Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.[Beginn Spaltensatz] schwärtzlichter Fasen. Dieses Kraut wächst in den Wiesen, in Sümpfen und längs an den Bächen. Die andere heist Equisetum minus terrestre, J.B. Pit. Tournef. Hippuris minor, Lob. Equisetum arvense longioribus setis, C.B. Park. Raji Hist. Equisetum segetale, Ger. Die ist von voriger darinne unterschieden, daß ihre Blätter und Wadel viel länger, geschlancker und viel schlaffer sind. Sie wächst an sandigen Orten, doch findet man sie auch, woselbst es feuchte ist. Von Natur ist sie trocken. Alle beyde Arten führen ein wenig Sal essentiale und Oel. Zur Artzney wird die letztere weit eher dann die erstere genommen. Das Schafthen reiniget, hält an und heilet, ist zu den Wunden gut, wie auch zu Blutstürtzungen, zum Durchlauff; wann es abgesotten gebrauchet wird. Equisetum ist von den lateinischen Worten equus, ein Pferd, ein Roß, und seta, eine Borste zusammen gesetzet, als ob es heissen solte Pferdehaar, dann die Zweige und die Blätter des Schafthalms sehen als wie Pferdehaare aus. Hippuris kommt von ippos, equus, ein Roß, und oura, cauda, der Schwantz, als ob man sprechen wolte, Roßschwantz. Hipposeta, kommt von ippos, equus, ein Pferd, und seta, Haar oder Borsten, als ob man sagen wolte, Roßhaar. Equus. Equus, frantzösisch, Cheval, teutsch, ein Pferd, ein Roß, ist ein grosses, vierfüßiges, gantz wol bekanntes Thier. Das Weiblein wird genennet Equa, frantzösisch, Cavale und Jument, teutsch, ein Mutterpferd, eine Stutte. Sein Junges trägt es eilff Monat, und noch einige Tage. Das Junge heist Equulus, frantzösisch Poulain, auf teutsch ein Füllen, Hengstfohlen, das junge Mutterpferd, lateinisch Equula, auf teutsch, eine junge Stutte, ein Mutterfüllen. Die Pferdemilch wird wider die schwere Noth, wider die Schwindsucht, wider den Husten und die Engbrüstigkeit gar gut erachtet. Die Wartzen und die harten Knorpel, lichenes, genannt, welche an den Knien, an den Schenckeln und an den Füssen der Pferde zu entstehen pflegen, wann sie im Frühlinge abgeschnitten worden, werden wider das schwere Gebrechen, wider die Mutterbeschwer gebraucht, ingleichen der Weiber Zeit zu treiben, die harten Schwielen in der Gebährmutter zu zertheilen, wie auch zum Blasen- und zum Nierenstein, wann sie zu Pulver gemacht, genommen werden. Auf einmahl wird ein Scrupel bis auf ein gantz Quintlein eingegeben. Sie führen viel flüchtiges Saltz und Oel, die geben ihnen ihre Kraft. Der Roßdreck ist gar gut zur Bräune, und zum Seitenstechen, wann er eingegeben wird. Er befördert die Crisin und die Scheidung oder den Wechsel der Kranckheit. Aeusserlich wird er zertheilens halber aufgeleget. Equus kommt von okheo, veho, ich fahre, dieweil [Spaltenumbruch] das Pferd im Karren zum ziehen gebrauchet wird. Eraway. Eravvay, Clus. Ricinus Americanus minor, C. B. Ist eine kleine Americanische Art vom Ricinus, deren Samen gar zarte ist. Sie purgiret starck, ist gut zur Wassersucht und zum Schlage. Eretria Terra. Eretria Terra, frantzösisch, Terre Eretrienne, ist eine tonige Erde, welche der Siegelerde ziemlich nahe kommt, und wurde ehedessen auf einem Felde gegraben, welches nicht gar zu weit von der Stadt Eretria, auf der Insel Euboea, gelegen ware, daher sie auch ihren Namen hat bekommen. Es giebet ihrer zwey Sorten, eine schneeweisse, und eine aschenfarbige. Die letzte wird der ersten zur Artzney vorgezogen. Sie hält an, und dienet das Blut zu verstellen, wann sie eingenommen wird. Die weisse wird zur Mahlerey gebraucht. Erica. Erica vulgaris glabra, C.B. Pit. Tournef. Erica prima, Matth. Erica vulgaris humilis semper virens, flore purpureo & albo, J.B. Raji Hist. Erica Myricae folio, Adv. Lob. frantzösisch, Bruyere. teutsch, Heide. Ist ein kleiner niedriger Strauch, welcher einen Hauffen Ruthen oder Stengel treibet, zu einen und auch anderthalben Fuß hoch, die sind hart und holtzig, ästig und braunroth oder dunckel, mit kleinen Blätterlein besetzt, die ein wenig hart und rauch sind, beständig grüne, und den Tamarisken- und Cypressenblättern nicht viel ungleich; daraus werden aber mit der Zeit kleine Zweiglein. Seine Blüten sind kleine Glöcklein, oder Schellen, welche von der Mitten der Zweige an, bis oben an, an ihnen stehen, eine schöne purperhafte Farbe, auch zuweilen eine weisse haben, und an kleinen, kurtzen Stielen sitzen. Aus dem Boden der Blüten entspriesset ein Pistill, daraus wird hernachmahls eine schier ovalrunde Frucht, die enthält die gantz zarten Samen, in vier Fächlein eingeschlossen. Die Wurtzel ist holtzig, und kreucht in der Erde herum. Es wächst auf dürren Heiden, im Holtze und in Wäldern: führet viel Saltz und Oel. Seine Blätter und Blüten sind gut zum Stein, den Harn zu treiben, zu dem Bisse von vergiften Thieren und wider den Gift: man braucht sie abgekocht. Erica kommt von ereiko, frango, ich breche, weil dieses Kraut so dienlich wird gehalten, den Blasen- und den Nierenstein zu brechen und zu zermalmen. Erinacea. Erinacea, Clus. Hisp. Pit. Tournef. Genista erinacea, J. B. Spartium aphyllon fructicosum junctis aculeis lanatis capitulis, Ad. Lob. Lugd. [Ende Spaltensatz][Beginn Spaltensatz] schwärtzlichter Fasen. Dieses Kraut wächst in den Wiesen, in Sümpfen und längs an den Bächen. Die andere heist Equisetum minus terrestre, J.B. Pit. Tournef. Hippuris minor, Lob. Equisetum arvense longioribus setis, C.B. Park. Raji Hist. Equisetum segetale, Ger. Die ist von voriger darinne unterschieden, daß ihre Blätter und Wadel viel länger, geschlancker und viel schlaffer sind. Sie wächst an sandigen Orten, doch findet man sie auch, woselbst es feuchte ist. Von Natur ist sie trocken. Alle beyde Arten führen ein wenig Sal essentiale und Oel. Zur Artzney wird die letztere weit eher dann die erstere genommen. Das Schafthen reiniget, hält an und heilet, ist zu den Wunden gut, wie auch zu Blutstürtzungen, zum Durchlauff; wann es abgesotten gebrauchet wird. Equisetum ist von den lateinischen Worten equus, ein Pferd, ein Roß, und seta, eine Borste zusammen gesetzet, als ob es heissen solte Pferdehaar, dann die Zweige und die Blätter des Schafthalms sehen als wie Pferdehaare aus. Hippuris kommt von ἵππος, equus, ein Roß, und ούρα, cauda, der Schwantz, als ob man sprechen wolte, Roßschwantz. Hipposeta, kommt von ἵππος, equus, ein Pferd, und seta, Haar oder Borsten, als ob man sagen wolte, Roßhaar. Equus. Equus, frantzösisch, Cheval, teutsch, ein Pferd, ein Roß, ist ein grosses, vierfüßiges, gantz wol bekanntes Thier. Das Weiblein wird genennet Equa, frantzösisch, Cavale und Jument, teutsch, ein Mutterpferd, eine Stutte. Sein Junges trägt es eilff Monat, und noch einige Tage. Das Junge heist Equulus, frantzösisch Poulain, auf teutsch ein Füllen, Hengstfohlen, das junge Mutterpferd, lateinisch Equula, auf teutsch, eine junge Stutte, ein Mutterfüllen. Die Pferdemilch wird wider die schwere Noth, wider die Schwindsucht, wider den Husten und die Engbrüstigkeit gar gut erachtet. Die Wartzen und die harten Knorpel, lichenes, genannt, welche an den Knien, an den Schenckeln und an den Füssen der Pferde zu entstehen pflegen, wann sie im Frühlinge abgeschnitten worden, werden wider das schwere Gebrechen, wider die Mutterbeschwer gebraucht, ingleichen der Weiber Zeit zu treiben, die harten Schwielen in der Gebährmutter zu zertheilen, wie auch zum