rung von Troja, als die Herakliden, d. i. die Nachkommen des Herkules, sich in Peloponne- sus wieder festgesetzet, dem Kresphont das Mes- senische Gebiete durch das Loos zugefallen; daß die Gemahlinn dieses Kresphonts Merope ge- heissen; daß Kresphont, weil er dem Volke sich allzu günstig erwiesen, von den Mächtigern des Staats, mit sammt seinen Söhnen umgebracht worden, den jüngsten ausgenommen, welcher auswärts bey einem Anverwandten seiner Mut- ter erzogen ward; daß dieser jüngste Sohn, Na- mens Aepytus, als er erwachsen, durch Hülfe der Arkader und Dorier, sich des väterlichen Reiches wieder bemächtiget, und den Tod seines Vaters an dessen Mördern gerächet habe: dieses erzehlet Pausanias. Daß, nachdem Kresphont mit seinen zwey Söhnen umgebracht worden, Polyphont, welcher gleichfalls aus dem Ge- schlechte der Herakliden war, die Regierung an sich gerissen; daß dieser die Merope gezwungen, seine Gemahlinn zu werden; daß der dritte Sohn, den die Mutter in Sicherheit bringen lassen, den Tyrannen nachher umgebracht und das Reich wieder erobert habe: dieses berichtet Apollodorus. Daß Merope selbst den geflüch- teten Sohn unbekannter Weise tödten wollen; daß sie aber noch in dem Augenblicke von einem alten Diener daran verhindert worden, welcher ihr entdeckt, daß der, den sie für den Mörder
ihres
rung von Troja, als die Herakliden, d. i. die Nachkommen des Herkules, ſich in Peloponne- ſus wieder feſtgeſetzet, dem Kreſphont das Meſ- ſeniſche Gebiete durch das Loos zugefallen; daß die Gemahlinn dieſes Kreſphonts Merope ge- heiſſen; daß Kreſphont, weil er dem Volke ſich allzu guͤnſtig erwieſen, von den Maͤchtigern des Staats, mit ſammt ſeinen Soͤhnen umgebracht worden, den juͤngſten ausgenommen, welcher auswaͤrts bey einem Anverwandten ſeiner Mut- ter erzogen ward; daß dieſer juͤngſte Sohn, Na- mens Aepytus, als er erwachſen, durch Huͤlfe der Arkader und Dorier, ſich des vaͤterlichen Reiches wieder bemaͤchtiget, und den Tod ſeines Vaters an deſſen Moͤrdern geraͤchet habe: dieſes erzehlet Pauſanias. Daß, nachdem Kreſphont mit ſeinen zwey Soͤhnen umgebracht worden, Polyphont, welcher gleichfalls aus dem Ge- ſchlechte der Herakliden war, die Regierung an ſich geriſſen; daß dieſer die Merope gezwungen, ſeine Gemahlinn zu werden; daß der dritte Sohn, den die Mutter in Sicherheit bringen laſſen, den Tyrannen nachher umgebracht und das Reich wieder erobert habe: dieſes berichtet Apollodorus. Daß Merope ſelbſt den gefluͤch- teten Sohn unbekannter Weiſe toͤdten wollen; daß ſie aber noch in dem Augenblicke von einem alten Diener daran verhindert worden, welcher ihr entdeckt, daß der, den ſie fuͤr den Moͤrder
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rung von Troja, als die Herakliden, d. i. die
Nachkommen des Herkules, ſich in Peloponne-
ſus wieder feſtgeſetzet, dem Kreſphont das Meſ-
ſeniſche Gebiete durch das Loos zugefallen; daß
die Gemahlinn dieſes Kreſphonts Merope ge-
heiſſen; daß Kreſphont, weil er dem Volke ſich
allzu guͤnſtig erwieſen, von den Maͤchtigern des
Staats, mit ſammt ſeinen Soͤhnen umgebracht
worden, den juͤngſten ausgenommen, welcher
auswaͤrts bey einem Anverwandten ſeiner Mut-
ter erzogen ward; daß dieſer juͤngſte Sohn, Na-
mens Aepytus, als er erwachſen, durch Huͤlfe
der Arkader und Dorier, ſich des vaͤterlichen
Reiches wieder bemaͤchtiget, und den Tod ſeines
Vaters an deſſen Moͤrdern geraͤchet habe: dieſes
erzehlet Pauſanias. Daß, nachdem Kreſphont
mit ſeinen zwey Soͤhnen umgebracht worden,
Polyphont, welcher gleichfalls aus dem Ge-
ſchlechte der Herakliden war, die Regierung an
ſich geriſſen; daß dieſer die Merope gezwungen,
ſeine Gemahlinn zu werden; daß der dritte
Sohn, den die Mutter in Sicherheit bringen
laſſen, den Tyrannen nachher umgebracht und
das Reich wieder erobert habe: dieſes berichtet
Apollodorus. Daß Merope ſelbſt den gefluͤch-
teten Sohn unbekannter Weiſe toͤdten wollen;
daß ſie aber noch in dem Augenblicke von einem
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[Lessing, Gotthold Ephraim]: Hamburgische Dramaturgie. Bd. 1. Hamburg u. a., [1769], S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_dramaturgie01_1767/304>, abgerufen am 23.11.2024.
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