Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776.hirnchen könte zerreissen, wenn Du das alles leb- haft dächtest, was ein Mann kan. -- Gott sey Dank, es giebt Schwerdter, und ich hab' einen Arm -- einen Arm, der noch allenfalls ein Mäd- chen aus den weichen Armen eines Zärtlings reissen kan! -- ruhig solst Du sie nicht besitzen, ich will einen Bund mit dem Geiste unsers Vaters machen, der an Deinem Bette winseln wird. Julius. Jch mag so wenig, als unser Vater, von Dir im Affekt hören, was Du thun wilst. (ab) Vierter Auftritt. Guido. Gut, wenn Du ewigen Krieg haben wilst, so kanst Du ihn finden, bleibt doch mein Plan dabey, wie er ist! -- Jch bin zum Kriege geboren. Nichts wird anders, als daß ich Blankas Namen zum Feldgeschrey nehme! -- Aber Dein Plan, Julius, wird verändert werden, Du wirst mit ihr Dein Leben nicht ruhig hintändeln! -- Die Furcht vor Deinem Nebenbuhler soll Dich immer verfolgen, -- ich will Dir eine Erinnerung in die Seele sezen, die Dir stets Guido zurufen soll, heller Guido rufen soll, als das Gewissen eines Vater- mörders, Mörder! -- Jeden Gedanken in Dir hirnchen koͤnte zerreiſſen, wenn Du das alles leb- haft daͤchteſt, was ein Mann kan. — Gott ſey Dank, es giebt Schwerdter, und ich hab’ einen Arm — einen Arm, der noch allenfalls ein Maͤd- chen aus den weichen Armen eines Zaͤrtlings reiſſen kan! — ruhig ſolſt Du ſie nicht beſitzen, ich will einen Bund mit dem Geiſte unſers Vaters machen, der an Deinem Bette winſeln wird. Julius. Jch mag ſo wenig, als unſer Vater, von Dir im Affekt hoͤren, was Du thun wilſt. (ab) Vierter Auftritt. Guido. Gut, wenn Du ewigen Krieg haben wilſt, ſo kanſt Du ihn finden, bleibt doch mein Plan dabey, wie er iſt! — Jch bin zum Kriege geboren. Nichts wird anders, als daß ich Blankas Namen zum Feldgeſchrey nehme! — Aber Dein Plan, Julius, wird veraͤndert werden, Du wirſt mit ihr Dein Leben nicht ruhig hintaͤndeln! — Die Furcht vor Deinem Nebenbuhler ſoll Dich immer verfolgen, — ich will Dir eine Erinnerung in die Seele ſezen, die Dir ſtets Guido zurufen ſoll, heller Guido rufen ſoll, als das Gewiſſen eines Vater- moͤrders, Moͤrder! — Jeden Gedanken in Dir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#GUI"> <p><pb facs="#f0072" n="68"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> hirnchen koͤnte zerreiſſen, wenn Du das alles leb-<lb/> haft daͤchteſt, was ein Mann kan. — Gott ſey<lb/> Dank, es giebt Schwerdter, und ich hab’ einen<lb/> Arm — einen Arm, der noch allenfalls ein Maͤd-<lb/> chen aus den weichen Armen eines Zaͤrtlings reiſſen<lb/> kan! — ruhig ſolſt Du ſie nicht beſitzen, ich will<lb/> einen Bund mit dem Geiſte unſers Vaters machen,<lb/> der an Deinem Bette winſeln wird.</p><lb/> <p>Julius. Jch mag ſo wenig, als unſer Vater,<lb/> von Dir im Affekt hoͤren, was Du thun wilſt.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ab)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vierter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <sp who="#GUI"> <speaker> <hi rendition="#c">Guido.</hi> </speaker><lb/> <p>Gut, wenn Du ewigen Krieg haben wilſt, ſo<lb/> kanſt Du ihn finden, bleibt doch mein Plan dabey,<lb/> wie er iſt! — Jch bin zum Kriege geboren. Nichts<lb/> wird anders, als daß ich Blankas Namen zum<lb/> Feldgeſchrey nehme! — Aber Dein Plan, Julius,<lb/> wird veraͤndert werden, Du wirſt mit ihr Dein<lb/> Leben nicht ruhig hintaͤndeln! — Die Furcht vor<lb/> Deinem Nebenbuhler ſoll Dich immer verfolgen,<lb/> — ich will Dir eine Erinnerung in die Seele<lb/> ſezen, die Dir ſtets Guido zurufen ſoll, heller<lb/> Guido rufen ſoll, als das Gewiſſen eines Vater-<lb/> moͤrders, Moͤrder! — Jeden Gedanken in Dir<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0072]
hirnchen koͤnte zerreiſſen, wenn Du das alles leb-
haft daͤchteſt, was ein Mann kan. — Gott ſey
Dank, es giebt Schwerdter, und ich hab’ einen
Arm — einen Arm, der noch allenfalls ein Maͤd-
chen aus den weichen Armen eines Zaͤrtlings reiſſen
kan! — ruhig ſolſt Du ſie nicht beſitzen, ich will
einen Bund mit dem Geiſte unſers Vaters machen,
der an Deinem Bette winſeln wird.
Julius. Jch mag ſo wenig, als unſer Vater,
von Dir im Affekt hoͤren, was Du thun wilſt.
(ab)
Vierter Auftritt.
Guido.
Gut, wenn Du ewigen Krieg haben wilſt, ſo
kanſt Du ihn finden, bleibt doch mein Plan dabey,
wie er iſt! — Jch bin zum Kriege geboren. Nichts
wird anders, als daß ich Blankas Namen zum
Feldgeſchrey nehme! — Aber Dein Plan, Julius,
wird veraͤndert werden, Du wirſt mit ihr Dein
Leben nicht ruhig hintaͤndeln! — Die Furcht vor
Deinem Nebenbuhler ſoll Dich immer verfolgen,
— ich will Dir eine Erinnerung in die Seele
ſezen, die Dir ſtets Guido zurufen ſoll, heller
Guido rufen ſoll, als das Gewiſſen eines Vater-
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Zitationshilfe: | Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leisewitz_julius_1776/72>, abgerufen am 16.02.2025. |