Blasen- und zum Nierenstein, wann sie zu Pulver gemacht, genommen werden. Auf einmahl wird ein Scrupel bis auf ein gantz Quintlein eingegeben. Sie führen viel flüchtiges Saltz und Oel, die geben ihnen ihre Kraft. Der Roßdreck ist gar gut zur Bräune, und zum Seitenstechen, wann er eingegeben wird. Er befördert die Crisin und die Scheidung oder den Wechsel der Kranckheit. Aeusserlich wird er zertheilens halber aufgeleget. Equus kommt von ὀχέω, veho, ich fahre, dieweil [Spaltenumbruch] das Pferd im Karren zum ziehen gebrauchet wird. Eraway. Eravvay, Clus. Ricinus Americanus minor, C. B. Ist eine kleine Americanische Art vom Ricinus, deren Samen gar zarte ist. Sie purgiret starck, ist gut zur Wassersucht und zum Schlage. Eretria Terra. Eretria Terra, frantzösisch, Terre Eretrienne, ist eine tonige Erde, welche der Siegelerde ziemlich nahe kommt, und wurde ehedessen auf einem Felde gegraben, welches nicht gar zu weit von der Stadt Eretria, auf der Insel Eubœa, gelegen ware, daher sie auch ihren Namen hat bekommen. Es giebet ihrer zwey Sorten, eine schneeweisse, und eine aschenfarbige. Die letzte wird der ersten zur Artzney vorgezogen. Sie hält an, und dienet das Blut zu verstellen, wann sie eingenommen wird. Die weisse wird zur Mahlerey gebraucht. Erica. Erica vulgaris glabra, C.B. Pit. Tournef. Erica prima, Matth. Erica vulgaris humilis semper virens, flore purpureo & albo, J.B. Raji Hist. Erica Myricæ folio, Adv. Lob. frantzösisch, Bruyere. teutsch, Heide. Ist ein kleiner niedriger Strauch, welcher einen Hauffen Ruthen oder Stengel treibet, zu einen und auch anderthalben Fuß hoch, die sind hart und holtzig, ästig und braunroth oder dunckel, mit kleinen Blätterlein besetzt, die ein wenig hart und rauch sind, beständig grüne, und den Tamarisken- und Cypressenblättern nicht viel ungleich; daraus werden aber mit der Zeit kleine Zweiglein. Seine Blüten sind kleine Glöcklein, oder Schellen, welche von der Mitten der Zweige an, bis oben an, an ihnen stehen, eine schöne purperhafte Farbe, auch zuweilen eine weisse haben, und an kleinen, kurtzen Stielen sitzen. 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Hippuris minor, Lob.
Equisetum arvense longioribus setis, C.B. Park. Raji Hist.
Equisetum segetale, Ger.
Die ist von voriger darinne unterschieden, daß ihre Blätter und Wadel viel länger, geschlancker und viel schlaffer sind. Sie wächst an sandigen Orten, doch findet man sie auch, woselbst es feuchte ist. Von Natur ist sie trocken.
Alle beyde Arten führen ein wenig Sal essentiale und Oel. Zur Artzney wird die letztere weit eher dann die erstere genommen.
Das Schafthen reiniget, hält an und heilet, ist zu den Wunden gut, wie auch zu Blutstürtzungen, zum Durchlauff; wann es abgesotten gebrauchet wird.
Equisetum ist von den lateinischen Worten equus, ein Pferd, ein Roß, und seta, eine Borste zusammen gesetzet, als ob es heissen solte Pferdehaar, dann die Zweige und die Blätter des Schafthalms sehen als wie Pferdehaare aus.
Hippuris kommt von ἵππος, equus, ein Roß, und ούρα, cauda, der Schwantz, als ob man sprechen wolte, Roßschwantz.
Hipposeta, kommt von ἵππος, equus, ein Pferd, und seta, Haar oder Borsten, als ob man sagen wolte, Roßhaar.
Equus.
Equus, frantzösisch, Cheval, teutsch, ein Pferd, ein Roß, ist ein grosses, vierfüßiges, gantz wol bekanntes Thier. Das Weiblein wird genennet Equa, frantzösisch, Cavale und Jument, teutsch, ein Mutterpferd, eine Stutte. Sein Junges trägt es eilff Monat, und noch einige Tage. Das Junge heist Equulus, frantzösisch Poulain, auf teutsch ein Füllen, Hengstfohlen, das junge Mutterpferd, lateinisch Equula, auf teutsch, eine junge Stutte, ein Mutterfüllen.
