Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

Bild:
<< vorherige Seite
Die australischen Gewässer.

Schliesslich ist noch der Import von Tabak und Cigarren hervorzuheben,
der einen Werth von rund 85.000 L aufwies.

Als die wichtigsten Ausfuhrartikel sind folgende hervorzuheben:

Wolle verzeichnete im Jahre 1889 einen Exportwerth von 2,680.134 L,
die grösste Ziffer, welche die Colonie bis dahin aufzuweisen hatte. Gegenüber dem
Jahre 1888 ist allein eine Zunahme um 421.769 L zu verzeichnen.

Der Werth der Ausfuhr in Häuten und Fellen belief sich auf
127.900 L.

An Talg wurden 60.000 Cwts. im Werthe von 61.000 L exportirt.

Der Ausfuhrwerth von conservirtem und eingesalzenem Fleisch
belief sich (1889) auf 95.450 L. Der Fleischexport scheint in der Zukunft grös-
sere Dimensionen annehmen zu wollen. Um ihn zu heben, hat die Eisenbahn-
verwaltung beschlossen, eigens hergerichtete Eiswagen für den Transport von
Fleisch anzuschaffen und in Brisbane geeignete Lagerhäuser zu errichten.

Den wichtigsten Ausfuhrartikel der Colonie bilden jedoch die verschiedenen
Bergwerksproducte.

So war im Jahre 1889 infolge der reichen Ausbeute auch die Ausfuhr an
Gold die grösste bisher dagewesene und belief sich auf 742.335 Unzen im Werthe
von 2,754.382 L gegenüber 467.222 Unzen im Werthe von 1,662.639 L im
Jahre 1888.

Die Ausfuhr von Zinn und Zinnerz umfasste im Jahre 1889 58.472 Cwts.
im Werthe von 230.360 L und die von Kupfer und Kupfererz hatte einen
Werth von 14.126 L.

Einen wichtigen Exportartikel bildet ferner Zucker. Im Jahre 1889 ex-
portirte die Colonie 485.463 Cwts. im Werthe von 443.668 L; davon ging der
grösste Theil nach den Nachbarcolonieen und nur circa 500 T nach England.

Zur Vervollständigung der Ausfuhrliste sei noch der Export von Kohle
für 11.906 L und der von Holz für 6933 L angeführt.

Am 1. Jänner 1890 gab es in Queensland 1334 industrielle Etablissements,
darunter 102 Zuckerfabriken, 6 Zuckerraffinerien, 118 Dampfsägewerke, 27 Braue-
reien, 11 Distillerien, 22 Maschinenfabriken, 27 Seifen- und Kerzenfabriken.

In 2 Fabriken in Brisbane werden gegenwärtig sogar schon Locomotiven
gebaut, ausserdem bestehen daselbst mehrere Etablissements für die Herstellung
von Eisenbahnwaggons.

Der Schiffsverkehr in den einzelnen Häfen der Colonie im Jahre
1889 betrug im Einlaufe:

[Tabelle]

Aus dieser Zusammenstellung ersieht man, dass der eigentliche Aussen-
handel der Colonie sich in Brisbane concentrirt.

Eine regelmässige Verbindung mit Brisbane unterhält die British
India Steam Navigation Cy. alle 4 Wochen von London über Neapel, Suez,
Aden, Batavia und Cooktown.


Die australischen Gewässer.

Schliesslich ist noch der Import von Tabak und Cigarren hervorzuheben,
der einen Werth von rund 85.000 ₤ aufwies.

Als die wichtigsten Ausfuhrartikel sind folgende hervorzuheben:

Wolle verzeichnete im Jahre 1889 einen Exportwerth von 2,680.134 ₤,
die grösste Ziffer, welche die Colonie bis dahin aufzuweisen hatte. Gegenüber dem
Jahre 1888 ist allein eine Zunahme um 421.769 ₤ zu verzeichnen.

Der Werth der Ausfuhr in Häuten und Fellen belief sich auf
127.900 ₤.

An Talg wurden 60.000 Cwts. im Werthe von 61.000 ₤ exportirt.

Der Ausfuhrwerth von conservirtem und eingesalzenem Fleisch
belief sich (1889) auf 95.450 ₤. Der Fleischexport scheint in der Zukunft grös-
sere Dimensionen annehmen zu wollen. Um ihn zu heben, hat die Eisenbahn-
verwaltung beschlossen, eigens hergerichtete Eiswagen für den Transport von
Fleisch anzuschaffen und in Brisbane geeignete Lagerhäuser zu errichten.

Den wichtigsten Ausfuhrartikel der Colonie bilden jedoch die verschiedenen
Bergwerksproducte.

So war im Jahre 1889 infolge der reichen Ausbeute auch die Ausfuhr an
Gold die grösste bisher dagewesene und belief sich auf 742.335 Unzen im Werthe
von 2,754.382 ₤ gegenüber 467.222 Unzen im Werthe von 1,662.639 ₤ im
Jahre 1888.

