Lenz, Jakob Michael Reinhold: Die Soldaten. Leipzig, 1776.Charakter sich familiär mit Jhnen gemacht hätte, und denk doch einmal, was er sich nicht einbildt, der junge Herr. Alle Officiers. Ach Rammler -- Pfuy Rammler -- das ist doch nicht recht, wie du der Madam begegnest. Rammler. Madame, halten Sie das Maul, oder ich brech Jhnen Arm und Bein entzwey, und werf Sie zum Fenster hinaus. Madame Bischof (steht wüthend auf.) Herr, komm er -- (faßt ihn an Arm) den Augenblick komm er, probier er, mir was Leids zu thun. Alle. Jn die Schlafkammer, Rammler, sie fodert dich heraus. Madame Bischof. Wenn er sich noch breit macht, so werf ich ihn zum Hause heraus, weis er das. Und der Weg zum Commendanten ist nicht weit. (fängt an zu weinen) Denk doch, mir in meinem eigenen Hause Jmpertinenzien zu sagen, der im- pertinente Flegel -- Mademoiselle Bischof. Nun still doch, Bäslein, der Herr Baron hat es ja so übel
Charakter ſich familiaͤr mit Jhnen gemacht haͤtte, und denk doch einmal, was er ſich nicht einbildt, der junge Herr. Alle Officiers. Ach Rammler — Pfuy Rammler — das iſt doch nicht recht, wie du der Madam begegneſt. Rammler. Madame, halten Sie das Maul, oder ich brech Jhnen Arm und Bein entzwey, und werf Sie zum Fenſter hinaus. Madame Biſchof (ſteht wuͤthend auf.) Herr, komm er — (faßt ihn an Arm) den Augenblick komm er, probier er, mir was Leids zu thun. Alle. Jn die Schlafkammer, Rammler, ſie fodert dich heraus. Madame Biſchof. Wenn er ſich noch breit macht, ſo werf ich ihn zum Hauſe heraus, weis er das. Und der Weg zum Commendanten iſt nicht weit. (faͤngt an zu weinen) Denk doch, mir in meinem eigenen Hauſe Jmpertinenzien zu ſagen, der im- pertinente Flegel — Mademoiſelle Biſchof. Nun ſtill doch, Baͤſlein, der Herr Baron hat es ja ſo uͤbel
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#BIS"> <p><pb facs="#f0106" n="102"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Charakter ſich familiaͤr mit Jhnen gemacht<lb/> haͤtte, und denk doch einmal, was er ſich<lb/> nicht einbildt, der junge Herr.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker>Alle Officiers.</speaker> <p>Ach Rammler — Pfuy<lb/> Rammler — das iſt doch nicht recht,<lb/> wie du der Madam begegneſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#RAM"> <speaker>Rammler.</speaker> <p>Madame, halten Sie das<lb/> Maul, oder ich brech Jhnen Arm und<lb/> Bein entzwey, und werf Sie zum Fenſter<lb/> hinaus.</p> </sp><lb/> <sp who="#BIS"> <speaker>Madame Biſchof</speaker> <stage>(<hi rendition="#fr">ſteht wuͤthend auf.</hi>)</stage><lb/> <p>Herr, komm er — <stage>(<hi rendition="#fr">faßt ihn an Arm</hi>)</stage> den<lb/> Augenblick komm er, probier er, mir was<lb/> Leids zu thun.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker>Alle.</speaker> <p>Jn die Schlafkammer, Rammler,<lb/> ſie fodert dich heraus.</p> </sp><lb/> <sp who="#BIS"> <speaker>Madame Biſchof.</speaker> <p>Wenn er ſich noch<lb/> breit macht, ſo werf ich ihn zum Hauſe<lb/> heraus, weis er das. Und der Weg zum<lb/> Commendanten iſt nicht weit. <stage>(<hi rendition="#fr">faͤngt an zu<lb/> weinen</hi>)</stage> Denk doch, mir in meinem eigenen<lb/> Hauſe Jmpertinenzien zu ſagen, der im-<lb/> pertinente Flegel —</p> </sp><lb/> <sp who="#MADE"> <speaker>Mademoiſelle Biſchof.</speaker> <p>Nun ſtill doch,<lb/> Baͤſlein, der Herr Baron hat es ja ſo<lb/> <fw place="bottom" type="catch">uͤbel</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0106]
Charakter ſich familiaͤr mit Jhnen gemacht
haͤtte, und denk doch einmal, was er ſich
nicht einbildt, der junge Herr.
Alle Officiers. Ach Rammler — Pfuy
Rammler — das iſt doch nicht recht,
wie du der Madam begegneſt.
Rammler. Madame, halten Sie das
Maul, oder ich brech Jhnen Arm und
Bein entzwey, und werf Sie zum Fenſter
hinaus.
Madame Biſchof (ſteht wuͤthend auf.)
Herr, komm er — (faßt ihn an Arm) den
Augenblick komm er, probier er, mir was
Leids zu thun.
Alle. Jn die Schlafkammer, Rammler,
ſie fodert dich heraus.
Madame Biſchof. Wenn er ſich noch
breit macht, ſo werf ich ihn zum Hauſe
heraus, weis er das. Und der Weg zum
Commendanten iſt nicht weit. (faͤngt an zu
weinen) Denk doch, mir in meinem eigenen
Hauſe Jmpertinenzien zu ſagen, der im-
pertinente Flegel —
Mademoiſelle Biſchof. Nun ſtill doch,
Baͤſlein, der Herr Baron hat es ja ſo
uͤbel
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |