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Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644.

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Kennzeichen
kan/ ob er bey Gott in gnaden sey/ vnd
sich der Seligkeit zu trösten hab.

1. Das erste ist der lebendige Glaub/
ohne welchen nit müglich GOtt zu ge-
fallen/ vnd seelig zu werden. Dessen Prob
kan seyn/ wann einer in sich den Eyfer
empfindt/ der Ketzer vnd Vnglaubigen
Seelen zu gewinnen vnd was er mit dem
Mund bekennt/ mit dem Hertzen vnnd
Wercken zubewären.

2. Fleissige Haltung der Gebotten
Gottes/ vnd Meydung d' schwären sün-
den/ weil geschriben stehet: Wilst du
zum Leben eingehen/ so halte die Gebott.

3. Triebsal vnd Verfolgung/ weil
auch Christus leiden müssen/ vnd also
in sein Glori eingehen: vnnd der heilige
Paulus die gemeine Regel gesetzt: daß
Gott alle seine Kinder die er annimpt/
gaißle. Dahero du billich von der See-
ligkeit zweifflen kanst vnd solst/ wann
du nichts zu leiden hast.

5. All-

Kennzeichen
kan/ ob er bey Gott in gnaden ſey/ vnd
ſich der Seligkeit zu troͤſten hab.

1. Das erſte iſt der lebendige Glaub/
ohne welchen nit muͤglich GOtt zu ge-
fallen/ vñ ſeelig zu werden. Deſſen Prob
kan ſeyn/ wann einer in ſich den Eyfer
empfindt/ der Ketzer vnd Vnglaubigen
Seelen zu gewinnen vñ was er mit dem
Mund bekeñt/ mit dem Hertzen vnnd
Wercken zubewaͤren.

2. Fleiſſige Haltung der Gebotten
Gottes/ vñ Meydung d’ ſchwaͤren ſuͤn-
den/ weil geſchriben ſtehet: Wilſt du
zum Leben eingehen/ ſo halte die Gebott.

3. Triebſal vnd Verfolgung/ weil
auch Chriſtus leiden muͤſſen/ vnd alſo
in ſein Glori eingehen: vnnd der heilige
Paulus die gemeine Regel geſetzt: daß
Gott alle ſeine Kinder die er annimpt/
gaißle. Dahero du billich von der See-
ligkeit zweifflen kanſt vnd ſolſt/ wann
du nichts zu leiden haſt.

5. All-
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[112/0136] Kennzeichen kan/ ob er bey Gott in gnaden ſey/ vnd ſich der Seligkeit zu troͤſten hab. 1. Das erſte iſt der lebendige Glaub/ ohne welchen nit muͤglich GOtt zu ge- fallen/ vñ ſeelig zu werden. Deſſen Prob kan ſeyn/ wann einer in ſich den Eyfer empfindt/ der Ketzer vnd Vnglaubigen Seelen zu gewinnen vñ was er mit dem Mund bekeñt/ mit dem Hertzen vnnd Wercken zubewaͤren. 2. Fleiſſige Haltung der Gebotten Gottes/ vñ Meydung d’ ſchwaͤren ſuͤn- den/ weil geſchriben ſtehet: Wilſt du zum Leben eingehen/ ſo halte die Gebott. 3. Triebſal vnd Verfolgung/ weil auch Chriſtus leiden muͤſſen/ vnd alſo in ſein Glori eingehen: vnnd der heilige Paulus die gemeine Regel geſetzt: daß Gott alle ſeine Kinder die er annimpt/ gaißle. Dahero du billich von der See- ligkeit zweifflen kanſt vnd ſolſt/ wann du nichts zu leiden haſt. 5. All-

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Zitationshilfe: Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644/136>, abgerufen am 28.11.2024.