Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.[Beginn Spaltensatz] von ihm bekommen. In diesem Aberglauben werden sie von ihrem Paigi, Wahrsager oder Götzenpfaffen unterhalten, als welcher ihnen veste einzubilden weiß, daß sie vermittelst des Tabacrauches, ein und anderer Beschwerung und dergleichen Narrenpossen mehr, ihrem Tamaraca eine recht göttliche Kraft zu wege brächten. Das inwendige, oder das Fleisch von dieser Frucht ist gut das Kopfweh zu stillen, wann es zerquetscht und aufgeleget wird. Cola. Cola, J.B. ist eine Frucht, die in Guinea wächst, und ist so dick, als wie ein Fichtenzapfen. Die beschliesset unter ihrer Schale noch andere Früchte, die den Castanien gleich sehen, in derer jeden viel kleine röthlichte oder fleischfarbene Nüßlein stecken. Diese Frucht findet sich auf einem Baume, der in dem Königreiche Congi wächst. Diese Nüßlein sollen, der Sage nach, den Durst löschen, wann sie mit den Zähnen aufgebissen und in dem Munde gehalten werden: sie sollen auch dem Wasser, darein sie eingeweichet worden, einen guten Geschmack geben: auch sollen sie demselben eine Kraft mittheilen, den Magen und die Leber zu stärcken. Colchicum. Colchicum, Dod. J.B. Colchicum commune, C.B.P. Tournef. Colchicum Ephemerum, Lugd. Colchicum, sive Strangulatorium & Ephemerum crocifolium & bulbifolium, Ad. Costaeo, Lob. Colchicum nigrum & subrubens, Cord. Hist. Ephemerum venenosum, Amato. Hermodactylus niger & rufus, Mesueo & Serapioni. frantzösisch, Colchique, oder Mort au chien. teutsch, Herbstblumen, Zeitlosen, Wiesen Zeitlosen, nackigte Huren. Ist ein Gewächs, welches im Frühjahre drey oder vier Blätter, dem Lilienkraute nicht ungleich, von sich stösset. Zwischen denenselbigen und gerade von der Wurtzel, erheben sich drey oder vier lange und schlancke, weißlichte, zarte Röhrlein, die thun sich auf und breiten sich oben in sechs Theile aus, welche eine Lilie formiren, und purpurfarbig oder weiß sind. Diese Blume läst sich nicht eher, als im Herbste sehen. Wann sie vergangen, so erscheinet eine länglichte und schwärtzlichte Frucht mit dreyen Ecken, die sticket voller Samen, die schier gantz rund sind. Die Wurtzel bestehet aus zwey kleinen Knollen, deren einer fleischicht ist, der andere aber bärtig, und sind in eine röthlichte oder schwärtzlichte Schalen eingewickelt. Beyde diese Knollen stecken voller Milchsaft. Die Zeitlosen wachsen in den Wiesen, und auf den Bergen: führen viel Oel, phlegma, Sal volatile und fixum. Die Wurtzel ist tödtlich, wann sie innerlich gebrauchet wird; dann sie läufft einem im Halse und in dem Magen auf, als wie ein Schwamm, daß einer ersticken muß. Aeusserlich ausgeleget dienet sie wider die Flüsse und die Gicht. Colchicum kommt von Colchis, weil dieses Gewächse ehedessen in der Landschaft Colchis in Levante, [Spaltenumbruch] jetzund Mingrelien genannt, gar sehr gemein gewesen. Ephemerum kommt von dpi, und emera, dies, der Tag, weil dieses Gewächses Blüte, gleichwie man sagt, nicht länger, als nur einen Tag soll dauern. Colias. Colias, sive Colia, Arist. Lacertus marinus minor, Plinii. teutsch, kleine Macrell. Ist ein Fisch, einer Makrele gar sehr gleich, nur daß er auf der Haut mit schwartzen Tüpfeln und schiefen Strichen gezeichnet ist; er läst sich wol essen, hat aber unverdaulich Fleisch: er wird eingesaltzen. Er zertheilet, wann er zerstossen und aufgeleget wird. Der Pökel von ihm ist gut zu den Zahnschmertzen, wann er in dem Munde gehalten wird. Colla taurina. Colla