Die Ausfuhr von Zinn und Zinnerz umfasste im Jahre 1889 58.472 Cwts.
im Werthe von 230.360 ₤ und die von Kupfer und Kupfererz hatte einen
Werth von 14.126 ₤.

Einen wichtigen Exportartikel bildet ferner Zucker. Im Jahre 1889 ex-
portirte die Colonie 485.463 Cwts. im Werthe von 443.668 ₤; davon ging der
grösste Theil nach den Nachbarcolonieen und nur circa 500 T nach England.

Zur Vervollständigung der Ausfuhrliste sei noch der Export von Kohle
für 11.906 ₤ und der von Holz für 6933 ₤ angeführt.

Am 1. Jänner 1890 gab es in Queensland 1334 industrielle Etablissements,
darunter 102 Zuckerfabriken, 6 Zuckerraffinerien, 118 Dampfsägewerke, 27 Braue-
reien, 11 Distillerien, 22 Maschinenfabriken, 27 Seifen- und Kerzenfabriken.

In 2 Fabriken in Brisbane werden gegenwärtig sogar schon Locomotiven
gebaut, ausserdem bestehen daselbst mehrere Etablissements für die Herstellung
von Eisenbahnwaggons.

Der Schiffsverkehr in den einzelnen Häfen der Colonie im Jahre
1889 betrug im Einlaufe:

[Tabelle]

Aus dieser Zusammenstellung ersieht man, dass der eigentliche Aussen-
handel der Colonie sich in Brisbane concentrirt.

