterae investiturae Hermanni, episcopi Torpatensis. Henricus, Dei gratia Romanorum Rex & semper Augustus, vniuersis Imperii fidelibus, ad quos hae litterae peruenirent, gratiam suam & omne bonum. Accedentem ad praesentiam vestram Hermannum, venerabilem Torpatensem episcopum, benigne, & quo decuit honore, recepimus, inuestientes eum de regalibus Torpatensis episco- patus, ciuitatis, & attinentiis prouinciae, videlicet Vgenois cum Waigel, Sobolitz, Saccala cum Moicke, Alumbus & Nurmegunde, recipientes ab ipso fidelitatis jura- mentum. Statuimus igitur, & sub interminatione gratiae nostrae praecipimus firmi- ter, quatenus Episcopo praenominato de omnibus justitiis & rationibus ad regalem jurisdictionem pertinentibus plene respondeatis, & per omnia intendatis, scituri, quod ipsum tanquam dilectum imperii principem sincere diligimus, & cum per ipsum Imperiales termini dilatentur, & barbarorum infidelitas, annuente Domino, Christianae Culturae subjugatur, nihil eorum omittere volumus, quae suo commodo conduci poterunt & honori. Datum apud Wimpiam IIX Idus Nov. 1224. Aber auch diese Urkunde könte uns verdächtig vorkommen, weil unser Auctor als ein Cliente der bi- schöflichen Familie sie verschweiget, und der Name Torpatensis episcopus viel zu neu ist, als daß | sie von unserm Verfasser herrühre, der niemals Tarpat, sondern Tarbet oder Darbet schreibet. Not. 3. Auch verkaufte der Abt von Dunemunde zwey und ein halb Haken Landes an das neue Kloster, wozu Herzog Albert von Holstein seine Genehmhaltung gab: der Kaufcontract ist von dem Bi- schof Albert und seinem Bruder Rothmar unterschrieben 1224 den 29 Merz. Des G g g
von 1224 bis 1225. denen gehoͤret und vernommen, die es geſehen und dabey geweſen. Wir habens1224auch nicht geſchrieben aus Schmeicheley oder um zeitlichen Gewinſtes willen, auch keinem zu Liebe noch zu Leide, ſondern nach der bloſſen und lautern Wahrheit, zur Vergebung unſrer Suͤnden, zum Lobe unſers HErrn JEſu Chriſti, und der heiligen Jungfrau Maria, der Mutter unſers HErrn, welcher mit dem Vater und Heiligem Geiſte allezeit war, und iſt, und wird gebenedeyet ſeyn von Ewig- keit zu Ewigkeit. Amen. l) Durch dieſe Herren ſcheinet er die Bruͤder von der Ritterſchaft zu verſtehen, welche die Biſchoͤfe ſelbſt, wenn ſie einen Vortrag an das Volk hielten, hin und wieder ihre Herren zu nennen pflegten; zum Exempel, beym Jahre 1223, n. 3 und 7. Not. 1. Jn dieſes Jahr faͤlt die Zuſchrift des Pabſt Honorins des III an die Lieflaͤnder, wegen ſeines Geſandten, des Biſchofs von Modena Wilhelms, als paͤbſtlichen Geſandtens in Holzeten, He- ſtonien, Semgallien, Curland, Wirland und den Jnſeln Guland, Burgundomlin, Rive, und Gothland, aus Raynald beym Jahr 1224. §. 38: wie auch die wiederholte Warnung an den Erzbiſchof und das Kapitel von Bremen, dem Lieflaͤndiſchen Biſchof bey Leibe nicht mehr die Un- terwerfung anzuſinnen; welches Herr Gruber aus einem alten Manuſcripte genommen. Not. 2. Herr Thomas Hiaͤrne fuͤhrt bey dieſem Jahre aus einer untergeſchobenen Bulle an, daß den 1ſten Decembr. auf dem Reichstag zu Nuͤrnberg der Biſchof Albrecht zu Riga, und ſein Bruder Hermann, Biſchof zu Doͤrpt, vom Heinrich dem Roͤmiſchen Koͤnige in die Zahl der heiligen Roͤmi- ſchen Reichsfuͤrſten aufgenommen, und mit allen Zubehoͤrigen, und den Reichsfuͤrſten gebuͤhrenden Vorrechten belehnet worden ſey. Herr Gruber hat beyde Documente aus dem Diario Europ. Tom. VIII Append. p. 47 ſeq. angebracht, wie die Schwediſchen Geſandten ſelbige bey den Oliviſchen Friedenstractaten aufgewieſen. Das erſte von Anno 1224, von der Jnveſtitur des Biſchofs Albert, enthaͤlt die Freyheit, daß Albert Muͤnze praͤgen und zu Riga eine Stadt anlegen koͤnne. Dabey Herr Gruber folgende Anmerkung macht. Hier verraͤth ſich die Spitzmaus mit ihrem Gepfeife. Es iſt ein Gluͤck fuͤr die Diplomatik, daß ſolche falſche Bullenſchmiede die