taurina. frantzösisch, Colle de taureau, oder Colle forte. teutsch, Leim. Ist eine Gattung Leim von Ochsen-Knorpeln und Sennen bereitet; dieselben werden in Stücken geschnitten, im Wasser gesotten, so lange bis sie sich gantz von einander geben, und der daher entstandene liquor, wann er kalt ist worden, als wie Leim, ziemlich dicke werden kan: der wird dann in dicke Riemen oder Stücken zerschnitten und getreuget. Der Leim wird uns aus England und aus Flandern zugeführet. Man soll denjenigen erwehlen, welcher sauber, trucken und klar, durchsichtig ist, fein gleich und dichte, braunroth, nicht voll Sand, und muß nicht gar zu übel stincken, wann er zergangen ist. Er wird von den Hutmachern und vielen andern Handwercksleuten mehr gebraucht: er führet viel Oel und etwas wenig flüchtiges Saltz. Er zeitiget, erweichet und zertheilet, wann er zerlassen und dann aufgeleget wird. Man könte ihn auch unter die Pflaster nehmen, gleichwie den Fischlein oder die Hausenblase. Allein, er ist bishero gar nicht bey der Artzney gebrauchet worden; vielleicht weil er gar zu gemeine ist. Colla kommt vom griechischen kolla, das heist soviel als gluten, Leim. Colocasia. Colocasia, Ges. Hor. Clus. Hisp. J.B. Melumb Zeilanensium, Pit. Tournef. Arum AEgyptum, Matth. Lob. Dod. Aron maximum Colocasia vulgo, Pampina paradisi, Caes. Faba AEgyptia, Bellon. Nymphaea Indica flore purpureo, Bontii. Nymphaea Indica, faba AEgyptia flore incarnate, Parad. Bat. frantzösisch, Feve d'Egyte. teutsch, Egyptischer Aron, Colocasie. Ist ein Wassergewächs, der Nymphaea oder Nenuphar nicht ungleich, ausser daß seine Blume eine andere Farbe, und die Frucht eine andere Stelle hat. Der Stengel wird fünff bis sechs Schuhe hoch, und des Daumens dicke. Die Blätter sind groß und rund, untenher voll Adern, sitzen an [Ende Spaltensatz] [Beginn Spaltensatz] von ihm bekommen. In diesem Aberglauben werden sie von ihrem Paigi, Wahrsager oder Götzenpfaffen unterhalten, als welcher ihnen veste einzubilden weiß, daß sie vermittelst des Tabacrauches, ein und anderer Beschwerung und dergleichen Narrenpossen mehr, ihrem Tamaraca eine recht göttliche Kraft zu wege brächten. Das inwendige, oder das Fleisch von dieser Frucht ist gut das Kopfweh zu stillen, wann es zerquetscht und aufgeleget wird. Cola. Cola, J.B. ist eine Frucht, die in Guinea wächst, und ist so dick, als wie ein Fichtenzapfen. Die beschliesset unter ihrer Schale noch andere Früchte, die den Castanien gleich sehen, in derer jeden viel kleine röthlichte oder fleischfarbene Nüßlein stecken. Diese Frucht findet sich auf einem Baume, der in dem Königreiche Congi wächst. Diese Nüßlein sollen, der Sage nach, den Durst löschen, wann sie mit den Zähnen aufgebissen und in dem Munde gehalten werden: sie sollen auch dem Wasser, darein sie eingeweichet worden, einen guten Geschmack geben: auch sollen sie demselben eine Kraft mittheilen, den Magen und die Leber zu stärcken. Colchicum. Colchicum, Dod. J.B. Colchicum commune, C.B.P. Tournef. Colchicum Ephemerum, Lugd. Colchicum, sive Strangulatorium & Ephemerum crocifolium & bulbifolium, Ad. Costæo, Lob. Colchicum nigrum & subrubens, Cord. Hist. Ephemerum venenosum, Amato. Hermodactylus niger & rufus, Mesueo & Serapioni. frantzösisch, Colchique, oder Mort au chien. teutsch, Herbstblumen, Zeitlosen, Wiesen Zeitlosen, nackigte Huren. Ist ein Gewächs, welches im Frühjahre drey oder vier Blätter, dem Lilienkraute nicht ungleich, von sich stösset. Zwischen denenselbigen und gerade von der