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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.

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Vorrede des Uebersetzers.
ten enthält, versparen wir bis zum andern Theile, wo man beyde
in eins ziehen wird, weil uns die Entlegenheit der Druckerey dar-
an gehindert.

Der andere Theil, wozu verschiedene Gönner schon manches
beyzutragen beliebet, und der eigentlich die Fortsetzung dieses
Werks ausmachet, sol die mitlere Geschichte von Liefland unter
seinen Heermeistern enthalten, und die Begebenheiten der folgen-
den Bischöfe voraus abhandeln. Es sol die Einrichtung desselben
mit dem möglichsten Fleisse geschehen, damit es weder eine trockne
Erzählung alter Urkunden, die doch in ihrer Art unentberlich
sind, noch ein blosser Schauplatz jämmerlicher Mordgeschichte wer-
de, um derent willen sonst manche die Chroniken hoch schätzen.

Wenn dieses Gruberische Werk einige Erinnerungen nö-
thig hat, so werden Leser mich höchlich verbinden, wenn sie selbi-
ge an mich einzusenden belieben, da denn in der Vorrede des an-
dern Theils die untergelaufenen Fehler freymüthig entdecken und
das Ausgelassene ergänzen wil. Die Herren Gelehrten, sonder-
lich diejenigen Herren Prediger in Lief- und Esthland, die zum
theil meine Lehrer, zum theil meine Mitschüler gewesen, ersuche
um diesen Beytrag und ihre Fürsprache bey andern Besitzern al-
ter Documente, aufs verpflichteste.

Die göttliche Obhut wolle die Macht von Rußland noch
ferner segnen, damit das getreue Liefland unter einer so glückse-
ligen Regirung sich über seine Sicherheit und seinen Wohlstand
durch einen ewigen Frieden erfreuen könne!

Uebrigens hoffe, der Leser werde mit der Zierlichkeit und Rich-
tigkeit des Drucks zufrieden seyn, dessen beharlichem Wohlwollen
mich ergebenst empfehle. Geschrieben zu Arensburg auf der
Jnsel Oesel, an Jhro Kaiserlichen Majestät Krönungsfeste
den 25 April 1747.



Des

Vorrede des Ueberſetzers.
ten enthaͤlt, verſparen wir bis zum andern Theile, wo man beyde
in eins ziehen wird, weil uns die Entlegenheit der Druckerey dar-
an gehindert.

Der andere Theil, wozu verſchiedene Goͤnner ſchon manches
beyzutragen beliebet, und der eigentlich die Fortſetzung dieſes
Werks ausmachet, ſol die mitlere Geſchichte von Liefland unter
ſeinen Heermeiſtern enthalten, und die Begebenheiten der folgen-
den Biſchoͤfe voraus abhandeln. Es ſol die Einrichtung deſſelben
mit dem moͤglichſten Fleiſſe geſchehen, damit es weder eine trockne
Erzaͤhlung alter Urkunden, die doch in ihrer Art unentberlich
ſind, noch ein bloſſer Schauplatz jaͤmmerlicher Mordgeſchichte wer-
de, um derent willen ſonſt manche die Chroniken hoch ſchaͤtzen.

Wenn dieſes Gruberiſche Werk einige Erinnerungen noͤ-
thig hat, ſo werden Leſer mich hoͤchlich verbinden, wenn ſie ſelbi-
ge an mich einzuſenden belieben, da denn in der Vorrede des an-
dern Theils die untergelaufenen Fehler freymuͤthig entdecken und
das Ausgelaſſene ergaͤnzen wil. Die Herren Gelehrten, ſonder-
lich diejenigen Herren Prediger in Lief- und Eſthland, die zum
theil meine Lehrer, zum theil meine Mitſchuͤler geweſen, erſuche
um dieſen Beytrag und ihre Fuͤrſprache bey andern Beſitzern al-
ter Documente, aufs verpflichteſte.

Die goͤttliche Obhut wolle die Macht von Rußland noch
ferner ſegnen, damit das getreue Liefland unter einer ſo gluͤckſe-
ligen Regirung ſich uͤber ſeine Sicherheit und ſeinen Wohlſtand
durch einen ewigen Frieden erfreuen koͤnne!

Uebrigens hoffe, der Leſer werde mit der Zierlichkeit und Rich-
tigkeit des Drucks zufrieden ſeyn, deſſen beharlichem Wohlwollen
mich ergebenſt empfehle. Geſchrieben zu Arensburg auf der
Jnſel Oeſel, an Jhro Kaiſerlichen Majeſtaͤt Kroͤnungsfeſte
den 25 April 1747.



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[0018] Vorrede des Ueberſetzers. ten enthaͤlt, verſparen wir bis zum andern Theile, wo man beyde in eins ziehen wird, weil uns die Entlegenheit der Druckerey dar- an gehindert. Der andere Theil, wozu verſchiedene Goͤnner ſchon manches beyzutragen beliebet, und der eigentlich die Fortſetzung dieſes Werks ausmachet, ſol die mitlere Geſchichte von Liefland unter ſeinen Heermeiſtern enthalten, und die Begebenheiten der folgen- den Biſchoͤfe voraus abhandeln. Es ſol die Einrichtung deſſelben mit dem moͤglichſten Fleiſſe geſchehen, damit es weder eine trockne Erzaͤhlung alter Urkunden, die doch in ihrer Art unentberlich ſind, noch ein bloſſer Schauplatz jaͤmmerlicher Mordgeſchichte wer- de, um derent willen ſonſt manche die Chroniken hoch ſchaͤtzen. Wenn dieſes Gruberiſche Werk einige Erinnerungen noͤ- thig hat, ſo werden Leſer mich hoͤchlich verbinden, wenn ſie ſelbi- ge an mich einzuſenden belieben, da denn in der Vorrede des an- dern Theils die untergelaufenen Fehler freymuͤthig entdecken und das Ausgelaſſene ergaͤnzen wil. Die Herren Gelehrten, ſonder- lich diejenigen Herren Prediger in Lief- und Eſthland, die zum theil meine Lehrer, zum theil meine Mitſchuͤler geweſen, erſuche um dieſen Beytrag und ihre Fuͤrſprache bey andern Beſitzern al- ter Documente, aufs verpflichteſte. Die goͤttliche Obhut wolle die Macht von Rußland noch ferner ſegnen, damit das getreue Liefland unter einer ſo gluͤckſe- ligen Regirung ſich uͤber ſeine Sicherheit und ſeinen Wohlſtand durch einen ewigen Frieden erfreuen koͤnne! Uebrigens hoffe, der Leſer werde mit der Zierlichkeit und Rich- tigkeit des Drucks zufrieden ſeyn, deſſen beharlichem Wohlwollen mich ergebenſt empfehle. Geſchrieben zu Arensburg auf der Jnſel Oeſel, an Jhro Kaiſerlichen Majeſtaͤt Kroͤnungsfeſte den 25 April 1747. Des

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik01_1747/18>, abgerufen am 24.11.2024.