wahre Geſchichte derſelben Zeit, wohin ſie ihren Hammerſchlag werfen, nicht gewuſt, und daher ihrer Betruͤgerey deſto leichter uͤber- fuͤhret werden koͤnnen, indem Riga 24 Jahr eher geſtanden. Das andre Document betrift die Jn- veſtitur des Biſchofs Hermann zu Doͤrpt, welche unſerm Revelſchen Manuſcript hinten mit ange- haͤnget iſt. Dem Biſchof wird gleiches Vorrecht zugeſtanden, wie denn auch von ihm noch Muͤnzen vorhanden ſeyn ſollen. Doch laut des Revelſchen Manuſcript iſt ſelbiges nur die Beſtaͤtigung, ſo Anno 1224 bey Nuͤrnberg den 1ſten Decembr. abgefaſſet worden. Das kaiſerliche Patent der Jn- veſtitur ſelbſt, iſt bey Wimpfen unter dem 6ten Nov. 1224 unterzeichnet, und weil es bey den Gru- beriſchen Documenten, auch andern Schriftſtellern nicht befindlich, ſo wollen wir es hier nach ſeiner wahren Geſtalt liefern. Litteræ inveſtituræ Hermanni, epiſcopi Torpatenſis. Henricus, Dei gratia Romanorum Rex & ſemper Auguſtus, vniuerſis Imperii fidelibus, ad quos hæ litteræ peruenirent, gratiam ſuam & omne bonum. Accedentem ad præſentiam veſtram Hermannum, venerabilem Torpatenſem epiſcopum, benigne, & quo decuit honore, recepimus, inueſtientes eum de regalibus Torpatenſis epiſco- patus, ciuitatis, & attinentiis prouinciæ, videlicet Vgenois cum Waigel, Sobolitz, Saccala cum Moicke, Alumbus & Nurmegunde, recipientes ab ipſo fidelitatis jura- mentum. Statuimus igitur, & ſub interminatione gratiæ noſtræ præcipimus firmi- ter, quatenus Epiſcopo prænominato de omnibus juſtitiis & rationibus ad regalem jurisdictionem pertinentibus plene reſpondeatis, & per omnia intendatis, ſcituri, quod ipſum tanquam dilectum imperii principem ſincere diligimus, & cum per ipſum Imperiales termini dilatentur, & barbarorum infidelitas, annuente Domino, Chriſtianæ Culturæ ſubjugatur, nihil eorum omittere volumus, quæ ſuo commodo conduci poterunt & honori. Datum apud Wimpiam IIX Idus Nov. 1224. Aber auch dieſe Urkunde koͤnte uns verdaͤchtig vorkommen, weil unſer Auctor als ein Cliente der bi- ſchoͤflichen Familie ſie verſchweiget, und der Name Torpatenſis epiſcopus viel zu neu iſt, als daß | ſie von unſerm Verfaſſer herruͤhre, der niemals Tarpat, ſondern Tarbet oder Darbet ſchreibet. Not. 3. Auch verkaufte der Abt von Dunemunde zwey und ein halb Haken Landes an das neue Kloſter, wozu Herzog Albert von Holſtein ſeine Genehmhaltung gab: der Kaufcontract iſt von dem Bi- ſchof Albert und ſeinem Bruder Rothmar unterſchrieben 1224 den 29 Merz. Des G g g
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von 1224 bis 1225.
denen gehoͤret und vernommen, die es geſehen und dabey geweſen. Wir habens
auch nicht geſchrieben aus Schmeicheley oder um zeitlichen Gewinſtes willen, auch
keinem zu Liebe noch zu Leide, ſondern nach der bloſſen und lautern Wahrheit, zur
Vergebung unſrer Suͤnden, zum Lobe unſers HErrn JEſu Chriſti, und der
heiligen Jungfrau Maria, der Mutter unſers HErrn, welcher mit dem Vater
und Heiligem Geiſte allezeit war, und iſt, und wird gebenedeyet ſeyn von Ewig-
keit zu Ewigkeit. Amen.
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l⁾ Durch dieſe Herren ſcheinet er die Bruͤder von der Ritterſchaft zu verſtehen, welche die
Biſchoͤfe ſelbſt, wenn ſie einen Vortrag an das Volk hielten, hin und wieder ihre
Herren zu nennen pflegten; zum Exempel, beym Jahre 1223, n. 3 und 7.
Not. 1. Jn dieſes Jahr faͤlt die Zuſchrift des Pabſt Honorins des III an die Lieflaͤnder, wegen ſeines
Geſandten, des Biſchofs von Modena Wilhelms, als paͤbſtlichen Geſandtens in Holzeten, He-
ſtonien, Semgallien, Curland, Wirland und den Jnſeln Guland, Burgundomlin, Rive,
und Gothland, aus Raynald beym Jahr 1224. §. 38: wie auch die wiederholte Warnung an den
Erzbiſchof und das Kapitel von Bremen, dem Lieflaͤndiſchen Biſchof bey Leibe nicht mehr die Un-
terwerfung anzuſinnen; welches Herr Gruber aus einem alten Manuſcripte genommen.
