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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.

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von 1216 bis 1217.
zur Gemahlin empfing, und zu Schleswig Hochzeit hielt. Siehe die alte Chrono-1216
logia Sveo-Danica
bey Herrn Benzel. Monumentis Sveo-Gothicis part. 3. p. 83.
Das Seeländische Chronicon, so Arnas Magnäus herausgegeben p. 48. Erich
histor. gent. Dan. bey Lindenbrog p. 271. Saxo. Grammat. libr. 15 p. 371. Doch muß
man wissen, daß von diesen Zeugen allein der Name Sifrid benennet werde, ohne daß
der Name eines Grafen von Orlamunde und seiner Braut dabey stehe. Weiter finde
ich einen Graf Sifrid von Orlamunde als Zeugen in Schriften von 1183 beym Herrn
Menke Script. tom. 1 p. 772 von Anno 1190, bey Becmannen in Notit. Vniuersitat.
Francofurt. auct. p.
30. von Anno 1192, bey Langens Zeitzischer Chronik p. 1160 vom
Jahr 1193. bey Sagittar. histor. Magdeburg. Msct. und von Anno 1194 in
einem noch ungedruckten Diploma, von den bald ein mehrers. Er selbst war Anno 1192
gegen das Kloster Heusdorf bey Jena gutthätig. Die Urkunde davon hat Thurin-
gia Sacra p.
332 von welchem ich wünschte, daß es das enthielte, was der Titel verspricht.
Anno 1198 als zu Jchtershausen, dichte bey Erfurt, im Lande dieses Sifrids einige
Fürsten und Grafen Philippen zum Könige ernenten, war er der vornemste der
erwählenden Grafen, wie man lieset Chron. Erford. Menk. tom. 3 p. 233. Endlich
Anno 1206 starb Sifrid von Orlamunde, wie die annales Reinersborn. Mscrpt. bey
diesem Jahr bezeugen. Nun müssen wir auf Sifrids Gemahlin kommen, AlbertsDie Mutter
Alberts war
Sophia, eine
Prinzeßin des
Dänischen
Königs Wol-
demars
I.

Mutter, des Königs von Dännemark Waldemar des II Schwester, und Wal-
demars
des I Prinzeßin Tochter. Waldemar I selbst war von einer Mutter aus
Holmgarden erzeuget, einer Prinzeßin Haralds, nemlich der Jngeburg einer
Enkelin Waldemar des II, welcher Name von da nach Dännemark, und aus
Dännemark nach Deutschland gekommen; und hatte zur Ehe Sophien, eine Prin-
zeßin des Holmgardischen Hönigs Waldemars des III und letzten Königs in Holm-
garden,
seine Muhme. Aber in welchem Theil der Welt liegt das Königreich Holm-Was Holm-
garden
sey?

garden, und von welcher Nation sind die Holmgardischen Könige? Jch wil kurz
sagen, was ich zu sagen habe. Jn einer alten Charte von Schweden heist das König-
reich Holmgarden derjenige Strich Landes, der Carelien und Jngermannland
mit den herumliegenden Jnseln unter sich begreift, dessen Mittelpunkt jetzo St. Peters-
burg,
das Augenmerk der Welt, ist. Holmgard war der Name der königl. Residenz,
weil sie auf einer Jnsel angeleget worden. Das Reich selbst, weil es viele Garden
oder Bürge hatte, ob gleich die Russen gard allenthalben in grod verwandelt haben,
hieß Gardarike, in Absicht seiner Lage aber Ostragardia oder Austan, ja von dem
Fluß Kymen, Kymenelf bey Wexion. descript. Svec. libr. 1 c. 28 oder von der
Jnsel Chyeina auf dem Finnischen Meerbusen, bey Joh. Messen. Scond. illustr. tom. 10
praefat.
ist es Kiänugard *) genant worden. Diese 3 Namen kommen vor in der Ge-
schichte Gothrichs und Rolvons, die Olaus Verelius Gothisch und Schwedisch
zu Upsal Anno 1664 herausgegeben. Die 2 letztern hat auch Helmold, libr. 1 c. 1
"n.