Wurtzel, erheben sich drey oder vier lange und schlancke, weißlichte, zarte Röhrlein, die thun sich auf und breiten sich oben in sechs Theile aus, welche eine Lilie formiren, und purpurfarbig oder weiß sind. Diese Blume läst sich nicht eher, als im Herbste sehen. Wann sie vergangen, so erscheinet eine länglichte und schwärtzlichte Frucht mit dreyen Ecken, die sticket voller Samen, die schier gantz rund sind. Die Wurtzel bestehet aus zwey kleinen Knollen, deren einer fleischicht ist, der andere aber bärtig, und sind in eine röthlichte oder schwärtzlichte Schalen eingewickelt. Beyde diese Knollen stecken voller Milchsaft. Die Zeitlosen wachsen in den Wiesen, und auf den Bergen: führen viel Oel, phlegma, Sal volatile und fixum. Die Wurtzel ist tödtlich, wann sie innerlich gebrauchet wird; dann sie läufft einem im Halse und in dem Magen auf, als wie ein Schwamm, daß einer ersticken muß. Aeusserlich ausgeleget dienet sie wider die Flüsse und die Gicht. Colchicum kommt von Colchis, weil dieses Gewächse ehedessen in der Landschaft Colchis in Levante, [Spaltenumbruch] jetzund Mingrelien genannt, gar sehr gemein gewesen. Ephemerum kommt von δπὶ, und ἡμέρα, dies, der Tag, weil dieses Gewächses Blüte, gleichwie man sagt, nicht länger, als nur einen Tag soll dauern. Colias. Colias, sive Colia, Arist. Lacertus marinus minor, Plinii. teutsch, kleine Macrell. Ist ein Fisch, einer Makrele gar sehr gleich, nur daß er auf der Haut mit schwartzen Tüpfeln und schiefen Strichen gezeichnet ist; er läst sich wol essen, hat aber unverdaulich Fleisch: er wird eingesaltzen. Er zertheilet, wann er zerstossen und aufgeleget wird. Der Pökel von ihm ist gut zu den Zahnschmertzen, wann er in dem Munde gehalten wird. Colla taurina. Colla taurina. frantzösisch, Colle de taureau, oder Colle forte. teutsch, Leim. Ist eine Gattung Leim von Ochsen-Knorpeln und Sennen bereitet; dieselben werden in Stücken geschnitten, im Wasser gesotten, so lange bis sie sich gantz von einander geben, und der daher entstandene liquor, wann er kalt ist worden, als wie Leim, ziemlich dicke werden kan: der wird dann in dicke Riemen oder Stücken zerschnitten und getreuget. Der Leim wird uns aus England und aus Flandern zugeführet. Man soll denjenigen erwehlen, welcher sauber, trucken und klar, durchsichtig ist, fein gleich und dichte, braunroth, nicht voll Sand, und muß nicht gar zu übel stincken, wann er zergangen ist. Er wird von den Hutmachern und vielen andern Handwercksleuten mehr gebraucht: er führet viel Oel und etwas wenig flüchtiges Saltz. Er zeitiget, erweichet und zertheilet, wann er zerlassen und dann aufgeleget wird. Man könte ihn auch unter die Pflaster nehmen, gleichwie den Fischlein oder die Hausenblase. Allein, er ist bishero gar nicht bey der Artzney gebrauchet worden; vielleicht weil er gar zu gemeine ist. Colla kommt vom griechischen κόλλα, das heist soviel als gluten, Leim. Colocasia. Colocasia, Ges. Hor. Clus. Hisp. J.B. Melumb Zeilanensium, Pit. Tournef. Arum Ægyptum, Matth. Lob. Dod. Aron maximum Colocasia vulgo, Pampina paradisi, Cæs. Faba Ægyptia, Bellon. Nymphæa Indica flore purpureo, Bontii. Nymphæa Indica, faba Ægyptia flore incarnate, Parad. Bat. frantzösisch, Féve d'Egyte. teutsch, Egyptischer Aron, Colocasie. Ist ein Wassergewächs, der Nymphæa oder Nenuphar nicht ungleich, ausser daß seine Blume eine andere Farbe, und die Frucht eine andere Stelle hat. Der Stengel wird fünff bis sechs Schuhe hoch, und des Daumens dicke. Die Blätter sind groß und rund, untenher voll Adern, sitzen an [Ende Spaltensatz] <TEI> <text> <body> <div> <div type="lexiconEntry"> <p><pb facs="#f0184"/><cb type="start"/> von ihm bekommen. In diesem Aberglauben werden sie von ihrem <hi rendition="#i">Paigi,</hi> Wahrsager oder Götzenpfaffen unterhalten, als welcher ihnen veste einzubilden weiß, daß sie vermittelst des Tabacrauches, ein und anderer Beschwerung und dergleichen Narrenpossen mehr, ihrem <hi rendition="#i">Tamaraca</hi> eine recht göttliche Kraft zu wege brächten.</p><lb/> <p>Das inwendige, oder das Fleisch von dieser Frucht ist gut das Kopfweh zu stillen, wann es zerquetscht und aufgeleget wird.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Cola.</head><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Cola</hi>, J.B.</hi> ist eine Frucht, die in <hi rendition="#fr">Guinea</hi> wächst, und ist so dick, als wie ein Fichtenzapfen. Die beschliesset unter ihrer Schale noch andere Früchte, die den Castanien gleich sehen, in derer jeden viel kleine röthlichte oder fleischfarbene Nüßlein stecken. Diese Frucht findet sich auf einem Baume, der in dem Königreiche Congi wächst.</p><lb/> <p>Diese Nüßlein sollen, der Sage nach, den Durst löschen, wann sie mit den Zähnen aufgebissen und in dem Munde gehalten werden: sie sollen auch dem Wasser, darein sie eingeweichet worden, einen guten Geschmack geben: auch sollen sie demselben eine Kraft mittheilen, den Magen und die Leber zu stärcken.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Colchicum.</head><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Colchicum</hi>, Dod. J.B.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Colchicum commune</hi>, C.B.P. Tournef.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Colchicum Ephemerum</hi>, Lugd.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Colchicum, sive Strangulatorium & Ephemerum crocifolium & bulbifolium</hi>, Ad. Costæo, Lob.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Colchicum nigrum & subrubens</hi>, Cord. Hist.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Ephemerum venenosum</hi>, Amato.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Hermodactylus niger & rufus</hi>, Mesueo & Serapioni.</hi> </p><lb/> <p>frantzösisch, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Colchique</hi>,</hi> oder <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Mort au chien</hi>.</hi></p><lb/> <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Herbstblumen, Zeitlosen, Wiesen Zeitlosen, nackigte Huren.</hi></p><lb/> <p>Ist ein Gewächs, welches im Frühjahre drey oder vier Blätter, dem Lilienkraute nicht ungleich, von sich stösset. Zwischen denenselbigen und gerade von der Wurtzel, erheben sich drey oder vier lange und schlancke, weißlichte, zarte Röhrlein, die thun sich auf und breiten sich oben in sechs Theile aus, welche eine Lilie formiren, und purpurfarbig oder weiß sind. Diese Blume läst sich nicht eher, als im Herbste sehen. Wann sie vergangen, so erscheinet eine länglichte und schwärtzlichte Frucht mit dreyen Ecken, die sticket voller Samen, die schier gantz rund sind. Die Wurtzel bestehet aus zwey kleinen Knollen, deren einer fleischicht ist, der andere aber bärtig, und sind in eine röthlichte oder schwärtzlichte Schalen eingewickelt. Beyde diese Knollen stecken voller Milchsaft. Die Zeitlosen wachsen in den <hi rendition="#fr">Wiesen,</hi> und auf den <hi rendition="#fr">Bergen:</hi> führen viel Oel, <hi rendition="#i">phlegma, Sal volatile</hi> und <hi rendition="#i">fixum.