Not. 2. Herr Thomas Hiaͤrne fuͤhrt bey dieſem Jahre aus einer untergeſchobenen Bulle an, daß den
1ſten Decembr. auf dem Reichstag zu Nuͤrnberg der Biſchof Albrecht zu Riga, und ſein Bruder
Hermann, Biſchof zu Doͤrpt, vom Heinrich dem Roͤmiſchen Koͤnige in die Zahl der heiligen Roͤmi-
ſchen Reichsfuͤrſten aufgenommen, und mit allen Zubehoͤrigen, und den Reichsfuͤrſten gebuͤhrenden
Vorrechten belehnet worden ſey. Herr Gruber hat beyde Documente aus dem Diario Europ. Tom.
VIII Append. p. 47 ſeq. angebracht, wie die Schwediſchen Geſandten ſelbige bey den Oliviſchen
Friedenstractaten aufgewieſen. Das erſte von Anno 1224, von der Jnveſtitur des Biſchofs Albert,
enthaͤlt die Freyheit, daß Albert Muͤnze praͤgen und zu Riga eine Stadt anlegen koͤnne. Dabey
Herr Gruber folgende Anmerkung macht. Hier verraͤth ſich die Spitzmaus mit ihrem Gepfeife. Es
iſt ein Gluͤck fuͤr die Diplomatik, daß ſolche falſche Bullenſchmiede die wahre Geſchichte derſelben Zeit,
wohin ſie ihren Hammerſchlag werfen, nicht gewuſt, und daher ihrer Betruͤgerey deſto leichter uͤber-
fuͤhret werden koͤnnen, indem Riga 24 Jahr eher geſtanden. Das andre Document betrift die Jn-
veſtitur des Biſchofs Hermann zu Doͤrpt, welche unſerm Revelſchen Manuſcript hinten mit ange-
haͤnget iſt. Dem Biſchof wird gleiches Vorrecht zugeſtanden, wie denn auch von ihm noch Muͤnzen
vorhanden ſeyn ſollen. Doch laut des Revelſchen Manuſcript iſt ſelbiges nur die Beſtaͤtigung, ſo
Anno 1224 bey Nuͤrnberg den 1ſten Decembr. abgefaſſet worden. Das kaiſerliche Patent der Jn-
veſtitur ſelbſt, iſt bey Wimpfen unter dem 6ten Nov. 1224 unterzeichnet, und weil es bey den Gru-
beriſchen Documenten, auch andern Schriftſtellern nicht befindlich, ſo wollen wir es hier nach ſeiner
wahren Geſtalt liefern.
Litteræ inveſtituræ Hermanni, epiſcopi Torpatenſis.
Henricus, Dei gratia Romanorum Rex & ſemper Auguſtus, vniuerſis Imperii fidelibus,
ad quos hæ litteræ peruenirent, gratiam ſuam & omne bonum. Accedentem ad
præſentiam veſtram Hermannum, venerabilem Torpatenſem epiſcopum, benigne, &
quo decuit honore, recepimus, inueſtientes eum de regalibus Torpatenſis epiſco-
patus, ciuitatis, & attinentiis prouinciæ, videlicet Vgenois cum Waigel, Sobolitz,
Saccala cum Moicke, Alumbus & Nurmegunde, recipientes ab ipſo fidelitatis jura-
mentum. Statuimus igitur, & ſub interminatione gratiæ noſtræ præcipimus firmi-
ter, quatenus Epiſcopo prænominato de omnibus juſtitiis & rationibus ad regalem
jurisdictionem pertinentibus plene reſpondeatis, & per omnia intendatis, ſcituri,
quod ipſum tanquam dilectum imperii principem ſincere diligimus, & cum per
ipſum Imperiales termini dilatentur, & barbarorum infidelitas, annuente Domino,
Chriſtianæ Culturæ ſubjugatur, nihil eorum omittere volumus, quæ ſuo commodo
conduci poterunt & honori. Datum apud Wimpiam IIX Idus Nov. 1224.
Aber auch dieſe Urkunde koͤnte uns verdaͤchtig vorkommen, weil unſer Auctor als ein Cliente der bi-
ſchoͤflichen Familie ſie verſchweiget, und der Name Torpatenſis epiſcopus viel zu neu iſt, als daß | ſie
von unſerm Verfaſſer herruͤhre, der niemals Tarpat, ſondern Tarbet oder Darbet ſchreibet.
Not. 3. Auch verkaufte der Abt von Dunemunde zwey und ein halb Haken Landes an das neue Kloſter,
wozu Herzog Albert von Holſtein ſeine Genehmhaltung gab: der Kaufcontract iſt von dem Bi-
ſchof Albert und ſeinem Bruder Rothmar unterſchrieben 1224 den 29 Merz.
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