4 wo er saget: "Rußland wird von den Dänen Ostrogard geheissen, weil es
"gegen Morgen liegt. (Adam von Bremen nent es Ostrogard in Rußland,
"um es von dem Gothischen Ostrogarden auf der Jnsel Gothland zu unterschei-
den.) "Dieses heist auch Chunigard, weil die Hunnen daselbst anfänglich ihren
"Sitz gehabt." Welche Ursache wenig Warscheinlichkeit hat. **) Das Chronicon
der Deutschen Ordensritter,
bey Matthäi Annal. tom. 5. p. 699 seq. der neuesten
Edition, dessen Erzählung von den Liefländischen Begebenheiten wir in den Anhang
der Beylagen gebracht n. II sagt, daß die Einwohner desjenigen Rußlands, so an
die Düne gegrenzet, damals Keenen geheissen. Wenn das mit ältern Zeugnissen be-
wiesen werden könte, so wäre der Ursprung des Worts Kiänugard nicht weit herzu-
holen. Man kan leicht erachten, daß es in Schweden an denen nicht fehle, die da
behaupten, daß die Holmgardischen Könige aus Schwedischem Geblüte entspros-
sen. Vor andern hat der königl. Historienschreiber Claudius Arrhenius Oern-
hiälm
das als sein Werk angesehen, daß er das Geschlecht dieser Könige dem Schwe-
dischen
Namen zueigne, hist. Svec. libr. 4 c. 8. wo er dieses hat: Der siegreiche Erich
und Olaus Skattkonung sein Sohn, haben nicht nur Curland, sondern auch
Esthland, Liefland, und mehr mit diesen benachbarte Länder unter ihrer Bot-
mäßigkeit gehabt. Damit sie nun diese desto geruhiger vor dem Ueberfal der wilden
*) Weil Kümme oder Kümne auf Finnisch und Esthnisch Zehne bedeutet: so hat der Strom wegen
seiner 10 Arme und Einflüsse ins Meer, den Namen von der Zahl, und das Reich den Namen vom
Flusse erhalten, dessen Gegend noch jetzo Kümmenegärds-Lehn heisset.
**) Chunigard, Koningard, zeiget offenbar, daß es regia aula, königliche Residenz oder König-
reich heisse.
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von 1216 bis 1217.
zur Gemahlin empfing, und zu Schleswig Hochzeit hielt. Siehe die alte Chrono-1216
logia Sveo-Danica
bey Herrn Benzel. Monumentis Sveo-Gothicis part. 3. p. 83.
Das Seelaͤndiſche Chronicon, ſo Arnas Magnaͤus herausgegeben p. 48. Erich
hiſtor. gent. Dan. bey Lindenbrog p. 271. Saxo. Grammat. libr. 15 p. 371. Doch muß
man wiſſen, daß von dieſen Zeugen allein der Name Sifrid benennet werde, ohne daß
der Name eines Grafen von Orlamunde und ſeiner Braut dabey ſtehe. Weiter finde
ich einen Graf Sifrid von Orlamunde als Zeugen in Schriften von 1183 beym Herrn
Menke Script. tom. 1 p. 772 von Anno 1190, bey Becmannen in Notit. Vniuerſitat.
Francofurt. auct. p.
30. von Anno 1192, bey Langens Zeitziſcher Chronik p. 1160 vom
Jahr 1193. bey Sagittar. hiſtor. Magdeburg. Mſct. und von Anno 1194 in
einem noch ungedruckten Diploma, von den bald ein mehrers. Er ſelbſt war Anno 1192
gegen das Kloſter Heusdorf bey Jena gutthaͤtig. Die Urkunde davon hat Thurin-
gia Sacra p.
332 von welchem ich wuͤnſchte, daß es das enthielte, was der Titel verſpricht.
