Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832.X. Der Ring. Jubelnd ist der Tag erschienen, Schwingt den Goldpokal der Sonne, Gießt auf Berg und Thal berauschend Nieder seine Strahlenwonne. In den Lüften aufzutauchen Darf kein Wölkchen sich getrauen, Auf das Glück der treuen Liebe Will der ganze Himmel schauen. Nur die Lerchen, Freude singend, Steigen auf im Morgenglanze, Trunken von den Strahlengüssen, Jauchzt die Welle der Duranze. -- In dem Garten, wo vor Jahren
Gingen in der Schattenkühle Klara Hebert und Johannes Mit verschwiegenem Gefühle, X. Der Ring. Jubelnd iſt der Tag erſchienen, Schwingt den Goldpokal der Sonne, Gießt auf Berg und Thal berauſchend Nieder ſeine Strahlenwonne. In den Luͤften aufzutauchen Darf kein Woͤlkchen ſich getrauen, Auf das Gluͤck der treuen Liebe Will der ganze Himmel ſchauen. Nur die Lerchen, Freude ſingend, Steigen auf im Morgenglanze, Trunken von den Strahlenguͤſſen, Jauchzt die Welle der Duranze. — In dem Garten, wo vor Jahren
Gingen in der Schattenkuͤhle Klara Hebert und Johannes Mit verſchwiegenem Gefuͤhle, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0284" n="270"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">X.</hi><lb/> <hi rendition="#b #g">Der Ring.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">J</hi>ubelnd iſt der Tag erſchienen,</l><lb/> <l>Schwingt den Goldpokal der Sonne,</l><lb/> <l>Gießt auf Berg und Thal berauſchend</l><lb/> <l>Nieder ſeine Strahlenwonne.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>In den Luͤften aufzutauchen</l><lb/> <l>Darf kein Woͤlkchen ſich getrauen,</l><lb/> <l>Auf das Gluͤck der treuen Liebe</l><lb/> <l>Will der <hi rendition="#g">ganze</hi> Himmel ſchauen.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Nur die Lerchen, Freude ſingend,</l><lb/> <l>Steigen auf im Morgenglanze,</l><lb/> <l>Trunken von den Strahlenguͤſſen,</l><lb/> <l>Jauchzt die Welle der Duranze. —</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>In dem Garten, wo vor Jahren</l><lb/> <l>Gingen in der Schattenkuͤhle</l><lb/> <l>Klara Hebert und Johannes</l><lb/> <l>Mit verſchwiegenem Gefuͤhle,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [270/0284]
X.
Der Ring.
Jubelnd iſt der Tag erſchienen,
Schwingt den Goldpokal der Sonne,
Gießt auf Berg und Thal berauſchend
Nieder ſeine Strahlenwonne.
In den Luͤften aufzutauchen
Darf kein Woͤlkchen ſich getrauen,
Auf das Gluͤck der treuen Liebe
Will der ganze Himmel ſchauen.
Nur die Lerchen, Freude ſingend,
Steigen auf im Morgenglanze,
Trunken von den Strahlenguͤſſen,
Jauchzt die Welle der Duranze. —
In dem Garten, wo vor Jahren
Gingen in der Schattenkuͤhle
Klara Hebert und Johannes
Mit verſchwiegenem Gefuͤhle,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |