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Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767.

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oder das Soldatenglück.


sang Royal. -- Il faut le dire; je suis sans doute
le Cadet le plus avantureux, que la maison a jamais
eu
-- Jk dien von meiner elfte Jahr. Ein
Affaire d'honneur makte mik fliehen. Darauf
haben ik gedienet Sr. Päbstlichen Eilikheit, der
Republick St. Marino, der Kron Pohlen, und
den Staaten-General, bis ik endlik bin worden
gezogen hierher. Ah, Mademoiselle, que je voi-
drois n'avoir jamais vau ce pais-la!
Hätte man mik
gelaß im Dienst von den Staaten-General, so
müßt ik nun seyn, aufs wenikst Oberst. Aber so
hier immer und ewik Capitaine geblieben, und nun
gar seyn ein abgedankte Capitaine --
Das Fräulein. Das ist viel Unglück.
Riccaut. Oui, Mademoiselle, me voila re-
forme, & par-la mis sur le pave!
Das Fräulein. Jch beklage sehr.
Riccaut. Vous etes bien bonne, Mademoiselle.
-- Nein, man kenn sik hier nit auf den Ver-
dienst. Einen Mann, wie mik, zu reformir!
Einen Mann, der sik nok dazu in diesem Dienst
hat rouinir! -- Jk haben dabey sugesetzt, mehr als
swanzik tausend Livres. Was hab ik nun? Tran-
chons
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oder das Soldatengluͤck.


ſang Royal. — Il faut le dire; je ſuis ſans doute
le Cadet le plus avantureux, que la maiſon a jamais
eu
— Jk dien von meiner elfte Jahr. Ein
Affaire d’honneur makte mik fliehen. Darauf
haben ik gedienet Sr. Paͤbſtlichen Eilikheit, der
Republick St. Marino, der Kron Pohlen, und
den Staaten-General, bis ik endlik bin worden
gezogen hierher. Ah, Mademoiſelle, que je voi-
drois n’avoir jamais vû ce pais-la!
Haͤtte man mik
gelaß im Dienſt von den Staaten-General, ſo
muͤßt ik nun ſeyn, aufs wenikſt Oberſt. Aber ſo
hier immer und ewik Capitaine geblieben, und nun
gar ſeyn ein abgedankte Capitaine
Das Fraͤulein. Das iſt viel Ungluͤck.
Riccaut. Oui, Mademoiſelle, me voilà re-
formé, & par-là mis ſur le pavé!
Das Fraͤulein. Jch beklage ſehr.
Riccaut. Vous étes bien bonne, Mademoiſelle.
— Nein, man kenn ſik hier nit auf den Ver-
dienſt. Einen Mann, wie mik, zu reformir!
Einen Mann, der ſik nok dazu in dieſem Dienſt
hat rouinir! — Jk haben dabey ſugeſetzt, mehr als
ſwanzik tauſend Livres. Was hab ik nun? Tran-
chons
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[121/0125] oder das Soldatengluͤck. ſang Royal. — Il faut le dire; je ſuis ſans doute le Cadet le plus avantureux, que la maiſon a jamais eu — Jk dien von meiner elfte Jahr. Ein Affaire d’honneur makte mik fliehen. Darauf haben ik gedienet Sr. Paͤbſtlichen Eilikheit, der Republick St. Marino, der Kron Pohlen, und den Staaten-General, bis ik endlik bin worden gezogen hierher. Ah, Mademoiſelle, que je voi- drois n’avoir jamais vû ce pais-la! Haͤtte man mik gelaß im Dienſt von den Staaten-General, ſo muͤßt ik nun ſeyn, aufs wenikſt Oberſt. Aber ſo hier immer und ewik Capitaine geblieben, und nun gar ſeyn ein abgedankte Capitaine — Das Fraͤulein. Das iſt viel Ungluͤck. Riccaut. Oui, Mademoiſelle, me voilà re- formé, & par-là mis ſur le pavé! Das Fraͤulein. Jch beklage ſehr. Riccaut. Vous étes bien bonne, Mademoiſelle. — Nein, man kenn ſik hier nit auf den Ver- dienſt. Einen Mann, wie mik, zu reformir! Einen Mann, der ſik nok dazu in dieſem Dienſt hat rouinir! — Jk haben dabey ſugeſetzt, mehr als ſwanzik tauſend Livres. Was hab ik nun? Tran- chons H 5

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/125>, abgerufen am 22.11.2024.