Anno 1198 als zu Jchtershauſen, dichte bey Erfurt, im Lande dieſes Sifrids einige
Fuͤrſten und Grafen Philippen zum Koͤnige ernenten, war er der vornemſte der
erwaͤhlenden Grafen, wie man lieſet Chron. Erford. Menk. tom. 3 p. 233. Endlich
Anno 1206 ſtarb Sifrid von Orlamunde, wie die annales Reinersborn. Mſcrpt. bey
dieſem Jahr bezeugen. Nun muͤſſen wir auf Sifrids Gemahlin kommen, AlbertsDie Mutter
Alberts war
Sophia, eine
Prinzeßin des
Daͤniſchen
Koͤnigs Wol-
demars
I.

Mutter, des Koͤnigs von Daͤnnemark Waldemar des II Schweſter, und Wal-
demars
des I Prinzeßin Tochter. Waldemar I ſelbſt war von einer Mutter aus
Holmgarden erzeuget, einer Prinzeßin Haralds, nemlich der Jngeburg einer
Enkelin Waldemar des II, welcher Name von da nach Daͤnnemark, und aus
Daͤnnemark nach Deutſchland gekommen; und hatte zur Ehe Sophien, eine Prin-
zeßin des Holmgardiſchen Hoͤnigs Waldemars des III und letzten Koͤnigs in Holm-
garden,
ſeine Muhme. Aber in welchem Theil der Welt liegt das Koͤnigreich Holm-Was Holm-
garden
ſey?

garden, und von welcher Nation ſind die Holmgardiſchen Koͤnige? Jch wil kurz
ſagen, was ich zu ſagen habe. Jn einer alten Charte von Schweden heiſt das Koͤnig-
reich Holmgarden derjenige Strich Landes, der Carelien und Jngermannland
mit den herumliegenden Jnſeln unter ſich begreift, deſſen Mittelpunkt jetzo St. Peters-
burg,
das Augenmerk der Welt, iſt. Holmgard war der Name der koͤnigl. Reſidenz,
weil ſie auf einer Jnſel angeleget worden. Das Reich ſelbſt, weil es viele Garden
oder Buͤrge hatte, ob gleich die Ruſſen gard allenthalben in grod verwandelt haben,
hieß Gardarike, in Abſicht ſeiner Lage aber Oſtragardia oder Auſtan, ja von dem
Fluß Kymen, Kymenelf bey Wexion. deſcript. Svec. libr. 1 c. 28 oder von der
Jnſel Chyeina auf dem Finniſchen Meerbuſen, bey Joh. Meſſen. Scond. illuſtr. tom. 10
præfat.
iſt es Kiaͤnugard *) genant worden. Dieſe 3 Namen kommen vor in der Ge-
ſchichte Gothrichs und Rolvons, die Olaus Verelius Gothiſch und Schwediſch
zu Upſal Anno 1664 herausgegeben. Die 2 letztern hat auch Helmold, libr. 1 c. 1
„n.
4 wo er ſaget: „Rußland wird von den Daͤnen Oſtrogard geheiſſen, weil es
„gegen Morgen liegt. (Adam von Bremen nent es Oſtrogard in Rußland,
„um es von dem Gothiſchen Oſtrogarden auf der Jnſel Gothland zu unterſchei-
den.) „Dieſes heiſt auch Chunigard, weil die Hunnen daſelbſt anfaͤnglich ihren
„Sitz gehabt.„ Welche Urſache wenig Warſcheinlichkeit hat. **) Das Chronicon
der Deutſchen Ordensritter,
bey Matthaͤi Annal. tom. 5. p. 699 ſeq. der neueſten
Edition, deſſen Erzaͤhlung von den Lieflaͤndiſchen Begebenheiten wir in den Anhang
der Beylagen gebracht n. II ſagt, daß die Einwohner desjenigen Rußlands, ſo an
die Duͤne gegrenzet, damals Keenen geheiſſen. Wenn das mit aͤltern Zeugniſſen be-
wieſen werden koͤnte, ſo waͤre der Urſprung des Worts Kiaͤnugard nicht weit herzu-
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behaupten, daß die Holmgardiſchen Koͤnige aus Schwediſchem Gebluͤte entſproſ-
ſen. Vor andern hat der koͤnigl. Hiſtorienſchreiber Claudius Arrhenius Oern-
hiaͤlm
das als ſein Werk angeſehen, daß er das Geſchlecht dieſer Koͤnige dem Schwe-
diſchen
Namen zueigne, hiſt. Svec. libr. 4 c. 8. wo er dieſes hat: Der ſiegreiche Erich
und Olaus Skattkonung ſein Sohn, haben nicht nur Curland, ſondern auch
Eſthland, Liefland, und mehr mit dieſen benachbarte Laͤnder unter ihrer Bot-
maͤßigkeit gehabt. Damit ſie nun dieſe deſto geruhiger vor dem Ueberfal der wilden
*) Weil Kuͤmme oder Kuͤmne auf Finniſch und Eſthniſch Zehne bedeutet: ſo hat der Strom wegen
ſeiner 10 Arme und Einfluͤſſe ins Meer, den Namen von der Zahl, und das Reich den Namen vom
Fluſſe erhalten, deſſen Gegend noch jetzo Kuͤmmenegaͤrds-Lehn heiſſet.