</hi></p><lb/> <p>Die Wurtzel ist tödtlich, wann sie innerlich gebrauchet wird; dann sie läufft einem im Halse und in dem Magen auf, als wie ein Schwamm, daß einer ersticken muß.</p><lb/> <p>Aeusserlich ausgeleget dienet sie wider die Flüsse und die Gicht.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Colchicum</hi> kommt von Colchis, weil dieses Gewächse ehedessen in der Landschaft <hi rendition="#i">Colchis</hi> in Levante, <cb/> jetzund Mingrelien genannt, gar sehr gemein gewesen.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Ephemerum</hi> kommt von <hi rendition="#i">δπὶ,</hi> und <hi rendition="#i">ἡμέρα, dies,</hi> der <hi rendition="#fr">Tag,</hi> weil dieses Gewächses Blüte, gleichwie man sagt, nicht länger, als nur einen Tag soll dauern.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Colias.</head><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Colias, sive Colia,</hi> Arist.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Lacertus marinus minor,</hi> Plinii.</hi> </p><lb/> <p>teutsch, <hi rendition="#fr">kleine Macrell.</hi></p><lb/> <p>Ist ein Fisch, einer Makrele gar sehr gleich, nur daß er auf der Haut mit schwartzen Tüpfeln und schiefen Strichen gezeichnet ist; er läst sich wol essen, hat aber unverdaulich Fleisch: er wird eingesaltzen.</p><lb/> <p>Er zertheilet, wann er zerstossen und aufgeleget wird. Der Pökel von ihm ist gut zu den Zahnschmertzen, wann er in dem Munde gehalten wird.</p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Colla taurina.</head><lb/> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Colla taurina.</hi> </hi> </p><lb/> <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Colle de taureau</hi></hi>, oder <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Colle forte</hi>.</hi></p><lb/> <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Leim.</hi></p><lb/> <p>Ist eine Gattung Leim von Ochsen-Knorpeln und Sennen bereitet; dieselben werden in Stücken geschnitten, im Wasser gesotten, so lange bis sie sich gantz von einander geben, und der daher entstandene <hi rendition="#i">liquor,</hi> wann er kalt ist worden, als wie Leim, ziemlich dicke werden kan: der wird dann in dicke Riemen oder Stücken zerschnitten und getreuget. Der Leim wird uns aus England und aus Flandern zugeführet.</p><lb/> <p>Man soll denjenigen erwehlen, welcher sauber, trucken und klar, durchsichtig ist, fein gleich und dichte, braunroth, nicht voll Sand, und muß nicht gar zu übel stincken, wann er zergangen ist. Er wird von den Hutmachern und vielen andern Handwercksleuten mehr gebraucht: er führet viel Oel und etwas wenig flüchtiges Saltz.</p><lb/> <p>Er zeitiget, erweichet und zertheilet, wann er zerlassen und dann aufgeleget wird. Man könte ihn auch unter die Pflaster nehmen, gleichwie den Fischlein oder die Hausenblase. Allein, er ist bishero gar nicht bey der Artzney gebrauchet worden; vielleicht weil er gar zu gemeine ist.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Colla</hi> kommt vom griechischen <hi rendition="#i">κόλλα,</hi> das heist soviel als <hi rendition="#i">gluten,</hi> <hi rendition="#fr">Leim.</hi></p> </div><lb/> <div type="lexiconEntry"> <head>Colocasia.</head><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Colocasia</hi>, Ges. Hor. Clus. Hisp. J.B.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Melumb Zeilanensium</hi>, Pit. Tournef.