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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Die atlantische Küste von Amerika.
meist Havanatabak, ferner Tabak von Sumatra. Die Einfuhr erreichte 1888 66.530 q
(Werth 8·9 Millionen Dollars), die Wiederausfuhr 6150 q (Werth 0·8 Millionen
Dollars). Tabak ist ein wichtiger Artikel der Rückfracht, besonders für die Schiffe,
welche Auswanderer aus Bremen bringen.

Ueber die Höhe der Tabakindustrie New-Yorks, welche auch für den Export
arbeitet, geben die Steuerlisten für das Kalenderjahr 1888 die Auskunft, dass
25.000 q Rauchtabak, 540 q Schnupftabak, 763,184.674 Stück Cigarren und 591,951.860
Stück Cigarretten erzeugt wurden.

Der Export New-Yorks an Tabakfabricaten, welcher 1888 ungewöhnlich gross
war, hatte einen Werth von 2·9 Millionen Dollars.

Der Frachtmenge und dem Werthe nach sind als Ausfuhrartikel auch Kupfer-
erze und Rohkupfer hervorzuheben mit einem Gesammtwerthe von 7·4 Millionen
Dollars im Jahre 1888.

Für den Holzhandel bestehen in New-York und Brooklyn ausgedehnte
Lagerplätze. Der Wohnplatz New-York verbraucht grosse Mengen Bauholz, welches
aus den Wäldern im Nordwesten der Seen und aus Canada stammt. So trafen
1886 858,000.000 Kubikfuss Holz (Werth 23·8 Millionen Dollars) in New-York ein
und 520,000.000 Kubikfuss wurden in der Stadt selbst zu Bauten und Reparaturen
verwendet. Im Holzhandel New-Yorks ist ein Capital von 12 Millionen Dollars
angelegt. Zur Ausfuhr gelangten 1888 Hölzer im Werthe von 4·4 Millionen Dollars,
Holzfabricate im Werthe von 3·4 Millionen Dollars, darunter für die Hälfte Möbel.

Aus der Gruppe der Fabricate nehmen unter den Exportartikeln New-Yorks
Maschinen und Maschinenbestandtheile den ersten Rang nach den Baumwoll-
fabricaten ein, denn sie repräsentiren einen Werth von 7--8 Millionen Dollars,
dem gegenüber die Einfuhr nur den zehnten Theil erreicht. Hervorzuheben sind
Ackerbau- und Nähmaschinen; Dampfmaschinen spielen in der Ausfuhr keine be-
sondere Rolle. Viel wichtiger sind Sägeblätter und die unübertrefflichen Werk-
zeuge, von denen 1888 um 1·8 Millionen Dollars exportirt wurden.

Offenbar haben die amerikanischen Maschinenfabriken noch vollauf zu thun
mit der Befriedigung des einheimischen Bedarfes.

Wichtige Ausfuhrartikel New-Yorks sind ferner Chemikalien, vor allem
Medicinen (1888 Werth 3·1 Millionen Dollars), Waggons und Wagen (1888 Werth
1·1 Millionen Dollars).

Wir wenden uns nun Artikeln zu, in welchen die einheimische Production
nicht genügt. Unter ihnen ist Zucker der wichtigste, und seine Bedeutung steigt
unausgesetzt, weil nicht nur die Bevölkerung der Union rasch steigt, sondern auch
die relative Grösse des Consums erstaunlich zunimmt. Es kommen 1888 schon
24·1 k Zucker auf den Kopf der Bevölkerung, gegen 17·3 k im Jahre 1879.

Der Schwerpunkt des Zuckerhandels von New-York, welches der wichtigste
Einfuhrhafen der Union für Zucker ist, liegt in den Bezügen aus dem Auslande,
denn im Kalenderjahre 1888 kamen im Hafen von New-York nur 130.318 q ein-
heimischen Zuckers, dagegen 6,147.312 q fremden Zuckers direct aus dem Aus-
lande an. Der Stock umfasste am 1. Jänner 1888 391.429 q, am 31. December
1888 253.842 q. Wir müssen jedoch gleich bemerken, dass im Zuckerhandel New-
Yorks das Jahr 1888 kleinere Ziffern ausweist als irgend eines der Jahre seit
1883, weil sich sämmtliche Raffinerien New-Yorks einem Zuckertrust angeschlossen
hatten. Ausserdem waren die Bezüge aus Cuba, welches in der Regel mehr als
zwei Fünftel des in New-York eingeführten Zuckers liefert, ungewöhnlich klein.

Die atlantische Küste von Amerika.
meist Havanatabak, ferner Tabak von Sumatra. Die Einfuhr erreichte 1888 66.530 q
(Werth 8·9 Millionen Dollars), die Wiederausfuhr 6150 q (Werth 0·8 Millionen
Dollars). Tabak ist ein wichtiger Artikel der Rückfracht, besonders für die Schiffe,
welche Auswanderer aus Bremen bringen.

Ueber die Höhe der Tabakindustrie New-Yorks, welche auch für den Export
arbeitet, geben die Steuerlisten für das Kalenderjahr 1888 die Auskunft, dass
25.000 q Rauchtabak, 540 q Schnupftabak, 763,184.674 Stück Cigarren und 591,951.860
Stück Cigarretten erzeugt wurden.

Der Export New-Yorks an Tabakfabricaten, welcher 1888 ungewöhnlich gross
war, hatte einen Werth von 2·9 Millionen Dollars.

Der Frachtmenge und dem Werthe nach sind als Ausfuhrartikel auch Kupfer-
erze und Rohkupfer hervorzuheben mit einem Gesammtwerthe von 7·4 Millionen
Dollars im Jahre 1888.

Für den Holzhandel bestehen in New-York und Brooklyn ausgedehnte
Lagerplätze. Der Wohnplatz New-York verbraucht grosse Mengen Bauholz, welches
aus den Wäldern im Nordwesten der Seen und aus Canada stammt. So trafen
1886 858,000.000 Kubikfuss Holz (Werth 23·8 Millionen Dollars) in New-York ein
und 520,000.000 Kubikfuss wurden in der Stadt selbst zu Bauten und Reparaturen
verwendet. Im Holzhandel New-Yorks ist ein Capital von 12 Millionen Dollars
angelegt. Zur Ausfuhr gelangten 1888 Hölzer im Werthe von 4·4 Millionen Dollars,
Holzfabricate im Werthe von 3·4 Millionen Dollars, darunter für die Hälfte Möbel.

Aus der Gruppe der Fabricate nehmen unter den Exportartikeln New-Yorks
Maschinen und Maschinenbestandtheile den ersten Rang nach den Baumwoll-
fabricaten ein, denn sie repräsentiren einen Werth von 7—8 Millionen Dollars,
dem gegenüber die Einfuhr nur den zehnten Theil erreicht. Hervorzuheben sind
Ackerbau- und Nähmaschinen; Dampfmaschinen spielen in der Ausfuhr keine be-
sondere Rolle. Viel wichtiger sind Sägeblätter und die unübertrefflichen Werk-
zeuge, von denen 1888 um 1·8 Millionen Dollars exportirt wurden.

Offenbar haben die amerikanischen Maschinenfabriken noch vollauf zu thun
mit der Befriedigung des einheimischen Bedarfes.

Wichtige Ausfuhrartikel New-Yorks sind ferner Chemikalien, vor allem
Medicinen (1888 Werth 3·1 Millionen Dollars), Waggons und Wagen (1888 Werth
1·1 Millionen Dollars).

Wir wenden uns nun Artikeln zu, in welchen die einheimische Production
nicht genügt. Unter ihnen ist Zucker der wichtigste, und seine Bedeutung steigt
unausgesetzt, weil nicht nur die Bevölkerung der Union rasch steigt, sondern auch
die relative Grösse des Consums erstaunlich zunimmt. Es kommen 1888 schon
24·1 k Zucker auf den Kopf der Bevölkerung, gegen 17·3 k im Jahre 1879.

Der Schwerpunkt des Zuckerhandels von New-York, welches der wichtigste
Einfuhrhafen der Union für Zucker ist, liegt in den Bezügen aus dem Auslande,
denn im Kalenderjahre 1888 kamen im Hafen von New-York nur 130.318 q ein-
heimischen Zuckers, dagegen 6,147.312 q fremden Zuckers direct aus dem Aus-
lande an. Der Stock umfasste am 1. Jänner 1888 391.429 q, am 31. December
1888 253.842 q. Wir müssen jedoch gleich bemerken, dass im Zuckerhandel New-
Yorks das Jahr 1888 kleinere Ziffern ausweist als irgend eines der Jahre seit
1883, weil sich sämmtliche Raffinerien New-Yorks einem Zuckertrust angeschlossen
hatten. Ausserdem waren die Bezüge aus Cuba, welches in der Regel mehr als
zwei Fünftel des in New-York eingeführten Zuckers liefert, ungewöhnlich klein.

