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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Die atlantische Küste von Afrika.
sind. Dagegen ist die Stadt, welche an die Marina sich anschliesst,
sehr gross und birgt an 70.000 Seelen, durchaus Neger, welche hier
wie überall in strohgedeckten Lehmhütten oder auch in Bambus-
hütten leben. Die Negerstadt Lagos ist völlig regellos angelegt und
bietet nichts von Interesse. Die Einwohner gehören verschiedenen
Stämmen an; sie anerkennen trotz der britischen Oberhoheit immer
noch den Einfluss ihres angestammten Königs, welcher jetzt in Lagos
[Abbildung]

Lagos.

selbst residirt und von der britischen Regierung eine jährliche Pension
von 1000 L erhält.

Lagos hat schlechtes Wasser; seine Einwohner leiden viel durch
Fieber, Sonnenstich und Dysenterie; in manchen Jahren ist das dor-
tige Klima für Europäer geradezu mörderisch.

Der britische Gouvernementsbeamte von Lagos untersteht dem
Gouverneur der Goldküste in Christiansborg bei Akkra, welches
letztere wegen seiner günstigen Lage am Ausgangspunkt mehrerer
in das Binnenland führende Strassen und wegen der günstigeren
nautischen Verhältnisse seines Hafens (namentlich in Bezug auf das

Die atlantische Küste von Afrika.
sind. Dagegen ist die Stadt, welche an die Marina sich anschliesst,
sehr gross und birgt an 70.000 Seelen, durchaus Neger, welche hier
wie überall in strohgedeckten Lehmhütten oder auch in Bambus-
hütten leben. Die Negerstadt Lagos ist völlig regellos angelegt und
bietet nichts von Interesse. Die Einwohner gehören verschiedenen
Stämmen an; sie anerkennen trotz der britischen Oberhoheit immer
noch den Einfluss ihres angestammten Königs, welcher jetzt in Lagos
[Abbildung]

Lagos.

selbst residirt und von der britischen Regierung eine jährliche Pension
von 1000 ₤ erhält.

Lagos hat schlechtes Wasser; seine Einwohner leiden viel durch
Fieber, Sonnenstich und Dysenterie; in manchen Jahren ist das dor-
tige Klima für Europäer geradezu mörderisch.

Der britische Gouvernementsbeamte von Lagos untersteht dem
Gouverneur der Goldküste in Christiansborg bei Akkra, welches
letztere wegen seiner günstigen Lage am Ausgangspunkt mehrerer
in das Binnenland führende Strassen und wegen der günstigeren
nautischen Verhältnisse seines Hafens (namentlich in Bezug auf das

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[712/0728] Die atlantische Küste von Afrika. sind. Dagegen ist die Stadt, welche an die Marina sich anschliesst, sehr gross und birgt an 70.000 Seelen, durchaus Neger, welche hier wie überall in strohgedeckten Lehmhütten oder auch in Bambus- hütten leben. Die Negerstadt Lagos ist völlig regellos angelegt und bietet nichts von Interesse. Die Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an; sie anerkennen trotz der britischen Oberhoheit immer noch den Einfluss ihres angestammten Königs, welcher jetzt in Lagos [Abbildung Lagos.] selbst residirt und von der britischen Regierung eine jährliche Pension von 1000 ₤ erhält. Lagos hat schlechtes Wasser; seine Einwohner leiden viel durch Fieber, Sonnenstich und Dysenterie; in manchen Jahren ist das dor- tige Klima für Europäer geradezu mörderisch. Der britische Gouvernementsbeamte von Lagos untersteht dem Gouverneur der Goldküste in Christiansborg bei Akkra, welches letztere wegen seiner günstigen Lage am Ausgangspunkt mehrerer in das Binnenland führende Strassen und wegen der günstigeren nautischen Verhältnisse seines Hafens (namentlich in Bezug auf das

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 712. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/728>, abgerufen am 22.11.2024.