Gib acht, gib acht, o lieber Knabe, Daß du nicht dastehst traurend einst, Und um die beste, schönste Habe Des Menschenlebens bitter weinst!
Daß du die Hand, die sturmerprobte, Nicht legst, ein Mann an deine Brust, Darin so mancher Schmerz dir tobte, Dir säuselte so manche Lust;
Daß du die Hand in wildem Krampfe Nicht drückst in deinen Busen ein, Aus dem die Unschuld dir im Kampfe Entflohn, das scheue Vögelein.
Dann hörst du flüstern ihre leisen Gesänge aus der Ferne her; Neigst hin dich nach den süßen Weisen; Das Vöglein aber kehrt nicht mehr! --
Gib acht, gib acht, o lieber Knabe, Daß du nicht daſtehſt traurend einſt, Und um die beſte, ſchoͤnſte Habe Des Menſchenlebens bitter weinſt!
Daß du die Hand, die ſturmerprobte, Nicht legſt, ein Mann an deine Bruſt, Darin ſo mancher Schmerz dir tobte, Dir ſaͤuſelte ſo manche Luſt;
Daß du die Hand in wildem Krampfe Nicht druͤckſt in deinen Buſen ein, Aus dem die Unſchuld dir im Kampfe Entflohn, das ſcheue Voͤgelein.
Dann hoͤrſt du fluͤſtern ihre leiſen Geſaͤnge aus der Ferne her; Neigſt hin dich nach den ſuͤßen Weiſen; Das Voͤglein aber kehrt nicht mehr! —
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Gib acht, gib acht, o lieber Knabe,
Daß du nicht daſtehſt traurend einſt,
Und um die beſte, ſchoͤnſte Habe
Des Menſchenlebens bitter weinſt!
Daß du die Hand, die ſturmerprobte,
Nicht legſt, ein Mann an deine Bruſt,
Darin ſo mancher Schmerz dir tobte,
Dir ſaͤuſelte ſo manche Luſt;
Daß du die Hand in wildem Krampfe
Nicht druͤckſt in deinen Buſen ein,
Aus dem die Unſchuld dir im Kampfe
Entflohn, das ſcheue Voͤgelein.
Dann hoͤrſt du fluͤſtern ihre leiſen
Geſaͤnge aus der Ferne her;
Neigſt hin dich nach den ſuͤßen Weiſen;
Das Voͤglein aber kehrt nicht mehr! —
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Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lenau_gedichte_1832/130>, abgerufen am 30.07.2024.
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