Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lenz, Jakob Michael Reinhold: Die Soldaten. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite


da lernen Sie die Kunst, sie malhonett
zu machen.
Mary. Wer wird so schlecht denken.
Haudy. Der Herr hat auch ein ver-
fluchtes Maul über die Officiers. Ele-
ment, wenn mir ein anderer das sagte.
Meynt [d]er Herr denn, wir hören auf Ho-
nettehommes zu seyn, sobald wir in Dien-
ste treten.
Eisenhardt. Jch wünsche Jhnen viel
Glück zu diesen Gesinnungen. So lang
ich aber noch entretenirte Mätressen und
unglückliche Bürgerstöchter sehen werde,
kann ich meine Meynung nicht zurück-
nehmen.
Haudy. Das verdiente einen Nasen-
stüber.
Eisenhardt (steht auf.) Herr, ich trag'
einen Degen.
Obrister. Major, ich bitt euch --
Herr Eisenhardt hat nicht Unrecht, was
wollt ihr von ihm. Und der erste, der
ihm zu nahe kommt -- setzen Sie sich,
Herr Pastor, er soll Jhnen Genugthuung
geben. (Haudy geht hinaus.) Aber Sie gehen
auch
B 4


da lernen Sie die Kunſt, ſie malhonett
zu machen.
Mary. Wer wird ſo ſchlecht denken.
Haudy. Der Herr hat auch ein ver-
fluchtes Maul uͤber die Officiers. Ele-
ment, wenn mir ein anderer das ſagte.
Meynt [d]er Herr denn, wir hoͤren auf Ho-
nettehommes zu ſeyn, ſobald wir in Dien-
ſte treten.
Eiſenhardt. Jch wuͤnſche Jhnen viel
Gluͤck zu dieſen Geſinnungen. So lang
ich aber noch entretenirte Maͤtreſſen und
ungluͤckliche Buͤrgerstoͤchter ſehen werde,
kann ich meine Meynung nicht zuruͤck-
nehmen.
Haudy. Das verdiente einen Naſen-
ſtuͤber.
Eiſenhardt (ſteht auf.) Herr, ich trag’
einen Degen.
Obriſter. Major, ich bitt euch —
Herr Eiſenhardt hat nicht Unrecht, was
wollt ihr von ihm. Und der erſte, der
ihm zu nahe kommt — ſetzen Sie ſich,
Herr Paſtor, er ſoll Jhnen Genugthuung
geben. (Haudy geht hinaus.) Aber Sie gehen
auch
B 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#EIS">
            <p><pb facs="#f0027" n="23"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
da lernen Sie die Kun&#x017F;t, &#x017F;ie malhonett<lb/>
zu machen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MARY">
            <speaker>Mary.</speaker>
            <p>Wer wird &#x017F;o &#x017F;chlecht denken.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HAU">
            <speaker>Haudy.</speaker>
            <p>Der Herr hat auch ein ver-<lb/>
fluchtes Maul u&#x0364;ber die Officiers. Ele-<lb/>
ment, wenn mir ein anderer das &#x017F;agte.<lb/>
Meynt <supplied>d</supplied>er Herr denn, wir ho&#x0364;ren auf Ho-<lb/>
nettehommes zu &#x017F;eyn, &#x017F;obald wir in Dien-<lb/>
&#x017F;te treten.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EIS">
            <speaker>Ei&#x017F;enhardt.</speaker>
            <p>Jch wu&#x0364;n&#x017F;che Jhnen viel<lb/>
Glu&#x0364;ck zu die&#x017F;en Ge&#x017F;innungen. So lang<lb/>
ich aber noch entretenirte Ma&#x0364;tre&#x017F;&#x017F;en und<lb/>
unglu&#x0364;ckliche Bu&#x0364;rgersto&#x0364;chter &#x017F;ehen werde,<lb/>
kann ich meine Meynung nicht zuru&#x0364;ck-<lb/>
nehmen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HAU">
            <speaker>Haudy.</speaker>
            <p>Das verdiente einen Na&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;ber.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EIS">
            <speaker>Ei&#x017F;enhardt</speaker>
            <stage>(<hi rendition="#fr">&#x017F;teht auf.</hi>)</stage>
            <p>Herr, ich trag&#x2019;<lb/>
einen Degen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GRAF">
            <speaker>Obri&#x017F;ter.</speaker>
            <p>Major, ich bitt euch &#x2014;<lb/>
Herr Ei&#x017F;enhardt hat nicht Unrecht, was<lb/>
wollt ihr von ihm. Und der er&#x017F;te, der<lb/>
ihm zu nahe kommt &#x2014; &#x017F;etzen Sie &#x017F;ich,<lb/>
Herr Pa&#x017F;tor, er &#x017F;oll Jhnen Genugthuung<lb/>
geben. <stage>(<hi rendition="#fr">Haudy geht hinaus.</hi>)</stage> Aber Sie gehen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 4</fw><fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[23/0027] da lernen Sie die Kunſt, ſie malhonett zu machen. Mary. Wer wird ſo ſchlecht denken. Haudy. Der Herr hat auch ein ver- fluchtes Maul uͤber die Officiers. Ele- ment, wenn mir ein anderer das ſagte. Meynt der Herr denn, wir hoͤren auf Ho- nettehommes zu ſeyn, ſobald wir in Dien- ſte treten. Eiſenhardt. Jch wuͤnſche Jhnen viel Gluͤck zu dieſen Geſinnungen. So lang ich aber noch entretenirte Maͤtreſſen und ungluͤckliche Buͤrgerstoͤchter ſehen werde, kann ich meine Meynung nicht zuruͤck- nehmen. Haudy. Das verdiente einen Naſen- ſtuͤber. Eiſenhardt (ſteht auf.) Herr, ich trag’ einen Degen. Obriſter. Major, ich bitt euch — Herr Eiſenhardt hat nicht Unrecht, was wollt ihr von ihm. Und der erſte, der ihm zu nahe kommt — ſetzen Sie ſich, Herr Paſtor, er ſoll Jhnen Genugthuung geben. (Haudy geht hinaus.) Aber Sie gehen auch B 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lenz_soldaten_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lenz_soldaten_1776/27
Zitationshilfe: Lenz, Jakob Michael Reinhold: Die Soldaten. Leipzig, 1776, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lenz_soldaten_1776/27>, abgerufen am 24.11.2024.