Die Pferdemilch wird wider die schwere Noth, wider die Schwindsucht, wider den Husten und die Engbrüstigkeit gar gut erachtet.
Die Wartzen und die harten Knorpel, lichenes, genannt, welche an den Knien, an den Schenckeln und an den Füssen der Pferde zu entstehen pflegen, wann sie im Frühlinge abgeschnitten worden, werden wider das schwere Gebrechen, wider die Mutterbeschwer gebraucht, ingleichen der Weiber Zeit zu treiben, die harten Schwielen in der Gebährmutter zu zertheilen, wie auch zum Blasen- und zum Nierenstein, wann sie zu Pulver gemacht, genommen werden. Auf einmahl wird ein Scrupel bis auf ein gantz Quintlein eingegeben. Sie führen viel flüchtiges Saltz und Oel, die geben ihnen ihre Kraft.
Der Roßdreck ist gar gut zur Bräune, und zum Seitenstechen, wann er eingegeben wird. Er befördert die Crisin und die Scheidung oder den Wechsel der Kranckheit. Aeusserlich wird er zertheilens halber aufgeleget.
Equus kommt von ὀχέω, veho, ich fahre, dieweil
das Pferd im Karren zum ziehen gebrauchet wird.
Eraway.
Eravvay, Clus.
Ricinus Americanus minor, C. B.
Ist eine kleine Americanische Art vom Ricinus, deren Samen gar zarte ist.
Sie purgiret starck, ist gut zur Wassersucht und zum Schlage.
Eretria Terra.
Eretria Terra, frantzösisch, Terre Eretrienne, ist eine tonige Erde, welche der Siegelerde ziemlich nahe kommt, und wurde ehedessen auf einem Felde gegraben, welches nicht gar zu weit von der Stadt Eretria, auf der Insel Eubœa, gelegen ware, daher sie auch ihren Namen hat bekommen. Es giebet ihrer zwey Sorten, eine schneeweisse, und eine aschenfarbige. Die letzte wird der ersten zur Artzney vorgezogen.
Sie hält an, und dienet das Blut zu verstellen, wann sie eingenommen wird.
Die weisse wird zur Mahlerey gebraucht.
Erica.
Erica vulgaris glabra, C.B. Pit. Tournef.
Erica prima, Matth.
Erica vulgaris humilis semper virens, flore purpureo & albo, J.B. Raji Hist.
Erica Myricæ folio, Adv. Lob.
frantzösisch, Bruyere.
teutsch, Heide.
Ist ein kleiner niedriger Strauch, welcher einen Hauffen Ruthen oder Stengel treibet, zu einen und auch anderthalben Fuß hoch, die sind hart und holtzig, ästig und braunroth oder dunckel, mit kleinen Blätterlein besetzt, die ein wenig hart und rauch sind, beständig grüne, und den Tamarisken- und Cypressenblättern nicht viel ungleich; daraus werden aber mit der Zeit kleine Zweiglein. Seine Blüten sind kleine Glöcklein, oder Schellen, welche von der Mitten der Zweige an, bis oben an, an ihnen stehen, eine schöne purperhafte Farbe, auch zuweilen eine weisse haben, und an kleinen, kurtzen Stielen sitzen. Aus dem Boden der Blüten entspriesset ein Pistill, daraus wird hernachmahls eine schier ovalrunde Frucht, die enthält die gantz zarten Samen, in vier Fächlein eingeschlossen. Die Wurtzel ist holtzig, und kreucht in der Erde herum. Es wächst auf dürren Heiden, im Holtze und in Wäldern: führet viel Saltz und Oel.
Seine Blätter und Blüten sind gut zum Stein, den Harn zu treiben, zu dem Bisse von vergiften Thieren und wider den Gift: man braucht sie abgekocht.
Erica kommt von ἐρεὶκω, frango, ich breche, weil dieses Kraut so dienlich wird gehalten, den Blasen- und den Nierenstein zu brechen und zu zermalmen.
Erinacea.
Erinacea, Clus. Hisp. Pit. Tournef.
Genista erinacea, J. B.
Spartium aphyllon fructicosum junctis aculeis lanatis capitulis, Ad. Lob. Lugd.
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