Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Emilia Galotti. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
Emilia Galotti.


wollen. Dasmal nicht! -- Jch stehe gern seinen
Bedenklichkeiten ein andermal um so viel länger zu
Diensten. -- Da war ja noch die Bittschrift einer
Emilia Bruneschi -- (fie suchend) Die ists. --
Aber, gute Bruneschi, wo deine Vorspre-
cherinn -- --
Achter Auftritt.
Camillo Rota, Schriften in der Hand.
Der Prinz.
Der Prinz. Kommen Sie, Rota, kommen
Sie. -- Hier ist, was ich diesen Morgen erbro-
chen. Nicht viel Tröstliches! -- Sie werden von
selbst sehen, was darauf zu verfügen. -- Neh-
men Sie nur.
Camillo Rota. Gut, gnädiger Herr.
Der Prinz. Noch ist hier eine Bittschrift
einer Emilia Galot - - Bruneschi will ich sagen. --
Jch habe meine Bewilligung zwar schon beyge-
schrieben. Aber doch -- die Sache ist keine Klei-
nigkeit -- Lassen Sie die Ausfertigung noch an-
stehen. -- Oder auch nicht anstehen: wie Sie
wollen.
Camillo
Emilia Galotti.


wollen. Dasmal nicht! — Jch ſtehe gern ſeinen
Bedenklichkeiten ein andermal um ſo viel laͤnger zu
Dienſten. — Da war ja noch die Bittſchrift einer
Emilia Bruneschi — (fie ſuchend) Die iſts. —
Aber, gute Bruneschi, wo deine Vorſpre-
cherinn — —
Achter Auftritt.
Camillo Rota, Schriften in der Hand.
Der Prinz.
Der Prinz. Kommen Sie, Rota, kommen
Sie. — Hier iſt, was ich dieſen Morgen erbro-
chen. Nicht viel Troͤſtliches! — Sie werden von
ſelbſt ſehen, was darauf zu verfuͤgen. — Neh-
men Sie nur.
Camillo Rota. Gut, gnaͤdiger Herr.
Der Prinz. Noch iſt hier eine Bittſchrift
einer Emilia Galot ‒ ‒ Bruneschi will ich ſagen. —
Jch habe meine Bewilligung zwar ſchon beyge-
ſchrieben. Aber doch — die Sache iſt keine Klei-
nigkeit — Laſſen Sie die Ausfertigung noch an-
ſtehen. — Oder auch nicht anſtehen: wie Sie
wollen.
Camillo
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#GON">
            <p><pb facs="#f0034" n="30"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Emilia Galotti</hi>.</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
wollen. Dasmal nicht! &#x2014; Jch &#x017F;tehe gern &#x017F;einen<lb/>
Bedenklichkeiten ein andermal um &#x017F;o viel la&#x0364;nger zu<lb/>
Dien&#x017F;ten. &#x2014; Da war ja noch die Bitt&#x017F;chrift einer<lb/>
Emilia Bruneschi &#x2014; <stage>(fie &#x017F;uchend)</stage> Die i&#x017F;ts. &#x2014;<lb/>
Aber, gute Bruneschi, wo deine Vor&#x017F;pre-<lb/>
cherinn &#x2014; &#x2014;</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Achter Auftritt</hi>.</head><lb/>
          <stage>Camillo Rota, Schriften in der Hand.<lb/><hi rendition="#g">Der Prinz</hi>.</stage><lb/>
          <sp who="#GON">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Der Prinz.</hi> </speaker>
            <p>Kommen Sie, Rota, kommen<lb/>
Sie. &#x2014; Hier i&#x017F;t, was ich die&#x017F;en Morgen erbro-<lb/>
chen. Nicht viel Tro&#x0364;&#x017F;tliches! &#x2014; Sie werden von<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ehen, was darauf zu verfu&#x0364;gen. &#x2014; Neh-<lb/>
men Sie nur.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAM">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Camillo Rota.</hi> </speaker>
            <p>Gut, gna&#x0364;diger Herr.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GON">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Der Prinz.</hi> </speaker>
            <p>Noch i&#x017F;t hier eine Bitt&#x017F;chrift<lb/>
einer Emilia Galot &#x2012; &#x2012; Bruneschi will ich &#x017F;agen. &#x2014;<lb/>
Jch habe meine Bewilligung zwar &#x017F;chon beyge-<lb/>
&#x017F;chrieben. Aber doch &#x2014; die Sache i&#x017F;t keine Klei-<lb/>
nigkeit &#x2014; La&#x017F;&#x017F;en Sie die Ausfertigung noch an-<lb/>
&#x017F;tehen. &#x2014; Oder auch nicht an&#x017F;tehen: wie Sie<lb/>
wollen.</p>
          </sp><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Camillo</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0034] Emilia Galotti. wollen. Dasmal nicht! — Jch ſtehe gern ſeinen Bedenklichkeiten ein andermal um ſo viel laͤnger zu Dienſten. — Da war ja noch die Bittſchrift einer Emilia Bruneschi — (fie ſuchend) Die iſts. — Aber, gute Bruneschi, wo deine Vorſpre- cherinn — — Achter Auftritt. Camillo Rota, Schriften in der Hand. Der Prinz. Der Prinz. Kommen Sie, Rota, kommen Sie. — Hier iſt, was ich dieſen Morgen erbro- chen. Nicht viel Troͤſtliches! — Sie werden von ſelbſt ſehen, was darauf zu verfuͤgen. — Neh- men Sie nur. Camillo Rota. Gut, gnaͤdiger Herr. Der Prinz. Noch iſt hier eine Bittſchrift einer Emilia Galot ‒ ‒ Bruneschi will ich ſagen. — Jch habe meine Bewilligung zwar ſchon beyge- ſchrieben. Aber doch — die Sache iſt keine Klei- nigkeit — Laſſen Sie die Ausfertigung noch an- ſtehen. — Oder auch nicht anſtehen: wie Sie wollen. Camillo

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_emilia_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_emilia_1772/34
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Emilia Galotti. Berlin, 1772, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_emilia_1772/34>, abgerufen am 24.11.2024.