Eine regelmässige Verbindung mit Brisbane unterhält die British
India Steam Navigation Cy. alle 4 Wochen von London über Neapel, Suez,
Aden, Batavia und Cooktown.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0818" n="802"/>
          <fw place="top" type="header">Die australischen Gewässer.</fw><lb/>
          <p>Schliesslich ist noch der Import von <hi rendition="#g">Tabak</hi> und <hi rendition="#g">Cigarren</hi> hervorzuheben,<lb/>
der einen Werth von rund 85.000 &#x20A4; aufwies.</p><lb/>
          <p>Als die wichtigsten <hi rendition="#g">Ausfuhrartikel</hi> sind folgende hervorzuheben:</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Wolle</hi> verzeichnete im Jahre 1889 einen Exportwerth von 2,680.134 &#x20A4;,<lb/>
die grösste Ziffer, welche die Colonie bis dahin aufzuweisen hatte. Gegenüber dem<lb/>
Jahre 1888 ist allein eine Zunahme um 421.769 &#x20A4; zu verzeichnen.</p><lb/>
          <p>Der Werth der Ausfuhr in <hi rendition="#g">Häuten</hi> und <hi rendition="#g">Fellen</hi> belief sich auf<lb/>
127.900 &#x20A4;.</p><lb/>
          <p>An <hi rendition="#g">Talg</hi> wurden 60.000 Cwts. im Werthe von 61.000 &#x20A4; exportirt.</p><lb/>
          <p>Der Ausfuhrwerth von <hi rendition="#g">conservirtem</hi> und <hi rendition="#g">eingesalzenem Fleisch</hi><lb/>
belief sich (1889) auf 95.450 &#x20A4;. Der Fleischexport scheint in der Zukunft grös-<lb/>
sere Dimensionen annehmen zu wollen. Um ihn zu heben, hat die Eisenbahn-<lb/>
verwaltung beschlossen, eigens hergerichtete Eiswagen für den Transport von<lb/>
Fleisch anzuschaffen und in Brisbane geeignete Lagerhäuser zu errichten.</p><lb/>
          <p>Den wichtigsten Ausfuhrartikel der Colonie bilden jedoch die verschiedenen<lb/>
Bergwerksproducte.</p><lb/>
          <p>So war im Jahre 1889 infolge der reichen Ausbeute auch die Ausfuhr an<lb/><hi rendition="#g">Gold</hi> die grösste bisher dagewesene und belief sich auf 742.335 Unzen im Werthe<lb/>
von 2,754.382 &#x20A4; gegenüber 467.222 Unzen im Werthe von 1,662.639 &#x20A4; im<lb/>
Jahre 1888.</p><lb/>
          <p>Die Ausfuhr von <hi rendition="#g">Zinn</hi> und <hi rendition="#g">Zinnerz</hi> umfasste im Jahre 1889 58.472 Cwts.<lb/>
im Werthe von 230.360 &#x20A4; und die von <hi rendition="#g">Kupfer</hi> und <hi rendition="#g">Kupfererz</hi> hatte einen<lb/>
Werth von 14.126 &#x20A4;.</p><lb/>
          <p>Einen wichtigen Exportartikel bildet ferner <hi rendition="#g">Zucker</hi>. Im Jahre 1889 ex-<lb/>
portirte die Colonie 485.463 Cwts. im Werthe von 443.668 &#x20A4;; davon ging der<lb/>
grösste Theil nach den Nachbarcolonieen und nur circa 500 <hi rendition="#i">T</hi> nach England.</p><lb/>
          <p>Zur Vervollständigung der Ausfuhrliste sei noch der Export von <hi rendition="#g">Kohle</hi><lb/>
für 11.906 &#x20A4; und der von <hi rendition="#g">Holz</hi> für 6933 &#x20A4; angeführt.</p><lb/>
          <p>Am 1. Jänner 1890 gab es in Queensland 1334 industrielle Etablissements,<lb/>
darunter 102 Zuckerfabriken, 6 Zuckerraffinerien, 118 Dampfsägewerke, 27 Braue-<lb/>
reien, 11 Distillerien, 22 Maschinenfabriken, 27 Seifen- und Kerzenfabriken.</p><lb/>
          <p>In 2 Fabriken in Brisbane werden gegenwärtig sogar schon Locomotiven<lb/>
gebaut, ausserdem bestehen daselbst mehrere Etablissements für die Herstellung<lb/>
von Eisenbahnwaggons.</p><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#g">Schiffsverkehr</hi> in den einzelnen Häfen der Colonie im Jahre<lb/>
1889 betrug im Einlaufe:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
          <p>Aus dieser Zusammenstellung ersieht man, dass der eigentliche Aussen-<lb/>
handel der Colonie sich in Brisbane concentrirt.</p><lb/>
          <p>Eine <hi rendition="#g">regelmässige Verbindung</hi> mit Brisbane unterhält die British<lb/>
India Steam Navigation Cy. alle 4 Wochen von London über Neapel, Suez,<lb/>
Aden, Batavia und Cooktown.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[802/0818] Die australischen Gewässer. Schliesslich ist noch der Import von Tabak und Cigarren hervorzuheben, der einen Werth von rund 85.000 ₤ aufwies. Als die wichtigsten Ausfuhrartikel sind folgende hervorzuheben: Wolle verzeichnete im Jahre 1889 einen Exportwerth von 2,680.134 ₤, die grösste Ziffer, welche die Colonie bis dahin aufzuweisen hatte. Gegenüber dem Jahre 1888 ist allein eine Zunahme um 421.769 ₤ zu verzeichnen. Der Werth der Ausfuhr in Häuten und Fellen belief sich auf 127.900 ₤. An Talg wurden 60.000 Cwts. im Werthe von 61.000 ₤ exportirt. Der Ausfuhrwerth von conservirtem und eingesalzenem Fleisch belief sich (1889) auf 95.450 ₤. Der Fleischexport scheint in der Zukunft grös- sere Dimensionen annehmen zu wollen. Um ihn zu heben, hat die Eisenbahn- verwaltung beschlossen, eigens hergerichtete Eiswagen für den Transport von Fleisch anzuschaffen und in Brisbane geeignete Lagerhäuser zu errichten. Den wichtigsten Ausfuhrartikel der Colonie bilden jedoch die verschiedenen Bergwerksproducte. So war im Jahre 1889 infolge der reichen Ausbeute auch die Ausfuhr an Gold die grösste bisher dagewesene und belief sich auf 742.335 Unzen im Werthe von 2,754.382 ₤ gegenüber 467.222 Unzen im Werthe von 1,662.639 ₤ im Jahre 1888. Die Ausfuhr von Zinn und Zinnerz umfasste im Jahre 1889 58.472 Cwts. im Werthe von 230.360 ₤ und die von Kupfer und Kupfererz hatte einen Werth von 14.126 ₤. Einen wichtigen Exportartikel bildet ferner Zucker. Im Jahre 1889 ex- portirte die Colonie 485.463 Cwts. im Werthe von 443.668 ₤; davon ging der grösste Theil nach den Nachbarcolonieen und nur circa 500 T nach England. Zur Vervollständigung der Ausfuhrliste sei noch der Export von Kohle für 11.906 ₤ und der von Holz für 6933 ₤ angeführt. Am 1. Jänner 1890 gab es in Queensland 1334 industrielle Etablissements, darunter 102 Zuckerfabriken, 6 Zuckerraffinerien, 118 Dampfsägewerke, 27 Braue- reien, 11 Distillerien, 22 Maschinenfabriken, 27 Seifen- und Kerzenfabriken. In 2 Fabriken in Brisbane werden gegenwärtig sogar schon Locomotiven gebaut, ausserdem bestehen daselbst mehrere Etablissements für die Herstellung von Eisenbahnwaggons. Der Schiffsverkehr in den einzelnen Häfen der Colonie im Jahre 1889 betrug im Einlaufe: Aus dieser Zusammenstellung ersieht man, dass der eigentliche Aussen- handel der Colonie sich in Brisbane concentrirt. Eine regelmässige Verbindung mit Brisbane unterhält die British India Steam Navigation Cy. alle 4 Wochen von London über Neapel, Suez, Aden, Batavia und Cooktown.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/818
Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/818>, abgerufen am 27.04.2024.