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Arum</hi> Æ<hi rendition="#g">gyptum</hi>, Matth. Lob. Dod.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Aron maximum Colocasia vulgo, Pampina paradisi</hi>, Cæs.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Faba Ægyptia</hi>, Bellon.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Nymphæa Indica flore purpureo</hi>, Bontii.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Nymphæa Indica, faba Ægyptia flore incarnate</hi>, Parad. Bat.</hi> </p><lb/> <p>frantzösisch, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Féve d'Egyte</hi>.</hi></p><lb/> <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Egyptischer Aron, Colocasie.</hi></p><lb/> <p>Ist ein Wassergewächs, der <hi rendition="#i">Nymphæa</hi> oder <hi rendition="#i">Nenuphar</hi> nicht ungleich, ausser daß seine Blume eine andere Farbe, und die Frucht eine andere Stelle hat. Der Stengel wird fünff bis sechs Schuhe hoch, und des Daumens dicke. Die Blätter sind groß und rund, untenher voll Adern, sitzen an <cb type="end"/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0184]
von ihm bekommen. In diesem Aberglauben werden sie von ihrem Paigi, Wahrsager oder Götzenpfaffen unterhalten, als welcher ihnen veste einzubilden weiß, daß sie vermittelst des Tabacrauches, ein und anderer Beschwerung und dergleichen Narrenpossen mehr, ihrem Tamaraca eine recht göttliche Kraft zu wege brächten.
Das inwendige, oder das Fleisch von dieser Frucht ist gut das Kopfweh zu stillen, wann es zerquetscht und aufgeleget wird.
Cola.
Cola, J.B. ist eine Frucht, die in Guinea wächst, und ist so dick, als wie ein Fichtenzapfen. Die beschliesset unter ihrer Schale noch andere Früchte, die den Castanien gleich sehen, in derer jeden viel kleine röthlichte oder fleischfarbene Nüßlein stecken. Diese Frucht findet sich auf einem Baume, der in dem Königreiche Congi wächst.
Diese Nüßlein sollen, der Sage nach, den Durst löschen, wann sie mit den Zähnen aufgebissen und in dem Munde gehalten werden: sie sollen auch dem Wasser, darein sie eingeweichet worden, einen guten Geschmack geben: auch sollen sie demselben eine Kraft mittheilen, den Magen und die Leber zu stärcken.
Colchicum.
Colchicum, Dod. J.B.
Colchicum commune, C.B.P. Tournef.
Colchicum Ephemerum, Lugd.
Colchicum, sive Strangulatorium & Ephemerum crocifolium & bulbifolium, Ad. Costæo, Lob.
Colchicum nigrum & subrubens, Cord. Hist.
Ephemerum venenosum, Amato.
Hermodactylus niger & rufus, Mesueo & Serapioni.
frantzösisch, Colchique, oder Mort au chien.
teutsch, Herbstblumen, Zeitlosen, Wiesen Zeitlosen, nackigte Huren.
Ist ein Gewächs, welches im Frühjahre drey oder vier Blätter, dem Lilienkraute nicht ungleich, von sich stösset. Zwischen denenselbigen und gerade von der Wurtzel, erheben sich drey oder vier lange und schlancke, weißlichte, zarte Röhrlein, die thun sich auf und breiten sich oben in sechs Theile aus, welche eine Lilie formiren, und purpurfarbig oder weiß sind. Diese Blume läst sich nicht eher, als im Herbste sehen. Wann sie vergangen, so erscheinet eine länglichte und schwärtzlichte Frucht mit dreyen Ecken, die sticket voller Samen, die schier gantz rund sind. Die Wurtzel bestehet aus zwey kleinen Knollen, deren einer fleischicht ist, der andere aber bärtig, und sind in eine röthlichte oder schwärtzlichte Schalen eingewickelt. Beyde diese Knollen stecken voller Milchsaft. Die Zeitlosen wachsen in den Wiesen, und auf den Bergen: führen viel Oel, phlegma, Sal volatile und fixum.
