Die Erkenntniss der übergrossen Schwierigkeiten, welche sich der Colonisation in Westafrika entgegensetzen, dürfte die Engländer bewogen haben, durch den Vertrag vom 5. August 1891 den ganzen Nordwesten des Erdtheiles der Interessensphäre der Franzosen zu überlassen. Dieses ungeheure Gebiet wird von einer Linie begrenzt, die von Say am Niger zum Tsadsee und von diesem an die Ostgrenze von Tunis verläuft.
[Abbildung]
Dakar.
Die Franzosen erwägen jetzt den Plan, ihre Besitzungen am Atlantischen Ocean mit denen am Mittelländischen Meere durch eine Sahara-Bahn zu verbinden. Um die Ausführung derselben vorzu- bereiten, dringen ihre Vorposten von beiden Seiten gegen die Wüste vor. Die von dem Cardinal Lavigerie gestifteten "Sahara-Brüder", eine mönchisch-militärische Vereinigung nach Art der Ritterorden, die in der Zeit der Kreuzzüge entstanden sind, und das irreguläre Kameelreitercorps der "Meharisten" bemühen sich mit Erfolg, die Karawanenstrasse im Norden zu sichern. Im Süden unterwerfen die französischen Soldaten der Reihe nach die muhammedanischen
Dakar.
Die Erkenntniss der übergrossen Schwierigkeiten, welche sich der Colonisation in Westafrika entgegensetzen, dürfte die Engländer bewogen haben, durch den Vertrag vom 5. August 1891 den ganzen Nordwesten des Erdtheiles der Interessensphäre der Franzosen zu überlassen. Dieses ungeheure Gebiet wird von einer Linie begrenzt, die von Say am Niger zum Tsadsee und von diesem an die Ostgrenze von Tunis verläuft.
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Dakar.
Die Franzosen erwägen jetzt den Plan, ihre Besitzungen am Atlantischen Ocean mit denen am Mittelländischen Meere durch eine Sahara-Bahn zu verbinden. Um die Ausführung derselben vorzu- bereiten, dringen ihre Vorposten von beiden Seiten gegen die Wüste vor. Die von dem Cardinal Lavigerie gestifteten „Sahara-Brüder“, eine mönchisch-militärische Vereinigung nach Art der Ritterorden, die in der Zeit der Kreuzzüge entstanden sind, und das irreguläre Kameelreitercorps der „Meharisten“ bemühen sich mit Erfolg, die Karawanenstrasse im Norden zu sichern. Im Süden unterwerfen die französischen Soldaten der Reihe nach die muhammedanischen
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Dakar.
Die Erkenntniss der übergrossen Schwierigkeiten, welche sich
der Colonisation in Westafrika entgegensetzen, dürfte die Engländer
bewogen haben, durch den Vertrag vom 5. August 1891 den ganzen
Nordwesten des Erdtheiles der Interessensphäre der Franzosen zu
überlassen. Dieses ungeheure Gebiet wird von einer Linie begrenzt,
die von Say am Niger zum Tsadsee und von diesem an die Ostgrenze
von Tunis verläuft.
[Abbildung Dakar. ]
Die Franzosen erwägen jetzt den Plan, ihre Besitzungen am
Atlantischen Ocean mit denen am Mittelländischen Meere durch eine
Sahara-Bahn zu verbinden. Um die Ausführung derselben vorzu-
bereiten, dringen ihre Vorposten von beiden Seiten gegen die Wüste
vor. Die von dem Cardinal Lavigerie gestifteten „Sahara-Brüder“,
eine mönchisch-militärische Vereinigung nach Art der Ritterorden, die
in der Zeit der Kreuzzüge entstanden sind, und das irreguläre
Kameelreitercorps der „Meharisten“ bemühen sich mit Erfolg, die
Karawanenstrasse im Norden zu sichern. Im Süden unterwerfen die
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 725. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/741>, abgerufen am 09.05.2024.
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