**) Chunigard, Koningard, zeiget offenbar, daß es regia aula, koͤnigliche Reſidenz oder Koͤnig-
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[127/0159] von 1216 bis 1217. b⁾ zur Gemahlin empfing, und zu Schleswig Hochzeit hielt. Siehe die alte Chrono- logia Sveo-Danica bey Herrn Benzel. Monumentis Sveo-Gothicis part. 3. p. 83. Das Seelaͤndiſche Chronicon, ſo Arnas Magnaͤus herausgegeben p. 48. Erich hiſtor. gent. Dan. bey Lindenbrog p. 271. Saxo. Grammat. libr. 15 p. 371. Doch muß man wiſſen, daß von dieſen Zeugen allein der Name Sifrid benennet werde, ohne daß der Name eines Grafen von Orlamunde und ſeiner Braut dabey ſtehe. Weiter finde ich einen Graf Sifrid von Orlamunde als Zeugen in Schriften von 1183 beym Herrn Menke Script. tom. 1 p. 772 von Anno 1190, bey Becmannen in Notit. Vniuerſitat. Francofurt. auct. p. 30. von Anno 1192, bey Langens Zeitziſcher Chronik p. 1160 vom Jahr 1193. bey Sagittar. hiſtor. Magdeburg. Mſct. und von Anno 1194 in einem noch ungedruckten Diploma, von den bald ein mehrers. Er ſelbſt war Anno 1192 gegen das Kloſter Heusdorf bey Jena gutthaͤtig. Die Urkunde davon hat Thurin- gia Sacra p. 332 von welchem ich wuͤnſchte, daß es das enthielte, was der Titel verſpricht. Anno 1198 als zu Jchtershauſen, dichte bey Erfurt, im Lande dieſes Sifrids einige Fuͤrſten und Grafen Philippen zum Koͤnige ernenten, war er der vornemſte der erwaͤhlenden Grafen, wie man lieſet Chron. Erford. Menk. tom. 3 p. 233. Endlich Anno 1206 ſtarb Sifrid von Orlamunde, wie die annales Reinersborn. Mſcrpt. bey dieſem Jahr bezeugen. Nun muͤſſen wir auf Sifrids Gemahlin kommen, Alberts Mutter, des Koͤnigs von Daͤnnemark Waldemar des II Schweſter, und Wal- demars des I Prinzeßin Tochter. Waldemar I ſelbſt war von einer Mutter aus Holmgarden erzeuget, einer Prinzeßin Haralds, nemlich der Jngeburg einer Enkelin Waldemar des II, welcher Name von da nach Daͤnnemark, und aus Daͤnnemark nach Deutſchland gekommen; und hatte zur Ehe Sophien, eine Prin- zeßin des Holmgardiſchen Hoͤnigs Waldemars des III und letzten Koͤnigs in Holm- garden, ſeine Muhme. Aber in welchem Theil der Welt liegt das Koͤnigreich Holm- garden, und von welcher Nation ſind die Holmgardiſchen Koͤnige? Jch wil kurz ſagen, was ich zu ſagen habe. Jn einer alten Charte von Schweden heiſt das Koͤnig- reich Holmgarden derjenige Strich Landes, der Carelien und Jngermannland mit den herumliegenden Jnſeln unter ſich begreift, deſſen Mittelpunkt jetzo St. Peters- burg, das Augenmerk der Welt, iſt. Holmgard war der Name der koͤnigl. Reſidenz, weil