Die Wurtzel ist tödtlich, wann sie innerlich gebrauchet wird; dann sie läufft einem im Halse und in dem Magen auf, als wie ein Schwamm, daß einer ersticken muß.
Aeusserlich ausgeleget dienet sie wider die Flüsse und die Gicht.
Colchicum kommt von Colchis, weil dieses Gewächse ehedessen in der Landschaft Colchis in Levante,
jetzund Mingrelien genannt, gar sehr gemein gewesen.
Ephemerum kommt von δπὶ, und ἡμέρα, dies, der Tag, weil dieses Gewächses Blüte, gleichwie man sagt, nicht länger, als nur einen Tag soll dauern.
Colias.
Colias, sive Colia, Arist.
Lacertus marinus minor, Plinii.
teutsch, kleine Macrell.
Ist ein Fisch, einer Makrele gar sehr gleich, nur daß er auf der Haut mit schwartzen Tüpfeln und schiefen Strichen gezeichnet ist; er läst sich wol essen, hat aber unverdaulich Fleisch: er wird eingesaltzen.
Er zertheilet, wann er zerstossen und aufgeleget wird. Der Pökel von ihm ist gut zu den Zahnschmertzen, wann er in dem Munde gehalten wird.
Colla taurina.
Colla taurina.
frantzösisch, Colle de taureau, oder Colle forte.
teutsch, Leim.
Ist eine Gattung Leim von Ochsen-Knorpeln und Sennen bereitet; dieselben werden in Stücken geschnitten, im Wasser gesotten, so lange bis sie sich gantz von einander geben, und der daher entstandene liquor, wann er kalt ist worden, als wie Leim, ziemlich dicke werden kan: der wird dann in dicke Riemen oder Stücken zerschnitten und getreuget. Der Leim wird uns aus England und aus Flandern zugeführet.
Man soll denjenigen erwehlen, welcher sauber, trucken und klar, durchsichtig ist, fein gleich und dichte, braunroth, nicht voll Sand, und muß nicht gar zu übel stincken, wann er zergangen ist. Er wird von den Hutmachern und vielen andern Handwercksleuten mehr gebraucht: er führet viel Oel und etwas wenig flüchtiges Saltz.
Er zeitiget, erweichet und zertheilet, wann er zerlassen und dann aufgeleget wird. Man könte ihn auch unter die Pflaster nehmen, gleichwie den Fischlein oder die Hausenblase. Allein, er ist bishero gar nicht bey der Artzney gebrauchet worden; vielleicht weil er gar zu gemeine ist.
Colla kommt vom griechischen κόλλα, das heist soviel als gluten, Leim.
Colocasia.
Colocasia, Ges. Hor. Clus. Hisp. J.B.
Melumb Zeilanensium, Pit. Tournef.
Arum Ægyptum, Matth. Lob. Dod.
Aron maximum Colocasia vulgo, Pampina paradisi, Cæs.
Faba Ægyptia, Bellon.
Nymphæa Indica flore purpureo, Bontii.
Nymphæa Indica, faba Ægyptia flore incarnate, Parad. Bat.
frantzösisch, Féve d'Egyte.
teutsch, Egyptischer Aron, Colocasie.
Ist ein Wassergewächs, der Nymphæa oder Nenuphar nicht ungleich, ausser daß seine Blume eine andere Farbe, und die Frucht eine andere Stelle hat. Der Stengel wird fünff bis sechs Schuhe hoch, und des Daumens dicke. Die Blätter sind groß und rund, untenher voll Adern, sitzen an
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … TextGrid: Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-02-19T20:05:58Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-02-19T20:05:58Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: nein; Abbildungen innerhalb des Textteils wurden nicht markiert. Die Stichwörter der einzelnen Einträge innerhalb des Textteils sind, abweichend von der Vorlage, nicht in Versalien gesetzt.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |