Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644.

Bild:
<< vorherige Seite
auß dem H. Vatter vnser.

5. Betrachtung Göttlicher Ding.
Vnser täglich Brot gib vns heut. Nit
allein O Herr das Himmelbrot/ dei-
nen H. Leib/ sonder verleyhe vns gnad/
deine Schmertzen vnd honigsusse Wort
zu betrachten: Dann ja freylich lebt der
Mensch nit allein vom Brot/ sonder
von allen Worten/ so auß deinem Mund
her kommen: gibe mir alle Sorgfältig-
keit auff dich zu legen/ weil du versproch-
en/ alle vnsere Notturfft vns zuzulegen.

6. Lieb deß Nächsten. Vergib vns
vnser Schuld/ als auch wir vergeben
vnsern Schuldigern. Weil es je billich/
daß einer deß andern Bürde trage/ vnd
sihe mein Gott/ wie jnniglich süß ist dein
geist/ dann wann ich meinem Nächsten
einen groschen nachlasse/ schenckest du
mir gantze Pfund meiner Schuld: vnd
gibst noch darüber dich selber mir für
eigen.

7. Stärcke in Versuchung. Vnnd
führe vns nicht in Versuchung. Es ist

zwar
auß dem H. Vatter vnſer.

5. Betrachtung Goͤttlicher Ding.
Vnſer taͤglich Brot gib vns heut. Nit
allein O Herr das Himmelbrot/ dei-
nen H. Leib/ ſonder verleyhe vns gnad/
deine Schmertzen vnd honigſuſſe Woꝛt
zu betrachten: Dann ja freylich lebt der
Menſch nit allein vom Brot/ ſonder
von allen Wortẽ/ ſo auß deinem Mund
her kommen: gibe mir alle Sorgfaͤltig-
keit auff dich zu legen/ weil du verſproch-
en/ alle vnſere Notturfft vns zuzulegen.

6. Lieb deß Naͤchſten. Vergib vns
vnſer Schuld/ als auch wir vergeben
vnſern Schuldigern. Weil es je billich/
daß einer deß andern Buͤrde trage/ vnd
ſihe mein Gott/ wie jnniglich ſuͤß iſt dein
geiſt/ dann wann ich meinem Naͤchſten
einen groſchen nachlaſſe/ ſchenckeſt du
mir gantze Pfund meiner Schuld: vnd
gibſt noch daruͤber dich ſelber mir fuͤr
eigen.

7. Staͤrcke in Verſuchung. Vnnd
fuͤhre vns nicht in Verſuchung. Es iſt

zwar
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0117" n="93"/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">auß dem H. Vatter vn&#x017F;er.</hi> </fw><lb/>
          <p>5. Betrachtung Go&#x0364;ttlicher Ding.<lb/>
Vn&#x017F;er ta&#x0364;glich Brot gib vns heut. Nit<lb/>
allein O <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> das Himmelbrot/ dei-<lb/>
nen H. Leib/ &#x017F;onder verleyhe vns gnad/<lb/>
deine Schmertzen vnd honig&#x017F;u&#x017F;&#x017F;e Wo&#xA75B;t<lb/>
zu betrachten: Dann ja freylich lebt der<lb/>
Men&#x017F;ch nit allein vom Brot/ &#x017F;onder<lb/>
von allen Worte&#x0303;/ &#x017F;o auß deinem Mund<lb/>
her kommen: gibe mir alle Sorgfa&#x0364;ltig-<lb/>
keit auff dich zu legen/ weil du ver&#x017F;proch-<lb/>
en/ alle vn&#x017F;ere Notturfft vns zuzulegen.</p><lb/>
          <p>6. Lieb deß Na&#x0364;ch&#x017F;ten. Vergib vns<lb/>
vn&#x017F;er Schuld/ als auch wir vergeben<lb/>
vn&#x017F;ern Schuldigern. Weil es je billich/<lb/>
daß einer deß andern Bu&#x0364;rde trage/ vnd<lb/>
&#x017F;ihe mein Gott/ wie jnniglich &#x017F;u&#x0364;ß i&#x017F;t dein<lb/>
gei&#x017F;t/ dann wann ich meinem Na&#x0364;ch&#x017F;ten<lb/>
einen gro&#x017F;chen nachla&#x017F;&#x017F;e/ &#x017F;chencke&#x017F;t du<lb/>
mir gantze Pfund meiner Schuld: vnd<lb/>
gib&#x017F;t noch daru&#x0364;ber dich &#x017F;elber mir fu&#x0364;r<lb/>
eigen.</p><lb/>
          <p>7. Sta&#x0364;rcke in Ver&#x017F;uchung. Vnnd<lb/>
fu&#x0364;hre vns nicht in Ver&#x017F;uchung. Es i&#x017F;t<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">zwar</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0117] auß dem H. Vatter vnſer. 5. Betrachtung Goͤttlicher Ding. Vnſer taͤglich Brot gib vns heut. Nit allein O Herr das Himmelbrot/ dei- nen H. Leib/ ſonder verleyhe vns gnad/ deine Schmertzen vnd honigſuſſe Woꝛt zu betrachten: Dann ja freylich lebt der Menſch nit allein vom Brot/ ſonder von allen Wortẽ/ ſo auß deinem Mund her kommen: gibe mir alle Sorgfaͤltig- keit auff dich zu legen/ weil du verſproch- en/ alle vnſere Notturfft vns zuzulegen. 6. Lieb deß Naͤchſten. Vergib vns vnſer Schuld/ als auch wir vergeben vnſern Schuldigern. Weil es je billich/ daß einer deß andern Buͤrde trage/ vnd ſihe mein Gott/ wie jnniglich ſuͤß iſt dein geiſt/ dann wann ich meinem Naͤchſten einen groſchen nachlaſſe/ ſchenckeſt du mir gantze Pfund meiner Schuld: vnd gibſt noch daruͤber dich ſelber mir fuͤr eigen. 7. Staͤrcke in Verſuchung. Vnnd fuͤhre vns nicht in Verſuchung. Es iſt zwar

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644/117
Zitationshilfe: Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644/117>, abgerufen am 24.11.2024.