Leskien, August: Die Declination im Slavisch-Litauischen und Germanischen. Leipzig, 1876.Einleitung. da nicht angegeben ist, woher die Form stammt oder welchem Dialekt sie ent-nommen ist, kann sie ganz wohl = dukteris sein; i und e in Endsilben sind dialektisch oft nicht zu unterscheiden; und selbst wenn e = e ist, könnte die Form immer noch nach Analogie von zoles (ja-St.) gebildet sein. Sonstige Bei- spiele der Art sind mir nicht bekannt. Die slavischen Formen matere, crikuve, kamene, wie sie Miklosich (Altslav. Formenlehre in Parad.) als acc. pl. in den betreffenden Paradigmen hat, würden die allgemein indogermanische Endung -as zeigen, somit nichts besonderes bieten. Der Grund, weshalb ich sie weg- gelassen, ist der, dass ich keine sicheren Belege dafür habe finden können; einer, den Miklosich, Vgl. Gr. II, S. 53 gibt, jelene, ist aus einer serbisch-kirchensla- vischen Quelle des 15. Jahrh. und beweist nichts, da das e die aus dem e der ja-Stämme hervorgegangene serbische Accussativendung sein kann. Einleitung. da nicht angegeben ist, woher die Form stammt oder welchem Dialekt sie ent-nommen ist, kann sie ganz wohl = dùkteris sein; i und e in Endsilben sind dialektisch oft nicht zu unterscheiden; und selbst wenn e = e ist, könnte die Form immer noch nach Analogie von żolès (jā-St.) gebildet sein. Sonstige Bei- spiele der Art sind mir nicht bekannt. Die slavischen Formen matere, crĭkŭve, kamene, wie sie Miklosich (Altslav. Formenlehre in Parad.) als acc. pl. in den betreffenden Paradigmen hat, würden die allgemein indogermanische Endung -as zeigen, somit nichts besonderes bieten. Der Grund, weshalb ich sie weg- gelassen, ist der, dass ich keine sicheren Belege dafür habe finden können; einer, den Miklosich, Vgl. Gr. II, S. 53 gibt, jelene, ist aus einer serbisch-kirchensla- vischen Quelle des 15. Jahrh. und beweist nichts, da das e die aus dem ę der ja-Stämme hervorgegangene serbische Accussativendung sein kann. <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0035" n="XXIX"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">Einleitung</hi>.</fw><lb/> da nicht angegeben ist, woher die Form stammt oder welchem Dialekt sie ent-<lb/> nommen ist, kann sie ganz wohl = <hi rendition="#i">dùkteris</hi> sein; <hi rendition="#i">i</hi> und <hi rendition="#i">e</hi> in Endsilben sind<lb/> dialektisch oft nicht zu unterscheiden; und selbst wenn <hi rendition="#i">e</hi> = <hi rendition="#i">e</hi> ist, könnte die<lb/> Form immer noch nach Analogie von <hi rendition="#i">żolès</hi> (<hi rendition="#i">jā</hi>-St.) gebildet sein. Sonstige Bei-<lb/> spiele der Art sind mir nicht bekannt. Die slavischen Formen <hi rendition="#i">matere, crĭkŭve,<lb/> kamene</hi>, wie sie Miklosich (Altslav. Formenlehre in Parad.) als acc. pl. in den<lb/> betreffenden Paradigmen hat, würden die allgemein indogermanische Endung<lb/><hi rendition="#i">-as</hi> zeigen, somit nichts besonderes bieten. Der Grund, weshalb ich sie weg-<lb/> gelassen, ist der, dass ich keine sicheren Belege dafür habe finden können; einer,<lb/> den Miklosich, Vgl. Gr. II, S. 53 gibt, <hi rendition="#i">jelene</hi>, ist aus einer serbisch-kirchensla-<lb/> vischen Quelle des 15. Jahrh. und beweist nichts, da das <hi rendition="#i">e</hi> die aus dem <hi rendition="#i">ę</hi> der<lb/><hi rendition="#i">ja</hi>-Stämme hervorgegangene serbische Accussativendung sein kann.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </front> <body> </body> </text> </TEI> [XXIX/0035]
Einleitung.
da nicht angegeben ist, woher die Form stammt oder welchem Dialekt sie ent-
nommen ist, kann sie ganz wohl = dùkteris sein; i und e in Endsilben sind
dialektisch oft nicht zu unterscheiden; und selbst wenn e = e ist, könnte die
Form immer noch nach Analogie von żolès (jā-St.) gebildet sein. Sonstige Bei-
spiele der Art sind mir nicht bekannt. Die slavischen Formen matere, crĭkŭve,
kamene, wie sie Miklosich (Altslav. Formenlehre in Parad.) als acc. pl. in den
betreffenden Paradigmen hat, würden die allgemein indogermanische Endung
-as zeigen, somit nichts besonderes bieten. Der Grund, weshalb ich sie weg-
gelassen, ist der, dass ich keine sicheren Belege dafür habe finden können; einer,
den Miklosich, Vgl. Gr. II, S. 53 gibt, jelene, ist aus einer serbisch-kirchensla-
vischen Quelle des 15. Jahrh. und beweist nichts, da das e die aus dem ę der
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Zitationshilfe: | Leskien, August: Die Declination im Slavisch-Litauischen und Germanischen. Leipzig, 1876, S. XXIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leskien_declination_1876/35>, abgerufen am 16.02.2025. |