ſie auf einer Jnſel angeleget worden. Das Reich ſelbſt, weil es viele Garden oder Buͤrge hatte, ob gleich die Ruſſen gard allenthalben in grod verwandelt haben, hieß Gardarike, in Abſicht ſeiner Lage aber Oſtragardia oder Auſtan, ja von dem Fluß Kymen, Kymenelf bey Wexion. deſcript. Svec. libr. 1 c. 28 oder von der Jnſel Chyeina auf dem Finniſchen Meerbuſen, bey Joh. Meſſen. Scond. illuſtr. tom. 10 præfat. iſt es Kiaͤnugard *) genant worden. Dieſe 3 Namen kommen vor in der Ge- ſchichte Gothrichs und Rolvons, die Olaus Verelius Gothiſch und Schwediſch zu Upſal Anno 1664 herausgegeben. Die 2 letztern hat auch Helmold, libr. 1 c. 1 „n. 4 wo er ſaget: „Rußland wird von den Daͤnen Oſtrogard geheiſſen, weil es „gegen Morgen liegt. (Adam von Bremen nent es Oſtrogard in Rußland, „um es von dem Gothiſchen Oſtrogarden auf der Jnſel Gothland zu unterſchei- den.) „Dieſes heiſt auch Chunigard, weil die Hunnen daſelbſt anfaͤnglich ihren „Sitz gehabt.„ Welche Urſache wenig Warſcheinlichkeit hat. **) Das Chronicon der Deutſchen Ordensritter, bey Matthaͤi Annal. tom. 5. p. 699 ſeq. der neueſten Edition, deſſen Erzaͤhlung von den Lieflaͤndiſchen Begebenheiten wir in den Anhang der Beylagen gebracht n. II ſagt, daß die Einwohner desjenigen Rußlands, ſo an die Duͤne gegrenzet, damals Keenen geheiſſen. Wenn das mit aͤltern Zeugniſſen be- wieſen werden koͤnte, ſo waͤre der Urſprung des Worts Kiaͤnugard nicht weit herzu- holen. Man kan leicht erachten, daß es in Schweden an denen nicht fehle, die da behaupten, daß die Holmgardiſchen Koͤnige aus Schwediſchem Gebluͤte entſproſ- ſen. Vor andern hat der koͤnigl. Hiſtorienſchreiber Claudius Arrhenius Oern- hiaͤlm das als ſein Werk angeſehen, daß er das Geſchlecht dieſer Koͤnige dem Schwe- diſchen Namen zueigne, hiſt. Svec. libr. 4 c. 8. wo er dieſes hat: Der ſiegreiche Erich und Olaus Skattkonung ſein Sohn, haben nicht nur Curland, ſondern auch Eſthland, Liefland, und mehr mit dieſen benachbarte Laͤnder unter ihrer Bot- maͤßigkeit gehabt. Damit ſie nun dieſe deſto geruhiger vor dem Ueberfal der wilden Hei- *) Weil Kuͤmme oder Kuͤmne auf Finniſch und Eſthniſch Zehne bedeutet: ſo hat der Strom wegen ſeiner 10 Arme und Einfluͤſſe ins Meer, den Namen von der Zahl, und das Reich den Namen vom Fluſſe erhalten, deſſen Gegend noch jetzo Kuͤmmenegaͤrds-Lehn heiſſet. **) Chunigard, Koningard, zeiget offenbar, daß es regia aula, koͤnigliche Reſidenz oder Koͤnig- reich heiſſe. J i 2

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik01_1747/159>, abgerufen am 21.11.2024.