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[78/0094] Die atlantische Küste von Amerika. meist Havanatabak, ferner Tabak von Sumatra. Die Einfuhr erreichte 1888 66.530 q (Werth 8·9 Millionen Dollars), die Wiederausfuhr 6150 q (Werth 0·8 Millionen Dollars). Tabak ist ein wichtiger Artikel der Rückfracht, besonders für die Schiffe, welche Auswanderer aus Bremen bringen. Ueber die Höhe der Tabakindustrie New-Yorks, welche auch für den Export arbeitet, geben die Steuerlisten für das Kalenderjahr 1888 die Auskunft, dass 25.000 q Rauchtabak, 540 q Schnupftabak, 763,184.674 Stück Cigarren und 591,951.860 Stück Cigarretten erzeugt wurden. Der Export New-Yorks an Tabakfabricaten, welcher 1888 ungewöhnlich gross war, hatte einen Werth von 2·9 Millionen Dollars. Der Frachtmenge und dem Werthe nach sind als Ausfuhrartikel auch Kupfer- erze und Rohkupfer hervorzuheben mit einem Gesammtwerthe von 7·4 Millionen Dollars im Jahre 1888. Für den Holzhandel bestehen in New-York und Brooklyn ausgedehnte Lagerplätze. Der Wohnplatz New-York verbraucht grosse Mengen Bauholz, welches aus den Wäldern im Nordwesten der Seen und aus Canada stammt. So trafen 1886 858,000.000 Kubikfuss Holz (Werth 23·8 Millionen Dollars) in New-York ein und 520,000.000 Kubikfuss wurden in der Stadt selbst zu Bauten und Reparaturen verwendet. Im Holzhandel New-Yorks ist ein Capital von 12 Millionen Dollars angelegt. Zur Ausfuhr gelangten 1888 Hölzer im Werthe von 4·4 Millionen Dollars, Holzfabricate im Werthe von 3·4 Millionen Dollars, darunter für die Hälfte Möbel. Aus der Gruppe der Fabricate nehmen unter den Exportartikeln New-Yorks Maschinen und Maschinenbestandtheile den ersten Rang nach den Baumwoll- fabricaten ein, denn sie repräsentiren einen Werth von 7—8 Millionen Dollars, dem gegenüber die Einfuhr nur den zehnten Theil erreicht. Hervorzuheben sind Ackerbau- und Nähmaschinen; Dampfmaschinen spielen in der Ausfuhr keine be- sondere Rolle. Viel wichtiger sind Sägeblätter und die unübertrefflichen Werk- zeuge, von denen 1888 um 1·8 Millionen Dollars exportirt wurden. Offenbar haben die amerikanischen Maschinenfabriken noch vollauf zu thun mit der Befriedigung des einheimischen Bedarfes. Wichtige Ausfuhrartikel New-Yorks sind ferner Chemikalien, vor allem Medicinen (1888 Werth 3·1 Millionen Dollars), Waggons und Wagen (1888 Werth 1·1 Millionen Dollars). Wir wenden uns nun Artikeln zu, in welchen die einheimische Production nicht genügt. Unter ihnen ist Zucker der wichtigste, und seine Bedeutung steigt unausgesetzt, weil nicht nur die Bevölkerung der Union rasch steigt, sondern auch die relative Grösse des Consums erstaunlich zunimmt. Es kommen 1888 schon 24·1 k Zucker auf den Kopf der Bevölkerung, gegen 17·3 k im Jahre 1879. Der Schwerpunkt des Zuckerhandels von New-York, welches der wichtigste Einfuhrhafen der Union für Zucker ist, liegt in den Bezügen aus dem Auslande, denn im Kalenderjahre 1888 kamen im Hafen von New-York nur 130.318 q ein- heimischen Zuckers, dagegen 6,147.312 q fremden Zuckers direct aus dem Aus- lande an. Der Stock umfasste am 1. Jänner 1888 391.429 q, am 31. December 1888 253.842 q. Wir müssen jedoch gleich bemerken, dass im Zuckerhandel New- Yorks das Jahr 1888 kleinere Ziffern ausweist als irgend eines der Jahre seit 1883, weil sich sämmtliche Raffinerien New-Yorks einem Zuckertrust angeschlossen hatten. Ausserdem waren die Bezüge aus Cuba, welches in der Regel mehr als zwei Fünftel des in New-York eingeführten Zuckers liefert, ungewöhnlich klein.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/94>, abgerufen am 24.11.2024.